Forum: Haus & Smart Home MX6030TX Thermo-/Hygrosensor Funkprotokoll


von Felix H. (harlix)


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Hallo zusammen,

der im Betreff genannte Funksensor misst Temperatur und Luftfeuchte, 
sendet auf 433 MHz und ist relativ günstig einzeln zu beschaffen, z.B. 
hier:

https://www.conrad.de/de/p/mx6030tx-thermo-hygrosensor-funk-433-mhz-2698935.html

Ich möchte einige dieser Sensoren zur Überwachung der Temperaturen in 
verschiedenen Räumen verwenden. Dazu benötige ich Kenntnis über das 
verwendete Funkprotokoll.

Bevor ich mich selbst daran mache, die Daten zu decodieren: Hat jemand 
in dieser Hinsicht bereits Erfahrung mit diesen Sensoren, oder sie 
erfolgreich in FHEM oder einem anderen offenen System eingebunden?

Viele Grüße

Felix

von Jens M. (schuchkleisser)


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Sofern "einige" eine Menge >3 beschreibt, wird das Vorhaben zum 
Scheitern verurteilt sein, denn diese Sensoren senden auf 3 "Kanälen" (3 
verschiedene IDs), d.h. mehr als 3 innerhalb der Funkreichweite des 
Empfängers lassen sich nicht unterscheiden.
Aufgrund des Prinzips mit dem festgelegten Sende-Zeit-Raster könnte man 
theoretisch 2 oder mehr Sender auf dem gleich Kanal zeitversetzt 
einbinden.
Da die Zeitgeber aber frei laufen kommen die sich irgendwann in die 
Quere und dann gibt's im besten Fall Kauderwelsch.
Außerdem wird's mit dem Batteriewechsel dann kritisch.

Disclaimer: das habe ich bei verschiedenen 
Multi-Außensensor-Wetterstationen probiert, alle können einfach so 
mittels Schalter umkodiert werden und müssen nicht angelernt oder 
sonstwie eingestellt werden, auch funktionieren verschiedene Marken 
durchaus einfach so miteinander.
Speziell diesen Sensor kenne ich jedoch nicht, aber es würde mich 
wundern wenn er sich von allen anderen 3-Kanal-433MHz-Thermometersendern 
unterscheiden würde.

Vorteil: Man kann einfach 3 Sender verteilen und beliebig viele Anzeigen 
im Haus verteilen, die alle die selben Werte anzeigen.
Nachteil: Wenn der Nachbar ein ähnliches System hat, weiß man wie warm 
es auf seiner Terrasse ist.

Evtl. geht es mit Zigbee-Sensoren besser, die sind ähnlich teuer, aber 
dazu geeignet sehr viele Nachbarn zu haben. Für Zigbee gibt es auch 
Gateways tu MQTT, das dürfte dann doch ins FHEM passen?
Stichwort z.B. Sonoff SNZB-02 ohne und SNZB-02D mit Display.
Aber ich hab da keine Erfahrung mit...

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von Jens M. (dl4aas) Benutzerseite


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Moin,

ein Ansatz könnte ein RPi mit RTL-SDR-Stick und der Software rtl_433 
sein.

Die dekodiert sehr sehr viele Sensortypen und könnte auf jeden Fall 
helfen, das Protokoll zu ermitteln.

Sie könnte aber auch produktiv laufen und die gelesenen Werte per MQTT 
weiterleiten.

Gruß
Jens

von Helmut -. (dc3yc)


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Jens M. schrieb:
> Moin,
>
> ein Ansatz könnte ein RPi mit RTL-SDR-Stick und der Software rtl_433
> sein.
>
> Die dekodiert sehr sehr viele Sensortypen und könnte auf jeden Fall
> helfen, das Protokoll zu ermitteln.

Von Hause aus kann RTL433 das Protokoll aber nicht. Das war mein erster 
Gedanke, aber ich habe nichts darüber gefunden. Aber das Protokoll zu 
ermitteln, könnte man damit versuchen.

von Mario M. (thelonging)


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Helmut -. schrieb:
> Von Hause aus kann RTL433 das Protokoll aber nicht

Das will nichts heißen, derlei Sensoren werden unter verschiedenen Namen 
vertrieben.

von Felix H. (harlix)


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Jens M. schrieb:
> Sofern "einige" eine Menge >3 beschreibt, wird das Vorhaben zum
> Scheitern verurteilt sein, denn diese Sensoren senden auf 3 "Kanälen" (3
> verschiedene IDs), d.h. mehr als 3 innerhalb der Funkreichweite des
> Empfängers lassen sich nicht unterscheiden.

Danke für die Info! Das war tatsächlich zunächst meine erste spontane 
Vermutung, da die passenden Displays immer mit "kompatibel mit bis zu 3 
Messfühlern" beworben werden.
Allerdings habe ich dann auch gedacht: Sowas kann man doch nicht 
ernsthaft verkaufen! Wenn der Nachbar ein ähnliches System im Einsatz 
hat, kommt man sich damit doch - wie breits geschrieben wurde - sofort 
ins Gehege. Ich dachte, da muss es doch irgend eine Art relativ 
eindeutiger ID geben, die da mitgesendet wird! Welcher Hersteller ist 
denn so blöd (entschuldigt bitte), und riskiert vermeidbare 
Kundenreklamationen aufgrund von fehlerhaften Messwerten, die vermutlich 
gerade in Ballungsräumen durchaus vorkommen?

Jetzt habe ich 5 von den Sensoren bestellt, 4 davon wollte ich 
einsetzen, einen als Ersatz vorhalten. Vielleicht komme ich mit 3 
Sensoren hin, das muss ich mir nochmal überlegen, dann kann ich sie 
verwenden. Ansonsten werde ich auf ZigBee setzen. Insgesamt würde es 
dadurch etwas teurer, aber das hält sich ja in Grenzen.

Viele Grüße

Felix

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Ganz einfach: die Reichweite ist so klein, das der übernächste Nachbar 
schon wieder ok ist.

von Jens G. (jensig)


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Felix H. schrieb:
> Allerdings habe ich dann auch gedacht: Sowas kann man doch nicht
> ernsthaft verkaufen! Wenn der Nachbar ein ähnliches System im Einsatz
> hat, kommt man sich damit doch - wie breits geschrieben wurde - sofort
> ins Gehege. Ich dachte, da muss es doch irgend eine Art relativ
> eindeutiger ID geben

Das könnte evtl. auch so sein. Viele Wetterstationen müssen erst mit den 
Sensoren bekannt gemacht werden, z.B. in den ersten paar 10s nach 
einlegen der Batterien, und irgendeine Taste drücken an der 
Wetterstation. Möglicherweise werden dabei eindeutige IDs bei der WS 
registriert.


Jens M. schrieb:
> Ganz einfach: die Reichweite ist so klein, das der übernächste Nachbar
> schon wieder ok ist.

Nöö. So pauschal gesagt ist das kompletter Humbug ...

von Jens M. (schuchkleisser)


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Jens G. schrieb:
> Viele Wetterstationen müssen erst mit den
> Sensoren bekannt gemacht werden, z.B. in den ersten paar 10s nach
> einlegen der Batterien, und irgendeine Taste drücken an der
> Wetterstation.

Das ist in der Regel nur, um sicherzustellen das der Empfänger den 
Zeitabstand der Übertragungen des Senders korrekt erfasst.
Da der Kunde meist technisch unbegabt ist, schreibt man rein "Erst 
Empfänger dann Sender einschalten".
Nach einem Batteriewechsel des Senders dauert es maximal ein paar 
Stunden bis die sich wieder sehen und ab da klappts, nach einem beim 
Empfänger geht's sowieso ganz von alleine.

Und ich hab schon öfter defekte Außenfühler einfach gegen einen anderen 
getauscht, und dabei war "Batterien einlegen und an den Nagel hängen" 
das einzige was ich gemacht habe.
Also zumindest bei den Dingern mit "3 Kanälen" und einem Schalter 1-2-3 
im Senderbatteriefach. Aldi ud Lidl sind dabei zuindest schon mal 
kompatibel, sogar Wetterstationen mit nur einem Außendisplay 
funktionieren, nur das da der Sender eben auf 1 stehen muss.

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