Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mischpult - Brummen beim Einschalten für ca. 2-3 Minuten


von Johannes (jk1983)


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Ich hab ein Problem mit meinem Mischpult (Alto Professional Live 802). 
Und zwar brummt es seit neuestens immer nach dem Einschalten für circa. 
2 bis 3 Minuten. Danach verschwindet das Brummen wieder.

Was könnte die mögliche Ursache sein? Hab schon alles abgesteckt, bis 
auf die Boxen und die Regler während des Brummen betätigt, hat sich aber 
bei keinem Regler bzw. Poti was verändert. Ich vermute mal, dass 
eventuell das Netzteil was hat (defekte Kondensatoren oder sonstiges). 
An was könnte es noch liegen?

von Wolf17 (wolf17)


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Erste Verdächtige sind die Netzteilelkos.
Morgen vor dem einschalten diese mit einem Fön vorwärmen. Wenn die 
Brummzeit dann kürzer ist, die Elkos tauschen.

von Mani W. (e-doc)


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Wolf17 schrieb:
> Erste Verdächtige sind die Netzteilelkos.
> Morgen vor dem einschalten diese mit einem Fön vorwärmen. Wenn die
> Brummzeit dann kürzer ist, die Elkos tauschen.

Auch meine Meinung...

Die Betriebsspannung wird durch alte Elkos nicht gut gesiebt sein,
daher der Brumm...

: Bearbeitet durch User
von Johannes (jk1983)


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Hab das Mischpult jetzt geöffnet, da ich sowieso keine Garantie mehr 
habe. Und ja sind höchstwahrscheinlich zumindest zwei Elkos beim 
Netzteil schuld da sie bauchig sind/waren. Hab die jetzt ausgelötet und 
auch nachgemessen. Bei beiden messe ich nur noch ungefähr 150µF statt 
der aufgedruckten Nennkapazität von 1000µF. Kann die jetzt aber noch 
nicht gegen neue tauschen da ich zwar 1000µF Elkos habe, aber mit einer 
geringeren Nennspannung.

von Mani W. (e-doc)


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Johannes schrieb:
> Kann die jetzt aber noch
> nicht gegen neue tauschen da ich zwar 1000µF Elkos habe, aber mit einer
> geringeren Nennspannung.

Wenn Du die richtigen Elkos eingelötet hast, dann wird es wieder
funktionieren, vor allem kostet es nur wenige Euronen...

von Michael W. (miks)


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Mein Tip: Die Elkos ruhig mit der nächst höheren 'Nennspannung' nehmen - 
z.B. alt 25V -> neu 35V oder evtl. 50V. Und 105°C-Typen verwenden. Dabei 
jedoch immer die mechanischen Abmessungen (Höhe/Durchmesser & 
Pin-Abstand) im Auge behalten...

von Johannes (jk1983)


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Michael W. schrieb:
> Mein Tip: Die Elkos ruhig mit der nächst höheren 'Nennspannung' nehmen -
> z.B. alt 25V -> neu 35V oder evtl. 50V. Und 105°C-Typen verwenden. Dabei
> jedoch immer die mechanischen Abmessungen (Höhe/Durchmesser &
> Pin-Abstand) im Auge behalten...

Danke für den Tipp!

Hab die beiden Elkos nun getauscht. Funktioniert jetzt wieder. :)

Vielen Dank an alle für die Fehleranalyse.

von Butt (schweizer)


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Johannes schrieb:
> Was könnte die mögliche Ursache sein?

TLDR

Bimetall[d]efekt wie kalte Lötstelle oder Steckkontakte oder 
Elektrochemie - Bevor die Hamster ins Radl treten brauchen die eine 
Vorheizung. Diesel.

von Joachim B. (jar)


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Johannes schrieb:
> Hab die beiden Elkos nun getauscht. Funktioniert jetzt wieder. :)

innerhalb eines Tages, Respekt

von Mani W. (e-doc)


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Butt schrieb:
> Johannes schrieb:
>> Was könnte die mögliche Ursache sein?
>
> TLDR
>
> Bimetall[d]efekt wie kalte Lötstelle oder Steckkontakte oder
> Elektrochemie - Bevor die Hamster ins Radl treten brauchen die eine
> Vorheizung. Diesel.

Was soll dieser Post, zuviel geraucht?

von H. H. (hhinz)


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Wieder mal Medikamentenknappheit.

von Johannes (jk1983)


Angehängte Dateien:

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Stelle mal das Foto vom Netzteil rein, sollte mal jemand das gleiche 
Problem mit dem selben Mischpult haben.

Die beiden Elkos die im Foto rot umrahmt sind waren bei mir defekt.

von H. H. (hhinz)


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Johannes schrieb:
> Die beiden Elkos die im Foto rot umrahmt sind waren bei mir defekt.

Da muss man gute Low-ESR Elkos nehmen, z.B. Panasonic FR.

von Butt (schweizer)


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Mani W. schrieb:
> Was soll dieser Post, zuviel geraucht?

Nein, einfach nachgedacht. Elkos basieren auch auf Elektrochemie. 
Allerdings muß sich die Innerei erwärmen, bevor sie funktioniert. Wenn 
im Winter der LKW  nicht anspringt, weil der Diesel sülzt, gibts mehrere 
Lösungen:

Tank aufheizen, d.h. einige Minuten bestromen wie im Eröffnungspost:

Johannes schrieb:
> 2 bis 3 Minuten. Danach verschwindet das Brummen wieder.

oder Zwangserwärmung von außen. Seit 100 Jahren gängige Praxis.

H. H. schrieb:
> Wieder mal Medikamentenknappheit.

Ich nehme gar keine. Du scheinst Dich sehr gut auszukennen, viel Spaß!

: Bearbeitet durch User
von Johannes (jk1983)


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H. H. schrieb:
> Da muss man gute Low-ESR Elkos nehmen, z.B. Panasonic FR.

Okay, danke für die Information. Werde die bei Gelegenheit dann mal 
bestellen und auch austauschen. Auch mit einer höheren Spannung. Der 
Elektronikshop in meiner Nähe hatte nur diese Elkos auf Lager.

Jedenfalls lag der Fehler zum Glück wirklich nur an den defekten Elkos.

von Butt (schweizer)


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Johannes schrieb:
> Jedenfalls lag der Fehler zum Glück wirklich nur an den defekten Elkos.

„Ein Leiden ist schon halb geheilt, hat man es andern mitgeteilt.“ Roth.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Butt schrieb:
> „Ein Leiden ist schon halb geheilt, hat man es andern mitgeteilt.“ Roth.

Du sprichst in Rätseln.

rhf

von Butt (schweizer)


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Roland F. schrieb:
> Du sprichst in Rätseln.

Japp, Stilmittel wie Metapher, Parabel gepaart mit Irronie, ergo 
irre-Parabel oder Irreparabilität-Diät. Zwingt Dich wer, mich zu lesen?

Eugen Roth war gemeint. Suchmaschinenbedienungsanleitung.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Was für ein ahnungsloser Spinner.

von H. H. (hhinz)


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Johannes schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Da muss man gute Low-ESR Elkos nehmen, z.B. Panasonic FR.
>
> Okay, danke für die Information. Werde die bei Gelegenheit dann mal
> bestellen und auch austauschen. Auch mit einer höheren Spannung. Der
> Elektronikshop in meiner Nähe hatte nur diese Elkos auf Lager.

Evtl sind sie ja tauglich. Aber du wirst den genauen Typ wohl nicht 
wissen.

Achte auch auf die Maße, sie müssen ja rein passen.


> Jedenfalls lag der Fehler zum Glück wirklich nur an den defekten Elkos.

Ein Standardfehler.

von Butt (schweizer)


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H. H. schrieb:
> ahnungsloser Spinner.

angenehm.

Viel Spaß bei weiteren Entgleisungen!

von H. H. (hhinz)


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Lass dich einweisen.

von Wolf17 (wolf17)


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Johannes schrieb:
> Die beiden Elkos die im Foto rot umrahmt sind waren bei mir defekt.
Die sind ja auf der Sekundärseite eines Schaltnetzteiles. Bei 
Kapazitätsverlust hat die Gleichspannung einen hohen 40kHZ? Ripple. Wie 
erklärt das ein 100Hz? brummen? Wenn es der Primärelko wäre, wäre es 
erklärbar.

von Karl B. (gustav)


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Wolf17 schrieb:
> Wie
> erklärt das ein 100Hz? brummen? Wenn es der Primärelko wäre, wäre es
> erklärbar.

Uberhaupt Schaltnetzteil in Audio-Mischpult. Da muss das schon ein 
spezielles sein, das nicht die üblichen Ableitstrom-Probleme kennt.

Mal die Schaltung rauskrmen und posten.
Evtl. gibt es sogar noch mehrere Fehlerquellen, die nicht alle beseitigt 
sind.

ciao
gustav

von Peter D. (peda)


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Wolf17 schrieb:
> Wie
> erklärt das ein 100Hz? brummen? Wenn es der Primärelko wäre, wäre es
> erklärbar.

Kann gut sein. Ist der Primärelko platt, wird die Schaltfrequenz quasi 
mit 100Hz moduliert.

von Karl B. (gustav)


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Peter D. schrieb:
> Kann gut sein. Ist der Primärelko platt, wird die Schaltfrequenz quasi
> mit 100Hz moduliert.

Oder geht gleich in Hickup.

ciao
gustav

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Johannes schrieb:
> Die beiden Elkos die im Foto rot umrahmt sind waren bei mir defekt.

Der Elko oben drüber sieht aber auch nicht mehr hübsch aus ?! - auch den 
tauschen.

von Teo D. (teoderix)


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Thomas S. schrieb:
> Der Elko oben drüber sieht aber auch nicht mehr hübsch aus ?! - auch den
> tauschen.

Das sieht auf Photos, fast immer so aus.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Johannes schrieb:
> Stelle mal das Foto vom Netzteil rein, sollte mal jemand das gleiche
> Problem mit dem selben Mischpult haben.
>
> Die beiden Elkos die im Foto rot umrahmt sind waren bei mir defekt.

Ja, die sind praktisch ideal angeordnet, um schnell altersschwach zu 
werden. Direkt neben einem Kühlblech. Da braucht man sich wirklich nicht 
zu wundern.

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