Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Empfehlung für Akku-Punktschweißgerät


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hi!

Kurze Frage, kann jemand ein Punktschweißgerät empfehlen, welches sich 
zum Verschweißen der Nickelbänder an LiIon-Akkus eignet und dabei auch 
wirklich gute Ergebnisse liefert? Gibt es vielleicht sogar eines mit 
federbelasteten Kontakten, so daß der Anpressdruck konsistent ist?

Auf jeden Fall eines, was gut Leistung hat (lieber etwas zu viel als 
etwas zu wenig, drosseln ist in diesem Fall meistens einfacher als 
aufbohren) und etwas Lebenserwartung, wenns geht nicht irgend einen 
Chinaböller, mit denen der Markt so überschwemmt ist wenn man nach sowas 
sucht.

Vielleicht nutzt hier ja jemand sowas und kann einen brauchbaren Typ 
empfehlen.

Danke!

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Kurze Frage, kann jemand ein Punktschweißgerät empfehlen, welches sich
> zum Verschweißen der Nickelbänder an LiIon-Akkus eignet und dabei auch
> wirklich gute Ergebnisse liefert

https://de.aliexpress.com/item/1005009210435606.html

https://www.vevor.de/punktschweissgeraet-c_10076/vevor-akku-punktschweissgeraet-788h-pulsschweissgeraet-akkuladegeraet-2-schweissmodi-p_010446450719

reicht zumindest für 0.25mm Hiluminbänder, und die reichen so für 10A.

Achso, das ist kein Akkuramsch, sondern ein funktionierendes Gerät mit 
dem auch in Fabriken Akkupacks konfektioniert werden. Ein C16 Automat 
ist anzuraten.

Aber 1mm dicke Verbinder für 50A kann man damit trotzdem nicht 
schweissen.

von Thomas W. (goaty)


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Fnirsi SWM10 macht bei mir was es soll mit dem dünnen Nickelband. Geht 
glaube ich bis 0,3mm. Bisher nur mit 0,1 und 0,15 probiert. Die 
Ergebnisse mit den 18650 Akkus sind gut.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Danke euch, gebe ich mal so weiter.

von Jakob L. (jakob)


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Wenn es etwas professioneller sein soll dann wäre das kWeld noch eine 
Option, kann man mit einem dicken Akku betreiben oder direkt eine 
passende Kondensatorbank dazubestellen:

https://www.keenlab.de/index.php/product/kweld-complete-kit/

Hat zwar keine federbelasteten Kontakte aber es misst relativ genau wie 
viel Leistung im Kontakt umgesetzt wird (mit Kompensation für den 
Innenwiderstand der Stromquelle und das Kabel bis zum Kontakt) und sorgt 
damit für gut reproduzierbare Ergebnisse.

von Timo N. (tnn85)


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Hab das hier mal bestellt:
https://www.amazon.de/dp/B0BTHQ46FS

Von den schlechten Produktbildern, dem Mini-Display und der langen 
Aufladezeit des integrierten Kondensators abgesehen hat es gut 
funktioniert. Auch (und das ist vor allem wichtig) bei 2 Lagen 
Hiluminband.

KEIN Akkugerät mit billigem Chinaakku, dass nach 2-3 mal Benutzung 
hinüber sein dürfte.
Bei den Sunko-Trafogeräten scheiden sich die Geister.
Mir waren sie damals zu teuer, für die Verarbeitung und die Mängel, die 
sie auch haben.

kWeld und Arduino Spot Welder und alle China-Platinenspotwelder waren 
mir dann einfach zu unpraktisch, da man einen externen Akku benötigt, 
der durch die hohen Pulsströme nicht gerade nett behandelt wird.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Michael B. schrieb:
...
> Achso, das ist kein Akkuramsch, sondern ein funktionierendes Gerät mit
> dem auch in Fabriken Akkupacks konfektioniert werden.

Meins ist mit Akku und das hatte ich hier schonmal vorgestellt.
Ist aber ein Eigenbau und hat mit einer Akkuladung so ca. 200-500 Punkte 
ins Hilumin gemacht.

> Aber 1mm dicke Verbinder für 50A kann man damit trotzdem nicht
> schweissen.

Vielleicht auch nicht, aber 1,2mm Edelstahldraht auf 1mm 
Edelstahlstreifen gingen allerbestens. (Vogelschutzspieße)

Also, das Argument "Akku" zählt nicht, sondern die Ausführung des 
Gerätes (kein Ramsch).

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ungefähr so eines hat er jetzt auch ausgebuddelt, arbeitet mit zwei in 
Reihe geschalteten LiPo-Zellen... was die können und ob sie die 
ständigen Arschtritte lange aushalten keine Ahnung, auf jeden Fall hat 
er einen Akku-Satz mit 1,3kWh in 21700er LiIon Rundzellen damit fertig 
bekommen.

Wir haben aus Geck auch mal was mit einem alten Mikrowellentrafo 
ausprobiert. HV-Wicklung rausgepopelt, 3 Windungen 10mm² rein... brennt 
leider mehr als es schweißt. Also die Impulsleistung ist zu gering und 
die Einschaltzeit schlecht steuerbar, ein wenig zu lange und die Stellen 
verbrennen anstatt zu verschweißen. Die beiden LiPo-Zellen mit ihren 
7,2V Nennspannung können das wesentlich besser als ein Mikrowellentrafo 
mit drei Windungen 10mm².

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Ungefähr so eines hat er jetzt auch ausgebuddelt, arbeitet mit zwei in
> Reihe geschalteten LiPo-Zellen

Es wird immer albener.

LiPo sind Pouch-Zellen, mal in ein Datenblatt geguckt ?

https://www.dnkpower.com/wp-content/uploads/2023/11/DNK3270105-3.7V-3000mAh-Lipo-Battery-Specification.pdf

60mOhm hat alleine die Zelle, macht einen Kurzschlussstrom von 60A, wen 
willst du damit veralbern ?

Ein Mikrowellentrafo mit 3 Windungen Sekundärwicklung lasst den 
B16-Automaten fliegen, nur C16 übersteht den Schweißimpuls. 64A x 230V = 
30kW mit ca. 10V wären das selbst bei 50% Wirkungsgrad 1500A.

Schweissen, nicht kleben.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Michael B. schrieb:

> Es wird immer albener.

Deine Beiträge auch irgendwie...

> LiPo sind Pouch-Zellen, mal in ein Datenblatt geguckt ?
>
> 
https://www.dnkpower.com/wp-content/uploads/2023/11/DNK3270105-3.7V-3000mAh-Lipo-Battery-Specification.pdf
>
> 60mOhm hat alleine die Zelle, macht einen Kurzschlussstrom von 60A, wen
> willst du damit veralbern ?

Es gibt nicht nur eine Zellensorte und/oder Datenblatt.

Meiner von Hobby-King macht bei 11,2V/5000mAh, 65C/130C, also trein 
rechnerisch mind. 325 bis 750A. Gemessen hatte ich bis zu 600A mit 
Extech-Zange, die Impulse kann.

> Ein Mikrowellentrafo mit 3 Windungen Sekundärwicklung lasst den
> B16-Automaten fliegen, nur C16 übersteht den Schweißimpuls. 64A x 230V =
> 30kW mit ca. 10V wären das selbst bei 50% Wirkungsgrad 1500A.

Hä?

> Schweissen, nicht kleben.

Ist immer besser!
Old-Papa

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie ich dazugeschrieben habe - ich weiß nicht, ob die beiden 
Knautschzellen da drin bald zu Kugelfischen werden, ich weiß auch nicht 
welche Zellen in dem Ding verbaut sind, insofern ist das Lesen 
irgendwelcher nicht zutreffender Datenblätter ziemlich sinnfrei.

Die Schweißstellen mit diesem Lipo-Gerät sind jedenfalls genau so stabil 
wie kommerziell gesetzte Schweißpunkte wenn man den Metallstreifen 
wieder abreißt. Sollte also ausreichen.

Und wenn man einen Mikrowellentrafo mit 3 Windungen 10mm², 
Punktschweißelektroden und Punktschweißstellen für 'ne Sekunde 
einschaltet, fliegt zumindest bei uns kein B16 Automat. Wir hatten damit 
gerechnet bzw. extra einen Stromkreis genommen wo es nicht schlimm ist 
wenn der Automat keine Lust auf diese Späße hat, ist aber nichts 
passiert.

Das was ich schreibe sind einfach nur die Dinge, die ich sehe oder 
eigene Erfahrungen, eben daß der Selbstbau so eines Schweißgeräts mit 3 
Windungen 10mm² auf einem alten Mikrowellentrafo schon mal nicht 
funktioniert. Das sind Informationen, die ich gerne vorher gehabt hätte, 
dann hätte man sich das Ausbohren der Sekundärwicklung aus dem Trafo 
sparen können. Vielleicht hilft es nun anderen weiter, die evtl. auch 
gerne sowas selbst bauen wollen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Ben B. schrieb:
> ich weiß nicht

Vielleicht solltest Du die Finger von eigenen Projekten lassen und statt 
dessen andere mit Deinen völlig untauglichen Beraterverträgen nerven?

von Michael B. (laberkopp)


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Ben B. schrieb:
> Und wenn man einen Mikrowellentrafo mit 3 Windungen 10mm²,
> Punktschweißelektroden und Punktschweißstellen für 'ne Sekunde
> einschaltet, fliegt zumindest bei uns kein B16 Automat. Wir hatten damit
> gerechnet bzw. extra einen Stromkreis genommen wo es nicht schlimm ist
> wenn der Automat keine Lust auf diese Späße hat, ist aber nichts
> passiert.

Was aber ein bekanntes Problem mit den Sunkko ist, also da fliessen mehr 
als 16A primär.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Michael B. schrieb:

> Was aber ein bekanntes Problem mit den Sunkko ist, also da fliessen mehr
> als 16A primär.

Ja, weil der Trafo sehr wahrscheinlich voll an die Wand gefahren wird. 
Ich kenne nur Fotos davon und da sieht der Trafo schon sehr mickrig aus. 
Ob das Ding im Stromminimum schaltet, kann ich nicht sagen, wäre aber 
auch noch eine mögliche Ursache.

Meine Versuche zu Mikrowellentrafos hatte ich ja hier mal vorgestellt, 
zum Akkupunkten sollte das durchaus gehen. Man kann mit passender 
Steuerung durchaus sehr genaue Zeiten und Abläufe einstellen, ab ca. 20 
Millisekunden aufwärts. Mir ist aber mein akkubasierter Akkupunkter viel 
lieber, weil überall einsetzbar.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Jük P. (tik-tak)


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von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wahrscheinlich gibt es größere Varianzen bei den Mikrowellentrafos, 
vielleicht sind manche besser geeignet und manche weniger. Daß die 
Dinger extrem auf Kante genäht sind und ohne ihren Lüfter nicht mal den 
Leerlauf lange überstehen, ist ja allgemein bekannt.

Bei unserem braucht man evtl. mehr Windungen, waren auch nur 2,5V 
Ausgangsspannung wenn ich mich recht erinnere und das scheint etwas 
wenig zu sein, um die zum Schweißen nötige Impulsleistung zu erreichen. 
Das Ding ist stark genug, um bei längerer Einwirkzeit praktisch alles 
wegzubrennen, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Vielleicht braucht 
man auch anderes Nickelband mit Schlitzen oder so, dann geht mehr 
Leistung über die Schweißpunkte anstatt im Blech verheizt zu werden. Wir 
haben auch mit Mainboard-Blenden herumgespielt, man kann sowas mit dem 
Mikrowellentrafo aneinanderheften, hält aber nicht gut und wenn man zu 
lange einschaltet, verbrennt ein dünner Streifen des Metalls, genau von 
einer Elektrode rüber zur anderen. Also man bekommt schon genug Hitze 
rein, nur eben nicht als Impuls, den man bräuchte.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Ben B. schrieb:
> Wahrscheinlich gibt es größere Varianzen bei den Mikrowellentrafos,
> vielleicht sind manche besser geeignet und manche weniger. Daß die
> Dinger extrem auf Kante genäht sind und ohne ihren Lüfter nicht mal den
> Leerlauf lange überstehen, ist ja allgemein bekannt.

Das stimmt! Zumal, wenn die Wicklungen aus Alu sind (zunehmend häufiger)

> Bei unserem braucht man evtl. mehr Windungen, waren auch nur 2,5V
> Ausgangsspannung wenn ich mich recht erinnere und das scheint etwas
> wenig zu sein, um die zum Schweißen nötige Impulsleistung zu erreichen.

Ich habe schon Punkter ab 1,8V in den Fingern gehabt. Allerdings ist 
eine höhere Spannung viel günstiger, da dann der nötige Strom geringer 
ist und unvermeidliche Übergangswiderstände weniger ins Gewicht fallen.
Bei den Sekundär-Windungen muss man experimentieren, sind das zu viel 
geht der Kern in die Sättigung. Auch ist es wichtig, nicht gerade eine 
Mikrowelle mit nur 800W zu zerlegen. mind. 1500W sollte die schon 
gewuppt haben.

> Das Ding ist stark genug, um bei längerer Einwirkzeit praktisch alles
> wegzubrennen, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Vielleicht braucht
> man auch anderes Nickelband mit Schlitzen oder so, dann geht mehr
> Leistung über die Schweißpunkte anstatt im Blech verheizt zu werden.

Wichtig ist absolute Sauberkeit. Meine allerersten Versuche auf einer 
Fischbüchse (oder so) endeten kläglich (Foto). Doch man lernt sehr 
schnell, wie die Löcher dann kleiner werden.

> Wir
> haben auch mit Mainboard-Blenden herumgespielt, man kann sowas mit dem
> Mikrowellentrafo aneinanderheften, hält aber nicht gut und wenn man zu
> lange einschaltet, verbrennt ein dünner Streifen des Metalls, genau von
> einer Elektrode rüber zur anderen. Also man bekommt schon genug Hitze
> rein, nur eben nicht als Impuls, den man bräuchte.

Mit Schlitzen erleichtert das schon, geht aber auch ohne. Wichtig ist 
auch eine knackige und nicht zu lange Zuleitung von der Hauptverteilung 
zur Steckdose. 10m mit 1,5qmm in Kupfer sind schon sehr schlecht, wenn 
dann noch ein paar Verteiler dazwischen sind, ist fast Ende. Ich habe 
extra dafür Leitungen mit 2,5qmm und auch das Anschlusskabel mit 2,5qmm.

Old-Papa

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