Moin, bei mir steht die Entwicklung eines Gerätes an, das im Ex-Bereich eingesetzt werden soll. Da das Thema für mich noch totales Neuland ist, habe ich als erstes die IEC60079-11 für ATEX-i gelesen. Das ist ja nur das allgemeine Regelwerk. Mir fehlt jetzt noch der Praxisbezug mit Beispielen und realen Umsetzungen. Gibt es passende Literatur oder sogar Seminare, die den Fokus auf die HW-Entwicklung legen? Über jeden enstgemeinten Kommentar würde ich mich freuen. Dankeschön
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> Gibt es passende Literatur oder sogar Seminare, die den Fokus auf die > HW-Entwicklung legen? Alles was ich gesehen bezieht sich nur auf Installation und Anwendung, also der Elektrikerlevel. Darueber achtet man darauf sein Wissen fuer sich zu behalten. Da wird schliesslich viel Geld verdient. Vanye
Ich hoffe doch, dass du in einer größeren Firma sitzt und deine Kollegen fragen kannst.
Explosionsschutz ist ein sehr großes und weites Feld mit verschiedensten Auswüchsen. "Gas-ATEX", "Staub-ATEX", ATEX und IEC-ATEX (wobei die mittlerweile das Gleiche sind, afaik), eigensichere Explosionssicherheit (Energiemenge im System begrenzt und keine gefährlichen Fehlerzustände) oder Explosionssicherheit durch Druckkapselung (einfach fettes, dichtes Gehäuse drum, damit das Feuer nicht heraus kann),... Das alles einfach mal so zu lernen, ist vermutlich nicht nur unmöglich, sondern auch unnötig. Wenn ihr ein konkretes Projekt habt, sucht euch einen externen Partner, der euch bei der Entwicklung und Abnahme unterstützt. Ganz alleine zum IEC-ATEX ist ziemlich sicher unmöglich. Beim Machen lernt man schon sehr viel und kann das Wissen für zukünftige Projekte mitnehmen.
Ralph T. schrieb: > Da das Thema für mich noch totales Neuland ist, > habe ich als erstes die IEC60079-11 für ATEX-i gelesen. Erstmal solltest du dich mit den Grundlagen vertraut machen. Alleine daraus ergeben sich für die HW-Entwicklung schon ein paar prinzipielle Dinge, z.B. bei Funkenbildung an Relaiskontakten, Unterbindung von ESD, Containment und dergl. https://www.youtube.com/watch?v=GTdobOBSrpQ "ATEX-i" gibt es gar nicht. "ATEX-Zonen sind Bereiche in Arbeitsstätten, in denen die Gefahr einer Explosion durch brennbare Gase, Dämpfe oder Stäube besteht. Sie werden in Gas-Ex-Zonen (0, 1, 2) und Staub-Ex-Zonen (20, 21, 22) eingeteilt."
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Ralph T. schrieb: > bei mir steht die Entwicklung eines Gerätes an, das im Ex-Bereich > eingesetzt werden soll. Bitte verrate nicht, um was für ein Gerät es geht.
Vanye R. schrieb: > Darueber achtet man darauf sein Wissen fuer sich zu behalten. Den Eindruck habe ich auch Zero V. schrieb: > Ich hoffe doch, dass du in einer größeren Firma sitzt und deine Kollegen > fragen kannst. Ja, das ist der Fall. Das Unternehmen entwickelt und produziert seit Jahr(zehnt)en Sensorik für den Ex-Bereich Sebastian R. schrieb: > Wenn ihr ein konkretes Projekt habt, sucht euch einen externen Partner, > der euch bei der Entwicklung und Abnahme unterstützt. Ganz alleine zum > IEC-ATEX ist ziemlich sicher unmöglich. Ein externer Partner/Berater ist vorhanden und wird auch regelmäßig hinzugezogen Manfred P. schrieb: > Bitte verrate nicht, um was für ein Gerät es geht. Meine Frage zielte nicht auf das Gerät sondern auf Grundlagen ab. Selbst wenn ich dir die Anwendung nennen würde, könntest du daruas vermutlich nicht die eingesetzten Schnittstellen, verwendeten Akkus, Leistungsaufnahme, usw ableiten. Oder liege ich da falsch? Euch schon mal vielen Dank für die Antworten, die mich in der Annahme bestätigen, dass die Einstiegshürden erheblich größer sind, als angenommen. Dennoch schade, dass es keine passende Literatur gibt...
Ralph T. schrieb: > Ja, das ist der Fall. Das Unternehmen entwickelt und produziert seit > Jahr(zehnt)en Sensorik für den Ex-Bereich > Dennoch schade, dass es keine passende Literatur gibt... Zumindest sollte es dann doch firmenintern Dokumente zu dem Thema geben (Normen, Testanforderungen, Testberichte).
Ralph T. schrieb: > Über jeden enstgemeinten Kommentar würde ich mich freuen ATEX In explosionsgefährdeten Bereichen brauchen Geräte eine ATEX (EEx Zone 0, 1, 2, 22) Zulassung. Anschlüsse nach aussen (z. B. Batterieladekontakte) müssen Vorkehrungen enthalten, die ein Kurzschliessen verhindern, oder verhindern daß zündfähige Energie an die Anschlüsse geliefert wird, Bauteile im Gerät müssen in der Leistung so begrenzt sein, daß Temperaturklasse T4 eingehalten wird wenn irgendwo Kurzschlüsse auftreten, Dioden in Sperrrichtung gelten erst dann als sicher sperrend wenn 3 in Reihe montiert sind (DIN EN 60079-11), das Aussengehäuse darf nicht elektrostatisch aufladbar sein, u.s.w. Autos sind aber von der Richtlinie 2014/34/EU ausgenommen, dort gilt ja schon 72/245 EG. http://www.druckgeraete-online.de/seiten/atex/atex_produkt/atex_def_atmosphaere.htm ATEX 2014/34/EU (Explosionsschutzrichtlinie) EN 60079-14/IEC 60079-14 (Nachweis der Eigensicherheit) EN 60079-11/IEC 60079-11 (explosionsfähige Atmosphäre, Zündgrenzkurven)
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