Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schnellladegerät aus Laptop-Netzteil basteln


von Franc W. (franc)


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Hallo, ich hab ein Netzteil eines Lenovo-Laptops übrig, das hat 20 V 
Ausgang bei 3.25 A.
Kann ich da einfach so ein QuickCharge 3.0 Modul ("Buck Converter") 
anschließen, um damit zB ein Dell Laptop, das original ein 45 W USB-C 
Netzteil hat zu versorgen?
Ich meine zB so ein Modul:
https://de.aliexpress.com/item/1005009861583547.html

Oder braucht es da noch mehr?

Ich weiß zB nicht, was für Kabel aus dem Lenovo-Netzteil kommen, ob da 
auch Leitungen dabei sind, die, wenn nicht vom Laptop mit den 
entsprechenden Signalen versorgt, dann gar keine Spannung schalten, o.ä.

Danke für Tipps.
Ich hatte zuerst so ein "120W" Steckernetzteil gekauft, für viel zu 
billig, das hat natürlich keine 120 Watt, das W steht wahrscheinlich für 
nordkoreanische Won und bezieht sich auf die Herstellungkosten ;)

Gruß franc

von Nemopuk (nemopuk)


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Franc W. schrieb:
> das (Netzteil) hat natürlich keine 120 Watt

Und dein Charging Module hat auch weder 65 noch 45 Watt. Da kannst du 
eher 30 Watt erwarten, aber nur mit aufwändiger Kühlung (Lüfter oder 
so).

Ganz ehrlich: Ich würde meine wertvollen Geräte niemals an so einen 
Chinaböller hängen.

Herkömmliche Netzteile, die nur 5V ausgeben können, waren schon riskant 
genug. Aber was du das vor hast, ist um Faktor 20 riskanter. Nicht nur, 
weil die USB Buchsen billigste Wahl sind, sondern auch weil die völlig 
ungeschützte Elektronik oder ihre Steuersoftware mal kurz 20 statt 5 
Volt ausgeben kann, wenn ihre gerade danach ist. Hast du Erfahrung mit 
chinesischer Software?

Das originale Netzteil von Dell kostet nur 35 Euro!

: Bearbeitet durch User
von Franc W. (franc)


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Ja das stimmt natürlich.
Ich bastle aber gerne und möchte das alte Netzteil verwursten.
Den Aspekt hatte ich aber noch gar nicht beachtet, dass ich bei einem 
Fehler ja den Laptop gefährde.
Da hast du natürlich recht, das ist eine unsinnige Idee.
Ich ziehe die Frage zurück ;)

von Nemopuk (nemopuk)


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Franc W. schrieb:
> Ich bastle aber gerne und möchte das alte Netzteil verwursten.

Basteln kannst du z.B. mit Leuchtdioden. Wenn da das Netzteil Amok 
läuft, haut es schlimmstenfalls eine Sicherung raus, aber die LED ist 
stärker. Und sie kostet auch nicht 1000 € wie ein Laptop oder iPhone.

: Bearbeitet durch User
von Franc W. (franc)


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Nemopuk schrieb:
> ...Hast du Erfahrung mit
> chinesischer Software?
> ...
Schon ein bisschen ;) ich weiß jedenfalls was du meinst ;)

Ich habe für den Dell auch mal ein Baseus Netzteil gekauft, das läuft 
gut.
Hat auch so 30.- gekostet.
Dann habe ich bei Ali USB A zu USB C Kabel gekauft mit zig "A" von denen 
funktioniert keines. Ich dachte zuerst die Buchse im Dell sei kaputt, 
tatsächlich geht die linke auch nicht mehr. Ich fürchte aber langsam, da 
könnte auch so ein China Böller Kabel dran schuld sein.
Oder so ein 120Won Netzteil :(

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Ich sehe die Gefährdung bei einem 20V Eingang nicht. Das ist die 
Spannung, die sich das Dell NB sowieso anfordert. Anders würde es 
aussehen, wenn Du das QC Modul mit z.B. 40V fütterst. Da könnte die 
Umsetzung u.U. nicht gut genug funktionieren. In der Software sehe ich 
keine Probleme, da auf diesen Modulen eigentlich immer ein Chipsatz wie 
z.B. SW3518 sitzt, das ist ein Großserien-Bauteil ohne Überraschungen. 
Nur die Auslegung der Halbleiter/Spilen könnte grenzwertig sein.

von Wolf17 (wolf17)


Angehängte Dateien:

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Franc W. schrieb:
> Hallo, ich hab ein Netzteil eines Lenovo-Laptops übrig, das hat 20 V
> Ausgang bei 3.25 A.
> Kann ich da einfach so ein QuickCharge 3.0 Modul ("Buck Converter")
> anschließen, um damit zB ein Dell Laptop, das original ein 45 W USB-C
> Netzteil hat zu versorgen?

Wenn der Dell 20V am PD Netzteil zum Laden benutzt, dafür gibt es 
passende Umsetzer, siehe Bild.

von Harald K. (kirnbichler)


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Franc W. schrieb:
> Kann ich da einfach so ein QuickCharge 3.0 Modul ("Buck Converter")
> anschließen, um damit zB ein Dell Laptop, das original ein 45 W USB-C
> Netzteil hat zu versorgen?

Du könntest auch einfach zu Ikea gehen und dort ein USB-C-Netzteil 
kaufen. Die haben seit kurzem ein 65-Watt-Modell im Programm, das gerade 
mal 13 Euro kostet.

https://www.ikea.com/de/de/p/sjoess-ladegeraet-mit-1-usb-ausgang-65-w-00609743/

Da lohnt keine obskure Bastelei, echt nicht.

von DAVID B. (bastler-david)


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also ICH nutze seit fast 2 Jahren überall diese Platinen in der 2x oder 
4x Version.
https://de.aliexpress.com/item/1005009473586577.html

Und bin rundum zufrieden ohne Zwischenfalle.
Egal ob altes 19 Volt Netzteil (wie bei dir) oder mit 28 Volt Solar 
Anlage.

USB Kabel dran 1 Sek. warten PD wird ausgehandelt und springt auf das 
maximale was dein USB gerät kann.

Ich nutze aber KEIN Apfel zeug dazu liegen mir keine Test vor.

von Harald A. (embedded)


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DAVID B. schrieb:
> Ich nutze aber KEIN Apfel zeug dazu liegen mir keine Test vor.

Fun Fact: In Sachen Ladetechnik hält sich ausgerechnet Apple an den 
offenen Ladestandard PD und nutzt keine proprietären Sonderlocke wie QC 
oder VOOC.

Funktioniert typischerweise mit allen diesen ICs ohne Probleme. Mein 
Test war mit SW3518. Das von Dir verlinkte arbeitet mit dem IP6505 von 
INJOINIC. Wird aber auch anstandslos funktionieren.

Edit: sehe gerade, der IP6505 kann offensichtlich kein PD.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Harald A. schrieb:
> In Sachen Ladetechnik hält sich ausgerechnet Apple an den
> offenen Ladestandard PD und nutzt keine proprietären Sonderlocke wie QC
> oder VOOC.

In Sachen Ladestecker bedurfte es aber massiver Überredungskunst.

von Harald A. (embedded)


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(prx) A. K. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> In Sachen Ladetechnik hält sich ausgerechnet Apple an den
>> offenen Ladestandard PD und nutzt keine proprietären Sonderlocke wie QC
>> oder VOOC.
>
> In Sachen Ladestecker bedurfte es aber massiver Überredungskunst.

Ich will hier keinen Glaubenskrieg lostreten, aber verfolge die 
Ereignisse mal in chronologischer(!) Reihenfolge. Zu welchem Zeitpunkt 
gab es den schlechtesten Ladestecker aller Zeiten am Markt (MicroUSB) 
und was könnte es mit Lightning zu tun gehabt haben. Und welche Firmen 
waren maßgeblich an der Definition von USB-C beteiligt?
Und wieso prangert die EU eigentlich keine proprietäre lizenzgeschützte 
Ladetechnik an?
Und wieso waren Apple-Nutzer garnicht mal so erfreut über den Wegfall 
des Lightnings, der zwar technologisch aus dem Rahmen gefallen war aber 
als reiner LADEstecker in Sachen Robustheit und Anwenderfreundlichkeit 
noch über dem USB-C steht.

: Bearbeitet durch User
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