Moin, der Drehko-Poti (fa das ist eine Kombination) in einem Telefunken RR200 ist "fest" - wie bekommt man den wieder gängig ohne das alles auseinanderbauen und den in NaOH Lauge auskochen zu müssen ? :) (man beachte auch die heatpipe im KK - vorher noch nie gesehen sowas... O.o) Any BTDT ideas? Klaus.
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Klaus R. schrieb: > Drehko-Poti Was denn jetzt? Ein "Drehko" wäre ein Drehkondensator, ein "Poti" ein Potentiometer, d.h. ein einstellbarer ohmscher Spannungsteiler/Widerstand. Von der Bauform und der Kopplung mit dem Seilzug wird das der Abstimmkondensator sein. Details sind auf dem Photo leider nicht zu erkennen. Wenn der fest sitzt, kann es an Korrosion, verharzter Schmierung oder einem mechanischen Defekt (verbogene Platten) liegen. Zeig einmal ein Detailphoto.
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Rainer W. schrieb: > verharzter > Schmierung Das ist es...aber kann man das halbwegs microinvasiv lösen? Das sind Dreho und Poti auf einer Achse...tja O.o Klaus.
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Ja, sowas gabs ne ganze Weile, bevor die digital abgestimmten PLL-Tuner aufkamen. Der Drehko dient zur Abstimmung der AM-Bereiche und der UKW-Tuner ist bereits mit Kapazitätsdioden-Abstimmung versehen. Die zugehörige Abstimmspannung liefert das Poti am Ende der Drehko-Welle. Vorteil der Abstimmung über Kapazitätsdioden: Der RR200 hat bereits 7 Stationstasten für UKW, die Einstellung der Sender erfolgt über einen Spindeltrimmer pro Taste. Eine digitale Frequenzanzeige, die die Oszillatorfrequenz minus der jeweiligen ZF anzeigt, ist bereits vorhanden, so daß man bei Benutzen der Stationstasten nicht im Dunkeln tappt. Auf eine Skala mit Zeiger am Skalenseil konnte damit auch für den Haupabstimmknopf verzichtet werden. Zum Problem der festsitzenden Welle: Das wird vermutlich den Drehko-Teil und die Lagerung darin betreffen, üblicherweise verharztes Fett in den Lagerbuchsen. Kugellager wird dieser wohl nicht haben. Falls das Ding nur schwergängig, aber nicht völlig fest ist, hilft eventuell vorsichtiges Auftropfen von Petroleum oder Waschbenzin auf die Lagerstellen, um verharztes Fett zu lösen. Wenn du richtig Pech hast, sind Lagerböcke der Welle aus Zinkdruckguß verbaut und von "Zinkpest" betroffen. Wenn Zinkdruckgußteile aus verunreinigten Legierungen gefertigt wurden, kann es zu interkristalliner Korrosion kommen, die die Teile erst aufquellen und dann zerbröseln läßt. Durch das Aufquellen kann der Druck auf die Lagerbuchsen die Welle festklemmen. Meist kommt es durch axiale Verschiebung dabei auch zu Kurzschlüssen zwischen Rotor- und Statorplatten des Drehkos. Dann wäre der Drehko nicht zu retten, weil das Zerbröseln der Zinkteile unweigerlich folgt. Wenn es nur um den UKW-Tuner geht, könnte man den Drehko entfernen und das Poti oder ein vom Widerstandswert passendes mit einer selbstkonstruierten Halterung montieren und die Skalenseilscheibe mdaran montieren. Oder nur noch die 7 Stationstasten nutzen...
Mach mal scharfe Detailfotos, auf denen die Wellenlager des Drehkos erkennbar sind, dann kann man präzisere Auskunft geben... Und prüfe die Drehko-Plattenpakete mal auf Kurzschluß.
Thorsten S. schrieb: > ilft eventuell > vorsichtiges Auftropfen von Petroleum oder Waschbenzin auf die > Lagerstellen, um verharztes Fett zu lösen. -> dreht aber sehr schwer - zu schwer für das Seil. Weißöl und Teslanol brachten über Nacht keinen Erfolg, ich probiere mal auch Wärme. Thorsten S. schrieb: > sind Lagerböcke der Welle aus Zinkdruckguß > verbaut und von "Zinkpest" betroffen. Ne sieht imho gut aus. Thorsten S. schrieb: > Wenn es nur um den UKW-Tuner geht, könnte man den Drehko entfernen und > das Poti oder ein vom Widerstandswert passendes mit einer > selbstkonstruierten Halterung montieren und die Skalenseilscheibe mdaran > montieren. Too much, aber die Idee hatte ich auch schon :) Bild siehe Anhang. Klaus.
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Erstmal rausfinden, ob der Dreko oder das Poti blockiert. Dazu kannst du mal vorsichtig an der weissen Skalenseiltrommel ruckeln und die Plattenpakete beobachten. Wenn die sich etwas bewegen lassen, wird wohl das Poti da links blockieren. Ist das der Fall - vllt. kann man es ausbauen, ohne die ganze Mimik zu demontieren.
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Ich vermute eher, dass das vordere Wellenlager (an der Seilrolle) schwergängig ist. Wärme hilft. Zum Einweichen am besten ausbauen und ohne Kunststoffteile in einem (Marmeladen)glas mit Lösemittel tränken, weil die guten Mittel (Reinigungsbenzin, Universalverdünnung, zur Not Aceton) schnell verdunsten. NaOH ist für Alu keine gute Wahl!
Torsten B. schrieb: > am besten ausbauen Wollt ich ja vermeiden - du AHNST, wie aufwendig das wäre? Torsten B. schrieb: > NaOH ist für Alu keine gute Wahl! War ein Witz, sry. Klaus.
einfach Kriechöl auf die Achse und mit dem Skalenseilrad freidrehen...
...ist das essentiell besser als Nähmaschinen-Öl+(WaBenz/Wärme)? #gamechanger Versuch 3: Ballistol. Klaus.
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Was am besten hilft: Wärme, Bewegung und Geduld. Das Öl hatte Jahrzehnte lang Zeit, zu verharzen. Da kommt es jetzt auf ein paar Tage nicht an. Wenn es einmal leichtgängiger wird, versuchen, nur in einer Richtung zu arbeiten, um das Harz auszuwaschen (Gegenstromprinzip: z.B. links das Mittel auftragen, rechts abtupfen). Bei Aceton auf Kunststoff aufpassen. Hast Du inzwischen herausgebracht, an welcher Stelle der "Pfropf" sitzt?
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Torsten B. schrieb: > Ich vermute eher, dass das vordere Wellenlager (an der Seilrolle) > schwergängig ist. Dieses Halslager ist durch die große Länge prädestiniert für eine Blockade durch verharztes Fett. Aber das ist noch gar nichts gegen Miniaturkippschalter, bei denen sich schon im Neuzustand der Hebel infolge Verharzung des Fettes nur noch mit einer Zange bewegen ließ.
Torsten B. schrieb: > an welcher Stelle der "Pfropf" sitzt? Deinem Test zu Folge an der "vorderen Antriebsbuchse", quasi "Eingangsseitig". Klaus.
Klaus R. schrieb: > Torsten B. schrieb: >> NaOH ist für Alu keine gute Wahl! > > War ein Witz, sry. Kann so schlimm nicht sein. Wurde (Ende der 1960er) von unserer Chemiefirma tausendetonnenweise als Abfallprodukt inner Nordsee verklappen lassen. Habs bei der Firma nicht lange ausgehalten, wollte gesund weiterleben.
Klaus R. schrieb: > Bild siehe Anhang. Geht doch - warum muss man erst darum betteln? ;-) WD-40? Aceton an den Kunststoffzahnrädern kann übel sein, vorher an unkritischer Stelle (Seilscheibe) prüfen, ob der angelöst wird.
Rainer W. schrieb: > warum muss man erst darum betteln? ;-) ...ich war doch recht fix :) WD40 kommt auch noch drauf, gerne...und etwas fleiß und Wärme und Zeit. Und sonst bau ich das Teil doch aus, kann doch nicht wahr sein. Klaus.
...klingt doof, aber gefühlt wird es schwergängiger! O.o - im Originalzustand konnte man es noch in eine Richtung per Tuning Rad drehen, nun nicht mehr. Es gibt zum Glück eine abschraubbare Bodenklappe, heute Abend kommt die Entlötpumpe dran :/ Klaus.
OhOh, dann kann es sein, dass Metallabrieb im Spiel ist. Gefahr des "Festfressens" besteht. Viel Glück und Erfolg!
Danke - sonst fliegt der Dreho (AM) Teil halt raus. Klaus.
Aus eigener Erfahrung: Ausbauen, reinigen, neu fetten. Beim Einbau gleich ein neues Skalenseil auflegen. Dauert nicht allzu lange und ist nachhaltig. BTDTMT.
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Max I. schrieb: > leich ein neues Skalenseil ...hätte nur Bratengarn ;) Aber das Gerät ist ultrasauber, alles gut. Ich will das auch gar nicht behalten, war "Beifang"...aber mich interessierts jetzt einfach. Klaus.
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Klaus R. schrieb: > ...klingt doof, aber gefühlt wird es schwergängiger! O.o - im > Originalzustand konnte man es noch in eine Richtung per Tuning Rad > drehen, nun nicht mehr. Nach 22 Minuten hätte ich jetzt auch nicht viel erwartet. Ich würde das Teil mal hochkant stellen und dann ein paar Tropfen Kriechöl über Nacht einwirken lassen. > Es gibt zum Glück eine abschraubbare Bodenklappe, heute Abend kommt die > Entlötpumpe dran :/ Schau Dir erst mal an, ob Dir das überhaupt einen Vorteil bringt. Wenn man die Welle mit dem Rad für's Skalenteil auch dann nicht entfernen kann, nutzt das wenig. Klaus R. schrieb: > Ich will das auch gar nicht behalten, war "Beifang"...aber mich > interessierts jetzt einfach. Dann gib es doch unzerbastelt weiter.
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Michael L. schrieb: > Dann gib es doch unzerbastelt weiter. ...schmälert den Kurs. Abgesehen davon interessierts mich einfach (nun). Klaus.
...tja der Plastik Gleit Achsen Überschieber hat sich wohl geschrumpft o.ä. - whatever. Iss heee...ich popel den mal runter...oder spann den ein und feile nen paar my-mm runter? Abfeilen in der AkkuBoMa ging gut, aber das kleine weiße Zahnrad hat leider auch einen Riss weshalb es sich immer in den gegenseitig verspannten metallzahnrädern verhakt und dann geht nichts mehr. ich würde mal sagen das Teil ist für die Nüsse und ich ersetze den Poti durch einen 10-Gang 100 K den ich künstlich auf original 85 k "runter drücke". Klaus.
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Da Du den Fehler nun gefunden hast, eine etwas off topic Frage. Da steht zwar Telefunken drauf, die Innereien sehen aber sehr japanisch aus! Wer das Teil wohl produziert hat? Ob es den Receiver auch noch mit anderem Logo gibt?
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