Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flash-Eprom kopieren


von Alexander S. (alexs81)


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Hallo zusammen,

ich befasse mich im Moment mit der Reparatur von Steuerungen die nicht 
mehr Verfügbar sind.
Bei einer Sache würde ich mich über ein paar Hilfestellungen freuen.

Ich habe hier Steuerkarten auf der 2 Flash-Bausteine vom Typ M29F010B 
verbaut sind.
Die Karten selbst sind relativ einfach zu richten. (defekte Elkos, 
Tantals oder Spannungsregler etc.)
Allerdings kommt es vor das die Flash-Eprom heiß geworden sind oder 
fehlen. (Vom Ausschlachten)

Meine Frage wäre ob jemand Erfahrung damit hat diesen Typ Bausteine 1:1 
zu kopieren von welchen die noch völlig intakt sind.


Welches Programmiergerät würde sich hier eignen und welche Software ist 
hier
relativ einfach zu bedienen?
Was gibt es zu beachten?

Ich habe Grundkenntnisse im Bereich Analog-Elektronik, in Sachen 
Programmierung etc. sieht es aber eher düster aus.

Danke im Voraus,

Alex

von Thomas Z. (usbman)


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Das sollte so ziemlich jedes Programmiergerät können, was mit parallelen 
Bausteinen umgehen kann. Reine SPI Flasher sind ungeeignet.

z.B. T48 TL866 aber auch viele andere Programmer.

Falls du das öfters brauchst würde ich noch einen ordendlichen PLCC 
Adapter empfehlen. z.B. 
https://www.amazon.de/satkit-Zocalo-Programmierer-INSERCION-PLCC32/dp/B06Y4223CJ/ref=sr_1_11?__mk_de_DE

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Das ist wie du selbst festgestellt hast ein Flash-Speicher und kein 
Flash-Eprom. Ganz andere Technik. Allenfalls Flash-EEProm wäre noch 
vertretbar.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Andreas M. schrieb:
> Das ist wie du selbst festgestellt hast ein Flash-Speicher und kein
> Flash-Eprom. Ganz andere Technik. Allenfalls Flash-EEProm wäre noch
> vertretbar.

Völliger Quatsch. 29F010 ist ein Flash Äquivalent für 27C010. Ein Ganz 
hundsgewöhnlicher Flash-EEPROM

von Obelix X. (obelix)


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Ich denke, Andreas kam es auf das "EPROM" an weil EPROMs UV-Löschbar 
sind.

von J. T. (chaoskind)


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Obelix X. schrieb:
> Ich denke, Andreas kam es auf das "EPROM" an weil EPROMs UV-Löschbar
> sind.

Oder noch genauer, weil EPROMs nicht elektronisch löschbar sind.

von Mi N. (msx)


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J. T. schrieb:
> Oder noch genauer, weil EPROMs nicht elektronisch löschbar sind.

Das ist wie mit dem Essen von Pilzen: einmal geht immer ;-)

von Rüdiger B. (rbruns)


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EPROM heisst Elektrisch Programmierbar, Uv oder Flash ist egal. 
Umgangssprachlich wird ein Elektrisch löschbarer als Flash oder EEPROM 
bezeichnet.

von Klaus F. (klaus27f)


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Eine Besonderheit des 29F010 ist die "hardware sector protection".
Der Flashspeicher ist dazu in 8 Sektoren je 16 kByte unterteilt.
Ein spezielles zusätzliches Byte definiert mit seinen 8 Bits, welcher 
dieser Sektoren schreib- bzw. löschgeschützt ist.
Falls dieses feature genutzt wird, braucht es "bessere 
Programmiergeräte" die 12 Volt an einem (Adress-) Pin anlegen, um das 
Protectionbyte auszulesen oder zu löschen. Ohne 12 Volt geht das nicht.
Das Feature wurde durchaus genutzt, z.B. um einen Bootloaderbereich zu 
schützen.

: Bearbeitet durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Rüdiger B. schrieb:
> EPROM heisst Elektrisch Programmierbar, Uv oder Flash ist egal.
> Umgangssprachlich wird ein Elektrisch löschbarer als Flash oder EEPROM
> bezeichnet.

Huch, gibts auch mechanisch programmierbare? Und wie wird mittels 
UV-Licht programmiert, außer vielleicht bei der Herstellung?

Nach meinem Wissen steht das E für Erasable. Nur beim EEPROM steht das 
erste E für Electrically und bezieht sich auf das Erasable.

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Flunder (flunder)


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Ich habe mir mal einen Galep von Conitec geleistet und war damit 
ziemlich zufrieden. Mit einem Galep 5 und einem Adapter könnte der Chip 
kopierbar sein. Ich finde es allerdings nicht sonderlich sympathisch, 
dass man anfragen soll und keine Liste der unterstützten Chips im Netz 
steht.

Data I/O wäre noch so ein üblicher Verdächtiger, wenn es um 
Programmiergeräte geht.

Wieviel Du am reparieren verdienst und was davon Du in ein 
Programmiergerät investieren willst, musst Du selber entscheiden. Es 
gibt da bestimmt auch was aus China.

von Cyblord -. (cyblord)


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von Cartman E. (cartmaneric)


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Alexander S. schrieb:

> Welches Programmiergerät würde sich hier eignen und welche Software ist
> hier
> relativ einfach zu bedienen?

Wenn du noch einen Rechner mit Parallelport, nebst Betriebssystem
das diesen auch bedienen kann, zur Verfügung hast, würde ich
dir der guten Erfahrungen damit wegen, zu einem Galep 4 raten.
Die gibt es oft gebraucht zu sehr günstigen Preisen.

Falls du so etwas auf der Baustelle machen musst, käme ein
Stand-Alone-Gerät in Frage. Z.B. ein Dataman S4.
Der ist völlig autonom benutzbar, und kann so einen Flash
lesen, schreiben, duplizieren, editieren und sogar in der
Schaltung emulieren. So viel Spass ist natürlich etwas teurer.

Bei totalem Geldmangel, könntest du auch eine 3Com-Netzwerkkarte
3Com905 als Lese- und Schreibadapter heranziehen.
Dafür gab es von 3Com Software dafür. Ob die nun genau deine
Flash-ROMs unterstützt musst du schon selbst herausfinden. ☺

> Was gibt es zu beachten?
Immer einen funktionsfähigen Flash mit dem richtigen Inhalt
in Reserve zu behalten. ☺
Ausserdem solltest du dir einen PLCC-Auszieher besorgen.
Das ist das passende Werkzeug um die Kerlchen aus den Sockeln
zu ziehen.

> Ich habe Grundkenntnisse im Bereich Analog-Elektronik, in Sachen
> Programmierung etc. sieht es aber eher düster aus.

Das macht nichts.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Flunder schrieb:
> Ich finde es allerdings nicht sonderlich sympathisch,
> dass man anfragen soll und keine Liste der unterstützten Chips im Netz
> steht.

http://www.conitec.net/german/galep5device_list.htm

Schon immer hatte Conitec eine Liste der unterstützen Chips im Netz.

Und einen Schaltplan für den Adapter auf non-DIL-Bauformen findet man in 
der Regel auch, für einige wenige Vorgänge kann man mit einem Sockel 
einen Adapter selber machen.

: Bearbeitet durch User
von Flunder (flunder)


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Jens M. schrieb:
> Schon immer hatte Conitec eine Liste der unterstützen Chips im Netz.

Ok. So hatte ich es auch in Erinnerung. Warum sie diese Liste auf der 
Seite mit der Werbung für den Programmer nicht verlinken, muss ich ja 
nicht verstehen.

von Soul E. (soul_eye)


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Volker B. schrieb:
> Nach meinem Wissen steht das E für Erasable. Nur beim EEPROM steht das
> erste E für Electrically und bezieht sich auf das Erasable.

Und Intel FlashROM(tm) ist ein Markenname für eine spezielle 
EEPROM-Technologie. Da kann man die Zellen nicht mehr einzeln, sondern 
nur blockweise löschen. Dafür spart man Chipfläche. FlashROM (kurz 
"Flash") ist die heute übliche Technologie, und das Bauteil des TO 
gehört auch dazu.

von Frank O. (frank_o)


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Soul E. schrieb:
> FlashROM (kurz
> "Flash") ist die heute übliche Technologie, und das Bauteil des TO
> gehört auch dazu.

Klar. Wobei ich heute eher die ganzen Sockel als Problem betrachte, als 
das Programmiergerät.

von Flunder (flunder)


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Für Feinmechanik kann man noch richtig Geld verlangen, und zu dem Gebiet 
zählen die Nullkraftsockel. Es macht also keinen Spaß ordentlich Geld zu 
bezahlen, für Gehäuseformen, die man so schnell nicht verarbeiten 
möchte. Und natürlich gibt es Speicherchips von vielen Herstellern in 
sehr vielen Bauformen. Nunja, meine Sehkraft reicht noch für DIL und die 
Erwartungen der Jugend an die Größe ihres Smartphones gehen eher 
Richtung BGA.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Flunder schrieb:
> und die
> Erwartungen der Jugend an die Größe ihres Smartphones gehen eher
> Richtung BGA.

Wieso? Die Telefone werden doch immer grösser. ☺
Vor dröllfzik Jahren konnte man noch recht problemlos etwas
mit handlichen 3,5 - 4 Zoll Diagonale kaufen.
Da findet man heute nur noch Exoten.

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