Forum: Haus & Smart Home Hat hier jemand Glasfaser _und_ DSL von der Telekom?


von Bauform B. (bauformb)


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Guten Tag!

Gerade hat mir ein netter Mensch mit Telekom-Logo erklärt, dass ich nur 
einen Vertrag für nur einen Anschluss haben kann. Wenn also Glasfaser 
mal laufen sollte, würde mein DSL automatisch abgeschaltet. Hat schon 
mal jemand für Glasfaser einen neuen, zweiten Vertrag gemacht?

Ja, ich zahle dann doppelt und ja, ich bekomme neue Telefonnummern. Nach 
2 Jahren sollte ich mich dann für Glas oder Kupfer entscheiden.

von (prx) A. K. (prx)


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Bauform B. schrieb:
> dass ich nur einen Vertrag für nur einen Anschluss haben kann

Es leuchtet nicht ein, weshalb man nicht mehrere Verträge mit 
verschiedenen Telefonnummern haben kann. Geschäftlich ist das ohnehin 
normal, aber auch privat spricht höchstens eine potentielle Verwirrung 
seitens der Vertragsverwaltung der Telekom dagegen.

von Hmmm (hmmm)


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Bauform B. schrieb:
> Wenn also Glasfaser mal laufen sollte, würde mein DSL automatisch
> abgeschaltet.

Das gilt bei einem Wechsel von DSL auf Glasfaser, da bleiben 
Zugangsdaten, Rufnummern etc. gleich, und bei der Aktivierung der 
Glasfaseranbindung wird der DSL-Anschluss automatisch abgeschaltet.

Bei einem Neuvertrag sollte der Parallelbetrieb gehen, nach der 
Kündigung des DSL-Vertrags kann aber die T-interne Portierung der 
Nummern anstrengend sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Ging das Gespräch vor dir aus, oder von einem netten Mitarbeiter einer 
Drückertruppe?

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Bauform B. schrieb:
> Gerade hat mir ein netter Mensch mit Telekom-Logo erklärt, dass ich nur
> einen Vertrag für nur einen Anschluss haben kann.

Wer hat das wo erklärt?

Aus dem gewerblichen Umfeld kann ich Dir sagen: Kann sein, kann nicht 
sein. Es kommt halt auch auf die technischen Gegebenheiten an. Wird DSL 
parallel zur Glasfaser weiterbetrieben, sollte ein 2. Vertrag möglich 
sein.

Eigentlich bist Du dafür auch im falschen Forum. Besser wäre die Frage 
im Telekom-Forum aufgehoben.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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(prx) A. K. schrieb:
> privat spricht höchstens eine potentielle Verwirrung
> seitens der Vertragsverwaltung der Telekom dagegen.

Ja, das passt; es ist wohl einfach nicht vorgesehen.

(prx) A. K. schrieb:
> Ging das Gespräch vor dir aus, oder von einem netten Mitarbeiter
> einer Drückertruppe?

Letzteres; die haben versucht, die Nachbarn zu überzeugen und ich kam 
zufällig vorbei. Aber waren wirklich nett. Die Nachbarn waren 
anschließend garnicht in Panik, von wegen "Immobilie wird wertlos" oder 
"ohne Glasfaser können Sie nicht mehr telefonieren".

von Bauform B. (bauformb)


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Michael L. schrieb:
> Aus dem gewerblichen Umfeld kann ich Dir sagen: Kann sein, kann nicht
> sein. Es kommt halt auch auf die technischen Gegebenheiten an. Wird DSL
> parallel zur Glasfaser weiterbetrieben, sollte ein 2. Vertrag möglich
> sein.

Gibt's das wirklich, dass DSL nicht weiterbetrieben wird? Es gibt doch 
überall Glasfaser-Verweigerer, gerade, wenn es wie hier 250MBit VDSL 
gibt.

von Hmmm (hmmm)


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Bauform B. schrieb:
> Gibt's das wirklich, dass DSL nicht weiterbetrieben wird?

Kurze Version: Nicht so oft und schnell, wie es die Drückerkolonnen 
darstellen, um Dir Verträge anzudrehen.

Lange Version: 
https://www.telekom.com/de/blog/netz/artikel/wann-die-dsl-abschaltung-kommt-der-verbraucher-wird-entscheiden-1093370

Früher oder später wird das sicher kommen, denn die Telekom dürfte wenig 
Interesse haben, in den KVz teure aktive Technik weiterzubetreiben, wenn 
sie den Kunden mit weniger Kosten mehr Leistung anbieten kann.

von Michael L. (nanu)


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Bauform B. schrieb:
> Letzteres; die haben versucht, die Nachbarn zu überzeugen und ich kam
> zufällig vorbei. Aber waren wirklich nett. Die Nachbarn waren
> anschließend garnicht in Panik, von wegen "Immobilie wird wertlos" oder
> "ohne Glasfaser können Sie nicht mehr telefonieren".

Halt der übliche Käse, auch wenn die nett sind. Telefonieren kann man 
auch über LTE und das Argument mit "Immobilie wertlos" ist eh ein Witz. 
Wenn der Kauf an der Kohle für einen Glasfasersnschluß scheitert, dann 
würde ich mir 3x überlegen, ob ich demjenigen die Hütte überhaupt 
verkaufen will.

Bauform B. schrieb:
> Gibt's das wirklich, dass DSL nicht weiterbetrieben wird? Es gibt doch
> überall Glasfaser-Verweigerer, gerade, wenn es wie hier 250MBit VDSL
> gibt.

Sagen wir's so rum. Ich bekomme öfters mit, daß trotz liegendem Kupfer 
weder für Geld noch gute Worte DSL zu bekommen ist, wenn da Glasfaser 
verfügabar ist, auch nicht im gewerblichen Bereich, zumindest nicht zu 
üblichen Konditionen.

Gerade mal geschaut: An unserer 2. Adresse ist im Bestellprozeß der 
Telekom gar kein DSL vorgesehen, obwohl die Leitung noch liegt.

Wenn Du beides haben willst, solltest Du verhindern, daß der Vertrag vom 
DSL-Anschlu0 portiert wird, also einen unabhängigen neuen Vertrag für 
Glasfaser abschließen. Ob und wie das geht, würde ich wie geschrieben im 
Telekom-Forum erfragen. Da lesen und antworten mitunter Mitarbeiter. 
Vermeiden würde ich auf jeden Fall, mit den gleichen Daten, also z.B. 
dem gleichen Vornamen einen Vertrag abzuschließen. Das kann nur 
schiefgehen.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Bauform B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> privat spricht höchstens eine potentielle Verwirrung
>> seitens der Vertragsverwaltung der Telekom dagegen.
>
> Ja, das passt; es ist wohl einfach nicht vorgesehen.

Wenn das Gebäude mit Glasfaser ausgebaut ist kann man über Telekom an 
dieser Adresse in der Tat kein DSL mehr bestellen. Also entweder 
Neuvertrag bei Glasfaser oder halt nach der Umstellung DSL bei den 
Resellern bestellen.

Wenn die Telekom bei dir ausbaut kannst du auch den Gf-Vertrag direkt 
mit den Resellern machen, falls die dir sympathischer sind.

von Nemopuk (nemopuk)


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Bauform B. schrieb:
> dass ich nur einen Vertrag für nur einen Anschluss haben kann. Wenn also
> Glasfaser mal laufen sollte, würde mein DSL automatisch abgeschaltet.

Vielleicht geht es auf wundersame Weise doch, wenn du den neuen Vertrag 
über einen anderen Anbieter buchst.

von Harald K. (kirnbichler)


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Bauform B. schrieb:
> Nach 2 Jahren sollte ich mich dann für Glas oder Kupfer entscheiden.

Traust Du dem neumodischen Zeug nicht?

In dem Haus, in dem ich wohne, wurden beim Bau sowohl Gasrohre für die 
Beleuchtung in den Decken verlegt, als auch gleichzeitig(!) 
Elektroleitungen. Das war vermutlich auch für diejenigen, die dem 
neumodischen Zeug gegenüber skeptisch waren. Das war etwa 1910 ...

von Bauform B. (bauformb)


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Reinhard S. schrieb:
> Wenn das Gebäude mit Glasfaser ausgebaut ist kann man über Telekom an
> dieser Adresse in der Tat kein DSL mehr bestellen.

Das ist ja garnicht nötig, DSL funktioniert, man müsste einfach nur 
nichts machen. Zu Anfang dachte ich noch, ich hätte dann zwangsläufig 2 
Anschlüsse bis ich DSL kündige.

Also gut, dann eben nicht. Es ist ja nicht wirklich wichtig oder gar 
nötig. Es gibt ja noch LTE, auch, wenn das schon mal 3 Wochen am Stück 
ausfällt.

Dass die Telekom langfristig DSL loswerden will, ist ja klar und ok. 
Also müssen sie diese Gelegenheit nutzen, ich sehe es ein.

Michael L. schrieb:
> Vermeiden würde ich auf jeden Fall, mit den gleichen Daten, also z.B.
> dem gleichen Vornamen einen Vertrag abzuschließen.

Das ist es dann doch nicht wert.


Harald K. schrieb:
> Traust Du dem neumodischen Zeug nicht?

Der Technik würde ich durchaus trauen, allerdings liest man von dem Zeug 
viel zu oft in der Zeitung. Zum Beispiel 3 Tage geplanter Ausfall
1
"Seit Dienstag, 24. Juni, 8.45 Uhr führt ein Dienstleistungspartner, bei 
2
dem Deutsche Glasfaser Leitungen angemietet hat, geplante 
3
Wartungsarbeiten durch."
4
5
"Unser Dienstleistungspartner hat uns mitgeteilt, dass die Arbeiten bis 
6
Donnerstag, 26. Juni, gegen 18 Uhr andauern werden."
https://www.donaukurier.de/lokales/landkreis-neumarkt/haushalte-ohne-internet-teile-der-gemeinden-dietfurt-und-riedenburg-betroffen-18930806

von Harald K. (kirnbichler)


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Es könnte Gründe geben, warum man "Anbieter" wie die "Deutsche 
Glasfaser" meiden möchte.

von Hmmm (hmmm)


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Bauform B. schrieb:
> Der Technik würde ich durchaus trauen, allerdings liest man von dem Zeug
> viel zu oft in der Zeitung.

Bauform B. schrieb:
> "Seit Dienstag, 24. Juni, 8.45 Uhr führt ein Dienstleistungspartner, bei
> dem Deutsche Glasfaser Leitungen angemietet hat, geplante
> Wartungsarbeiten durch."

Du kennst aber schon den Unterschied zwischen "Deutsche Telekom" und 
"Deutsche Glasfaser"?

Wenn man davon absieht, dass sie (wie die meisten) nur GPON verbauen, 
kann ich über die Telekom-Glasfaserprodukte bisher nichts Negatives 
sagen.

von Bauform B. (bauformb)


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Hmmm schrieb:
> Du kennst aber schon den Unterschied zwischen "Deutsche Telekom" und
> "Deutsche Glasfaser"?

Hmm, die Telekom verkauft die Anschlüsse und die Deutsche Glasfaser 
installiert sie? Jedenfalls in diesem Dorf.

von Hmmm (hmmm)


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Bauform B. schrieb:
> Hmm, die Telekom verkauft die Anschlüsse und die Deutsche Glasfaser
> installiert sie? Jedenfalls in diesem Dorf.

Sicher, dass die Telekom dort nicht nur überbaut? Meines Wissens gibt es 
zwischen denen keine Kooperation mehr.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bauform B. schrieb:
> Gibt's das wirklich, dass DSL nicht weiterbetrieben wird? Es gibt doch
> überall Glasfaser-Verweigerer, gerade, wenn es wie hier 250MBit VDSL
> gibt.
Warum sollte das Kupfer weiter instand gehalten werden?
Die Leitungen sind ja auch schon in die Jahre gekommen. Möchte nicht 
wissen, was noch alles an Papierisolierten Kabel in Betrieb sind.
Glasfaser ist die Zukunft, das wusste die letzte Bundesregierung unter 
Helmut Schmidt und beschloss pro Jahr 3 % des Telekommunikationsnetzes 
durch Glasfasern zu ersetzen.
https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/

Das Problem war aber Helmut Kohl, der war der Ansicht, die Leute wollen 
Kabelfernsehen. Deshalb wurde die BRD mit Kupferkabel fürs 
Kabelfernsehen erschlossen. Der damalige Postminister Schwarz-Schilling 
war auch an einer Kabelfabrik beteiligt, die selbigen Kupferkabel 
lieferte.

Als Ergebnis haben wird in D-land das lahmste I-Net aller Europäischer 
Staaten! Dazu sind die Gebühren auch ganz schön happig.

von Hmmm (hmmm)


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Cha-woma M. schrieb:
> Das Problem war aber Helmut Kohl, der war der Ansicht, die Leute wollen
> Kabelfernsehen. Deshalb wurde die BRD mit Kupferkabel fürs
> Kabelfernsehen erschlossen.

Das war damals vermutlich sogar eine sinnvolle Entscheidung.

Was es gebracht hat, zu früh auf Glasfaser zu setzen, hat man in den 
OPAL-Ausbaugebieten gesehen: Erst gab es darüber (dank üppiger 
Fördermittel) Analog- und ISDN-Anschlüsse, dann erstmal gar nichts, weil 
Glasfasertechnik damals für Privatkundenprodukte noch zu teuer war.

Cha-woma M. schrieb:
> Der damalige Postminister Schwarz-Schilling
> war auch an einer Kabelfabrik beteiligt

Seine Frau.

Cha-woma M. schrieb:
> Als Ergebnis haben wird in D-land das lahmste I-Net aller Europäischer
> Staaten!

Blödsinn, da liegen wir im Mittelfeld. Und wir könnten deutlich weiter 
vorne sein, wenn die Kunden die Bandbreite, die verfügbar ist, auch 
buchen würden.

Stattdessen wird hier erst der Glasfaserausbau abgelehnt ("DSL reicht 
mir!"), um anschliessend zu jammern, dass wir "das lahmste I-Net" 
hätten.

von Harald K. (kirnbichler)


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Cha-woma M. schrieb:
> Das Problem war aber Helmut Kohl, der war der Ansicht, die Leute wollen
> Kabelfernsehen.

Das war ja auch wichtig, denn im Rahmen der "geistig-moralischen Wende" 
hat der Bunzler auch den Weg freigemacht fürs Reklamefernsehen (aus 
irgendeinem Grund "Privat"fernsehen genannt).
Und richtig viel Reklamefernsehen geht halt nur mit Kabelfernsehen.

Ziel der Reklamefernsehfreigabe war neben der Reibachgenerierung bei den 
Reklamepumpern natürlich auch eine Neuorientierung des Bildungsanspruchs 
im Fernsehen, was, wie sich jetzt 40 Jahre später zeigt, sehr gut 
funktioniert hat.

von Bauform B. (bauformb)


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Hmmm schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Hmm, die Telekom verkauft die Anschlüsse und die Deutsche Glasfaser
>> installiert sie? Jedenfalls in diesem Dorf.
>
> Sicher, dass die Telekom dort nicht nur überbaut? Meines Wissens gibt es
> zwischen denen keine Kooperation mehr.

Kann auch sein, die Info ist von Ende 2023, solche Sachen ändern sich ja 
plötzlich.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
>> Nach 2 Jahren sollte ich mich dann für Glas oder Kupfer entscheiden.
> Traust Du dem neumodischen Zeug nicht?

So wird das hier laufen, nicht Telekom: DSL existiert seit Jahren und 
ist somit kurzfristig kündbar. Der Anbieter htp hat die letzte Meile von 
Telekom und will natürlich sofort auf Glasfaser umstellen / Kupfer 
abschalten, Leitungsmiete sparen.

Hier ist Glasfaser zusätzlich bestellt und erst, wenn ich das 
wunschgemäß laufen habe, werde ich Kupfer-DSL kündigen. Telekom steht 
hier nicht ernsthaft zur Debatte, mehr als ADSL_3000 gibt das lange 
Kabel nicht her.

Cha-woma M. schrieb:
> Möchte nicht
> wissen, was noch alles an Papierisolierten Kabel in Betrieb sind.

Ich weiß es, hier bei mir!

Cha-woma M. schrieb:
> Das Problem war aber Helmut Kohl, der war der Ansicht, die Leute wollen
> Kabelfernsehen. Deshalb wurde die BRD mit Kupferkabel fürs
> Kabelfernsehen erschlossen.

Beim Nachbarn im Keller liegt ein Koaxkabel, endet in einer Dose 'Post'. 
Dumm nur, dass Kabelfernsehen hier nie in Betrieb genommen wurde, 
nutzloses Kupfer vergraben. Ich selbst würde kein Kabel-FS bezahlen, 
solange mir Astra gegen moderate Einmalkosten Fernsehen frei Haus 
liefert.

Irgendwie fehlt mir auch der Sinn, Fernsehen über Glasfaser empfangen zu 
wollen.

von Reinhard S. (rezz)


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Bauform B. schrieb:
> Das ist ja garnicht nötig, DSL funktioniert, man müsste einfach nur
> nichts machen.

Wieso mehr zahlen für weniger Leistung?

> Zu Anfang dachte ich noch, ich hätte dann zwangsläufig 2
> Anschlüsse bis ich DSL kündige.

Das wäre natürlich völlig unlogisch.

> Also gut, dann eben nicht. Es ist ja nicht wirklich wichtig oder gar
> nötig.

Das ist auch DSL oder Mobilfunk nicht.

> Der Technik würde ich durchaus trauen, allerdings liest man von dem Zeug
> viel zu oft in der Zeitung. Zum Beispiel 3 Tage geplanter Ausfall

Du musst schon unterscheiden zwischen einer DG und einer Telekom.

von Reinhard S. (rezz)


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Bauform B. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Du kennst aber schon den Unterschied zwischen "Deutsche Telekom" und
>> "Deutsche Glasfaser"?
>
> Hmm, die Telekom verkauft die Anschlüsse und die Deutsche Glasfaser
> installiert sie? Jedenfalls in diesem Dorf.

Es gab mal, stark regional begrenzt, ein Pilotprojekt, wo sich die 
Telekom bei der DG eingemietet hat. Daraus ist aber nie was 
flächendeckendes geworden.

Davon ab wäre selbst eine DG besser als 3-MBit/s-DSL.

von Bauform B. (bauformb)


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Reinhard S. schrieb:
> Du musst schon unterscheiden zwischen einer DG und einer Telekom.

> Davon ab wäre selbst eine DG besser als 3-MBit/s-DSL.

Allerdings kann sich das niemand aussuchen. Auf den Werbeplakaten der 
Telekom stand, dass die DG das Dorf verkabeln wird. Wenn das so läuft, 
nützt mir die beste Telekom nichts. Andererseits meint meine FritzBox, 
dass das alte Papierkabel für gute 100MBit taugt.

Egal, ein wenig Abenteuer muss sein ;) Ich danke euch allen für Trost 
und Rat!

von Reinhard S. (rezz)


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Bauform B. schrieb:
> Auf den Werbeplakaten der
> Telekom stand, dass die DG das Dorf verkabeln wird.

Das klingt ziemlich merkwürdig, weil die beiden ja nichts miteinander zu 
tun haben. Hast du da ein Foto?

von Ralf X. (ralf0815)


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Reinhard S. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Auf den Werbeplakaten der
>> Telekom stand, dass die DG das Dorf verkabeln wird.
>
> Das klingt ziemlich merkwürdig, weil die beiden ja nichts miteinander zu
> tun haben. Hast du da ein Foto?

Seine letzte Info scheint nach seinen Worten aus irgendwo in 2023 zu 
stammen, wenn ich es richtig verstanden habe.

von Lu (oszi45)


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Bauform B. schrieb:
> Andererseits meint meine FritzBox,
> dass das alte Papierkabel für gute 100MBit taugt.

Das uralte Papierkabel hatte einen größeren Cu-Querschnitt als später 
verlegte "moderne" Kabel. So gesehen sollte man hoffen, dass es nie nass 
wird, bis etwas Besseres verlegt wird. Ob die frischen 
Glasfaseranschlüsse später so schnell nach Baggerschaden repariert 
werden können?

von Hmmm (hmmm)


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Lu schrieb:
> Ob die frischen
> Glasfaseranschlüsse später so schnell nach Baggerschaden repariert
> werden können?

Ja.

von Jörg K. (joergk)


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Hmmm schrieb:
> Lu schrieb:
>> Ob die frischen
>> Glasfaseranschlüsse später so schnell nach Baggerschaden repariert
>> werden können?
>
> Ja.
Kann ich bestätigen: Glasfaserzuleitung zu Telekom-Mobilfunkstation 
zerbaggert. Meldung abgesetzt. Zwei Stunden später war ein Telekom-Mann 
da und hat ein Stück dazwischengespleist.
Ob sie bei einem zerstörten Glasfaserkabel für ein Einfamilienhaus 
ähnlich schnell sind ist eine andere Frage.

von Lu (oszi45)


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Jörg K. schrieb:
> Kann ich bestätigen: Glasfaserzuleitung zu Telekom-Mobilfunkstation
> zerbaggert. Meldung abgesetzt. Zwei Stunden später war ein Telekom-Mann
> da und hat ein Stück dazwischengespleist.

Habe vor Jahren mal Glasfaserverbindungen gemessen. Man sieht jeden 
Fehler und mit jeder neuen Verbindung dazwischen wird das Signal 
schwächer. Für mich steht die Frage, ob in 20 Jahren das Licht noch 
ausreicht oder irgendwo etwas trübe geworden ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Wahrscheinlichkeit, dass Bagger immer wieder an der gleichen Faser 
knabbern, ist gering.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Michael L. schrieb:

> Sagen wir's so rum. Ich bekomme öfters mit, daß trotz liegendem Kupfer
> weder für Geld noch gute Worte DSL zu bekommen ist, wenn da Glasfaser
> verfügabar ist, auch nicht im gewerblichen Bereich, zumindest nicht zu
> üblichen Konditionen.

Jepp. Das kann ich definitiv bestätigen. Mindestens zwei Fälle (einmal 
gewerblich, einmal normaler Haushalt) und die beiden Fälle in >>10km 
voneinander entfernten Locations.

Allerdings: es war auch mit Verhandeln und der vorbeugenden Erklärung 
der Akzeptanz schlechterer Konditionen nicht möglich, die de facto 
bestehende DSL-Option (schließlich hatte der Vormieter jeweils genau 
dies) zum Verhandlungsgegenstand zu machen.

Nein, will man wohl nicht bei der Telekom. Offiziell allerdings niemals 
was anderes als: "geht technisch nicht", was natürlich eine glatte Lüge 
sein muss. Zum Zeitpunkt der Verhandlungen waren die alten Mieter noch 
drin und hatten ihren funktionierenden DSL-Anschluß. Das ist dann wohl 
das, was man üblicherweise "erweiterte Vertriebswahrheit" nennt...

von Thomas S. (thommi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit, dass Bagger immer wieder an der gleichen Faser
> knabbern, ist gering.

Vielleicht überall auf der Welt, nicht aber hier, wo man die Strasse 
fünfmal aufbaggert, um die verschiedenen Genehmigungsverfahren für neue 
Wasserleitungen, dann Gasleitungen, später Fernwärme, dann neue 
Strassenbeleuchtung und dann noch evtl Leitungen für Ladestationen 
abzuarbeiten, denn alles auf einmal geht gar nicht.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Lu schrieb:
> Habe vor Jahren mal Glasfaserverbindungen gemessen.

Und dann so wenig Ahnung?

Lu schrieb:
> Man sieht jeden
> Fehler und mit jeder neuen Verbindung dazwischen wird das Signal
> schwächer.

Ein sauberer Spleiss liegt bei weit unter 0.1dB Dämpfung. Zum Vergleich: 
Der 32er-GPON-Splitter kostet mindestens 15dB.

von Bauform B. (bauformb)


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Reinhard S. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> Auf den Werbeplakaten der
>> Telekom stand, dass die DG das Dorf verkabeln wird.
>
> Das klingt ziemlich merkwürdig, weil die beiden ja nichts miteinander zu
> tun haben. Hast du da ein Foto?

Es gibt ein PDF "Ratgeber für Bauherren...". Wobei auch nicht sicher 
ist, wo ich das gefunden hatte. Damals ahnte ich auch nicht, dass der 
Umbau in jeder Gemeinde anders abläuft. Also, keine Beweise. Außerdem 
steht im PDF klar und deutlich
1
Eigentümer erreichen unsere Glasfaser-Experten
2
unter der kostenfreien Hotline 0800 330 2090
3
oder per E-Mail: glasfaserplus.service@telekom.de
4
5
Herausgeber: Telekom Deutschland GmbH
6
53262 Bonn
7
in Kooperation mit der GlasfaserPlus GmbH
Kennt ihr noch "Lesen lernen mit der Ganzwortmethode"?
Wenn ich euch nicht hätte...

von Harald K. (kirnbichler)


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Bauform B. schrieb:
> GlasfaserPlus GmbH

≠ "Deutsche Glasfaser", aber das ist Dir ja jetzt möglicherweise auch 
schon aufgefallen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Bauform B. schrieb:
> Es gibt ein PDF "Ratgeber für Bauherren...". Wobei auch nicht sicher
> ist, wo ich das gefunden hatte.

Und nicht wann das "anno" mal gewesen ist und wer Dir das zur Verfügung 
gestellt hat.

> Damals ahnte ich auch nicht, dass der
> Umbau in jeder Gemeinde anders abläuft. Also, keine Beweise. Außerdem
> steht im PDF klar und deutlich

> "Eigentümer erreichen unsere
> Glasfaser-Experten
> unter der kostenfreien Hotline 0800 330 2090"

Die Rufnummer gehört der GlasfaserPlus GmbH

> "oder per E-Mail: glasfaserplus.service@telekom.de
> Herausgeber: Telekom Deutschland GmbH
> 53262 Bonn
> in Kooperation mit der GlasfaserPlus GmbH"

Kannst ja mal versuchen, Kontakt darüber zu bekommen.
Mit wem auch immer.
Ggf. klappt das auch und die beiden haben weiter Kooperationen.

> Kennt ihr noch "Lesen lernen mit der Ganzwortmethode"?
> Wenn ich euch nicht hätte...

Ja, dann müsstest Du ggf. dumm sterben.
Wenn Du etwas halbwegs rechtssicher für Dein Haus haben möchtest, 
mache alles schriftlich, mindestens per Mail, auch alle Anfragen.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Lu schrieb:
> Habe vor Jahren mal Glasfaserverbindungen gemessen. Man sieht jeden
> Fehler und mit jeder neuen Verbindung dazwischen wird das Signal
> schwächer.

Naja, die 0,05-0,2 dB pro Stelle sind da eher irrelevant.

> Für mich steht die Frage, ob in 20 Jahren das Licht noch
> ausreicht oder irgendwo etwas trübe geworden ist.

Die Laser in den SFP werden schwächer, aber die lassen sich ja leicht 
tauschen.

Sowohl Telekom als auch Vodafone benutzen jedenfalls noch 20 Jahre alte 
Kabel für moderne Technik.

von Reinhard S. (rezz)


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Thomas S. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Die Wahrscheinlichkeit, dass Bagger immer wieder an der gleichen Faser
>> knabbern, ist gering.
>
> Vielleicht überall auf der Welt, nicht aber hier, wo man die Strasse
> fünfmal aufbaggert,

Im FTTH-Bereich ist es üblich, bei einer Störung an einer Stelle das 
komplette Kabel zwischen Verteiler auf der Straße und dem Haus zu 
tauschen.

Im Zuführungsnetz wird man auch irgendwann auf den Trichter kommen, das 
man nicht alle 100m eine Muffe haben will und wird zeitnah das 
Provisorium der Störungsbeseitigung in einen Endzustand bringen.

Hmmm schrieb:
> Ein sauberer Spleiss liegt bei weit unter 0.1dB Dämpfung. Zum Vergleich:
> Der 32er-GPON-Splitter kostet mindestens 15dB.

Logischerweise, weil man am Ausgang auch nur ein 32stel der optischen 
Leistung am Eingang hat.

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (hmmm)


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Reinhard S. schrieb:
> Die Laser in den SFP werden schwächer, aber die lassen sich ja leicht
> tauschen.

Und das ergibt sich durch steigenden Bandbreitenbedarf ohnehin früher 
oder später. Bei den jetzigen GPON-Kunden wird wohl als nächstes XGS-PON 
dran sein.

Reinhard S. schrieb:
> Im FTTH-Bereich ist es üblich, bei einer Störung an einer Stelle das
> komplette Kabel zwischen Verteiler auf der Straße und dem Haus zu
> tauschen.

Bei eingeblasenen Kabeln wäre alles andere auch Unsinn, bei fest 
verlegten sieht es anders aus.

Reinhard S. schrieb:
> Logischerweise, weil man am Ausgang auch nur ein 32stel der optischen
> Leistung am Eingang hat.

Genau deshalb mindestens 15dB. Ich habe gerade mal bei einem 
T-GPON-Anschluss nachgesehen, da kommen hinten noch -15dBm an, mit einer 
Class-B+-ONU bleiben also noch 12dB Luft. Das reicht für ein "paar" 
Spleisse.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Reinhard S. schrieb:
> Lu schrieb:
>> Für mich steht die Frage, ob in 20 Jahren das Licht noch
>> ausreicht oder irgendwo etwas trübe geworden ist.
> Die Laser in den SFP werden schwächer, aber die lassen sich ja leicht
> tauschen.

Es geht ihm nicht um die die Laserdioden, sondern das Kabel. In den 
Anfangszeiten von Glasfaser soll es Ärger mit deren Eintrübung gegeben 
haben und wir hoffen, dass aktuelle Werkstoffe langzeitstabil(er) sind.

von Reinhard S. (rezz)


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Manfred P. schrieb:
> In den Anfangszeiten von Glasfaser soll es Ärger mit deren Eintrübung gegeben
> haben

Diese Probleme hätten wir, wenn es, mal völlig gesponnen, unter Kohl zu 
einem Gf-Ausbau gekommen wäre...

> und wir hoffen, dass aktuelle Werkstoffe langzeitstabil(er) sind.

Bis jetzt siehts gut aus. In der Zwischenzeit wurden ja auch viele Kabel 
ausgetauscht/verstärkt, so das meiner Meinung nach ca. 98% der Kabel (!) 
aus den letzten 20 Jahren stammen dürften.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Reinhard S. schrieb:
> is jetzt siehts gut aus. In der Zwischenzeit wurden ja auch viele Kabel
> ausgetauscht/verstärkt, so das meiner Meinung nach ca. 98% der Kabel (!)
> aus den letzten 20 Jahren stammen dürften.
Also die Annahme dürfte nicht stimmen.
Stand; 48,8 % der Haushalte waren Ende 2024 technisch mit Glasfaser 
erschlossen – das entspricht etwa 22,5 Millionen Haushalten!

von Harald K. (kirnbichler)


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Cha-woma M. schrieb:
> Stand; 48,8 % der Haushalte waren Ende 2024 technisch mit Glasfaser
> erschlossen

Solche Hochglanzprospektaussagen muss man mit Vorsicht genießen. Dazu 
gehören nämlich auch Häuser, vor denen unter dem Gehweg Leerohre verlegt 
sind, aber nix weiter angeschlossen ist ("homes passed").

Die gelten nämlich schon als "erschlossen".

Ganz anders sehen die Zahlen aus, wenn man statt "technisch erschlossen" 
die tatsächliche Nutzung betrachtet ("homes activated" oder "gebucht").

Begriffsdefinitionen, aber leider keine Zahlen
https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/glasfaser-haushalte-1065284

Und hier ein paar aktuelle Zahlen:
https://gigabitbuero.de/artikel/neue-marktanalyse-des-breko-veroeffentlicht/

Ende Juni 25 sind 52.8% (24.3 Millionen) "erschlossen"

Ende Juni 25 sind 14.3%* (6.6 Millionen) "gebucht"


Nächste Woche kommt für mein Haus der Tiefbau. Damit wechseln knapp 30 
Wohnungen vom Zustand "homes passed" in den Zustand "homes prepared".

Einen Termin für die nächste Eskalationsstufe "homes connected" gibt es 
noch nicht.


*) berechnet aus den drei Angaben des "Gigabitbüro"

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der Vorteil von LWL ist, dass es keine Spannungsverschleppung beim 
Blitzeinschlag aus der Nachbarschaft gibt. Das gab es in meiner 
Nachbarschaft. Alle Router von 7 Haeusern waren deshalb vor 3J gekillt.

von Reinhard S. (rezz)


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Cha-woma M. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> is jetzt siehts gut aus. In der Zwischenzeit wurden ja auch viele Kabel
>> ausgetauscht/verstärkt, so das meiner Meinung nach ca. 98% der Kabel (!)
>> aus den letzten 20 Jahren stammen dürften.
> Also die Annahme dürfte nicht stimmen.
> Stand; 48,8 % der Haushalte waren Ende 2024 technisch mit Glasfaser
> erschlossen

Was haben die erschlossenen Haushalte mit dem Alter der Kabel (die ja 
nicht nur zu Haushalten liegen) zu tun?

von Reinhard S. (rezz)


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Harald K. schrieb:
> Solche Hochglanzprospektaussagen muss man mit Vorsicht genießen. Dazu
> gehören nämlich auch Häuser, vor denen unter dem Gehweg Leerohre verlegt
> sind, aber nix weiter angeschlossen ist ("homes passed").
>
> Die gelten nämlich schon als "erschlossen".

Wenn sich der Eigentümer aus $Gründen verweigert find ich das auch 
angemessen. Das Haus könnte Glasfaser ohne riesigen Aufwand bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Reinhard S. schrieb:
> Wenn sich der Eigentümer aus $Gründen verweigert find ich das auch
> angemessen.

Nur die wenigsten Eigentümer verweigern den Ausbau, schätze ich. Es wird 
wohl eher daran liegen, daß man nicht alles gleichzeitig bauen kann. Die 
Verlegung der Leerrohre ist nur der erste einfache Schritt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Reinhard S. schrieb:
> Wenn sich der Eigentümer aus $Gründen verweigert

Davon ist nicht die Rede. In meiner Stadt haben in den letzten Jahren 
Bautrupps in vielen Gegenden Gehwege aufgerissen und Leerrohre verlegt.

Damit wurden schlagartig zigtausend Wohnungen "erschlossen".

Von einem weiterführenden Ausbau ist erst Jahre später die Rede, wenn 
überhaupt.

Ob es für einen vermietenden Eigentümer gerechtfertigt ist, "Gründe" zu 
haben, ist eine andere Diskussion. Wenn ihm, wie beim Ausbau durch die 
Telekom, die tatsächliche Erschließung ("homes connected") keinerlei 
Kosten verursacht, ist das in Frage zu stellen.

Ich begleite den Ausbauprozess in "meinem" Haus (WEG, 
Gründerzeitaltbau). Allerdings hat in dem vor etwa 40 Jahren jemand mal 
Weitsicht bewiesen und bei der Grundrenovierung der Treppenhäuser nicht 
nur die Elektrosteigeleitung erneuert, sondern auch Leerrohre für 
Telekommunikation gelegt, die jeweils bis in die Wohnungen reichen.

Das scheint, wenn ich die Diskussionen über Verlegung so verfolge, wohl 
eine seltene Ausnahme zu sein.

(Ein reines Zuckerschlecken wird die Aktion natürlich auch nicht, da die 
Enden der Leerrohre in den Wohnungen natürlich oft bei Renovierungen 
o.ä. zugegipst, übertapeziert oder sonst wie unzugänglich gemacht 
wurden, aber das ist dann ein Problem der einzelnen Wohnungsnutzer)

Ich bin gespannt, wann der tatsächliche Ausbau erfolgt, d.h. ich eine 
Faser mit Licht drauf in meiner Wohnung haben werde.

von Reinhard S. (rezz)


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Nemopuk schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Wenn sich der Eigentümer aus $Gründen verweigert find ich das auch
>> angemessen.
>
> Nur die wenigsten Eigentümer verweigern den Ausbau, schätze ich.

Gefühlt, anhand des Meckerns über "brauch ich nicht", "DSL ist schnell 
genug", "der Dreck dabei!!!", ist es eher die Mehrzahl.

> Es wird
> wohl eher daran liegen, daß man nicht alles gleichzeitig bauen kann.

Die Gegenden, wo ernsthaft Bedarf war, sind halt langsam auch 
abgearbeitet, da ist man offene Türen eingerannt und hatte 
Anschlussquoten über 95%. Wenn man in bereits ausreichend (!) versorgte 
Gebiete kommt wird das deutlich schwieriger.

Davon ab gehen natürlich Tiefbaukapazitäten flöten, wenn man 
Orte/Gegenden doppelt ausbaut. Ganz lustig hier in einem Nachbarort, wo 
erst die UGG kam und wenig später die Telekom. Interessanterweise hat 
das der gleiche Sub für beide gemacht, kam aber wohl nicht auf die Idee, 
dann auch nur einmal zu graben...

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Harald K. schrieb:
> Von einem weiterführenden Ausbau ist erst Jahre später die Rede, wenn
> überhaupt.

Erscheint mir unrealistisch. Keine Firma will Geld ausgeben, mit dem sie 
erst Jahre später Einnahmen erzielt.

> Ob es für einen vermietenden Eigentümer gerechtfertigt ist, "Gründe" zu
> haben, ist eine andere Diskussion. Wenn ihm, wie beim Ausbau durch die
> Telekom, die tatsächliche Erschließung ("homes connected") keinerlei
> Kosten verursacht, ist das in Frage zu stellen.

Natürlich ist das in Frage zu stellen, aber anderes Thema.

von Harald K. (kirnbichler)


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Reinhard S. schrieb:
> Erscheint mir unrealistisch. Keine Firma will Geld ausgeben, mit dem sie
> erst Jahre später Einnahmen erzielt.

Beobachtete Realität. Die Leerrohre wurden in meiner Straße vor mehreren 
Jahren in den Gehwegen verbuddelt, der Anschluss der einzelnen Häuser 
erfolgt aber erst jetzt, wenn überhaupt.

Die Leute, die die Leerrohre verbuddelt haben, waren irgendwelche 
Sub-Sub-Sub-Unternehmer aus irgendeinem südöstlichen Land, und die 
Sorgfalt, mit der danach die Gehwegplatten wieder verlegt wurden, hat 
auch schon dazu beigetragen, daß Wohraum freiwurde (Stolperfallen für 
ältere und gebrechliche Menschen).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Harald K. schrieb:
> Damit wurden schlagartig zigtausend Wohnungen "erschlossen".
>
> Von einem weiterführenden Ausbau ist erst Jahre später die Rede, wenn
> überhaupt.

Auf die Idee muss man erst mal kommen! Statt LWL in den Rohren einfach 
warme Luft und schwups ist die Erschließungsrate schon wieder nach oben 
gepuscht!

von Nemopuk (nemopuk)


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Harald K. schrieb:
> die Sorgfalt, mit der danach die Gehwegplatten wieder verlegt wurden

hat bei uns vor einer frisch gebauten (noch nicht ganz fertigen) Schule 
dazu geführt, dass der ganze Gehweg in den Sommerferien nochmal erneuert 
wurde.

von Harald K. (kirnbichler)


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Nemopuk schrieb:
> dass der ganze Gehweg in den Sommerferien nochmal erneuert
> wurde.

Du lebst in einem Bundesland, das nicht so notorisch pleite ist, und 
nicht so stolz auf seine hedonistische Wurstigkeit ist, wie das, in dem 
ich lebe.

Erwarten würde ich so etwas auch, wenn ich nicht schon längst damit 
aufgehört hätte, eine funktionierende Stadt zu erwarten. Das ist auf 
Dauer zu anstrengend, die Erwartungshaltung mit der Realität 
abzugleichen.

Das aber ist erst recht eine andere Geschichte.

Immerhin: An einem anderen Ort in meiner Stadt habe ich vor wenigen 
Monaten die tatsächliche Inbetriebnahme eines Glasfaseranschlusses und 
nachfolgende Umstellung von DSL auf selbigen erleben können - das 
funktionierte letztlich ohne größere Probleme (abgesehen von etwas 
Logistik, die nicht die Telekom zu verantworten hatte).

von (prx) A. K. (prx)


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Reinhard S. schrieb:
> Keine Firma will Geld ausgeben, mit dem sie
> erst Jahre später Einnahmen erzielt.

In manchen Branchen ist das sehr wohl üblich.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Harald K. schrieb:
> hat
> auch schon dazu beigetragen, daß Wohraum freiwurde (Stolperfallen für
> ältere und gebrechliche Menschen).

Totale WinWin-Situation!
Alte Leute wollen keine I-net! Deshalb ist so eine Wohngegend durch die 
altersgerechte Gehweg Pflasterung für Junge Familie mit Kindern im 
Schulalter bestens geeignet, die mit ihren Mountainbikes die Gehege 
befahren können!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Einer meiner Freunde wurde von der Telekom auf Glasfaser umgestellt. Er 
hatte einige Tage zwei Router, einen am DSL und den anderen am LWL.
Der Service sagte, sie sehen, wenn LWL laeuft und er gewechselt haette. 
DSL würde dann deaktiviert. Bis dahin gingen beide.

Das war auch so. Eine Woche liess sich danach der Anbieter Zeit das DSL 
zu deaktivieren.

Es reicht vernuenftig mit den Leuten zu kommunizieren und meistens 
laeuft dann alles ohne grosse Reibungsverluste.

von Reinhard S. (rezz)


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(prx) A. K. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Keine Firma will Geld ausgeben, mit dem sie
>> erst Jahre später Einnahmen erzielt.
>
> In manchen Branchen ist das sehr wohl üblich.

Im TK-Bereich äußerst unüblich. Weil dann könnte man sich ja gleich an 
bestehende/geplante Bauvorhaben mit ranhängen und müsste nicht die 
Straße selbst auf/zumachen.

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