Ich habe mir das hier gekauft: https://www.intos.de/InLine-USB-2.0-Aktiv-Verlaengerung-USB-A-Stecker-Buchse-25m (USB-Verlängerung, 25 m). Am Leitungsende findet sich eine Anschlussmöglichkeit einer optionalen Zusatzstromversorgung: "Zusätzlicher USB-C-Stromanschluss an der Empfängerseite für besonders stromintensive Anwendungen." Was ich jetzt nicht so ganz verstehe: Wir leben in der Welt der USB-Steckerladegeräte. Wenn ich jetzt für die oben angeführte Anwendung ein USB-C-Steckernetzteil brauche, kann ich dafür ein handelsübliches USB-Steckerladegerät nehmen? Oder anders gefragt: Ladegeräte haben doch normalerweise eine Ladekurve, passend zum zu ladenden Batterietyp. Sind die handelsüblichen USB-Steckerladegeräte in Wirklichkeit USB-Steckernetzteile (die meinetwegen über irgendwelche Senken/Protokolle trickreich eine andere Spannung als 5 V aushandeln), aber die Ladekurve mittels Strombegrenzung oder was auch immer fällt gar nicht in die Zuständigkeit der USB-Steckergeräte?
Michael K. schrieb: > Sind die handelsüblichen > USB-Steckerladegeräte in Wirklichkeit USB-Steckernetzteile […]? Ja. Dank PD heute in Stufen zwischen 5 und 20V einstellbar; mit dem noch neueren PPS-Modus lassen sich auch in einem gegebenen Rahmen beliebige Spannungen oder Ströme einstellen (wodurch sich das Netzteil tatsächlich als Ladegerät nutzen lässt), aber reine USB-Ladegeräte würden nicht dem Standard entsprechen.
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Es gibt eigentlich gar keine "USB-Ladegeräte", sondern nur USB-Netzteile. Ein Ladegerät weiß über den Ladevorgang des angeschlossenen Akkus bescheid, und steuert die Ausgangsspannung o.ä. entsprechend den Anforderungen. Auch wenn per USB PD die Ausgangsspannung des Netzteils geändert werden kann, erfolgt das nicht durch das Netzteil gesteuert, sondern durch den angeschlossenen Verbraucher. Der teilt dem Netzteil mit, was er gerne hätte. Und wenn er es nicht tut, liefert das Netzteil das, was der Standard erlaubt. Und damit ist so etwas eben ein Netzteil, und kein Ladegerät.
Harald K. schrieb: > Es gibt eigentlich gar keine "USB-Ladegeräte", sondern nur > USB-Netzteile. Genau. Davor gab es durchaus Handy-Ladegeräte mit anderen Steckern (nicht USB). Das war aber meistens nur ein Strom-Begrenztes Netzteil, das in Kombination mit dem Laderegler im Handy zum Ladegerät wurde. Wobei auch das Exoten waren.
Ein USB Netzteil hat 5V, da USB nun mal 5V hat. Ein USB-Ladegerät kann PD und wird zum Laden von was auch immer benutzt. Dass das default 5V ausgibt...
Nicht zwingend. Ältere USB Ladegeräte geben per Default immer 5V aus. Moderne mit PD geben nicht immer 5V aus, sondern schalten den Ausgang auch aus, bei fehlerhafter oder fehlender Konfiguration der CC Lines.
Teo D. schrieb: > Ein USB Netzteil hat 5V, da USB nun mal 5V hat. Nein. Wenn es PD kann, kann es PD. Aber es bleibt ein Netzteil. Ein Ladegerät würde sich aufgrund eigener Erkenntnisse an den zu ladenden Akku anpassen. Das tut ein USB-Netzteil mit PD aber nicht, das liefert stur die ausgehandelte Spannung und entwickelt keine Eigeninitiative. Es ändert erst die Spannung, wenn das angeschlossene Gerät eine andere anfordert -- und das bedeutet, daß die Ladeelektronik im Gerät und nicht im Netzteil sitzt.
Jawoll Hr. #irnbichler... Wären sie so nett und zeigen mir ein USB-Ladegerät!
Teo D. schrieb: > Wären sie so nett und zeigen mir ein USB-Ladegerät! https://cdn02.plentymarkets.com/ssr0x6nii1qg/item/images/17001651/full/1001-0119-01--NiMH-charger-BASIC-II-incl-2x-AA-bu-lieferumfang-micro-usb_1.jpg
Michael K. schrieb: > Was ich jetzt nicht so ganz verstehe: Wir leben in der Welt der > USB-Steckerladegeräte. Wenn ich jetzt für die oben angeführte Anwendung > ein USB-C-Steckernetzteil brauche, kann ich dafür ein handelsübliches > USB-Steckerladegerät nehmen? Ich glaube, das in heutzutage üblichen Bedienungsanleitungen die Wörter "Ladegerät" und "Netzgerät" gern durcheinander geworfen werden.
Harald K. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Wären sie so nett und zeigen mir ein USB-Ladegerät! > > https://cdn02.plentymarkets.com/ssr0x6nii1qg/item/images/17001651/full/1001-0119-01--NiMH-charger-BASIC-II-incl-2x-AA-bu-lieferumfang-micro-usb_1.jpg Das ist ein NiMH-Charger mit USB-Anschluss...
Teo D. schrieb: > Ein USB Netzteil hat 5V, da USB nun mal 5V hat. > Ein USB-Ladegerät kann PD und wird zum Laden von was auch immer benutzt. > Dass das default 5V ausgibt... Nein. Auch USB PD ist bloss ein Netzteil, kein Ladegerät. Sowohl die CCCV Ladekennlinie als auch das Abschalten bei vollem Akku hat das angeschlossene Gerät zu übernehmen, in ihm steckt also die Ladeschaltung.
Harald K. schrieb: > Teo D. schrieb: >> Das ist ein NiMH-Charger mit USB-Anschluss... > > Eben. Das ist ein USB-Ladegerät. Genau. Ein USB-Ladegerät ist ein Ladegerät, das über USB mit Strom versorgt wird.
USB-Netzteil == USB-Ladegerät Der einfache Bürger sagt Ladegerät, der Fachmann Netzteil. Ein USB-Anschluß liefert immer eine konstante Spannung. Bei USB-PD läßt diese sich auch einstellen, sonst sind es feste 5V.
Peter D. schrieb: > Ein USB-Anschluß liefert immer eine konstante Spannung. Seit PPS halt nicht mehr. Da kann man maximalen Strom und Spannung vorgeben, sodass CC/CV direkt vom Netzteil kommen; es also einen guten Teil der Aufgaben eines Ladegeräts selbst übernimmt.
Peter D. schrieb: > Der einfache Bürger sagt Ladegerät, "Das Kabel ist beim Handy dabei, den Stecker müssen Sie extra kaufen."
H. H. schrieb: >> Der einfache Bürger sagt Ladegerät, > > "Das Kabel ist beim Handy dabei, den Stecker müssen Sie extra kaufen." Den? https://media.elektroshopwagner.de/images/05/6b/00/281221_0.jpg
Harald W. schrieb: > H. H. schrieb: > >>> Der einfache Bürger sagt Ladegerät, >> >> "Das Kabel ist beim Handy dabei, den Stecker müssen Sie extra kaufen." > > Den? > https://media.elektroshopwagner.de/images/05/6b/00/281221_0.jpg Nö, den hier: https://images.samsung.com/is/image/samsung/p6pim/de/ep-t4511nbegeu/gallery/de-45w-power-adapter-ep-t4511-536157-ep-t4511nbegeu-544879588?$684_547_PNG$
Jack V. schrieb: > sodass CC/CV direkt vom Netzteil kommen Damit meinst Du, daß das Netzteil eigenständig die akku(pack)spezifische Kennlinie des CC-CV-Ladeverfahrens durchfährt?
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Markus L. schrieb: > Jack V. schrieb: >> sodass CC/CV direkt vom Netzteil kommen > Damit meinst, daß das Netzteil eigenständig die akku(pack)spezifische > Kennlinie des CC-CV-Ladeverfahrens durchfährt? Das meint er ganz bestimmt nicht, auch wenn mir seine Antwort auch gar nicht gefällt. Ggf. hat er sich da etwas vergaloppiert... Ein USB-PD-NT bietet lediglich dem versorgten Gerät die Möglichkeit, unterschiedliche Spannungen anzufordern.
Markus L. schrieb: > Damit meinst, daß das Netzteil eigenständig die akku(pack)spezifische > Kennlinie des CC-CV-Ladeverfahrens durchfährt? Strom in der CC-Phase und Spannung in der CV-Phase werden vom angeschlossenen Gerät vorgegeben. Ebenso ist’s selbst für das Abschalten beim Erreichen des Ladeschlussstroms zuständig. Ist ein „verteiltes Ladegerät“, wenn man’s so sehen mag – das Netzteil wird quasi vom angeschlossenen Gerät gesteuert, und regelt seinerseits seine Ausgabe entsprechend der Vorgabe. Ein Grund für die Entwicklung war wohl, dass man die unweigerlich aus den Umwandlungsverlusten entstehende Wärme aus den Geräten mit dem Akku raushaben wollte. Vermutlich spielten Kosten aber auch ’ne Rolle; bei den mittlerweile selbst bei Telefonen üblichen 60W Ladeleistung tut’s halt kein TP4056 für ein paar Cent … Mit den bekannten und mittlerweile billig zu habenden PD-Triggern vergleichbare Module hab ich leider noch nicht zu angemessenen Preisen gesehen, aber vielleicht wird’s ja noch – damit würden handelsübliche Powerbanks zu Taschen-Bastel„netz“teilen werden. Ralf X. schrieb: > Ggf. hat er sich da etwas vergaloppiert... > Ein USB-PD-NT bietet lediglich dem versorgten Gerät die Möglichkeit, > unterschiedliche Spannungen anzufordern. Ich schrieb PPS, nicht PD. Gegebenenfalls solltest du dich auf den aktuellen Stand bringen, beispielsweise hier: https://hackaday.com/2025/03/24/pps-is-the-hottest-usb-c-feature-you-didnt-know-about/
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Jack V. schrieb: > Ein Grund für die Entwicklung war wohl, dass man die unweigerlich aus > den Umwandlungsverlusten entstehende Wärme aus den Geräten mit dem Akku > raushaben wollte. Vermutlich spielten Kosten aber auch ’ne Rolle Der Grund ist eher die EU, die vorschreibt (ab Ende 2024), daß der Anschluß für Ladegeräte für die meisten Mobilgeräte vereinheitlicht ist (USB-C), um so einen Teil der Flut an Elektroschrott einzudämmen.
Markus L. schrieb: > Jack V. schrieb: >> Ein Grund für die Entwicklung war wohl, dass man die unweigerlich aus >> den Umwandlungsverlusten entstehende Wärme aus den Geräten mit dem Akku >> raushaben wollte. Vermutlich spielten Kosten aber auch ’ne Rolle > Der Grund ist eher die EU, die vorschreibt (ab Ende 2024), daß der > Anschluß für Ladegeräte für die meisten Mobilgeräte vereinheitlicht ist > (USB-C), um so einen Teil der Flut an Elektroschrott einzudämmen. Nein, auch wenn es natürlich auch mit Vorgaben verbandelt ist. Der Vorteil liegt doch für alle auf der Hand. Einheitlicher Standard für 5 Volt, EU-verpflichtend. Immer höhere Standards an Effizienz auch darüber, EU-verpflichtend. Auf manche Ideen kommt dann die Industrie auch alleine. 😎
Markus L. schrieb: > Der Grund ist eher die EU, die vorschreibt (ab Ende 2024), daß der > Anschluß für Ladegeräte für die meisten Mobilgeräte vereinheitlicht ist > (USB-C), um so einen Teil der Flut an Elektroschrott einzudämmen. Sorry, da kann ich keinen Grund für PPS drin erkennen. USB-C als einheitlicher „Ladeanschluss“ resultiert daraus, ja. PD mit bis zu 240W ist dafür auch ziemlich geschickt, wenngleich nicht erforderlich – aber in kleinen Schritten regelbare Spannung und Strombegrenzung wäre dafür nicht notwendig, wie es der Großteil der konformen, über USB-C-PD versorgten Geräte mit eigener Spannungswandlung zeigt. Bei PPS wird ja „nur“ die Erzeugung der tatsächlich verwendeten Spannung von einem Ende des Kabels (im zu ladenden Gerät) an das andere Ende (ins Netzteil) verlegt – was sicher auch der Effizienz zugute kommt, da doppelte Wandlung vermieden wird, aber mit Vorschriften hat’s halt erstmal nix zu tun. Da einigen Mitlesern irgendwie immer noch nicht so klar zu sein scheint, worauf ich mich hier beziehe: In https://www.usb.org/sites/default/files/D2T2-1%20-%20USB%20Power%20Delivery.pdf auf Seite 38 und 39 ist es nochmal kompakt dargestellt.
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