Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik GND in Anlage Absichern


von Dawa (dawadawada)


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Hallo,

ich soll eine Gebäudesteuerung aufbauen. Dies werde ich mit sechs UVR610 
(Steuerung der Technischen Alternative) machen. Nachdem ich jetzt den 
ganzen Schaltplan fertig habe würde ich gerne an einer Stelle auf Nummer 
Sicher gehen und mich dafür gleich steinigen lassen. :D

Die sechs Steuerungen sind auf Kleinspannungsebene nur über den CANBUS 
verbunden. Den GND einer jeden Steuerung habe ich nur an einem Punkt 
zusammen gefasst (s.Bild). Diesen Punkt werde ich mit einer dicken 
Leitung direkt auf PE legen.

Falls jetzt an einer der Steuerungen eine Fremdspannung angelegt wird, 
z.B. 230V (das Gebäude ist groß und es war am Ende sowieso keiner), dann 
sollte doch wenn sie an GND angelegt wird einfach die Sicherung des 
betroffenen Kreises fliegen und die Steuerung es sogar überleben. Wenn 
sowas natürlich bei einem der Eingänge passiert dann ist nur die 
einzelne Steuerung hinüber? Sehe ich das richtig? Eine Alternative wäre 
natürlich jeden Aus und Eingang galvanisch zu trennen. Aber der Aufwand 
übersteigt wahrscheinlich den Preis von so einer Steuerung. Muss ich 
noch irgend etwas machen um den CANBUS zu schützen

Vielen Dank.

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Dawa schrieb:
> ich soll eine Gebäudesteuerung aufbauen

Warum? Wo ist der Typ der das kann? Warum musst du einspringen?

von Falk B. (falk)


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Dawa schrieb:
> ich soll eine Gebäudesteuerung aufbauen. Dies werde ich mit sechs UVR610
> (Steuerung der Technischen Alternative)

Ein Link auf eine Seite oder Datenblatt ist hier sinnvoll.

> Falls jetzt an einer der Steuerungen eine Fremdspannung angelegt wird,
> z.B. 230V (das Gebäude ist groß und es war am Ende sowieso keiner), dann
> sollte doch wenn sie an GND angelegt wird einfach die Sicherung des
> betroffenen Kreises fliegen und die Steuerung es sogar überleben.

Nicht zwingend.

> Wenn
> sowas natürlich bei einem der Eingänge passiert dann ist nur die
> einzelne Steuerung hinüber? Sehe ich das richtig?

Der Fehler kann sich auch zum CAN durcharbeiten.

> Eine Alternative wäre
> natürlich jeden Aus und Eingang galvanisch zu trennen. Aber der Aufwand
> übersteigt wahrscheinlich den Preis von so einer Steuerung.

Vermutlich.

> Muss ich
> noch irgend etwas machen um den CANBUS zu schützen

Kommt drauf an, wieviel Schutz schon in den Steuerungen steckt. Man 
sollte dem CAN an jeder Steuerung passende Schutzdioden spendieren. 
Nicht wegen möglichen Fremdspannungen, eher wegen induktiv 
eingekoppelter Störungen, u.a. ein indirektem Blitzschlag in der Nähe. 
Oder auch einfachen, stromstarken Schaltvorgängen. Auch wenn einige 
CAN-Tranceiver schon intern einen gewissen Schutz eingebaut haben, würde 
ich auf externe nicht verzichten wollen.

von Dawa (dawadawada)


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Als ich gerade nochmal die Anleitung 
(https://www.ta.co.at/download/datei/4621) der Steuerung durchsucht 
habe, habe ich was fertiges gefunden. Wer lesen kann ist klar im 
Vorteil. :)

https://www.ta.co.at/erweiterungsmodule/can-ues2
https://www.ta.co.at/download/datei/1781

Jetzt stellt sich mir aber noch eine Frage. Bevor mir aufgefallen ist, 
dass für den CAN-Bus der GND verbunden werden muss, hatte ich jeder 
Steuerung eine eigene GND-Klemme zugewiesen. So das die Kleinspannung 
der einzelnen Steuerungen klar getrennt war. Lege ich die besser wieder 
zusammen auf eine Klemme oder kann ich das so lassen (s. Bild)?
P.S. die Steuerungen sitzen alle direkt nebeneinander. Ich glaube das 
habe ich vergessen zu schreiben.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Dawa schrieb:
> Als ich gerade nochmal die Anleitung
> (https://www.ta.co.at/download/datei/4621) der Steuerung durchsucht
> habe, habe ich was fertiges gefunden. Wer lesen kann ist klar im
> Vorteil. :)

Ich wollte gerade RTFM schreiben, aber du hast es ja gefunden.

Oliver

von Falk B. (falk)


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Dawa schrieb:
> Als ich gerade nochmal die Anleitung
> (https://www.ta.co.at/download/datei/4621) der Steuerung durchsucht
> habe, habe ich was fertiges gefunden. Wer lesen kann ist klar im
> Vorteil. :)
>
> https://www.ta.co.at/erweiterungsmodule/can-ues2
> https://www.ta.co.at/download/datei/1781

Naja, kann man nehmen, aber

So ein Schutz ist nur dann maximal wirksam, wenn der sehr NAH am zu 
schützenden Objekt ist. Nah heißt hier, jeder cm zählt! Im Idealfall ist 
so ein Schutz direkt im Gerät eingebaut. Wenn man es wie hier als 
Zusatzmodul nutzen will, muss das DIREKT neben dem Gerät mit CAN sitzen. 
Und GND des Schutzmodul muss so kurz wie möglich zum GND des Geräts 
geführt werden! Nicht über meterlange Kabel zur PE-Schiene!

> Jetzt stellt sich mir aber noch eine Frage. Bevor mir aufgefallen ist,
> dass für den CAN-Bus der GND verbunden werden muss, hatte ich jeder
> Steuerung eine eigene GND-Klemme zugewiesen. So das die Kleinspannung
> der einzelnen Steuerungen klar getrennt war. Lege ich die besser wieder
> zusammen auf eine Klemme oder kann ich das so lassen (s. Bild)?
> P.S. die Steuerungen sitzen alle direkt nebeneinander.

In deinen Eröffnunsbeitrag sprachst du von weit verteilten Steuerung im 
Gebäude. Ja was denn nun?

von Nemopuk (nemopuk)


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Dawa schrieb:
> dann ist nur die einzelne Steuerung hinüber? Sehe ich das richtig?

Im Kurzschlussfall wird möglicherweise das GND Potential der betroffenen 
Steuerung angehoben. Damit werden auch deren Ausgangsspannungen 
angehoben, und das wiederum kann (ohne weitere Schutzmaßnahmen) die 
nachfolgende Schaltung mit zerstören.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Dawa schrieb:
> Hallo,
> ....
> Vielen Dank.

Wenn alle Spannungsquelle sauber potenzial bezogen sind, passiert 
nichts!

Wenn du aber von GND schreibst, dann hab ich meine Zweifel!

Werde dir mal klar was du mit GND, Potenzial oder Haupterdungsschiene 
meinst!

Dawa schrieb:
> P.S. die Steuerungen sitzen alle direkt nebeneinander. Ich glaube das
> habe ich vergessen zu schreiben.

Schön, ist ja nicht so wichtig, ein definiertes Bezugspotential zu 
haben, oder?

Falk B. schrieb:
> Und GND des Schutzmodul muss so kurz wie möglich zum GND des Geräts
> geführt werden! Nicht über meterlange Kabel zur PE-Schiene!

PE = SchutzLeiter der zur Schutzerdung(!) geht.
GND = Ist ERDE (oder was man halt so alles erden kann.)
GND sollte auf dem Potenzialausgleich liegen. Warum?
Weil der Potentialausgleich das "Potential" aller angeschlossenen Geräte 
auf 0 Volt hält.
Im Fehlerfall kann über den Schutzleiter ein erheblicher Strom fließen, 
der zu einer Spannungsanhebung führen kann.
"
Gemäß DIN VDE 0100-410 darf die dauerhaft zulässige Berührungsspannung 
im Fehlerfall für gesunde Erwachsene
maximal 50 V AC (Wechselspannung) bzw. 120 V DC (Gleichspannung)...
"
----> Potentialanhebung!!!! Wenn der GND auf PE liegt!

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Cha-woma M. schrieb:
> Gemäß DIN VDE 0100-410 darf die dauerhaft zulässige Berührungsspannung
> im Fehlerfall für gesunde Erwachsene
> maximal 50 V AC (Wechselspannung) bzw. 120 V DC (Gleichspannung)...
> "

Das halte ich für ein Gerücht.

Mir sind 48 V bekannt. und nix 120V. Und dann noch Gleichspannung.
Wechselspannung ist beim 'Einatmen' auf jeden Fall gesünder als 
Gleichspannung. Weil Gleichspannung Muskeln 'erstarren' lässt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas S. schrieb:
> Mir sind 48 V bekannt

48 V ist/ 42V wahr die alte Schutzkleinspannung für Wechselstrom.
Das ist eine Betriebsspannung, die weit von den gefährlichen Spannungen 
entfernt sich befindet.
Beim Fehlerfall gilt anderes!
Wäre wohl geil eine Betriebsspannung, bei der eigentlich die 
Schutzauslösung erfolgen sollte, zu verwenden!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Thomas S. schrieb:
> Mir sind 48 V bekannt. und nix 120V.


In den USA sind die 110-120V~ deswegen auch so verbreitet, weil die 
Gefahr für Personen und Geräte (Brandgefahr) geringer ist.

240V~ sieht man in Trump-Land als Lebensbedrohlich an!

von Falk B. (falk)


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Cha-woma M. schrieb:
> In den USA sind die 110-120V~ deswegen auch so verbreitet, weil die
> Gefahr für Personen und Geräte (Brandgefahr) geringer ist.

Kaum. Denn bei der halben Spannung im Vergleich zu 230V braucht es den 
doppelten Strom für die gleiche Leistung, was tendentiell eher zu 
überlasteten Kontakten und Verbindern führt.
Die 115V (RMS) sind der uralte, klassische Wert der 115V DC Glühlampen 
aus der Anfangszeit der Elektrifizierung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Falk B. schrieb:
> Die 115V (RMS) sind der uralte, klassische Wert der 115V DC Glühlampen
> aus der Anfangszeit der Elektrifizierung.
Auch das Stimmt!

von Gunnar F. (gufi36)


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Cha-woma M. schrieb:
> 240V~ sieht man in Trump-Land als Lebensbedrohlich an!

Ich hier auch.

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