Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Magnete anordnen


von Crazy Harry (crazy_h)


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Hallo,

ich möchte in einen Kunststoffkörper mit einer Auflagefläche von 
10x200mm (Höhe ist egal) d8x3mm Neodymmagnete einlassen. Der 
Kunststoffkörper soll maximal gut auf einer Stahlplatte damit halten. 
Wenn ich nun sagen wir mal alle 20-30mm einen Magneten befestige, mit 
welcher magnetischen Ausrichtung ist das am besten? Alle N oder S nach 
unten oder abwechselnd N und S nach unten?
Achja Scheibenmagnete mit auf den geraden Flächen gegenüberliegenden 
Pole.

Danke für eine Antwort
Harry

von Christian M. (christian_m280)


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Crazy Harry schrieb:
> abwechselnd N und S nach unten?

So, und noch einen Blechstreifen oben drüber um den Kreis zu schliessen!

Gruss Chregu

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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ohne plan geht hier nichts

von Flip B. (frickelfreak)


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Magnete paarweise einsetzen und mittels weicheisen im kunststoffkörper 
den magnetischen kreis schließen. Oder mit Quaderförmigen magneten ein 
Halbach-array herstellen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Christian M. schrieb:
> So, und noch einen Blechstreifen oben drüber um den Kreis zu schliessen!

Das ist leider technisch nicht möglich. Massiver Kunststoffkörper, die 
Löcher für die Magnete werden eingefräst und die Magnete sollen nur 
durch einpressen halten.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Flip B. schrieb:
> Quaderförmigen magneten

Auch nett, aber die d8x3 sind zu Hauf vorhanden. Trotzdem Danke.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Crazy Harry schrieb:
> Alle N oder S nach
> unten oder abwechselnd N und S nach unten?
> Achja Scheibenmagnete mit auf den geraden Flächen gegenüberliegenden
> Pole.

Und diese Magnete haben tatsächlich auf beiden Seiten die gleiche 
Haltekraft?

Dieses Ding von Lidl lässt sich mit zwei Magneten an z.B. die 
Kühlschranktür bappen. Die Magnete, einer fiel heraus, haben nur an 
einer Seite Kraft.

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred P. schrieb:
> Die Magnete, einer fiel heraus, haben nur an
> einer Seite Kraft.

Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?

von Andreas R. (rebirama)


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Hi Harry,
Wenn die Anzahl der Magnete keine Rolle spielt und du das Maximum an 
Kraft rausholen willst solltest du die Magnete in einem quadratischem 
Muster mit minimalem Abstand (16 mm zwischen den Magnetmitten 
)abwechselnd gepolt anordnen.
Je größer der Abstand zwischen den Magneten, desto weniger Spielt die 
Polarisierung eine Rolle.
Die Stahlplatte sollte nicht zu dünn sein, sonst geht sie in die 
Sättigung.
Ein Rückschluss im Kunststoffkörper wäre ideal, aber wenn das nicht 
geht, dann ist es halt so.

Die Nickelschicht auf den Magneten darf nicht beschädigt werden, denn 
NdFeB ist empfindlich gegen Korrosion bei feuchter Wärme.

von Otto K. (opto_pussy)


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Andreas R. schrieb:
> Die Stahlplatte sollte nicht zu dünn sein, sonst geht sie in die
> Sättigung.

Wie kann die Stahlplatte in Sättigung gehen, wenn es sich bei den 
Dauermagneten um Gleichstrommagnete handelt? Die Stahlplatte erwärmt 
sich, wenn überhaupt nur minimal, sobald die Magnete an der 
Kühlschranktür haften bleiben.

von Udo S. (urschmitt)


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Crazy Harry schrieb:
> die
> Löcher für die Magnete werden eingefräst und die Magnete sollen nur
> durch einpressen halten.

Sollen die Bohrungen verdeckt auf der Seite der Stahlplatte sein?
Dann könnte es passieren dass die Magnete nur halten bis die 
Kunststoffplatte erstmalig abgehoben wird.

von Jörg R. (solar77)


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Esmu P. schrieb:
> ohne plan geht hier nichts

Ohne deine Beiträge schon.

von Ralf X. (ralf0815)


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Crazy Harry schrieb:
> ....mit
> welcher magnetischen Ausrichtung ist das am besten? Alle N oder S nach
> unten oder abwechselnd N und S nach unten?

Eine sehr interessante Frage, insb. da ich mir vorstelle, dass hier 
diverse Parameter eine Rolle spielen könnten und es somit auch auf alle 
ankommt.
An sich etwas für Leute mit viel unverplanter Freizeit..😊

Aber eine weitere Überlegung:
Haftmagnete mit Gegenhalterung zwischen grösseren Teilen mit eingeengtem 
Bewegungsspielraum sind idR. mit eigenem Spielraum ausgestattet, um 
maximale Haftung zu erreichen:

https://media.cdn.bauhaus/m/3301255-2/prod_large_square.webp?width=1920&quality=75

Erst wenns "Klick" gemacht hat, ist die Haftung ggf. um ein vielfaches 
höher, als noch bei wenigen µm Abstand.
Das wirst Du mit festverpressten Magneten in eine starre Platte nicht 
erreichen.

von Peter N. (alv)


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Udo S. schrieb:
> Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?

Es gibt Magnetfolien, die nur auf einer Seite haften.
Ich vermute, darin sind kleine "Hufeisenmagnete", alle zur gleichen 
Seite ausgerichtet.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Otto K. schrieb:
> Wie kann die Stahlplatte in Sättigung gehen, wenn es sich bei den
> Dauermagneten um Gleichstrommagnete handelt? Die Stahlplatte erwärmt
> sich, wenn überhaupt nur minimal, sobald die Magnete an der
> Kühlschranktür haften bleiben.

Das hat nichts mit Erwärmung oder Wechselstromverlusten zu tun.
Aenn die maximale Flussdichte im Material erreicht ist, bewirkt eine 
Erhöhung des Magnetfelds kaum nehr Unterschiede in der Haltekraft. Fur 
die "zusätzlichen Feldlinien" spielt es sozusagen kein Rolle mehr, ob 
sie durch die Luft oder durch das Material gehen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Magnete so anordnen, wie man es aus den Möbelmagneten kennt.
Die Pole zur Seite zeigend und auf den Polen kleine Stahlplättchen 
bappen.

Zur Stahlplatte hin sind diese Plättchen auf den Magneten gerade,
in den Bereichen die auf den Magneten anliegen, rund.
Und die Ränder dieser Plättchen etwas gezackt,
damit das im Kunststoff hält.

Wenn die Magnete enger zusammen stehen sollen,
ist zur Montage des ganzen sicher sowas wie ein kleines Gerüst nötig,
um das bis zum Verguss vorläufig zu fixieren.
Oder man stellt die Dinger vorher auch bereits
auf ein Blech als Unterlage für den Verguss

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Manfred P. schrieb:
> Die Magnete, einer fiel heraus, haben nur an
> einer Seite Kraft.

Das sitzt sicher in nem kleinen Eisen-Pot, der das Magnetfeld umlenkt.

Sowas, halt nur hübsch verchromt.
https://tridelta-magnetsysteme.de/produkte/handlingsysteme/magnetische-handlingssysteme/haftmagnete-sonderhaftsysteme/

von Marek N. (db1bmn)


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Udo S. schrieb:
> Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?

Nein, aber das Hallbach-Array: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Halbach-Array

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Marek N. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?
>
> Nein, aber das Hallbach-Array:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Halbach-Array

Du bist wirklich kompetent, in diesem Thread gibt es nur 2 Poster die 
etwas zu dem Thema beigetragen haben.

Meine +10 Points dazu.:-)

Einer bist Du von den zweien.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Marek N. schrieb:
> Nein, aber das Hallbach-Array:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Halbach-Array

Cool, das kannte ich noch nicht. Danke dafür.
Ich hatte das Smilie bei meiner Bemerkung mit dem Monopol vergessen.

Und der TO hat wohl eher keine einseitig Metall gekapselte Magnete.

Crazy Harry schrieb:
> die d8x3 sind zu Hauf vorhanden

von Veit D. (devil-elec)


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Crazy Harry schrieb:
> Hallo,
>
> ich möchte in einen Kunststoffkörper mit einer Auflagefläche von
> 10x200mm (Höhe ist egal) d8x3mm Neodymmagnete einlassen. Der
> Kunststoffkörper soll maximal gut auf einer Stahlplatte damit halten.
> Wenn ich nun sagen wir mal alle 20-30mm einen Magneten befestige, mit
> welcher magnetischen Ausrichtung ist das am besten? Alle N oder S nach
> unten oder abwechselnd N und S nach unten?
> Achja Scheibenmagnete mit auf den geraden Flächen gegenüberliegenden
> Pole.
>
> Danke für eine Antwort
> Harry

Das ist so nicht zu beantworten. Steht die "Haftfläche" senkrecht? 
Wieviel kg hängen daran? Ich kann dir Bsp. von mir nennen. Kleiner 
Holzkeil als temporärer Türstopper. Darin sind 2 Neomagneten 10x5x1,5mm 
eingelassen und verklebt. Man bekommt den Holzkeil bequem von der 
Metalltür wieder ab. Löst sich ein Magnet davon, hält zwar der Keil noch 
so an der Tür, fällt jedoch ab wenn jemand die Tür zuknallt. Anderes 
Bsp.. Wenn ich einen Magnetwürfel a 1cm Kantenlänge an die Tür mache, 
dann habe ich zu tun den abzubekommen. Das heißt, meine Empfehlung ist, 
kaufe dir mehrere Neomagneten und probiere es aus. So teuer sind die 
nicht. Welches Gewicht in welcher Form daran zieht kennt nur du. Ist der 
Magnet zu schwach rutscht es. Ist es zu stark bekommt man es kaum wieder 
ab. Erst danach macht es Sinn, sich mit Optimierungen der Feldlinien 
zubefassen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marek N. schrieb:
>> Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?
> Nein, aber das Hallbach-Array:

Teo D. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Die Magnete, einer fiel heraus, haben nur an
>> einer Seite Kraft.
> Das sitzt sicher in nem kleinen Eisen-Pot, der das Magnetfeld umlenkt.
>
> Sowas, halt nur hübsch verchromt.

Ich habe ein paar ähnliche Magnete da, aus Hörkapseln von 
Mobiltelefonen. Die sind nicht magnetgrau, sondern sehen vernickelt aus, 
aber mit dem "Pott" drumherum passt - danke für Eure Erklärungen.

Wenn ich die zwei gegenpolig auf den Tisch lege, ziehen die sich 
direkt an, müssen gut einen Durchmesser weit auseinander liegen.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Prima, hier wurde das Prinzip des Topfmagneten erkannt...

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Udo S. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Die Magnete, einer fiel heraus, haben nur an
>> einer Seite Kraft.
>
> Hast du den Magnetischen Monopol entdeckt?

Nein, nur die sektorenförmige laterale Magnetisierung auf einer 
Oberfläche.
Siehe (achtes Bild):
https://maurermagnetic.com/magnete/technologie/magnetisierungsarten-und-magnetsysteme/

Auch (gute) Kühlschrankmagnete sind nur auf einer Oberfläche 
magnetisiert und weisen damit eine höhere Haltekraft auf als 
durchmagnetisierte Magnete, da der magnetische Rückschluss nicht den 
weiten Weg von der Rückseite des Magnets zur Oberfläche der Tür in der 
Luft (mit ihrem geringen magnetischen Leitwert) zurücklegen muss.

Grüßle,
Volker

von Thilo G. (thilo_g)


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Peter N. schrieb:
> Es gibt Magnetfolien, die nur auf einer Seite haften.
> Ich vermute, darin sind kleine "Hufeisenmagnete", alle zur gleichen
> Seite ausgerichtet.

Mit der Vermutung hast du's geschafft, dass ich neugierig geworden bin. 
Ich hab so eine Folie im Einsatz, und tatsächlich geht diese 
streifenförmige Magnetisierung konstant über die ganze Breite.

Grüße
Thilo

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