Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Farfisa Caroline


von Hans G. (hans_g247)


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Bei meiner Orgel funktioniert C und G nicht mehr, hat gleichzeitig 
ausgesetzt, an beiden Manualen. Kann mir jemand helfen?

von Bernd (bernd_das_brot)


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Ich hatte vor Ewigkeiten eine analoge Farfisa Orgel mit einem ähnlichen 
Problem repariert: Dort waren die einzelnen Oszillatoren direkt hinter 
der Rückwand montiert.

Ich würde empfehlen, die Oszillatoren für C und G (waren damals mit 
Aufkleber versehen) mit einem Oszilloskop zu prüfen.

von Cartman E. (cartmaneric)


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> Kann mir jemand helfen?
Möglicherweise.

Guck mal hier:
http://www.armory.com/~rstevew/Public/SoundSynth/TopOctave/topdividers.html

Welcher Typ nun in deiner Farfisa steckt, musst du noch
herausbekommen.

Ist das Ding gesockelt, kann man auch versuchen ihn einmal
herauszuziehen und neu einzustecken.

von Fritz G. (fritz65)


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Sind denn alle Oktaven tot oder nur eine?

von Hans G. (hans_g247)


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Nur die Töne c und G sind weg

von Mark S. (voltwide)


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Offenbar sind alle G und C weg. Also Toposzillatoren checken.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Hans G. schrieb:

> Nur die Töne c und G sind weg

Das ist verstanden worden.

Deine Orgel verfügt aber mutmaßlich über MEHRERE Cs,
beispielsweise:
- das dreigestrichene C,
- das zweigestrichene C,
- das eingestrichene C,
- das kleine C,
- das große C,
- vielleicht sogar auch das Kontra-C.

Die Frage von Fritz war: Sind ALLE Cs weg -- anders
formuliert: Erklingt auf gar keiner Taste mit Namen C
der zugehörige Ton, oder sind nur die Cs in einigen ganz
bestimmten Oktaven weg?

Entsprechende Angabe auch für G interessant.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Wenn es nur einzelne C & G wären die fehlen, hätte er geschrieben:
"Das C der obersten Oktave geht nicht mehr."

@TO:
Beachte auch, dass beim Link:
http://www.armory.com/~rstevew/Public/SoundSynth/TopOctave/topdividers.html
die Preise zum Dollarkurs von 1999 stehen.
Ob man heute noch alle so einfach bekommt, darf bezweifelt werden.
Die Preise werden sich auch nicht an der bereitgestellten Funktion,
sondern an den erzielbaren Marktpreisen orientieren.

Als Ersatzteil waren die schon damals(TM) sehr teuer.
Ich erinnere mich an 70 DM Anfang der 80er Jahre für einen TOS.
Der diente dann allerdings einem Neubau und nicht als Ersatz. ☺

von Julian L. (rommudoh)


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Cartman E. schrieb:
> hätte er geschrieben

er hat geschrieben:

Hans G. schrieb:
> Nur die Töne c und G sind weg

Da bei "c" ein Kleinbuchstabe und bei "G" ein Großbuchstabe benutzt 
wurden, lese ich daraus, dass nur die beiden einzelnen Töne fehlen.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Ganz oben steht noch C & G. ☺

Bei einer Orgel hängt es ja auch noch von der Fusslage des
Registes ab, ob da nun ein c oder C tönt.

Mit dem Schneckentempo, mit dem der TO seine Bits verschickt,
wird es noch eine Weile brauchen, bis das geklärt ist.
Mit einem Foto des/r TOS, im Abschirmstübchen, darf man
vor Weihnachten nicht rechnen. ☺

von Hans G. (hans_g247)


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Alle C und G sind weg, in allen Oktaven

von Cartman E. (cartmaneric)


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Hans G. schrieb:
> Alle C und G sind weg, in allen Oktaven

Dann liegt es vermutlich am TOS. Der ist üblicherweise in einem
Blechkästchen/Abschirmgehäuse verbaut. Das musst du im Inneren des
Instruments mal suchen. Dann wenn möglich öffnen, und von den ICs
die darin verborgen sind, gute also formatfüllend, scharf und gut
ausgeleuchtete Fotos machen. Auf den Fotos muss man die
Bezeichnungen der ICs lesen können.

Dann kann man weitersehen.

von Rudi K. (ykabel)


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ich würde bei dem Problem in einem Orgelforum fragen

von Karl B. (gustav)


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Cartman E. schrieb:
> Dann kann man weitersehen.

Die TOS-ICs gibt es nicht mehr neu. Wenn überhaupt NOS.
Wenn nur zwei Töne ausfallen, spricht das eher gegen die Tonerzeugung 
durch Top Octave Synthesizer, wo die 12 "temperierten" Töne aus einem IC 
kommen, wie z.B. TMS 3819.
Aber:
Wie TOS-Teiler angeordnet sein können - siehe Schaltbild einer 
"Apollo"-Orgel.
Man kann auch etwas basteln, um nicht mehr lieferbare ICs quasi diskret 
zu ersetzen.

ciao
gustav

P.S.:
Die "Bastelei" stammt aus einer Wette, ob jemand in der Lage wäre, die 
Elektronik einer damals sehr populären Selbstauborgel auf 
Euro-Rasterplatinen zu bekommen. Man sieht, es geht.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Karl B. schrieb:
> Wenn nur zwei Töne ausfallen, spricht das eher gegen die Tonerzeugung
> durch Top Octave Synthesizer, wo die 12 "temperierten" Töne aus einem IC
> kommen, wie z.B. TMS 3819.

Wenn du dein Bild "Orgel_01.jpg" einmal aufmerksam ansiehst, wirst
du 2 TOS ICs entdecken. Gegenüber den TOS-ICs sind die folgenden
Binärteiler nur wenig beansprucht. Von denen könnten natürlich
auch 2 ausgefallen sein. Das macht es aber eher unwahrscheinlich. ☺

Es gibt TOS aus 2 ICs oder auch in einem vereint.

Höchste Packungsdichte auf einer Leiterplatte, in Verbindung mit
einem konvektionsverhinderdem Abschirmgehäuse, sind die
Hauptausfallursache von TOS. Die werden nämlich gut warm.

> Man kann auch etwas basteln, um nicht mehr lieferbare ICs quasi diskret
> zu ersetzen.

Kann man. Aber wenn es schon 2 sind, könnten weitere bald folgen.

von Karl B. (gustav)


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Cartman E. schrieb:
> Wenn du dein Bild "Orgel_01.jpg" einmal aufmerksam ansiehst, wirst
> du 2 TOS ICs entdecken.

Deswegen hatte ich ja auch konkret den TMS3819 genannt.

Karl B. schrieb:
> wie z.B. TMS 3819.

Wenn man nach der Anschrift in Google Maps googelt, ist da jetzt 
"Wiese".
Das Fabrikgelände ist verschwunden. Die Post kam zurück mit "expired".
Und den TMS3819 kann man mit 4040 und Dioden am Reset auf Europlatine 
nachbauen. Ist garnicht schwer. (Von den 4040-ern eben 12 Stück.)
Cartman E. schrieb:
> Die werden nämlich gut warm.
deswegen nur Pertinaxplatten, unten und seitlich, oben offen.Siehe Bild.
Wo die HF "stört"? Evtl auf Kurzwelle im 75-Meterband, und auf den 
anderen Harmonischen. Aber gegenüber heutigen SNTs Peanuts.

ciao
gustav

P.S.:
Gezeichnete Stellung:
Q9/Q8/Q7/Q1/Q2 auf Diode ergibt 902 Teilung
nächster Ton wäre:
Q0/Q1/Q4/Q6/Q8/Q9 auf Diode ergibt 851 Teilung
usw. usf.
902;851;803;758;716;676;638;602;568;536;506;478
Man merkt, dass die Quinte d a nicht temperiert ist. Da kann man nach 
Geschmack die Diode anders platzieren.
Wie gesagt, die Stimmung ist nicht 100%-ig temperiert. Aber auch der 
TMS3819 lieferte das nicht.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Karl B. schrieb:
> Wie gesagt, die Stimmung ist nicht 100%-ig temperiert. Aber auch der
> TMS3819 lieferte das nicht.

Heute bekommt man das leicht wesentlich genauer hin, wenn man
den Takt per PLL auf z.B. 100 MHz stellen kann, und die krummen
Teiler in einen FPGA verlagert.
Mit ein wenig Voodoomathematik, und um den FPGA besser auszulasten,
auch mindestens aufs ppm genau.
(Wenn man meint, dass der alte TOS irgendwie komisch klingt. ☺)

Umschaltbare Stimmungen sind dann fakultativ inklusiv, wenn man möchte.
Daneben braucht man dann nur noch eine Pegelanpassung für die
weiteren Binärteiler. Wobei man dann auch darüber nachdenken kann,
alle Töne direkt vom FPGA erzeugen zu lassen. Was klanglich durchaus
Vorteile bieten kann. Leider erfordert das dann recht viele IOs
beim FPGA.

> deswegen nur Pertinaxplatten, unten und seitlich, oben offen.Siehe Bild.

Mein TOS hat einen freien Blick auf seine Teilerstufen. ☺
Das motiviert ihn scheinbar.

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