Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kennt sich jemand mit EC-Mikros aus? 9V statt 2V.


von Daniel (daniel3)


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Hallo,

habe hier eine ECM-Großmembran-Kapsel DR2501, die hat den FET schon 
eingebaut.
Sie soll über einen 2k2-Widerstand mit 2V betrieben werden.

Ich möchte diese Kapsel allerdings mit 9V versorgen.
Kann ich jetzt einfach 2k2 und 2V anschließen, dann die Spannung am 
Drain ausmessen und anschließend den R so weit vergrößern, dass bei 9V 
wieder die gleiche DC-Spannung am Drain abfällt?
Wenn ja, ändert sich dadurch der Verstärkungsfaktor?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel schrieb:
> dann die Spannung am
> Drain ausmessen und anschließend den R so weit vergrößern, dass bei 9V
> wieder die gleiche DC-Spannung am Drain abfällt?

Das sollte klappen.

> Wenn ja, ändert sich dadurch der Verstärkungsfaktor?

Typisch wird innerhalb des Mikros gar nichts verstärkt, denn der FET ist 
ein Sourcefolger und dient als Impedanzwandler.

von Jens G. (jensig)


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Daniel schrieb:
> Verstärkungsfaktor

Der Verstärkungsfaktor wird der R-Vergrößerung entsprechend steigen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Daniel schrieb:
> dass bei 9V wieder die gleiche DC-Spannung am Drain abfällt?

Ja, das kannst Du so machen.

von Ralph B. (rberres)


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Matthias S. schrieb:
> Typisch wird innerhalb des Mikros gar nichts verstärkt, denn der FET ist
> ein Sourcefolger und dient als Impedanzwandler.

das kann aber nur sein, wenn das Mikrofon seine Betriebsspannung 
zwingend über eine getrennte Ader zugeführt bekommt. Ansonsten liegt der 
Ausgang am Drain des Transistors, und die Betriebsspannung wird über 
einen Widerstand dem Drain zugeführt. Entweder noch im Mikrofon oder 
auch über die Tonader. Das ist wahrscheinlich häufiger der Fall.

Ich habe gerade das Datenblatt gefunden. Es ist so wie ich es vermutet 
habe.
Das signal wird am Drain abgegriffen.

Insofern wird

Jens G. schrieb:
> Der Verstärkungsfaktor wird der R-Vergrößerung entsprechend steigen

Recht haben mit seiner Behauptung.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Daniel schrieb:
> Kann ich jetzt einfach 2k2 und 2V anschließen, dann die Spannung am
> Drain ausmessen und anschließend den R so weit vergrößern, dass bei 9V
> wieder die gleiche DC-Spannung am Drain abfällt

Könntest du, aber besser ist es, eine Filterkette zu bauen:
1
+9V--10k--+--4k7--+--2k2--+--C--+-- Signal
2
          |       |       |     |
3
        100uF   47uF    Mikro  100k
4
          |       |       |     |
5
GND ------+-------+-------+-----+--
denn dann wirst du die Störungen der Batterie los.

Ich frage mich allerdings, was für ein FET im Mikro verbaut sein soll 
dass er nur 2V aushält, denn er ist der Grund warum man nicht mit 
höherer Spannung ran gehen kann um gleich mal höheren Ausgangspegel bei 
gleicher Lautstärke zu bekommen. Üblicherweise sind mindestens 9V 
erlaubt.

https://www.ti.com/lit/ug/tidu765/tidu765.pdf

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Ich frage mich allerdings, was für ein FET im Mikro verbaut sein soll
> dass er nur 2V aushält,

Der Hersteller gibt ja auch 1..6V an.

von Daniel (daniel3)


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Danke für die Informationen.

Ralph B. schrieb:
> Ansonsten liegt der
> Ausgang am Drain des Transistors, und die Betriebsspannung wird über
> einen Widerstand dem Drain zugeführt.

Genau so ist es.

> Ich habe gerade das Datenblatt gefunden. Es ist so wie ich es vermutet
> habe.
> Das signal wird am Drain abgegriffen.

Ist das ein echtes Datenblatt? Wenn ja, kannst du das mal verlinken?
(habe hier nur ein kleines Anschlussdiagramm)


Michael B. schrieb:
> Könntest du, aber besser ist es, eine Filterkette zu bauen:

Gute Idee, Danke für den ASCII-Schaltplan!


H. H. schrieb:
> Der Hersteller gibt ja auch 1..6V an.

Woher weißt du das?

von Ralph B. (rberres)


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Daniel schrieb:
> Ist das ein echtes Datenblatt? Wenn ja, kannst du das mal verlinken?
> (habe hier nur ein kleines Anschlussdiagramm)

Nein ein echtes Datenblatt ist es nicht. Ich habe unter DR2501 
gegoogelt.
Das wurde bei Amazon angeboten da war auich ein Frequenzgang und 
Polardiagramm aufgezeichnet inclusive der Anschlussbelegung

https://www.amazon.de/YUXITA-Gro%C3%9Fmembran-Elektret-Kondensatormikrofon-Kondensator-Mikrofonkerne-Empfindlichkeit-professionelle/dp/B0DQS6CYD5
Hier 3+ anklicken. dann hast du alles das was ich auch gesehen habe.

Ralph Berres

von Daniel (daniel3)


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Ralph B. schrieb:
> 
https://www.amazon.de/YUXITA-Gro%C3%9Fmembran-Elektret-Kondensatormikrofon-Kondensator-Mikrofonkerne-Empfindlichkeit-professionelle/dp/B0DQS6CYD5
> Hier 3+ anklicken. dann hast du alles das was ich auch gesehen habe.

Danke! Ja, genau, diese Infos habe ich auch.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Wolf17 (wolf17)


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Mit 2V speisen, Spannungsabfall am 2k2 messen.
Drei Dioden in Reihe nach Masse über einen entsprechend dimensionierten 
Rv aus den 9V speisen. Optional noch 100µF parallel zu den Dioden.

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