Forum: Haus & Smart Home Bosch Backofen spinnt (HE579GBS6/01)


von Martin S. (sirnails)


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Guten Tag zusammen,

wir kämpfen seit einiger Zeit mit dem o.g. Backofen. Neben der 
Erkenntnis, dass Touch-Bedienung bei Küchengeräten noch immer das mit 
weitem Abstand überflüssigste und unbrauchbarste ist, haben wir auch die 
Erkenntnis, dass BSH - egal welcher Preisklasse - genauso nach Ende der 
Garantiezeit kaputt geht.

Zwei Fehlerbilder zeigt der Backofen:

1) Der Backofen-Bildschirm wird dunkel, es folgt ein Gepiepse (Zwei 
Halbtöne) für ein paar zehn sekunden, dann startet der Backofen neu und 
ist dann wieder aus. Das kann im Betrieb passieren, dann geht er danach 
einfach wieder an oder auch im ausgeschalteten Zustand, dann geht er 
danach wieder aus und zeigt normal die Urzeit an.

2) Er geht mittem im Betrieb einfach kurz aus, und wieder an (< 1s). Der 
Backofen vergisst dabei seine aktuelle Programmwahl und was hat sich 
Bosch dann gedacht? Es wäre die allerbeste Idee, dass der Ofen auf 
Umluft 180°C geht. Toll, wenn man dort Teig bei 40°C gehen lässt.

Hinzu kommt, dass die Touch Knöpfe oftmals nicht richtig funktionieren, 
nach dem harten Reset mit dem Gepiepse funktionieren sie allerdings 
wieder normal für eine gewisse Zeit.

Der Ofen zeigt auch einen Fehlercode an, aber wir haben es bisher nicht 
geschafft, ihn zu lesen, weil er recht schnell wieder verschwindet.

(Und um meinen Rant gegen BSH-Geräte abzuschließen: Entgegen diesem 
tollen Katalogphoto ist der Ein-/Aus-Touchknopf NICHT beleuchtet. Ich 
konnte es nicht glauben, hab den Kundendienst gefragt, und der hat 
bestätigt, dass das normal ist. Auf meine Rückfrage, ob die ihre Kunden 
wirklich derart hinters (nicht vorhandene) Licht führen, sagte man nur, 
man gebe das ans interne Vorschlagwesen weiter.)

Hat jemand eine Idee, in welche Richtung die Fehlersuche gehen kann? Und 
hat jemand zu dem Gerät irgendwas schaltplanmäßiges? Bevor ich das Teil 
auseinandernehme, hätte ich gerne wenigstens etwas Dokumentation. Ich 
konnte bisher nichts finden.

von Thomas R. (thomasr)


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Hört sich nach einem (beginnenden) Netzteilversagen an, austauschen.

Unsere BSH Geräte sind seit 10 Jahren "ohne Befund" ;-)

von H. H. (hhinz)


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: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Ich hab ihn heute mal entmantelt und soweit sieht alles unauffällig auf.

Was auffällt, ist der Dreck hinterm Touch-Display. Zuerst dache ich an 
eingedrungene Flüssigkeit aber nachdem ich das Bedienteil auseinander 
genommen habe, hat sich gezeigt, dass das Dreck ist, den der Lüfter da 
wohl reingeblasen hat.

Der Start-Taster ist selbstverständlich beleuchtet, allerdings befindet 
sich am Glas vorne eine schwarze Maske. Es ist also gewollt, dass dort 
nichts leuchtet, obwohl die Frontblende tatsächlich leuchtet. Setzen 6!

Es handelt sich bei den Tasten auch nicht um kapazitiven Touch. 
Einerseits ist auf das Glas eine Kontaktierung über zwei Federn, aber es 
gibt keine Leitung von der Matrix. Neben den LEDs der jeweiligen Taste 
befinden sich noch zwei weitere Bauteile, die für mich wie IR Sender und 
Empfänger aussehen?! Dem Einschalt-Taster fehlt das dritte Bauteil.

Ohne Zugang zum Service-Menü kann man die Dinger jedenfalls nicht 
kalibrieren und jede Anleitung, die ich gefunden habe, bezieht sich auf 
Serie 8.

von Martin S. (sirnails)


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Achja und jetzt hab ich auch die Fehlercodes:

C0532 und C0533

von Martin S. (sirnails)


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Also C0532 bedeutet Touch Fehler. Aber zu C0533 finde ich überhaupt 
nichts.

Weiß da niemand etwas?

von Thomas R. (thomasr)


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Bilder?

Hier wurden schon seltsame Touchdisplays gesichtet....

von Martin S. (sirnails)



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So, ich konnte mich des Themas wieder annehmen. Im folgenden Link sind 
Photos, die ich bzgl. Dateigröße hier nicht hochladen will.

https://my.hidrive.com/share/qu4b.e4lp2

Das Fehlerbild bleibt gleich. Es kommt zur Falscherkennung der 
Touch-Eingaben mitsamt allen Softwarefehlern, die daraus resultieren.

Wie man die Touch-Kalibrierung startet, habe ich bis heute nicht 
herausfinden können. Außer, dass in den einschlägigen Foren ein mords 
Geschiss der Wichtigtuer-Fraktion gemacht wird ("Das wird hier niemand 
schreiben", "Urheberrecht *heul**kreisch*" uswusf.)

Wenn also jemand einen brauchbaren Tipp hat, wäre ich sehr verbunden. 
Denn ich finde nicht einmal dieses Board im Netz. Scheinbar haben wir 
einen derart exotischen Ofen Made in München, dass es kaum Info im Netz 
dazu gibt.

von Martin S. (sirnails)


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Der Siemens Kundendienst / Service war hier leider auch überhaupt nicht 
hilfreich. Die geben keine Information raus.

120 Euro pauschale für Anfahrt, 200 Euro für neu flashen, 400 Euro für 
Board-Tausch.

Wer Siemens kennt, und dann nicht rennt...

von H. H. (hhinz)


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Martin S. schrieb:
> Der Siemens Kundendienst / Service war hier leider auch überhaupt
> nicht
> hilfreich. Die geben keine Information raus.
>
> 120 Euro pauschale für Anfahrt, 200 Euro für neu flashen, 400 Euro für
> Board-Tausch.
>
> Wer Siemens kennt, und dann nicht rennt...

Ist doch bei allen Herstellern so.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Meine Güte... diverse Threads mit defekten digitalen Backofensteuerungen 
füllen dieses Forum. Besonders Jochen B. (brummbaehr) kümmert sich um 
bestimmte Modelle. Puuh, da bleibe ich bei meinem Uraltofen mit 
Thermostat-Temperaturregler. Robuste Technik, ich schaue morgen nach der 
FD-Nummer wg. Baujahr. Ersatz gibt's für ca. 20 Euro, habe ich bisher 
nicht mal gebraucht. Nicht viel Rumgewische auf dem Touch-Display, 
einfach den Regler drehen und gut. Frage: Wird sowas noch in neu 
verkauft?

Problembehaftet auch die Induktionskochfelder. Ja, die sind toll, keine 
Frage. Bei meinen Nachbarn war es nach ca. fünf Jahren defekt. Der 
Techniker erzählte ihnen, das wäre halt "Pech" gewesen. Meine Nachbarn 
glaubten ihm. In wenigen Jahren werden wir's sehen. Von hochbelasteten 
Kreiskondensatoren und IGBT's brauche ich meinen Nachbarn nix zu 
erzählen, das will niemand hören.

Bin nicht technikfeindlich, sondern finde das Prinzip des Kochens mit 
Induktion sehr interessant. Wegen der Nachteile gebe ich mich aber mit 
meinem Ceranfeld (Infrarot) noch zufrieden. Auf Investitionen i.H.v. 
mehreren hundert Euro für Herd und Kochfeld alle wenige Jahre habe ich 
keine Lust, ist es mir nicht wert.

von Martin S. (sirnails)


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Mir ist nur diese Art von Defekt nicht nachvollziehbar. Kapazitäten wird 
erfasst, dass ein Finger an den Tasten ist, per IR-LED+Diode welche es 
ist.

Wie können die Pegel über nicht einmal 5 Jahre so weit weglaufen, dass 
nicht mehr erkannt wird, welche das sind? Das kann ich mir nur damit 
erklären, dass die Spaltenmatrix überspricht. Aber warum sollte sie das 
plötzlich tun?

von Martin S. (sirnails)


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Die einzige Erklärung, die mir da noch einfällt, ist dass die Software 
die Pegel konstant neu einlernt und dass mittlerweile auf einigen Tasten 
derart niedrige Schaltschwellen hinterlegt sind, dass sobald das Touch 
einen Finger meldet, die niedrigen Pegel schon zum schalten führen, 
obwohl kein Finger präsent ist.

Das würde erklären, warum ich vollkommen woanders drücken muss, um zur 
Uhr zu kommen oder warum einschalten mittlerweile drei Tasten breit ist.

Blöd ist nur, dass man ohne Replikation des Sensorfeldes nicht messen 
kann, weil die Bauteile natürlich an der Glas-Seite sind und gänzlich 
unbekannt sind. Ich kann das mit keinem Datenblatt abgleichen.

von Martin S. (mmaddin)


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Was ist mit dem Netzteil?

Beitrag "Re: Bosch Backofen spinnt (HE579GBS6/01)"

Auch wenn das bei eine Alter von etwas über zwei Jahre eher 
unwahrscheinlich ist... sofern Gerät wirklich noch so jung...

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Martin S. schrieb:
> Was ist mit dem Netzteil?

Das kann ein Fehler vom Netzteil sein, oder ein Soft Reset, weil die 
Software ungültige Eingaben am Touch erkennt. Seitdem ich es raus hatte, 
und alles durchgeputzt habe (die Pyrolyse hat einen Film überall 
hinterlassen) trat es nicht mehr auf. Oder geschah unbemerkt. An das 
Netzteil kommt man schlecht hin. Es ist irgendwo hinten unten im Gerät 
versteckt. Und erklärt die Fehleingaben nicht. Dieses WE bekomme ich 
endlich mein neues Oszi, dann kann ich das aber prüfen.

von Patrick B. (pbuergi)


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Hab seit gestern das exakt gleiche Problem bei einem HE519GBS6/01, 
bisher nur sporadisch aber wenn einen Mitten in der Nacht sporadisch der 
Herd rauspiebst ist auch unangenehm.
Bisher hab ich nur das angehängte Bild zur Fehlerbehebung gefunden, aber 
das habt ihr wohl auch schon gefunden, da das mit der Touch-Kalibrierung 
oben ja schon mal erwähnt wurde.

von Lu (oszi45)


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Man könnte evtl. testen, ob das Netzteil noch saubere Spannung liefert? 
Evtl. Labornetzteil zum Test? Ansonsten mal bei Teamhack.de suchen?

von Martin S. (sirnails)


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So, der Servicetechniker war nun da.

Ohne funktionierende Tasten kann man die Touch-Kalibrierung nicht 
ausführen. Einzige Möglichkeit ist, das Board neu zu flashen, denn die 
Kalibrierung wird beim ersten Initialisierungslauf durchgeführt. 
Kostenpunkt 200 Euro. Je nach Board merkt er sich die Kalibrierung und 
verlangt sie entsprechend dann nicht beim ersten Boot.

Er hat das Board komplett getauscht, geflasht, sich dann noch eine Weile 
mit dem dummen W-LAN-Getue herumgeärgert und nach einer Stunde 
festgestellt, dass auch das neue Board nicht funktioniert und den 
gleichen Fehler zeigt, wie das erste Board. Es lag also nicht am PCB.

Seine Theorie ist, dass die Frontblene mit der kapazitiven Beschichtung 
eine Macke hat, denn das Board startet regelmäßig mit dem Fehler 
"Dauerhafte Tasteneingabe" neu.

Die Blende wird als Kulanzleistung, sowie das neue Board nochmals 
ausgetauscht. Gesamtkosten sind dann 400 Euro.

Lt. seiner Aussage macht er den Zirkus schon seit 30 Jahren, lobte die 
ausgesprochen kuriosen Ideen, mit denen BSH ständig ums Eck kommt, und 
sagte, dass er wegen dieser Touch-Geschichte schon häufiger das Board 
mehr als einmal tauschen musste.

Ich fragte ihn, welchen Backofen er hat, und er sagte: Einen ganz 
einfachen, mit vier Knöpfen. Schon Lustig, dass gerade Techniker nur 
allzu gerne einen Bogen um Technik machen.

von H. H. (hhinz)


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Martin S. schrieb:
> Ich fragte ihn, welchen Backofen er hat, und er sagte: Einen ganz
> einfachen, mit vier Knöpfen. Schon Lustig, dass gerade Techniker nur
> allzu gerne einen Bogen um Technik machen.

Mit der Elektronik hat ers halt nicht so, hat sich ja bei seiner 
Reparaturbastelei gezeigt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Martin S. schrieb:
> Ich fragte ihn, welchen Backofen er hat, und er sagte: Einen ganz
> einfachen, mit vier Knöpfen.

Überrascht mich nicht.

Rainer Z. schrieb:
> Robuste Technik, ich schaue morgen nach der FD-Nummer wg. Baujahr.

Ach ja. FD6711 (Typ HE8704)

von Martin S. (sirnails)


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H. H. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Ich fragte ihn, welchen Backofen er hat, und er sagte: Einen ganz
>> einfachen, mit vier Knöpfen. Schon Lustig, dass gerade Techniker nur
>> allzu gerne einen Bogen um Technik machen.
>
> Mit der Elektronik hat ers halt nicht so, hat sich ja bei seiner
> Reparaturbastelei gezeigt.

Bei dieser Modellpalette hat er auch kaum eine Chance, ein Gerät so gut 
zu kennen, dass er es ernsthaft reparieren könnte.

Und selbst mit Platinenschubsen hat er schon über eine Stunde gebraucht, 
in der er tatsächlich keine Minute untätig war.

Techniker sind doch schon lange keine Reparateure mehr.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Martin S. schrieb:
> Bei dieser Modellpalette hat er auch kaum eine Chance, ein Gerät so gut
> zu kennen, dass er es ernsthaft reparieren könnte.

Sehe ich auch so. Vor allem, wenn es in der Küche des Kunden geschehen 
soll und nicht in einer mit Messmitteln und Ersatzteilen voll 
ausgestatteten Werkstatt.

Was die Modell-Politik und Herstellung unausgereifter Produkte durch den 
Hersteller nicht entschuldigen soll und kann. Backöfen mit vier 
Drehknöppen sind natürlich Old Style. Aber im Gegensatz zu 
Wischi-Waschi-Bedienung und UFO-mäßiger Blinki-Blinki-Anzeige halten sie 
tatsächlich Jahrzehnte.

von Lu (oszi45)


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Rainer Z. schrieb:
> Aber im Gegensatz zu
> Wischi-Waschi-Bedienung und UFO-mäßiger Blinki-Blinki-Anzeige halten sie
> tatsächlich Jahrzehnte.

Stimmt. Unser Körting-Herd hatte nur das kleine Problem, dass ein 
spezieller Drehknopf mit Beleuchtung leider nach 10 Jahren *nicht mehr 
lieferbar* war. So gesehen hat der TO noch Glück, dass es für sein Gerät 
noch Teile gibt.

von Rolf (rolf22)


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Martin S. schrieb:
> Techniker sind doch schon lange keine Reparateure mehr.

Der Service-Leiter eines Elektronikriesen: "Selbstverständlich 
reparieren unsere geschulten Techniker. Aber heutzutage natürlich auf 
Board-Level, nicht auf Chip-Level!" Und das hat der mir vor 40 Jahren 
gesagt ... was sagt der wohl heute?

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Rolf schrieb:
> Der Service-Leiter eines Elektronikriesen: "Selbstverständlich
> reparieren unsere geschulten Techniker. Aber heutzutage natürlich auf
> Board-Level, nicht auf Chip-Level!" Und das hat der mir vor 40 Jahren
> gesagt ... was sagt der wohl heute?

Heute auf Gerätelevel.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Rolf schrieb:
> Der Service-Leiter eines Elektronikriesen: "Selbstverständlich
> reparieren unsere geschulten Techniker. Aber heutzutage natürlich auf
> Board-Level, nicht auf Chip-Level!" Und das hat der mir vor 40 Jahren
> gesagt ... was sagt der wohl heute?

Du meinst, heute käme nur der Komplett-Austausch des Backofens in 
Betracht? Ist vermutlich so. Viele Reparatur-Möglichkeiten hat der 
Techniker in der engen Küche des Kunden nicht. Was soll er außer 
Platinen-schubsen denn bitteschön tun können? Von der Seite muss man 
es auch betrachten, selbst wenn es für den Kunden höchst unbefriedigend 
ist.

Die (deutsche) Industrie hat es allerdings in der Hand, tatsächlich 
langlebige Produkte herzustellen. Anderenfalls schafft sie sich 
unweigerlich selber ab. So sieht es leider aus.

von Martin S. (sirnails)


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Der Service-Techniker war heute nochmals im Haus und hat nun Frontblende 
und Mainboard getauscht. Jetzt scheint alles wieder zu funktionieren.

Warum auch immer die Frontblende das Problem sein sollen, sind die 15-20 
lautstarken Neustarts wegen "Taste dauerhaft gedrückt" hoffentlich 
vorbei.

Insgesamt hat also der Kundendienst für 360 Euro für zweimalige Anfahrt, 
zweimaligem Board-Tausch und Frontblenden-Tausch und insgesamt 3 
Arbeitsstunden (ohne Fahrtzeit) das Teil repariert.

Verdient haben sie sicherlich nichts daran, aber schlussendlich ist der 
Preis fair, wenn man daran denkt, dass KfZ-Werkstätten ihre eigenen 
fehlgeschlagenen Reparaturversuche nur zu gerne dem Kunden aufhalsen.

Wenn das Teil nun auch nochmal 5 Jahre hält, hätte der Backofen 
zumindest 10 Jahre überlebt und damit einen Monatspreis von 16,30 Euro 
verursacht.

Der alte, dumme AEG-Backofen in unserem Elternhaus ist sogar noch von 
Quelle (kurz vor deren Insolvenz) und hat monatlich bisher nur 3,19 
gekostet.

Was lernen wir daraus? Wer teuer kauft, kauft nur einmal (weil er wegen 
des hohen Preises repariert), bezahlt dafür aber 5-fach.

von Andreas S. (bastelmax)


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Nur mal so am Rande : ich mach auch weiße Ware.
Da können nur noch Boards getauscht werden, die Zeiten wo noch
"gelötet" wurde sind längst vorbei.
Schau Dir mal die Platinen an, da ist nix mehr mit löten und "frickeln" 
-
Du hast keine Chance mehr außer ein Kompletttausch.
Wenn der Techniker das 30 Jahre schon macht,dann hat er nicht mehr lange
bis zur Rente. Gerade ältere Mitarbeiter wollen sich nicht mehr intensiv
mit den "neuen Scheiß" auseinander setzen (wozu auch ?).
Die neuen Geräte mit WLAN lassen sich vom Techniker nur über WLAN 
flaschen,d.h. viele Boards gibt es für den Entkunden schon 
vorprogrammiert.
Eine Kalibrierung und ein "Eincodieren" der WLAN Funktion ist aber bei 
einigen Modellen mit Touch oder ohne Touch nach wie vor erforderlich.
Also ein Techniker braucht man so oder so ....
Noch eine Storry : neuere Geräte machen ein automatisches Softwareupdate 
wenn dass freigegeben wurde und benötigen danach wieder bis zu 15 min 
für den Reboot und sind danach erst wieder voll nutzbar.
Es gab Fälle, wo die Leute dachten dass sich das Gerät "aufgehangen" hat
und hatten dann den Stecker gezogen oder die Sicherung ausgeschaltet.
Am Ende war dass Gerät nur noch "Kernschrott" - wenn noch Garantie ist,
hat man Glück im Unglück danach wird es eng ist auf Kulanz angewiesen.

: Bearbeitet durch User
von Cevlov@pooj.de (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> die Zeiten wo noch
> "gelötet" wurde sind längst vorbei.

Unsinn. Habe gerade einen Flachbild-TV "gerettet". Wer ko der ko.

von Andreas S. (bastelmax)


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Es geht um weiße Ware und nicht um irgendwelche Flachbild TV.
Wir reden von einen Backofen oder kannst Du mit Deinen TV (Kuchen)
backen ?

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Andreas S. schrieb:
> Es geht um weiße Ware und nicht um irgendwelche Flachbild TV.

Was genau ist an eine Backofen-Elektonik anders?

Oliver

von H. H. (hhinz)


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Oliver S. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Es geht um weiße Ware und nicht um irgendwelche Flachbild TV.
>
> Was genau ist an eine Backofen-Elektonik anders?

Man kann damit keine Koch-Show ansehen.


Es wird Zeit ein Kombigerät zu entwickeln.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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H. H. schrieb:
> Es wird Zeit ein Kombigerät zu entwickeln.

Bosch hat einen. Mit Wlan und Monitor.
Da müsste doch was zu machen sein ?

von Martin S. (sirnails)


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Andreas S. schrieb:
> Schau Dir mal die Platinen an, da ist nix mehr mit löten und "frickeln"

So pauschal würde ich das nicht sagen. Aber in der Tat kann man am 
Touch-Teil wirklich nichts "reparieren", weil man auf die 
Debug-Schnittstelle zugreifen müsste, um die Tasten neu "einzulernen".

Die Idee mit dem IR-Sender/Empfänger ist ja nicht schlecht 
(Nasser-Finger-Problem). Aber LEDs altern und diese Alterung muss die 
Software ständig im Hintergrund kompensieren, um Fehleingaben 
auszuschließen. Offensichtlich macht das aber das Mainboard von Bosch 
schlichtweg nicht.

Bei berühmten Fehlern, wie den durchgeschossenen IGBTs bei Miele 
Induktionskochfeldern, kann man allerdings hervorragend reparieren und 
es gibt Werkstätten, die sich genau darauf spezialisiert haben.

Ob es aber im Feld sinnvoll ist, mag bezweifelt werden.

Mein Vater, als Servicetechniker, hatte noch eine komplette Werkstatt 
dabei in den 80ger/90gern und hat direkt im Wohnzimmer des Kunden 
repariert. Und war da durchaus 4-6 Stunden oder gar zwei Tage 
hintereinander. Bei Geräten, die inflationsbereinigt über 20k Euro 
kosten, machte man das aber noch mit als Kunde.

Andreas S. schrieb:
> Eine Kalibrierung und ein "Eincodieren" der WLAN Funktion ist aber bei
> einigen Modellen mit Touch oder ohne Touch nach wie vor erforderlich.

Ja, und wo wäre das Problem, diese Funktion in der Firmware 
bereitzustellen? Man spart hier schlichtweg Entwicklungsaufwand und 
bürdet die Kosten dem Service-Kunden auf. Eine Frechheit sonders 
gleichen.

Andreas S. schrieb:
> Es gab Fälle, wo die Leute dachten dass sich das Gerät "aufgehangen" hat
> und hatten dann den Stecker gezogen oder die Sicherung ausgeschaltet.
> Am Ende war dass Gerät nur noch "Kernschrott" - wenn noch Garantie ist,
> hat man Glück im Unglück danach wird es eng ist auf Kulanz angewiesen.

Ja, glaub ich Dir sofort. Die Geräte sind dann aber schlichtweg scheiße 
entwickelt.

Wir bauen hier auf Arbeit auch diverse Geräte mit FW-Updatefunktion. Die 
kannst Du zu jeder Zeit auch hart abschalten. Dann wird halt ein Backup 
zurückgespielt. Der dafür notwenige Serial-Flash, der nur für FW-Updates 
bestückt ist, kostet wenige ct.

Wenn ein Gerät das nicht hat, dann ist alles außer "Gegeizt an jeder 
Ecke" eine absolut faule Ausrede.

von Oliver S. (oliverso)


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Rainer Z. schrieb:
> Du meinst, heute käme nur der Komplett-Austausch des Backofens in
> Betracht? Ist vermutlich so. Viele Reparatur-Möglichkeiten hat der
> Techniker in der engen Küche des Kunden nicht. Was soll er außer
> Platinen-schubsen denn bitteschön tun können?

Bei unserem Backofen fiel nach wenigen Wochen der Kühlungslüfter ab und 
an aus. Service angerufen, der kam auch schnell. Ich hatte erwartet, daß 
der das Ding halt aufschraubt, und den Temperatursensor o.ä tauscht. 
Falsch gedacht.
Der hat seinen Laptop drangehängt, und ca. 4 Stunden lang Updates 
draufgespielt. Und ja, Problem war behoben.

Oliver

von Martin S. (sirnails)


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Oliver S. schrieb:
> Der hat seinen Laptop drangehängt, und ca. 4 Stunden lang Updates
> draufgespielt. Und ja, Problem war behoben.

Dann war es ein dem Hersteller bekannter Fehler. IMHO sollte das ein 
Rückrufgrund sein. Aber Verantwortung gibt's ja nur bis zum Ende der 
Garantiezeit.

von H. H. (hhinz)


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Oliver S. schrieb:
> ca. 4 Stunden lang Updates
> draufgespielt.

Das dauert ja nicht mal bei Windows so lange.

von Matthias (matti15898)


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Windows trinkt ja auch keinen Kaffee.

Was ist denn aus der technikerfreien "Remote-Diagnostic Flashung" 
geworden?

https://www.youtube.com/watch?v=yDqyGgaK2Cw

: Bearbeitet durch User
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