Ich muss öfters mit der Akkubohrmaschine ein M5 Gewinde (ca. 30mm lang) in die Enden von 20x20mm "Nut 5" ITEM-Profile bohren. Eine Kernbohrung (4,3mm) ist dafür schon vorgesehen. Aber trotz Schneidöl ärgere ich mich immer wieder, wie schnell meine Gewindeschneider stumpf werden. Daher meine Frage: Wo bekomme ich empfehlenswerte, hochwertige Gewindeschneider für Alu mit denen das Basteln auch wieder Spaß macht? Irgendwelche zusätzlichen Tipps, wie ich die Gewinde möglichst sauber mit der Hand schneiden kann? Vielleicht mache ich das auch einfach falsch... Ich halte das Profil in einer Hand und den Akkuschrauber mit dem Gewindeschneider in der anderen und schneide dann im langsamsten Gang. Alle paar Umdrehungen schalte ich für 1-2 Umdrehungen in den Rückwärtsgang. Und vorher gebe ich noch einen kleinen Sprühstoß Schneidöl in das Loch.
Niklas M. schrieb: > Und vorher gebe ich noch einen kleinen Sprühstoß > Schneidöl in das Loch. Für Alu nimmt man kein Schneidöl sondern Spiritus, um eine Aufbauschneide zu verhindern.
+1 für akkuschrauber und Spiritus./ Isopropanol Besorge dir mal einen Maschinengewindebohrer, der fördert mit seiner spiralform besser die späne heraus. Zudem sind die dinger sau scharf und machen schön dicke späne
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Niklas M. schrieb: > Ich halte das Profil in einer Hand und den Akkuschrauber mit > dem Gewindeschneider in der anderen und schneide dann im langsamsten > Gang. Vermutlich immer noch zu schnell. Akkuschrauber sind eigentlich nicht für's Gewindeschneiden gedacht, dafür gibt es eigentlich Spezialmaschinen. Nimmst Du spezielle Maschinengewindebohrer oder solche die eigentlich für Handbetrieb vorgesehen sind? Versuche es mal mit speziellen Maschinengewindebohrern. Niklas M. schrieb: > Sprühstoß > Schneidöl in das Loch. Das Scheidöl geht lt. Anleitung bzw. Aufdruck wohl auch für Aluminium, ich habe es da auch schon benutzt, aber Spiritus ist bei Alu besser - einfach ein Tröpfchen ins Bohrloch und den Gewindeschneider mal kurz in den Spiritus getaucht. Ansonsten kann ich Dir als Shop für Gewindebohrer die Toolarena (https://toolarena.eu/Zubehoer_1) empfehlen. Dort kaufe ich schon seit vielen Jahren Fräser, Bohrer und auch Gewindebohrer ein. Die haben u.a. auch überlange Gewindebohrer, die man auch ab und an mal braucht. Für Standardgewindebohrarbeiten nehme ich am liebsten die 3-teiligen Sätze und schneide da auch mit der Hand, dauert zwar länger aber am Ende erhält man ein gutes Ergebnis. Für Deine Itemprofile würde ich Überlaufgewindebohrer nehmen. Sowas hier https://toolarena.eu/Ruko-HSSE-Maschinengewindebohrer-mit-Ueberlaufschaft-DIN-376B-HSS-Co5. Das sind zwar Maschinengewindebohrer, aber die funktionieren auch im Handbetrieb prima. Vom Gewindeschneide mit Akkuschrauber habe ich mich im Großen und Ganzen verabschiedet, die Ergebnisse sind im Handbetrieb einfach besser. Ich mache auch viel mit Sacklöchern und da ist der Akkuschrauber eh suboptimal. Lediglich zum Nachschneiden von vorhandenen Durchgangsgewindelöchern nehme ich bei "großen" Gewinden (bei mir alles >=M6) mal den Akkuschrauber. Ansonsten mache ich viel M2-M4 und da ist Handbetrieb angesagt.
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Flip B. schrieb: > Isopropanol Isopropanol geht da nach meinem Empfinden auch nicht so gut, Spiritus ist da irgendwie besser.
Mit Alkohol und einem neuen HSSE-Maschinengewindebohrer in einem Rutsch das Gewinde bohren, ohne Pilgerschritt. Nicht langsam, sondern schnell, so daß der dünne Alkohol dennoch einen Schmierfilm bilden kann. Bei Alu wird der Bohrer praktisch nie stumpf, es sei denn, du bohrst wirklich 24/7 damit.
Uwe S. schrieb: > ... sondern schnell, ... Damit das ganze schön warm wird und der Alkohol gut verdampft. Schnell ist beim Gewindeschneiden immer Mist und führt zu einem schlechten Ergebnis. Die Gewinde sehen danach meist nicht wie sauber geschnitten, sondern wie raus gefressen aus.
Auch wenn überall Spiritus empfohlen wird, habe ich bei Alu bessere Erfahrungen mit einem speziellen Bohr- und Schneidöl für Alu gemacht. Und zwar Jokisch SOLIS AMBO A2G. Nachteil ist aber dass sich da mittlerweile der Name geändert hat und es auch nicht mehr so einfach in kleinen "Haushaltsmengen" zu bekommen ist. Da ich aber selbst noch genug habe, habe ich nicht wirklich recherchiert. Vielleicht gibts ja doch irgendwo einen Onlineshop wo man das Nachfolgeprodukt einfach bestellen kann.
Niklas M. schrieb: > Gewinde (ca. 30mm lang) in die Enden von 20x20mm "Nut 5" ITEM-Profile > bohren Deine Profile sind wohl eloxiert, das ruiniert jede Schneide. Du könntest einen VHM Gewindeschneider nutzen, aber selbst der leidet. https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/p/132080-M5 Kauf nicht-eloxierte 'Natur' Profile, dann halten auch HSS Gewindeschneider ewig. Für gute Gewinde solltest du dir eine Gewindelehre anfertigen die ins Item-Profilende gesteckt wird und den Gewindeschneider axial führt denn das schädlichste ist ein schräg angesetztes Gewinde. Erstens sind die Gewindegänge dann zu gross ausgearbeitet, der Gewindeschneider dreht ungleich schwer und bricht ggf. und die Schraube sitzt auch noch schief.
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Ich hab zwar nur rund 20 Gewinde in die Stirnseiten eben jener Profile schneiden brauchen, aber ich bin hiermit gut zurechtgekommen: 1 Satz Gewindeschneid-Bits M3 - M10 TiN (blau) für knapp über 5€ https://de.aliexpress.com/item/1005007438547408.html? Hatte ich bei Chinaschnäppchen mal vorgestellt. Als Schneidöl für Alu nimmt man eine Mischung aus Spiritus und Petroleum. Die Rezeptur kenne ich noch aus der Lehre.
Niklas M. schrieb: > Irgendwelche zusätzlichen Tipps Darf ich raten, du verwendest eloxierte Profile, da halten auch VHM Gewindebohrer nicht ewig https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/p/132080-M5 Nimm uneloxierte 'Natur' Profile und auch ein simpler HSS hält ewig. Bau dir zusätzlich eine Führung die du auf das Profilende aufsteckst und die den Gewindebohrer führt, denn ein senkrechtes Ansetzen ergibt bessere Gewinde: die Gänge sind nicht aufgeweitet, das reindrehen ist gleichmässig und nicht unrund, und das Risiko des Brechens ist deutlich reduziert. Schmieren mit Alkohol damit sich keine Aufbauschneide bildet. Auch möglich: Erst die Eloxalschicht mit einem 4.5mm Abfallbohrer wegbohren, dann den HSS Gewindeschneider nutzen.
Eloxalschichten werden elektrolytisch erzeugt und die Oxidschicht entsteht nur da, wo auch Ladungsträger im elektrischen Feld bewegt werden. Eine Bohrung wirkt gewisstermaßen, wie ein faradyischer Käfig. Will man Bohrungen, Sacklöcher usw. galvanisieren, benötigt man zwingend eine Hilfskathode, damit zwischen Hilfskathode und Werkstück ebenfalls nennenswert Strom fließt. Von daher würde ich eine harte Eloxalschicht im Loch ausschließen. Sollte sich auf der Schneide doch mal durch mangelne Schmierung und Reibschweißung Alu feststsetzen, dann ab mit dem Gewindeschneider in verdünnte Natronlauge. Die frisst das Alu runter und hinterlässt eine saubere Schneide ;-)
Niklas M. schrieb: > r trotz Schneidöl ärgere ich mich immer wieder, wie schnell meine > Gewindeschneider stumpf werden Versuchs mal mit einem Gewindebohrer, ist vermutlich deutlich besser
Hans schrieb: > Akkuschrauber sind eigentlich nicht > für's Gewindeschneiden gedacht, dafür gibt es eigentlich > Spezialmaschinen. Was machen diese "Spezialmaschinen" anders als nur zu drehen? Mein Arbeitskollege Mechaniker Kai hat häufig Gewinde mit dem Akkuschrauber geschnitten, ohne dabei Schaden anzurichten. Vermutlich besteht der Unterschied darin, dass er Metallbearbeitung gelernt hat und über deutlich Erfahrung verfügt! Hans schrieb: > Uwe S. schrieb: >> ... sondern schnell, ... > Damit das ganze schön warm wird und der Alkohol gut verdampft. > > Schnell ist beim Gewindeschneiden immer Mist und führt zu einem > schlechten Ergebnis. Bei Dir? Andere schneiden zügig, weil langsam eher zum Fressen neigt. Michael B. schrieb: > Auch möglich: Erst die Eloxalschicht mit einem 4.5mm Abfallbohrer > wegbohren, dann den HSS Gewindeschneider nutzen. Und dann die Schraube direkt ohne Gewinde ins Loch stecken? Mit seinen 4,3 mm ist er schon an der Oberkante des Kernlochdurchmessers und Alu hat nicht unbedingt die hohe Festigkeit für ein Klappergewinde. Das wird 'Problem' wird in der Art und Qualität seiner Gewindebohrer liegen, die wir nicht kennen.
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