Forum: PC-Programmierung Raspberry Pi OS12 (Bookworm) unplausibles GPIO-Verhalten


von Alexander W. (Firma: AW-Elektronik) (alexanderwalter)


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Guten Abend,
ich hoffe jemand kann mir beim Raspberry Pi mit OS12 Bookworm helfen.

Ich habe mir eine kleine C++ App für den Raspberry Pi und dessen CLI 
erstellt.

Ich polle hier zwei LoRa-Funkmodule (434 und 868 MHz / RFM98 und RFM95).
Diese sind auf dem SPI und verwenden den CS0 sowie CS1 (Pin 8 und Pin 7) 
sowie DIO0 und DIO1 (hier 25/24 und 16/12). Verwende die RadioLib von 
JGromes:
https://github.com/jgromes/RadioLib

Das merkwürdige:
Ich muss den CS0 und CS1 mit "RADIOLIB_NC" initialisieren, weil der 
RPi-Kernel wohl die Pins besetzt.
Zusätzlich kann ich die DIO0 und DIO1 nicht abfragen. Ich muss also die 
Module pollen um zu erkennen ob Daten anliegen. Daher ist hier kein CAD 
(channel activity detection) möglich. Auch kein interruptgesteuerten 
Aufruf der Empfängerroutine über DIO0. DIO0 wird vom Modul hier nicht 
gesetzt. Kommt ein Paket, bleibt es 0.
Brücke ich den GPIO mit 3v3, so geht der Eingang auf high.
GPIO 25: level=0 func=INPUT pull=DOWN
GPIO 25: level=1 func=INPUT pull=DOWN



(gekürzt)
raspberry@raspberrypi:~/LoRaHAM $ raspi-gpio get
BANK0 (GPIO 0 to 27):
GPIO 25: level=0 func=INPUT pull=DOWN
GPIO 24: level=0 func=INPUT pull=DOWN
GPIO 16: level=0 func=INPUT pull=DOWN
GPIO 12: level=0 func=INPUT pull=DOWN

Die IOs sind also auf Pull-Down und müssen high werden, sobald DIO einen 
Interrupt auslöst.

Was ist der Grund, weshalb ich hier die DIO0 und DIO1 nicht ausgelöst 
bekomme?

Quellcode anbei

Anmerkung: in Python geht es!

von Harald K. (kirnbichler)


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Wenn man mit einem Raspberry Pi z.B. die Hardware-SPI-Schnittstelle 
nutzen möchte, sollte man das in config.txt angeben. Passend zur 
Betriebsart der Schnittstelle (ob mit oder ohne /CS-Signale etc.) mit 
einem passenden Overlay.

Für einen Raspberry Pi 4 sieht das z.B. so aus:
1
dtparam=spi=on
2
dtoverlay=spigen-rpi4

Im Verzeichnis "overlays" der Bootpartition wird dann noch die Datei 
spigen-rpi4.dtbo erwartet.

Dann kann das geladene Betriebssystem die SPI-Schnittstelle über den 
zugehörigen Devicetreiber zur Verfügung stellen -- und man frickelt dann 
nicht mit irgendwelchen GPIO-Geschichten herum.

Der Devicetreiber stellt /dev/spigen0.0 und /dev/spigen0.0 zur Verfügung 
und kann mit verschiedenen IOCTL-Codes konfiguriert werden, z.B. 
SPI_IOC_WR_MODE oder SPI_IOC_WR_MAX_SPEED_HZ.

Die sollten in linux/spi/spidev.h zu finden sein.



Oder hab' ich Dein "Diese sind auf dem SPI und verwenden den CS0 sowie 
CS1" komplett missverstanden?

von Alexander W. (Firma: AW-Elektronik) (alexanderwalter)


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Harald K. schrieb:
> Oder hab' ich Dein "Diese sind auf dem SPI und verwenden den CS0 sowie
> CS1" komplett missverstanden?

Guten Abend,
wäre möglich, aber ich hab vergessen zu erwähnen das natürlich in der 
config.txt
dtparam=spi=on
aktiv ist. Ohne könnte ich mit der RadioLib gar keine Verbindung zum 
LoRa-Funkmodul aufbauen. Und auch das Python-Skript würde nicht 
funktionieren.

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