Forum: PC Hard- und Software 3D Drucker X1C zieht nur noch Fäden


von Keine A. (karabennemsi)


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Hallo,

vielleicht kann mir hier jemand helfen. Egal welches Filament, nur 
einfachtes PLA geht noch einigermaßen gut, druckt nicht mehr richtig.

Egal ob neu aus der Verpackung, altes Filament, getrocknet oder nicht 
getrocknet. Die Drucke haften teilweise nicht rochtig auf der Platte und 
ziehen Fäden. ASA, ASA-CF, PLA-CF nichts geht mehr richtig. Ich habe die 
Druckplatte auch schon gereinigt. Ich mache jetzt nochmal eine 
Kalibration.

Woran könnte das nòch liegen? Ich habe bisher immer mit den default 
Einstellungen tadelslos und erfolgeich gedruckt. Jetzt hatte ich einige 
Zeit Pause und nun geht nichts mehr.

Vor allem kleine Teile nimmt der Druckkopf häufig mit oder es werden 
Fäden gezogen. Auch beim fertigen Druck kann ich die Fäden so abziehen 
teilweise.

Ist evtl. die Düse hinüber? Heizt diese nicht mehr richtig?

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Der Drucker macht doch alles Automatisch, aber es deutet alles auf 
falschen Abstand zum Bett hin. Also die Dicke der ersten gedruckten 
Schicht messen. Nur eine piezomessung an der Düse ist absolut, alle 
anderen haben als Fehler den Abstand Düse/Messpunkt. Als ersten Test 
kannst du die Dicke der ersten Schicht um 0.1 mm im Slicer ändern.

von Keine A. (karabennemsi)


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Rüdiger B. schrieb:
> Als ersten Test
> kannst du die Dicke der ersten Schicht um 0.1 mm im Slicer ändern.

Das hat nichts verändert.

von Jack V. (jackv)


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Das beschriebene Fehlerbild deutet ein wenig auf zu geringe Temperatur 
oder zu großen Abstand der Düse zum Druckteil hin, zumindest, wenn ich 
„Auch beim fertigen Druck kann ich die Fäden so abziehen teilweise.“ als 
unzureichende Layerhaftung interpretiere. Thermristor defekt oder Sensor 
fürs Leveling verschoben?

Da’s sich um einen „Fertigdrucker“ handelt, der die technische Seite vom 
User abzuschirmen versucht, wäre vermutlich der Herstellersupport die 
richtige Anlaufstelle. Alternativ könntest du dich mit den Grundlagen 
befassen – die, von denen so ein Drucker dich abzuschirmen versucht – 
und dann dem Fehler systematisch auf den Grund gehen.

Abgesehen davon würden Bilder sehr zur Aufklärung beitragen können, da 
deine Fehlerbeschreibung etwas an Präzision vermissen lässt.

: Bearbeitet durch User
von Jens K. (jensky)


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Dein Filament muss getrocknet werden. Es kann auch sein, dass deine Düse 
versaut ist.

von Sascha S. (dec)


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Hast du mal einen „cold pull“ gemacht?
Das war bei meinem X1C die Lösung als die Düse bzw. der Extruder 
verstopft war. Hatte glaube das gleiche Fehlerbild.

Grüße

von Keine A. (karabennemsi)


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Ich habe mal die Wärmeleitpaste erneuert. Ich konnte bei dem Drucken 
teilweise die Schichten auseinander ziehen. Sieht wirklich nach 
schlechter Wärmeregulierung aus.

von Harry L. (mysth)


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Hast du evtl. im BambuSlicer unter Gerät die falsche Düse eingestellt?
Passt die Einstellung zur tatsächlich installierten Düse?

Das ist mir mal passiert (hatte nach Wechsel vergessen umzustellen) und 
das führt zu solchen Effekten.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Beim X1C bleibt dann leider nur der Tausch des Hotends übrig wenn man 
das Problem auf eine problematische Temperaturregelung eingrenzen kann. 
Bleibt der Messwert der Hotend-Temperatur denn konstant oder zappelt der 
rum? Kabelbruch oder irgendwo schlechter Kontakt wäre auch noch eine 
Möglichkeit, dann wünsche ich Dir beim X1C viel Spaß. :-/

von Keine A. (karabennemsi)



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Harry L. schrieb:
> Hast du evtl. im BambuSlicer unter Gerät die falsche Düse eingestellt?
> Passt die Einstellung zur tatsächlich installierten Düse?

Ja, die stimmt. Ich habe das Filament getrocknet, die Gewindestangen neu 
gefettet, neue Wärmeleitpaste auf das Hotend gemacht und neu kalibriert.

Immernoch die gleiche Problematik, siehe Anhang.

Temperatur zappelt nicht und Kabelbruche schließe ich aus, dann würde 
vermutlich gar nichts gehen.

: Bearbeitet durch User
von Frank G. (frank_g53)


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Keine A. schrieb:
> Woran könnte das nòch liegen?

Wird das Filament zurückgezogen (retract im Slicer prüfen).

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm, das sind außen abgerundete Ecken, richtig? Tritt der Fehler schon 
bei der ersten Schicht auf oder bilden sich die Fäden erst später im 
Verlauf des Druckes?

Vielleicht ist das einfach nur vom Slicer schlecht berechnet, daß der da 
außen einen Ring drum herum in die Luft legen möchte oder so.

Hast Du mal einen Kalibrationswürfel (z.B. den 20mm) probiert?

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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Ohne Brim haften bei mir solche Objekte auch nicht.

von Keine A. (karabennemsi)


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Rüdiger B. schrieb:
> Ohne Brim haften bei mir solche Objekte auch nicht.

Bisher hat das immer geklappt.

Ben B. schrieb:
> Hm, das sind außen abgerundete Ecken, richtig?

Nein, da ist nichts abgerundet.

Vermutlich funktioniert das Trocknen nicht so recht. Mit PLA hat es 
jetzt funktioniert.

von Sascha S. (dec)


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Rüdiger B. schrieb:
> Ohne Brim haften bei mir solche Objekte auch nicht.

Verrückt,
Für PLA und PETG habe ich noch nie ein Brim benötigt obwohl ich öfters 
Teile drucke, welche die Druckfläche ausnützen.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es am Filament liegt (was ich nicht 
glaube), teste doch mal ne neue Rolle…


Grüße von dem, der gerade mir warping bei PC FR kämpft

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich bin mir auch sehr sicher, daß ich solche kleinen flachen Teile ohne 
Brim hinkriege. Auch mit ABS/ASA. Da hatte ich mit PLA mehr Stress, weil 
sich da gerne mal der Rand von kleinen und schrägen Strukturen hochbiegt 
und man dann je nach Bewegungsrichtung relativ hat mit der Düse dagegen 
fährt (hatte da mal eine .STL mit bereits vorgefertigten Stützstrukturen 
und habe es nicht hingekriegt, die dünnen Stützen mitzudrucken, ohne daß 
die irgendwann abgebrochen sind - glücklicherweise war das Ergebnis auch 
ohne die Stützen sehr gut).

Wie trocknest Du Dein Filament?
- Nicht lange genug?
- Erschöpftes Adsorber-Gel ohne Indikator?

von Rüdiger B. (rbruns)


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Ben B. schrieb:
> Ich bin mir auch sehr sicher, daß ich solche kleinen flachen Teile ohne
> Brim hinkriege.

Auf einer Glasplatte sicher, aber auf PEI?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ziemlich sicher, evtl. mit Tricks (dicker erster Layer oder mehr 
Temperatur).

von Sascha S. (dec)


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Bin mir auch sehr sicher.
Das einzige was ist von Zeit zu Zeit mache, ich pack etwas von dem Bambu 
Flüssigklebestift drauf und verreibe das mit nem feuchten Tuch.
Nach jedem Druck wische ich kurz wieder mit dem feuchten Tuch drüber. 
„Neuer“ Kleber kommt etwa jede zwei Monate drauf. Ich hatte da bis dato 
null Probleme und der Sache auch keine wirkliche Bedeutung geschenkt.
Mit dem Kleber habe ich auch nur angefangen, weil ich TPU Drucke hatte, 
die fast nicht mehr von der Platte zu bekommen waren. Mit dem Kleber 
kann man die notfalls in Wasser einweichen…

Grüße

von Harald K. (kirnbichler)


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Sascha S. schrieb:
> ich pack etwas von dem Bambu
> Flüssigklebestift drauf

Unterscheidet sich der vom "Pritt"-Stift? Wenn ja: Hast Du einen Link?

von Sascha S. (dec)


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Hallo,
hier:
https://eu.store.bambulab.com/de/products/liquid-glue-for-build-plate

Vom Geruch her irgendwie nach PVA oder PVP, keine Ahnung. Ist halt super 
einfach zu applizieren, da vorne eine Art Gewebe/Schwamm drauf ist. Und 
hält bei mir wohl locker 10 Jahre.
Daher habe ich nie einen Pritt o.ä. getestet, ich hatte einfach 
irgendeine wasserlösliche Trennschicht für TPU gesucht und den halt 
mitbestellt und bin seit diesem Tag damit zufrieden.
Mein Problem beim PC FR mit warping habe ich durch mehr Kleber „neu 
appliziert“ statt nur mit feuchtem Tuch verrieben und 5 mm Brim mit 0,05 
mm scheinbar in den Griff bekommen, wenn auch nicht für 
Heizbetttemperaturen von > 100°C empfohlen.

Verziehen tut sich das Teil natürlich noch immer, das ist ja eher ein 
Problem der Schwindung, jedoch haftet es wenigstens während des 
kompletten Drucks (1 h) auf dem Heizbett.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mit Prittstift habe ich auch sehr gute Erfahrungen, egal ob als 
Haftungsverbesserer oder als Trennmittel. Der Kleber davon ist ebenfalls 
wasserlöslich, man könnte den als auch verdünnen und sehr fein auftragen 
wenn man das mal braucht. Sonst wird die aufgetragene Schicht meistens 
recht dick und ungleichmäßig, das versaut die Optik der unteren Fläche 
ein wenig.

von Thomas S. (thommi)


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Sprecht ihr da von dem Pritt Schmierstift, den man überall im Discounter 
kaufen kann, oder von einem Kleber, der für 3D-Ducker ist?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nö, von dem besagten roten Schmierstift wie Du ihn nennst.
Wenn er nicht wasserlöslich wäre, auch prima geeignet
als Lippenstift für die Freundin (WAF--).

Funktioniert auf jeden Fall viel besser als viele extra für den 3D-Druck 
angepriesenen Produkte. Aber wie gesagt, wenn es fein werden soll, dann 
vielleicht sowas wie 3DLAC Sprühkleber probieren. Bitte nur bei 
herausnehmbaren Druckplatten, nicht den ganzen Drucker damit eindieseln.

von Rene K. (xdraconix)


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Du nutzt sicherlich PEI Plates?! Wann hast du denn das letzte mal deine 
Druckplatte gewechselt? Die PEI Platten verlieren nach einigen Drucken 
ihre Strucktur. Nach je ca. 500-1000 Drucken bekommen alle meine X1C 
neue Druckbetten. Alle 2000 Drucke bekommen sie neue Düsen. Das sind 
halt Verbrauchsgegenstände und so teuer sind die nicht im Store von 
Bambu (Kleiner Tipp: Wirf die alten Platten nicht direkt weg, bestell 
dir auch mal die 3D Effektplatten zum Aufkleben - die sind auch 
genial!).

Du sagst "gereinigt"... Wie und mit Was hast du denn deine Druckplatte 
gereinigt?

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