Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Yamaha YST-SW 800 Netzteil defekt


von Frank (c0dr)


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Guten Tag,

nachdem ich aus dem Urlaub gekommen bin und meinen Subwoofer wieder 
eingeschaltet habe, hat mich dieser mit einem sehr lauten, 
hochfrequentes Fiepen begrüßt. Nach dem Öffnen konnte ich feststellen, 
dass das Fiepen vom Netzteil bzw. vom Haupttrafo kommt. Nachdem ich es 
eine kurze weile so laufen ließ sind mir zwei Leistungstransistoren und 
zwei Widerstände um die Ohren geflogen.
Nachdem ich diese ausgetauscht habe, fing das Fiepen wieder an.

Hier das Service Manual vom Gerät:

https://hirokun.jp/yst-sw800_svm.pdf


Nach ein bisschen Recherche konnte ich ein ähnliches Fehlerbild hier 
finden:
https://www.iwenzo.de/threads/yamaha-yst-sw-800.28407/

bei mir waren ebenfalls Q203,Q205,R216,R217 defekt, bzw. sind mir um die 
Ohren geflogen. Diese habe ich dann getauscht.

Alles andere hatte ich geprüft, die beiden kleinen 100µF Elkos sind in 
Ordnung und auch die beiden großen 1200 µF Elkos sind ok (mein 
Multimeter zeigt ~1070µF aber ich tippe auf Messfehler?). Die anderen 
Transistoren habe ich geprüft, da scheint alles in Ordnung zu sein, auch 
den Thyristor habe ich geprüft.
Messung mit dem Oszi zwischen TP201 und TP202 sahen auch in Ordnung aus, 
habe es aber nur kurz gemessen, damit mir das Teil nicht wieder um die 
Ohren fliegt, die Leistungstransistoren scheinen auch recht schnell warm 
zu werden.

Jetzt ist nur die Frage: Warum fiept es so laut, ich tippe auf Überlast 
des Trafos? Wenn ja, wo kommt es her? Da ja laut anderen 
Reparaturberichten meist die kleinen 100µF Elkos für so einen Fehler 
verantwortlich gemacht werden und meine ja scheinbar in Ordnung sind, 
weiß ich hier leider nicht mehr weiter. Könnte einfach der Trafo hin 
sein?

von H. H. (hhinz)


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Sekundäre Gleichrichter geprüft?

von Frank (c0dr)


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Da gibts keine, Stecker CB201 und CB202 hab ich nicht angeschlossen, 
d.h. der Trafo hängt an nichts dran. Kommt es evtl von fehlender Last?

Ich hab mal die Frequenz an der Sekundärseite gemessen, die ist so bei 
11 khz, ich vermute das ist deutlich zu langsam? Im Service manual steht 
was von 10 µs/dev, also so 1 Mhz?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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H. H. schrieb:
> Sekundäre Gleichrichter geprüft?

Frank schrieb:
> Da gibts keine, Stecker CB201 und CB202 hab ich nicht
> angeschlossen,
> d.h. der Trafo hängt an nichts dran. Kommt es evtl von fehlender Last?

Mindestlast ist schon nötig.


Symmetrie (VR201) hast du nach Transistortausch wieder eingestellt?

Und das NT läuft bei 40kHz.


Wo hast du eigentlich den 2SC4140 her?

: Bearbeitet durch User
von Frank (c0dr)


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Symmetrie hatte ich geprüft, die hat noch gestimmt.

H. H. schrieb:
> Und das NT läuft bei 40kHz.

Ok, 40 Khz sind es bei mir an der Sekundärseite definitiv nicht, also 
ist hier wohl was mit dem Schwingkreis verkehrt?

H. H. schrieb:
> Wo hast du eigentlich den 2SC4140 her?

Das ist eine sehr gute Frage, das konnte ich grade nicht mehr 
nachvollziehen, eventuell war es Amazon oder ebay. Sollte ich hier 
nochmal neue aus guter Quelle einbauen?



EDIT: Hab jetzt nochmal mit dem VR201 gespielt und wenn ich ihn auf eine 
Seite auf Anschlag drehe, dann wird es tatsächlich leiser, die 
Transistoren werden allerdings immer noch sehr schnell heiß. Und den 
trimmer kann ich nicht weiter drehen, auf Anschlag hat er grade mal 14 
Ohm.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Frank schrieb:
> Das ist eine sehr gute Frage, das konnte ich grade nicht mehr
> nachvollziehen, eventuell war es Amazon oder ebay. Sollte ich hier
> nochmal neue aus guter Quelle einbauen?

Das wäre dringend anzuraten.

Frank schrieb:
> Stecker CB201 und CB202 hab ich nicht angeschlossen

Also ist das Netzteil ohne Last.

Frank schrieb:
> Ich hab mal die Frequenz an der Sekundärseite gemessen, die ist so bei
> 11 khz

Und wie sieht es mit der Spannung aus? Passt die?

Ich kann mir schon gut vorstellen das ohne Last die Frequenz herunter 
geht. Für die Rückkopplung sind die Windungen 1-2 und 4-5 zuständig. 
Dann könnte noch C212 und C213 frequenzgebend sein.

Was macht eigentlich der Triac? Soll R201 mit 6,8 Ohm und 7 W den 
Anlaufstrom begrenzen und der Triac schaltet danach durch?

Ich würde mal eine Last an das Netzteil schalten. Zwei 100 W Glühbirnen 
der alten Art wären sicher hilfreich. Das Netzteil muß zunächst 
vernüftig funktionieren.

Jupp80 hatte aber noch mehr Defekte.
1
Hallo,
2
bei meinem Yamaha Subbass hat keine Funktion mehr. Folgende defekte Teile habe ich gefunden:
3
Netzteil: Q202,Q203,Q204,Q205,R216,R217
4
Verstärkerteil: Q16,Q24,Q25
5
Was kan die Ursache von diesem Supergau sein?

Im Verstärkerteil waren Q16, Q24, Q25 noch defekt.

Q16 könnte hier sogar die eigentliche Ursache für den Defekt sein.
mfg klaus

von H. H. (hhinz)


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Klaus R. schrieb:
> Was macht eigentlich der Triac? Soll R201 mit 6,8 Ohm und 7 W den
> Anlaufstrom begrenzen und der Triac schaltet danach durch?

Ja, Anlaufstrombegrenzung.

von Frank (c0dr)


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Vielen Dank schonmal für die Rückmeldungen.


Klaus R. schrieb:
> Und wie sieht es mit der Spannung aus? Passt die?

Nein, die ist so bei +- 65V.

C212 und C213 sind in Ordnung.

Ich besorg mir nochmal ordentliche Transistoren und tausche alle und 
auch den Triac tausche ich mal mit aus.

Klaus R. schrieb:
> Q16 könnte hier sogar die eigentliche Ursache für den Defekt sein.

Werde ich mal prüfen. So weit hatte ich noch gar nicht geschaut weil ich 
erst das Netzteil zum laufen bringen wollte.

von Klaus R. (klara)


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Frank schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Und wie sieht es mit der Spannung aus? Passt die?
>
> Nein, die ist so bei +- 65V.

Wie hoch soll die Spannung denn sein. Ich kann dazu auf die Schnelle 
nichts finden.

Ohne Last müßte die Spannung höher sein.
mfg Klaus

von H. H. (hhinz)


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Klaus R. schrieb:
> Frank schrieb:
>> Klaus R. schrieb:
>>> Und wie sieht es mit der Spannung aus? Passt die?
>>
>> Nein, die ist so bei +- 65V.
>
> Wie hoch soll die Spannung denn sein. Ich kann dazu auf die Schnelle
> nichts finden.
>
> Ohne Last müßte die Spannung höher sein.
> mfg Klaus

Viel höher.

von Klaus R. (klara)


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H. H. schrieb:
> Viel höher.

Ja, ca. +/- 111V. Das ist schon etwas.

Frank schrieb:
> bei mir waren ebenfalls Q203,Q205,R216,R217 defekt, bzw. sind mir um die
> Ohren geflogen. Diese habe ich dann getauscht.

Das sprich dafür, die Quellen von Amazon oder Ebay lieferten keine 
Originalware.

Ich finde das Konzept von Yamaha aus dem Jahr 2000 wirklich sehr 
interessant. Das steckt einige Raffinesse drin.

Ich vermute das im Jahr 2000 die Schaltnetzteile noch nicht so weit 
waren, dass man sie in HiFi-Anlagen einbauen wollte. Passende Ringkerne 
sind groß und schwer.

Das Netzteil arbeitet mit einem 40 kHz Sinus. Das hatte damals den 
Vorteil das die Oberwellen beherrschbar waren. Und der Kern konnte sehr 
viel kleiner dimensioniert werden.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
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