Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Z-Diode Laienfrage


von Andy (Firma: Nord-Vision IT Solutions GmbH) (nord-vision)


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Moin liebe Community,

ich bin neu hier und eigentlich Softwareentwickler. Nun habe ich im 
Rahmen eines Kundeprojektes ein kleines Problem und bin mir sicher, dass 
ihr hier helfen könnt.

Ich habe ein Laborgerät welches zum Begin des Prüfbetriebes "resetiert" 
werden muss. Dazu wird per Software ein Digitalausgang einer 
Steuerplatine geschaltet, der dann 24V für 1s auf einen Messverstärker 
Reset Eingang schickt. Das hat auch immer zuverlässig funktioniert. Nun 
hat der Hersteller aber einen neuen Messverstärker verbaut, der 
empfindlicher am Reste-Eingang reagiert. Der Digitalausgang liefert 
nämlich im nicht geschalteten Zustand nicht 0V sondern 4V, was nun zu 
einem permanenten Reset führt.

Meine Idee war nun einfach eine passende Z-Diode in die Reset-Leitung zu 
schalten, um die 4V Leerlaufspannung "wegzubügeln". Der Messverstärker 
benötigt nur ein paar mA für das Resetsignal.

Geht das, oder muss man da was anderes bauen?

VG Andy

: Verschoben durch Moderator
von Heinrich K. (minrich)


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Ausprobieren kostet wenige Cent.

von Lu (oszi45)


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Es könnte auch sein, dass der neue Mess-Eingang recht hochohmig ist im 
Gegensatz zu früher. Man könnte zum Test mal 2,4 kOhm parallel zu 
Eingang schalten?

von Falk B. (falk)


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Wieso liefert ein Digitalausgang bei LOW 4V?

von Hannes J. (pnuebergang)


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Mein Ansatz wäre ein paar intensive Blicke in die Datenblätter von

a) der mysteriösen Steuerplatine mit Digitalausgang und
b) des mysteriösen Messverstärkers

zu werfen was die offiziellen Schaltschwellen sind. Dann würde ich ein 
paar Telefonate mit den jeweiligen Herstellern führen um mir die Werte 
noch mal bestätigen zu lassen und um zu hören was die glauben was da 
passiert.

Nicht zu vergessen messen wie sich der Ein- und Ausgang wirklich 
verhält.

> Geht das, oder muss man da was anderes bauen?

Die einen sagen so, die andere sagen so. Mit so wenig Informationen wie 
von  dir geliefert kann man das nicht sagen. Da ich keinen Bock auf die 
übliche Informations-Salamitaktik habe bin ich hier raus. Viel Spaß 
noch.

von Andy (Firma: Nord-Vision IT Solutions GmbH) (nord-vision)


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Falk B. schrieb:
> Wieso liefert ein Digitalausgang bei LOW 4V?

Dass wüsste ich auch gern :-D

von Timo W. (timo)


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Falk B. schrieb:
> Wieso liefert ein Digitalausgang bei LOW 4V?

Tut er das denn? Wir wissen ja nicht was das für geheimer Ausgang einer 
hoch geheimen Steuerplatine ist. Möglicherweise hat das einfach keinen 
aktiven Low Pegel, sonder schaltet nur gegen 24V und ist bei Low 
hochohmig.

Hänge einfach Mal einen Widerstand in der Größenordnung 10kOhm an den 
Ausgang und miss noch einmal.

von Peter D. (peda)


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Andy schrieb:
> Der Digitalausgang liefert
> nämlich im nicht geschalteten Zustand nicht 0V sondern 4V, was nun zu
> einem permanenten Reset führt.

Ich rate mal:
Der unbekannte Ausgang kennt 3 Zustände: low, high und floatend.
Und der unbekannte Reseteingang hat einen Pullup verbaut, der die 4V 
liefert.

von Uwe (uhi)


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Ich würde mal probehalber einen Widerstand zB 1kOhm nach Masse schalten, 
und mit dem Multimeter messen, ob die Spannung weit genug unten ist 
dann. Falls nicht, dann messen wo die Spannung herkommt.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Einen Optokoppler verwenden?
Korrektur: 2 Optokoppler.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Rüdiger B. schrieb:

> Einen Optokoppler verwenden?
> Korrektur: 2 Optokoppler.

Ein OK macht keinen Sinn, wenn am Ein- und Ausgang das gleiche
Massepotential liegt. Er verringert höchstens die Zuverlässigkeit.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Wie willst du das denn lösen? ein Relais, 2 Transitoren, ein 
Logikgatter?

von Peter D. (peda)


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Andy schrieb:
> Nun
> hat der Hersteller aber einen neuen Messverstärker verbaut

Nun, dann mußt Du eben die Unterlagen zu diesem neuen Verstärker 
durchlesen, wie dessen Steuereingänge spezifiziert sind.
Üblich haben 24V Eingänge Schaltschwellen um die 12V.
4V läßt vermuten, daß der Eingang nicht für 24V geeignet ist.

Als Softwareentwickler muß man sich doch auch an die Spezifikationen 
halten. Oder entwickelt ihr alles nur nach "Trial and Error".

von Jobst M. (jobstens-de)


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Peter D. schrieb:
> Als Softwareentwickler muß man sich doch auch an die Spezifikationen
> halten.

Nicht, wenn die GF das Produkt schnell auf den Markt bringen will.
Da helfen dann auch Hinweise darauf nicht.
"Funktioniert doch!"

Gruß
Jobst

von Armin X. (werweiswas)


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Andy schrieb:
> Der Digitalausgang liefert
> nämlich im nicht geschalteten Zustand nicht 0V sondern 4V, was nun zu
> einem permanenten Reset führt.
Das hört sich eher nach einem Analogausgang an der auf 4 - 20mA 
konfiguriert ist...

von Ralf X. (ralf0815)


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Armin X. schrieb:
> Andy schrieb:
>> Der Digitalausgang liefert
>> nämlich im nicht geschalteten Zustand nicht 0V sondern 4V, was nun zu
>> einem permanenten Reset führt.
> Das hört sich eher nach einem Analogausgang an der auf 4 - 20mA
> konfiguriert ist...

Habe ich auch im allerersten Lesen assoziiert, aber direkt als absurd 
verworfen.
Spannung und Strom scheinen mir da doch in dem(!) Kontext schlecht in 
einen Zusammenhang zu bringen.

von Andrew T. (marsufant)


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Yepp, Erstellung des Beitrags durch den TE: FREITAG.

Sagt doch alles. Typische Freitagsfrage halt -- an here is the fish.

von Joachim B. (jar)


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Jobst M. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Als Softwareentwickler muß man sich doch auch an die Spezifikationen
>> halten.
>
> Nicht, wenn die GF das Produkt schnell auf den Markt bringen will.

Mein ehemaliger Abteilungsleiter sagte mal wörtlich: "manchmal muß man 
dem Entwickler das auch aus den Händen reissen, sonst wird das nie 
fertig"

Merke, was zu 90% fertig ist bleibt zu 90% fertig, egal welcher Blödsinn 
in der Entwicklung verzapft wird, es ändert sich erst wenn sich genügend 
Menschen darüber aufregen, z.B. Touchbedienung bei VW.

von Rainer W. (rawi)


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Falk B. schrieb:
> Wieso liefert ein Digitalausgang bei LOW 4V?

Für einen PNP-Ausgang (SPS-Speech) mag das in der Spezifikation liegen.

Vielleicht sollt sich jemand mit etwas Hardwarekenntnissen dem Thema 
annehmen. Z-Diode hört sich erstmal nach einem Holzweg an.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wichtig: Z-Dioden benötigen auch einen Mindest-Strom, bevor sie als 
Spannungsbegrenzer gemäß ihrer Z-Spannung wirksam werden - den muss die 
(Signal-) Quelle liefern können.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andy schrieb:
> Dazu wird per Software ein Digitalausgang einer Steuerplatine
> geschaltet, der dann 24V für 1s auf einen Messverstärker Reset Eingang
> schickt.
> .....
> Der Digitalausgang liefert nämlich im nicht geschalteten Zustand
> nicht 0V sondern 4V, was nun zu einem permanenten Reset führt.
Vermutlich "liefert" der "Digitalausgang" gar keine 0V, sondern ist ein 
Highside-Schalter gegen 24V (wie bei industriellen SPS üblich). Und ohne 
Mindestlast floatet der einfach irgendwie herum. Der angesprochene 
Pulldown würde diese Mindestlast darstellen.

Andy schrieb:
> Dass wüsste ich auch gern :-D
Dann frag doch den, der ein Datenblatt oder die Spec zu den 
24V-Ausgängen dieser "Steuerplatine" hat. Und frag beim "Hersteller" des 
"Laborgeräts" an, wie die Spec (Eingangswiderstand und Schaltpegel) des 
Eingangs aussieht. Und zwar am besten die Spec des bisherigen 
Messverstärkers und die des neu eingesetzten Messverstärkers.

Erst dann kann man bewerten, ob und wie die beiden Systeme prozesssicher 
gekoppelt werden können.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Joachim B. schrieb:
> z.B. Touchbedienung bei VW.

Das Schlimme daran ist, wenn du gerade mit 240 über die Bahn ballerst 
und willst dann das Autoradio lauter stellen, dann musst du dich erst 
mühsam durchs Menü klicken, um den entsprechenden Touch-knopf zu finden.

Volkswagen hat das jetzt aber endlich begriffen und kehrt reumütig 
zurück zur altbewährten, haptisch vorstehenden, blindbedienbareren 
Knopftechnik.

😎

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