Forum: PC Hard- und Software Verbessert eine Erhöhung des RAM die Haltbarkeit der SSD?


von B. P. (skorpionx)


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Von ca. 3 Jahren habe ich in meinem alten Laptop HD (500 Gigabyte)
mit der SSD von Intenso ersetzt. Der Platz für meinem alten Laptop
war jetzt unterm Fernseher. Er diente nur für die Verbindung mit dem 
Internet.Hauptsächlich habe ich nur kurze Filme (YouTube..) angeschaut.
Seit zwei Monaten habe ich ab und zu Abstürze vom Laptop erlebt.
Nach dem letzten Absturz lief der Computer nicht mehr. Die SSD
war kaputt. Ich habe diesmal SSD von Samsung gekauft und
ihn von meinem alten HD (zuerst waren eine Menge
Update durchgelaufen…) geklont. Warum war meine SSD
von Intenso so schnell kaputt gegangen? Vielleicht liegt das an der 
Größe
von Laptops RAM 4 Gigabyte? Das verbinde ich mit dem
Begriff : virtueller Speicher. Wenn ein Programm RAM
Speicher allokiert dann wenn zu wenig RAM im PC wird im statt RAM
virtuellen Speicher auf der Platte zugeordnet. Das bedeutet viele
Schreib- und Lese- Zugriffe auf die Festplatte.
Kann mehr RAM das verhindern?

von Kai D. (Firma: CAD- und CAE-Konstruktion) (robokai)


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B. P. schrieb:
> Kann mehr RAM das verhindern?
Ja.

Vor allem kann man genug RAM einbauen, um nicht auf Auslagerung 
angewiesen zu sein.

von Gerald B. (gerald_b)


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Intenso wäre auch nicht unbedingt die Marke meiner Wahl, wenn es um 
Qualität und Haltbarkeit geht.
Ich kaufe Samsung, Crucial oder auch WD (black).
Der nur geringe Mehrpreis sind mir meine Daten wert.

von Hmmm (hmmm)


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B. P. schrieb:
> Warum war meine SSD
> von Intenso so schnell kaputt gegangen?

Intenso ist kein Hersteller, sondern ein China-Importeur.

https://de.wikipedia.org/wiki/Intenso

Die Qualität ist also immer Glückssache.

B. P. schrieb:
> Kann mehr RAM das verhindern?

Ja. Aber bei vernünftigen SSDs sind die üblichen Schreibvorgänge von 
Windows kein Problem. Ich habe hier z.B. eine Samsung-SSD seit gut 9 
Jahren im täglichen Einsatz, die ist gerade mal bei 10% der garantierten 
150 TBW.

von Stephan S. (uxdx)


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B. P. schrieb:
> Von ca. 3 Jahren habe ich in meinem alten Laptop HD (500 Gigabyte)
> mit der SSD von Intenso ersetzt. Der Platz für meinem alten Laptop

> Warum war meine SSD
> von Intenso so schnell kaputt gegangen?

<Ironie>
Frei nach Karl Lagerfeld: "Wer seine Daten Intenso anvertraut, hat die 
Kontrolle über sein Leben verloren." </Ironie>

https://jurcase.com/wer-jogginghosen-traegt-hat-die-kontrolle-ueber-sein-leben-verloren/

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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4 GB recht für Windows, aber man will ja auch noch Programme starten. 
Dann sind 4 GB arg knapp. Für die meisten Leute sind 8 GB in Ordnung.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Viele alte Laptops/Notebooks mögen es überhaupt nicht, mit geschlossenem 
Displaydeckel betrieben zu werden, da dann ein Teil der Wärmekonvektion 
gestört wird. Nicht alle Geräte schlagen hierbei Alarm, sondern 
überhitzen einfach. Das kann natürlich auch einfach eine Teilkomponente 
betreffen.

Hast Du den überprüft, ob für genau Dein Notebook-Modell (Hersteller? 
Typ?) der Dauerbetrieb mit geschlossenem Deckel ausdrücklich zugesichert 
wird? Auch die Energie-Einstellungen (Welche?) des Betriebssystems 
(Welches?) spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Nemopuk schrieb:
> 4 GB recht für Windows, aber man will ja auch noch Programme starten.
> Dann sind 4 GB arg knapp. Für die meisten Leute sind 8 GB in Ordnung.

Wir haben keine Ahnung, welches Betriebssystem in welcher Version 
verwendet wird. Der TE wirft ja nur Nebelkerzen.

von Alexander (alxc)


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Und selbst wenn: 4GB RAM schreit bei **jedem** halbwegs aktuellem 
Betriebssystem nach Auslagerungsdatei. Unter Linux kann man die 
Auslagerung (Swapping) vollständig und zuverlässig abschalten. Bei 
Windows bin ich mir nicht ganz so sicher wie wirksam die Einstellungen 
dort wirklich sind.

Bei SSDs kann man immer mal Pech haben. Bei mir fiel in einem 
hochwertigem neuem Thinkpad eine SSD schon nach einer Woche Betrieb aus. 
Die zweite läuft seit 4 Jahren ohne Probleme.

von (prx) A. K. (prx)


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B. P. schrieb:
> Das bedeutet viele Schreib- und Lese- Zugriffe auf die Festplatte.

Mehr als bei 8 GB. Aber bei halbwegs normaler Nutzung eines PC und einer 
halbwegs guten SSD wird das nicht für den Ausfall verantwortlich sein.

Aber nicht nur HDDs fallen statistisch aus, auch SSDs tun dies, 
wenngleich in geringerem Umfang. Leider sagt Statistik nichts über den 
Einzelfall aus, weshalb es halt trotzdem passiert, und ausgerechnet 
einem selbst, nicht dem Nachbarn.

Es kann natürlich auch sein, dass man sich speiübles Programm 
eingefangen hat, eine miserable Firmware usw. Und eine HDD hört man ggf 
rattern, eine SSD nicht.

> Kann mehr RAM das verhindern?

Die SSD wird weniger schnell abgenutzt, der PC wird schneller. Aber 
trotzdem kann der PC kaputt gehen. Abnutzung kann man beobachten, dazu 
gibt es S.M.A.R.T. und Informationen im NVMe.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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B. P. schrieb:
> Nach dem letzten Absturz lief der Computer nicht mehr. Die SSD
> war kaputt.

Das passiert. Mir ist nach 2-3 Monaten mal eine Crucial abgeschmiert.

> Warum war meine SSD
> von Intenso so schnell kaputt gegangen? Vielleicht liegt das an der
> Größe von Laptops RAM 4 Gigabyte?

Würde ich mir keine Gedanken drum machen. Davon ab, das mehr RAM nie 
verkehrt ist.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob mehr RAM hilfreich ist, kann man bei Windows herausfinden. Im 
normalen Betrieb den Taskmanager öffnen und dort die Seite "Leistung" 
ansehen. Dort sieht man die Speicherauslastung. Liegt die sehr deutlich 
über 50%, dürfte mehr Speicher helfen.

Allerdings: Wenn der Computer ein altes 32-Bit-Möhrchen ist, ist ein 
Speicherausbau nur bis 4 GByte möglich (und davon sind nur etwa 3.5 
GByte nutzbar).

In so einem Fall sollte man, so sehr es auch schmerzen mag, über eine 
Neuanschaffung nachdenken.

Oh, und SSDs sollte man von seriösen Herstellern kaufen. 
3rd-Party-Assemblierer sind bei SSDs nicht vertrauenswürdiger als bei 
Speichermodulen.

von Norbert (der_norbert)


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Ein Windows-PC mit 4GiB ist gut um Windows zu starten.
Bei 6GiB kann man schon einen Tastaturtreiber und Notepad laden.
Weitere 10GiB zusätzlich schaffen dann letztendlich Platz für die 
eigentlichen Programme.
<SCNR>

von Nemopuk (nemopuk)


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Harald K. schrieb:
> Dort sieht man die Speicherauslastung. Liegt die sehr deutlich über 50%,
> dürfte mehr Speicher helfen.

Wobei Windows dazu neigt, viel unbenutztes Zeug ins RAM zu laden 
(Stichwort: Superfetch) und möglichst viel RAM als Cache verwendet (mehr 
als Linux). Da kann es durchaus passieren, dass du 4 GB hinzufügst und 
Windows diese direkt voll macht.

Der Speicher ist erst dann wirklich voll, wenn außerdem der Cache sehr 
klein ist.

von Mike J. (linuxmint_user)


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B. P. schrieb:
> Warum war meine SSD
> von Intenso so schnell kaputt gegangen?

Ich habe hier einen Laptop mit Intenso SSDs und Windows drauf reparieren 
sollen, aber die SSD hat permanent Speicherblöcke verloren, man konnte 
quasi zuschauen wie die Blöcke ausfallen, hab das mit Linux getestet.

Windows hat sich so verhalten dass es nach dem Starten eine kleine Weile 
normal funktioniert hat und dann ist es eingefroren, für bestimmt eine 
halbe Stunde, bis es dann weiter ging.

Windows lagert gleich den Speicher aus und hält den RAM frei, bei Linux 
ist es so dass die SWAP-Datei oder die SWAP-Partition immer leer ist und 
der RAM immer maximal genutzt wird. (jedenfalls mit den 
Standardeinstellungen, man kann das auch verändern)

Somit ist Linux schonender für eine SSD.

Ich hatte mir 2x 32GByte RAM in meinem PC eingebaut um eine Partition im 
RAM zu erzeugen und sie für Dateien zu nutzen zu können die oft 
geschrieben werden. Im Laptop sind 16GByte drin. Gerade beim RAM würde 
ich nicht sparen um während der Arbeit nicht auslagern zu müssen, denn 
SWAP ist extrem langsam. Sobald der PC anfängt Daten auf die Festplatte 
auszulagern wird alles extrem langsam.

von Harald K. (kirnbichler)


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Nemopuk schrieb:
> Wobei Windows dazu neigt, viel unbenutztes Zeug ins RAM zu laden

Der Cache wird nicht als Bestandteil der Speicherauslastung (Diagramm) 
angezeigt.

von Lu (oszi45)


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Mike J. schrieb:
> Ich hatte mir 2x 32GByte RAM in meinem PC eingebaut um eine Partition im
> RAM zu erzeugen und sie für Dateien zu nutzen zu können

Kann man machen. Wenn der Strom weg ist, ist der schönste RAM leider 
sehr vergesslich.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Mehr RAM alleine wird nicht viel nützen.

Ein privat genutztes Notebook, mit den dazugehörigen privaten
Nutzungszeiten, schreibt in einem Jahr alleine etwa 1 TB an
Diagnostiklogs/Kerneltraces auf eine SSD.
Und ist dann, wenn man die Diagnose bemüht, trotzdem ratlos wenn
einmal etwas nicht funktioniert.
Kein Wunder wenn kleinere SSDs dann im Betrieb verrecken.

Beitrag #7937562 wurde vom Autor gelöscht.
von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb im Beitrag #7937562:
> edes heutige Betriebssystem
> pflegt den Speicher bis auf etwas Manövrier-Raum auszulasten. Das ist
> seine verdammte Aufgabe.

Nochmal: Das, was das Betriebssysteme für Cache verwendet, wird da nicht 
angezeigt. Wenn in der Anzeige der Speicher voll ist, ist kein Platz 
mehr für Caching, und das System lagert aus und wird sehr zäh.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Die Frage bleibt immer noch, warum die SSD nach 3 Jahren (für 
preisbewusste consumer eher normal) die Hufe hochreisst.

Hitzeschaden Stromversorgung oder elektronik ist gut nöglich. Eine CPU 
kann sich durch runtertakten "wehren", eine SSD kann das eher nicht.

Und Filme schauen dürfte ein mehrfaches Energiehunriger weil 
datenreicher sein sein als die übliche Notebookanwendung "bisserl code 
tippern und ab und zu kompilieren".

von Harald K. (kirnbichler)


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Bradward B. schrieb:
> warum die SSD nach 3 Jahren die Hufe hochreisst.

Firmwarefehler, minderwertige Flashbausteine. Ist 'ne SSD vom 
3rd-Party-Assemblierer.

von Lu (oszi45)


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Die allgemeine Ausfallkurve ist meist eine Badewannenkurve. Entweder 
gibt es gleich in den ersten Tagen Ärger oder es läuft bis Verschleiß 
einsetzt. Bei SSD ist es kein mechanischer Verbrauch, aber je voller ein 
Speicher wird, desto weniger Reservezellen sind noch verfügbar. Das war 
schon immer so.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> eine SSD kann das eher nicht

Thermal throttling ist bei SSDs durchaus üblich.

von Joachim B. (jar)


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B. P. schrieb:
> Kann mehr RAM das verhindern?

ja aber auch virtual Speicher auf SSD ausschalten sonst wird ja immer 
wieder mal die SSD umgeschrieben!

von Lu (oszi45)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thermal throttling ist bei SSDs durchaus üblich.

Eine Verbesserung der Kühlung und eine Überprüfung des Wärmesystems 
helfen, dies zu verhindern. Eine frühzeitige Erkennung mithilfe von 
Überwachungstools trägt dazu bei, den Schaden zu minimieren. Wer misst 
schon immer die SSD-Temperatur, wenn er einen Film ansieht?

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> Somit ist Linux schonender für eine SSD.

Auch mein Eindruck, aber nicht deshalb.

Windows lagert nach dem Start Teile aus, von denen es weiss, dass sie im 
Betrieb nicht verwendet werden. Das ist geradezu harmlos, eben weil 
nicht aktiv genutzt.

Ebenso trägt Swapspace, der nur selten geschrieben aber häufig gelesen 
wird, wenig zur Abnutzung bei. Das ist laut Microsofts Untersuchungen 
der typische Fall beim Swapspace.

von Joachim B. (jar)


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und nicht vergessen FireFox cached auch! also schauen wo FF den Cache 
hat!

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> ja aber auch virtual Speicher auf SSD ausschalten sonst wird
> ja immer wieder mal die SSD umgeschrieben!

Intensive häufig Schreibvorgänge auf den Swapspace sind ungewöhnlich und 
häufige Lesezugriffe stören nicht.

Bei Windows kann ein Zusammenhang zwischen der Grösse des Swapspace und 
internen Ressourcen bestehen. Dies kann dazu führen, dass diese 
Ressourcen knapp werden, obwohl weder RAM noch Swapspace knapp sind.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cartman E. schrieb:
> Mehr RAM alleine wird nicht viel nützen.

Ein mit 4 GB RAM ausgestatteter Rechner wird davon schon profitieren. 
Aber hinsichtlich Performance und Startzeit. Nicht hinsichtlich der 
Lebenszeit einer brauchbaren SSD.

von Clemens L. (c_l)


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B. P. schrieb:
> Warum war meine SSD von Intenso so schnell kaputt gegangen?

Intensos SATA-SSDs sind für hohe Ausfallraten bekannt:
https://geizhals.de/intenso-top-performance-ssd-512gb-3832450-a1707208.html#ratings
Die PCIe-SSDs benutzen einfach das Referenzdesign von JMicron/Maxio und 
sind billig, aber OK.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Und Filme schauen dürfte ein mehrfaches Energiehunriger weil
> datenreicher sein sein als die übliche Notebookanwendung

Videowiedergabe gehört heute oft zu den einfachsten Übungen, weil die 
gängigsten und nicht zu neuesten Codecs verbreiteter Auflösungen in 
darauf optimierter Hardware der GPU stattfinden. Das gilt gerade auch 
für interne GPUs der Prozessoren.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> Und selbst wenn: 4GB RAM schreit bei **jedem** halbwegs aktuellem
> Betriebssystem nach Auslagerungsdatei.

Niemand behauptet, dass das Betriebssystem halbwegs aktuell sei. Ich 
halte es für durchaus plausibel, dass es sich um eine uralte XP-Gurke 
handeln könnte. Es gibt auch haufenweise Vista- und W7-Rechner, die 
jahrelang mit nur 4 GB betrieben wurden. Die allermeisten Leute wissen 
nicht einmal, was das RAM überhaupt ist und dass es sich bei vielen 
Computern aufrüsten lässt. Ein Computer/Notebook wird nach Preis, 
Bildschirmgröße und Gehäusefarbe und -form ausgesucht.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Lu schrieb:
> Bei SSD ist es kein mechanischer Verbrauch, aber je voller ein
> Speicher wird, desto weniger Reservezellen sind noch verfügbar. Das war
> schon immer so.

Aber wenn eine Zelle ausfällt, dann sind die Daten weg, egal ob der 
Sektor aus den Reserven dann ersetzt wird.

Lu schrieb:
> Wer misst
> schon immer die SSD-Temperatur, wenn er einen Film ansieht?

Bei mir ist über der HDD ein Lüfter, bei der SSD ist das nicht 
notwendig, bei der M.2 SSD (mit Alukühler drauf) ist das notwendig, aber 
der Lüfter vom CPU kühlt diese M.2 gut, auch wenn lange Daten drauf 
geschrieben werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> Aber wenn eine Zelle ausfällt, dann sind die Daten weg, egal ob der
> Sektor aus den Reserven dann ersetzt wird.

Weshalb bei SSDs Fehlerkorrektur eingesetzt wird und der Inhalt einer 
begrenzten Zahl defekter Zellen pro Sektor nicht verloren ist.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Mike J. schrieb:
> Lu schrieb:
>> Bei SSD ist es kein mechanischer Verbrauch, aber je voller ein
>> Speicher wird, desto weniger Reservezellen sind noch verfügbar. Das war
>> schon immer so.
>
> Aber wenn eine Zelle ausfällt, dann sind die Daten weg, egal ob der
> Sektor aus den Reserven dann ersetzt wird.

Bei ner SSD geht man zuweilen davon aus, das die Zellen nicht ausfallen 
sondern sich "abnutzen" (so wie die Bremsbacken am Auto). Dann kann man 
vor Ausfall die Bremsbeläge aehm Zellen austauschen. Dazu misst der 
?Leseverstärker? die Restladung die die Zelle noch tragen kann, o.ä. .

Ansonsten ist eh nur die Kosnistenz des Filesystems wichtig, wenns open 
source ist, kann man ohnehin die "verlorenen Daten" wieder aufspielen, 
bei TV-Filmen ist im Prinzip eh besser, die würden erst garnicht erzeugt 
;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Mike J. schrieb:
> Aber wenn eine Zelle ausfällt, dann sind die Daten weg, egal ob der
> Sektor aus den Reserven dann ersetzt wird.

Deswegen verwenden a) die Dinger ECC, um Bitfehler nicht nur erkennen, 
sondern auch beheben zu können und nutzen b) entsprechende 
"wear-leveling"-Mechanismen, um die Schreiblast gleichmäßig zu 
verteilen.

Wenn man jetzt nicht gerade ein besonders grindiges Exemplar eines 
3rd-Party-Assemblierers erwischt hat und auch nicht bei der Größe 
besonders geizig war (32 oder 64 GByte) oder die SSD dauerhaft über 95% 
Füllstand belässt, bei gleichzeitigen sehr intensiven 
Schreiboperationen, dann bekommt man eine SSD nicht in sinnvoller Zeit 
kaputtgeschrieben.

Selbst so eine Low-End-SSD wie die 870 QVO von Samsung ist bei 1 TByte 
Kapazität für eine Schreiblast von 360 TBW (terabytes written) 
ausgelegt. Das bedeutet, daß die SSD 360 mal komplett überschrieben 
wird. Bei einer SATA-SSD wie der 870 QVO würde das etwa zehn Tage 
dauern, wenn es möglich wäre, die SSD dauerhaft mit der maximalen 
Schreibdatenrate zu befeuern, die das Interface hergibt.

An so eine Schreiblast kommt weder eine Auslagerungsdatei noch 
Videoschnott und erst recht nicht so etwas lächerliches wie der Cache 
eines Webbrowsers nicht ran. Nicht ansatzweise.

SSD-Ausfälle gibt es primär wegen Firmwarefehlern (berühmt: WD Blue 
SA510, da zerstört sich die SSD unrettbar, wenn man nicht schnell genug 
ein Firmwareupdate einspielt) oder eben, wenn der 3rd-Party-Assemblierer 
irgendwelchen Ramsch in der Fabrikhalle zusammengefegt hat, um eine noch 
billigere Charge auszuwerfen ...

Am unteren Ende der Verwertungskette dürfte so etwas hier liegen, wenn 
da nicht gleich die Firmware eine falsche Kapazität vorgaukelt:
https://www.aliexpress.com/item/1005009067471350.html

von Peter D. (peda)


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Harald K. schrieb:
> Dort sieht man die Speicherauslastung. Liegt die sehr deutlich
> über 50%, dürfte mehr Speicher helfen.

Nö. Man sieht nur schön, wie ein Großteil immer in Verwendung ist. Warum 
sollte Windows auch RAM brachliegen lassen. Es benutzt einfach einen 
großen Teil als Cache.
Eher schon kann ein großer ausgelagerter Pool auf knappen RAM hinweisen.

von Alexander (alecxs)


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Um mal mit dummen Windows-Gerüchten aufzuräumen, das Betriebsystem 
lagert immer aus, ich durfte das mit 24 Gb und 32 Gb RAM an den PCs der 
Kinder erleben. Das liegt in der Natur des Speichermanaments. Bei 
Windows 2000 konnte man noch eine Einstellung vornehmen dass wenigstens 
der Kernel nicht mehr ausgelagert wird, das wird aber inzwischen 
ignoriert (DisablePagingExecutive)

von Rüdiger B. (rbruns)


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SMART Werte der neuen Platte ?

von Soul E. (soul_eye)


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Mike J. schrieb:
> Aber wenn eine Zelle ausfällt, dann sind die Daten weg, egal ob der
> Sektor aus den Reserven dann ersetzt wird.

Natürlich kann es vorkommen, dass eine Zelle ausfällt, also short to 
ground an der bitline. Wesentlich häufiger ist aber, dass sich die Zelle 
abnutzt. Die Ladung im Gate reicht dann nur noch für ganz viel Null oder 
ein kleines bisschen Eins. Üblicherweise merkt der Controller das bei 
seinem regelmäßigen Stubendurchgang und kopiert die Daten rechtzeitig in 
einen anderen Block um.

Als Archivmedium genutzte SSD, CF-Karten, SD-Karten und USB-Sticks 
sollten daher regelmäßig mit Strom versorgt werden. Man kann einmal 
chkdsk drüberlaufen lassen, eigentlich reicht es aber wenn der interne 
Controller seine internen Tests durchführt.


Bei Flashmedien tauscht man immer Zyklenzahl gegen Datenerhalt. Je 
seltener geschrieben wurde, umso länger bleiben die Daten (unbestromt) 
erhalten. Die offizielle "Lebensdauer" einer SSD ist erreicht, wenn die 
Daten nur noch ein Jahr lang lesbar bleiben. Das ist eine willkürliche 
Definition, damit ist die SSD keineswegs kaputt. Wenn drei Wochen 
Datenerhalt reichen (z.b. als swap-Medium oder temporärer Speicher beim 
Videoschnitt), dann kann man durchaus auch die hundertfache Lebensdauer 
nutzen, bis das Ding irgendwann richtig tot ist.

: Bearbeitet durch User
von Ein T. (ein_typ)


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Mike J. schrieb:
> Somit ist Linux schonender für eine SSD.

Siehe dazu auch /proc/sys/vm/swappiness :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Nö. Man sieht nur schön, wie ein Großteil immer in Verwendung ist. Warum
> sollte Windows auch RAM brachliegen lassen. Es benutzt einfach einen
> großen Teil als Cache.

Ad nauseam: Das wird aber nicht im Speichernutzungsgraph angezeigt. Wäre 
es anders, wäre dieser Graph komplett sinnlos, da immer voll.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Kai D. schrieb:
> B. P. schrieb:
>> Kann mehr RAM das verhindern?
> Ja.
>
> Vor allem kann man genug RAM einbauen, um nicht auf Auslagerung
> angewiesen zu sein.

Bei Windows Jein. Man ist dann zwar nicht darauf angewiesen, kann aber 
nicht verhindern, daß es wie blöde die Auslagerungsdatei beschreibt oder 
aufbläst. Mein Rekord war neulich bei 16GB RAM, daß die Datei 40 GB groß 
war, nachdem einige Tabs in Firefox ein bißchen Amok liefen. Zwar könnte 
man die Größe in den Einstellungen begrenzen, aber dann explodiert 
Windows halt.

von Joachim B. (jar)


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Mike J. schrieb:
> Somit ist Linux schonender für eine SSD.

ich glaube es nicht, ich könnte ja mal ein aktuellen OSMC auf den Raspi2 
oder 3 installieren, habe aber keinen Bock.
Bis jetzt haben alle Raspbmc / OSMC Swap angelegt und (µ)SD pö a pö 
kaputt geschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Harald K. schrieb:
> Deswegen verwenden a) die Dinger ECC, um Bitfehler nicht nur erkennen,
> sondern auch beheben zu können und nutzen b) entsprechende
> "wear-leveling"-Mechanismen, um die Schreiblast gleichmäßig zu
> verteilen.

Gute Theorie. Bei der SSD von Intenso sind die Blöcke aber plötzlich weg 
gewesen und eben nicht durch Abnutzung, sondern das war so als ob Perlen 
eine Treppe runter rollen, so viele in kurzer Zeit dass man nicht wusste 
woher und warum.
Bei der hochwertigen SSD von Samsung kannst du sicherlich davon 
ausgehen, aber bei der China-SSD die man unter den Label "Intenso" 
kaufen konnte, da muss intern irgend ein Scheiß passiert sein.

Hab hier auch eine "TFmicrosd Pro Gamer" von Aliexpress gekauft, da gab 
es ganz plötzlich keine Möglichkeit mehr eine Partitionstabelle 
anzulegen und die welche drauf war, da stand irgend ein Müll drin.

Harald K. schrieb:
> Selbst so eine Low-End-SSD wie die 870 QVO von Samsung

Ich kaufe mir nur SSDs/M.2 von Samsung. Es gibt sicher ein paar Firmen 
die auch hochwertig sind, vielleicht Kingston oder Patriot oder so. Bei 
Intenso weiß man aber nicht was drin ist, das Zeug ist billig und stammt 
von irgend welchen Hinterhofklitschen aus China.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Joachim B. schrieb:
> Bis jetzt haben alle Raspbmc / OSMC Swap angelegt und (µ)SD pö a pö
> kaputt geschrieben.

Dann war dein Speicher für die gegebene Anwendung zu klein 
dimensioniert. Hier sieht’s auf einem Pi4 mit RPiOS von der Stange und 
81d Uptime derzeit so aus, erste Zeile RAM, zweite Swap:

total        used        free      shared  buff/cache   available
 3797         321         117           0        3461        3475
  511           1         510

Die μSD-Karte erfreut sich ungeachtet nun einiger Jahre ununterbrochenen 
Betriebs einer augenscheinlich guten Gesundheit.

von Bauform B. (bauformb)


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Joachim B. schrieb:
> Bis jetzt haben alle Raspbmc / OSMC Swap angelegt und (µ)SD pö a pö
> kaputt geschrieben.

swapoff -a vergessen?

Ach ja: der Firefox Cache gehört auf ein tmpfs.

von Harald K. (kirnbichler)


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Mike J. schrieb:
> Gute Theorie. Bei der SSD von Intenso sind die Blöcke aber plötzlich weg
> gewesen und eben nicht durch Abnutzung, sondern das war so als ob Perlen
> eine Treppe runter rollen, so viele in kurzer Zeit dass man nicht wusste
> woher und warum.

Immer noch besser, als wenn die gesamte SSD auf einen Schlag aussetzt 
und dann auch nicht mehr für den Host überhaupt als SSD erkennbar ist. 
Das schafften WD/SanDisk, die ja aus irgendwelchen Gründen für manche 
immer noch als rennomierte Hersteller gelten.

von Frank O. (frank_o)


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Nemopuk schrieb:
> Für die meisten Leute sind 8 GB in Ordnung.

Ich finde bei Windows ist schon 16GB wenig. Außer du schaltest eine 
Menge deaktiv.

von Joachim B. (jar)


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Bauform B. schrieb:
> swapoff -a vergessen?

ich doch nicht, so installiert wie vorgegeben, also KANN ich es gar 
nicht vergessen haben!

Jack V. schrieb:
> Hier sieht’s auf einem Pi4

ich habe "nur" PI 1/2/3 durch dann wurde es mir zu doof.

: Bearbeitet durch User
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