Forum: Fahrzeugelektronik KFZ-Anlasser: Alle Kollektor-Segmente miteinander verbunden?


von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Hallo zusammen,
ich hatte vorletzte Woche Startprobleme mit dem Anlasser meines Panda 
169.
Manchmal ließ sich der Zündschlüssel drehen, aber der Anlasser machte 
keinen Mucks.
Ich erinnerte mich an den Tipp meines Vaters, bei so etwas mit einem 
Hammer leicht auf den Magnetschalter zu klopfen – und tatsächlich: In 
den meisten Fällen sprang der Anlasser danach sofort an. Zwei Mal musste 
ich ein zweites Mal klopfen, dann lief er wieder.
Letzte Woche habe ich schließlich einen neuen Anlasser eingebaut – 
seitdem ist das Problem behoben.
Da es für den alten Anlasser kein Pfand gibt, habe ich ihn geöffnet, um 
mir das Innenleben anzusehen. Ich hatte vermutet, dass verschlissene 
Kohlen die Ursache waren, aber sie liegen alle schön am Kollektor an, 
und auch übermäßiger Kohlenstaub ist nicht zu sehen.
Mit einem Vierdraht-Millivoltmeter habe ich dann den Widerstand direkt 
zwischen den einzelnen Kollektorsegmenten gemessen. Dabei fiel mir etwas 
Seltsames auf:
Egal von welchem Segment zu welchem ich messe – die Widerstände liegen 
immer im Bereich von 10–12 mΩ. Ich hätte erwartet, dass nur 
gegenüberliegende Segmente miteinander verbunden sind und entsprechend 
niedrige Widerstände zeigen, während benachbarte Segmente elektrisch 
getrennt sein müssten.
👉 Meine Frage:
Habe ich hier einen Denkfehler, oder sind Ankerwicklungen von 
Startermotoren grundsätzlich anders verschaltet, als ich annehme?
Vielen Dank schon mal für eure Einschätzungen!
Viele Grüße
Karl

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Karl-alfred R. schrieb:
> sind Ankerwicklungen von Startermotoren grundsätzlich anders verschaltet

Ich vermute, dass es unterschiedliche Motoren gibt. Hab viele 
(eigentlich alle) gesehen, wo alle Kontakte mit allen durch Wicklungen 
verbunden waren.

von H. H. (hhinz)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Habe ich hier einen Denkfehler, oder sind Ankerwicklungen von
> Startermotoren grundsätzlich anders verschaltet, als ich annehme?

Genau das. Und sie sind so niederohmig, dass dein Messgerät versagt.

Defekt ist wohl der Kontakt im Magnetschalter des Anlassers. Früher(TM) 
gabs sowas als Ersatzteil.

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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@ H.H.  Der Magnetschalter wird doch erst geschlossen, nachdem der 
Magnet die Spule eingezogen und das Ritzel in das Schwungrad eingefädelt 
hat.  Aber das müsste man eigentlich deutlich hören. Tatsächlich war 
absolut kein Geräusch zu hören.  Als wäre das Anlasser abgeklemmt. D.h. 
der Magnetschalter könnte so kaputt sein wie er will, klacken müsste es 
trotzdem.

Ich habe das Peaktech 2705 verwendet. Damit kann man sogar Kabellängen 
berechnen anhand des gemessenen Widerstandes. Also durch das 
Vierdraht-Prinzip, geht das ganz gut.  Unter 1 mOhm wird es natürlich 
auch ungenau.

@ Nemopuk: "Ich vermute, dass es unterschiedliche Motoren gibt. Hab 
viele
(eigentlich alle) gesehen, wo alle Kontakte mit allen durch Wicklungen
verbunden waren."

Dann habe ich das Prinzip offensichtlich überhaupt nicht verstanden. Man 
sieht ja manchmal Schülerprojekte wo eine einzige Spule auf einem 
Eisenkern gewickelt ist und dieser Eisenkern sitzt zentriert auf einer 
Welle. Die beiden Ende der Spule gehen gegenüberliegend an den 
"Kollektor". Ich hatte mir das genau so vorgestellt, nur mit sehr vielen 
Eisenkernen, die um 10-20 Grad gegeneinander verdreht sind.  In dem Fall 
dürften immer nur die genau gegenüberliegenden Kollektorsegmente Kontakt 
haben und alles andere müsste hochohmig sein.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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So sieht das in der Praxis aus
https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/kraft-auf-stromleiter-e-motor/aufgabe/dreifach-t-anker

Ggf. mit mehr als drei Spulen

> In dem Fall dürften immer nur die genau
> gegenüberliegenden Kollektorsegmente Kontakt
> haben und alles andere müsste hochohmig sein.

Der Motor ist viel stärker, wenn immer alle Spulen gleichzeitig 
"arbeiten".

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Karl-alfred R. schrieb:
> absolut kein Geräusch zu hören.

Magnetschalter schwergängig, oder Zündschloss defekt.

von Nemopuk (nemopuk)


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Der Anlasser von meinem Motorrad gibt unter 12,5V keinen Mucks von sich.

Will sagen: kann gut sein, daß man auch nichts hört, wenn er klemmt.

: Bearbeitet durch User
von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Ahhhhhhh!!!!!

Da sieht man schön, dass alle Spulen miteinander verbunden sind. Ist das 
beim Anlasser denn im Prinzip genauso, nur dass anstatt Drei-Anker sagen 
wir 24 Anker vorhanden sind, die alle in Reihe geschaltet sind? Das 
würde die ziemlich ähnlichen Widerstände erklären.  Und zwischen den 
Spulen geht es zu jeweils einen Kollektor-Segment?

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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@ H.H. "Magnetschalter schwergängig, oder Zündschloss defekt."

Das Zündschloss dürfte sich aber nicht reparieren, indem man auf den 
Magnetschalter klopft.

Magnetschalter schwergängig könnte sein, aber dann müsste der Anlasser 
trotzdem schwach anlaufen, nur halt ohne dass das Ritzel in das 
Schwungrad eingreift.

von Wulf D. (holler)


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Karl-alfred R. schrieb:

> Magnetschalter schwergängig könnte sein, aber dann müsste der Anlasser
> trotzdem schwach anlaufen, nur halt ohne dass das Ritzel in das
> Schwungrad eingreift.

Nein, hast es noch nicht verstanden. Der Magnetschalter hat zwei 
Funktionen:
1. Einziehen des Ritzels in den Zahnkranz.
2. Schließen des Motorkontakts des Anlassers.

https://www.kfz-tech.de/Biblio/Batterie_Generator/Magnetschalter.htm

von Nemopuk (nemopuk)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Ist das beim Anlasser denn im Prinzip genauso

Ich habe deinen Anlasser-Motor nicht gesehen. Aber ich wage zu 
behaupten, daß es mehr als eine Bauweise gibt.

Da es dich interessiert: Nimm den alten auseinander und schau nach!

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Nemopuk schrieb:
> Ich habe deinen Anlasser-Motor nicht gesehen. Aber ich wage zu
> behaupten, daß es mehr als eine Bauweise gibt.

Bei seinem Fiat ganz sicher ein Hauptschlussmotor.

Und die Ankerwicklungen sind immer "im Kreis" verschaltet.

von H. H. (hhinz)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Das Zündschloss dürfte sich aber nicht reparieren, indem man auf den
> Magnetschalter klopft.

Ich hatte mal den Fall, dass das Zündschloss sporadisch versagt hat.

von Armin X. (werweiswas)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Egal von welchem Segment zu welchem ich messe – die Widerstände liegen
> immer im Bereich von 10–12 mΩ.

Abgesehen davon dass die Sache mit dem Nichtklacken geklärt ist scheint 
mir der gemessene Widerstand spontan etwas hoch zu sein.
Meist ist ja nur eine Leiterschleife mit einem Stück Flachkupfer gelegt. 
Wenn ich dieses mit etwa 5mm² und 20cm Länge abschätze komme ich auf 
rechnerisch 0,7mOhm.
OK, mehrere in Serie und dann noch etwas dünneres Kupfer...

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Armin, du hast Recht, mir kommt das auch bisschen viel vor. Aber noch 
schlimmer ist: Wenn die "Spulen" in Reihe geschaltet sind, müsste der 
Widerstand von Segment zu Segment zunehmen. Bei 0,7mOhm pro Spule könnte 
das untergehen. Andererseits: Wenn das ein Ring aus "Spulen" ist, hat 
der Strom ja immer zwei Pfade. Rechts herum und links herum. Wenn die 
eine Richtung länger wird, wird die andere Richtung kürzer.
Ich schätze mal, das liegt am Übergangswiderstand von den 
Vierdrahtklemmen zu den Kollektor-Segmenten.  Dieser Widerstand wird ja 
mit gemessen und so gaaaanz 100% sauber ist der Kollektor auch nicht.

H.H.  Ja die Zündschlösser sollen bei den alten Polos ab und zu 
versagen.  Ich hatte vorher auch einen Polo 6N1, wo ich das Zündschloss 
deshalb einmal prophylaktisch getauscht habe.

: Bearbeitet durch User
von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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@Wulf: "

> Magnetschalter schwergängig könnte sein, aber dann müsste der Anlasser
> trotzdem schwach anlaufen, nur halt ohne dass das Ritzel in das
> Schwungrad eingreift.

Nein, hast es noch nicht verstanden. Der Magnetschalter hat zwei
Funktionen:
1. Einziehen des Ritzels in den Zahnkranz.
2. Schließen des Motorkontakts des Anlassers.

https://www.kfz-tech.de/Biblio/Batterie_Generator/Magnetschalter.htm";

Danke für den Hinweis, aber das wusste ich tatsächlich schon.
ERST mal werden beide Spulen, die Haltespule und die Anzugsspule 
durchströmt. Damit hat man ordentlich Kraft zum Anziehen des Dingens, 
das das Ritzel einzieht. Wenn das Anziehen abgeschlossen ist, wird der 
fette Kontakt hinten im Magnetschalter geschlossen. Aber:  Der Anker 
wird SOFORT mit durchströmt, weil die Anzugsspule mit dem Anker in Reihe 
geschaltet ist. Also müsste der Anker mit wenig Leistung schon sofort 
loslaufen. Sinn der Sache vermutlich: Das Ritzel spurt sich leichter in 
das Schwungrad ein. Sonst könnte es ja öfter mal passieren, dass Zahn 
auf Zahn steht.

: Bearbeitet durch User
von Wulf D. (holler)


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@karl-alfred
Ja, da hast du auch wieder Recht. Wenn der wirklich keinen Mucks macht, 
ist vielleicht die Einzugwicklung am Magnetschalter defekt.

von H. H. (hhinz)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Sonst könnte es ja öfter mal passieren, dass Zahn
> auf Zahn steht.

Schau dir die Zähne genauer an.

von Lu (oszi45)


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H. H. schrieb:
> Schau dir die Zähne genauer an.

Magnetschalter krank? Der Zahn der Zeit sagt, dass hier was nicht 
richtig voll eingreift oder jemand öfter bei laufendem Motor gestartet 
hat?

von Rüdiger B. (rbruns)


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H. H. schrieb:
> Magnetschalter schwergängig

Nur dann hilft der Hammer. Grate auf dem Stössel.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ich bezweifle sehr, dass ein Mensch mit Verstand versucht, einen PKW mit 
24V statt 12V zu starten.

Und ohne Batterie würde ich auch niemals versuchen. Oft wird in der 
Betriebsanleitung sogar davor gewarnt.

Insofern halte ich diese phantastischen Spannungs-Anforderungen Anno 
Tobak für eine Masche, den Leuten unnötig Geld aus der Tasche zu ziehen.

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von Frank O. (frank_o)


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Karl-alfred R. schrieb:
> @ H.H.  Der Magnetschalter wird doch erst geschlossen, nachdem der
> Magnet die Spule eingezogen und das Ritzel in das Schwungrad eingefädelt
> hat.  Aber das müsste man eigentlich deutlich hören. Tatsächlich war
> absolut kein Geräusch zu hören.  Als wäre das Anlasser abgeklemmt. D.h.
> der Magnetschalter könnte so kaputt sein wie er will, klacken müsste es
> trotzdem.

Was du annimmst mag deine Meinung sein, ist aber nicht richtig.
Der Magnetschalter ist trocken und zieht nicht rein. Durch den Hammer 
"ruckelt" der dann rein.
Was Hinz geschrieben hat, das ist die qualifizierte Antwort. Und auch 
das mit dem Messen der Spulen stimmt so. Tatsächlich sind die 
gegenüberliegenden Seiten verbunden. Sieht man sehr gut, wenn so ein 
Motor einen "Schuß" hat. Dann sind die gegenüberliegend auf dem 
Kollektor verbrannt.

Ich kann leider nicht sehen, ob der Anlasser eine Glocke hat oder nur 
die Welle vor dem Zahnrad in die Getriebeglocke eingreift (war früher 
bei den VW-Motoren so). Wenn also keine Glocke um den Anlasser ist, in 
dem die Welle läuft, muss man auch die Buchse tauschen. Auch bei jeden 
neuen Anlasser schadet ein Tropfen Getriebeöl an dieser Stelle nicht.

von Michael L. (nanu)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Damit hat man ordentlich Kraft zum Anziehen des Dingens,
> das das Ritzel einzieht. Wenn das Anziehen abgeschlossen ist, wird der
> fette Kontakt hinten im Magnetschalter geschlossen.

Ich weiß ja nun nicht, wie Dein Anlasser funktioniert, aber der 
Magnetschalter rückt nicht das Ritzel ein, sondern spannt eine Feder 
vor, die das Ritzel einrückt.

> Aber:  Der Anker wird SOFORT mit durchströmt, weil die Anzugsspule mit dem
> Anker in Reihe geschaltet ist. Also müsste der Anker mit wenig Leistung
> schon sofort loslaufen.

Das ist nicht Aufgabe der "Anzugsspule". Unmittelbar nach dem Vorspannen 
der Feder schließt der Hauptstromkreis und die "Anzugsspule" wird 
kurzgeschlossen und nur die Haltespule bleibt wirksam. Die "Anzugsspule" 
über den Kollektor zu legen ist halt einfach eine elegante Lösung, um 
sie kurzzuschließen, wenn der Hauptstromkreis für den Anlasser wirksam 
wird.

Lu schrieb:
> Magnetschalter krank? Der Zahn der Zeit sagt, dass hier was nicht
> richtig voll eingreift oder jemand öfter bei laufendem Motor gestartet
> hat?

Das ist ziemlich sicher nicht das Ritzel, welches eingerückt wird. Das 
Ritzel im Bild wird in ein Getriebe am Anlasser eingreifen. Entweder ist 
das Foto nicht von seinem Anlasser oder er ist so ein Salamimann, der 
nur stückchenweise was herzeigt.

Bei Anlassern mit eingebautem Getriebe läuft der Motor mit höherer 
Drehzahl, daher ist ein Getriebe notwendig. Trotzdem baut die gesamte 
Mimik kleiner und hat weniger Gewicht als beim klassischen Anlasser, der 
direkt antreibt.

: Bearbeitet durch User
von B. (overdrive)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Egal von welchem Segment zu welchem ich messe – die Widerstände liegen
> immer im Bereich von 10–12 mΩ.

Das Bild zur Prosa:

von Chris S. (Firma: hier&da) (keiningenieur)


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https://www.bosch-classic.com/de/media/pdfs/downloads/lehrtafeln/starter_lehrtafel_bosch_de.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=5Dtzz6-ez1w

Karl-alfred R. schrieb:
> Egal von welchem Segment zu welchem ich messe – die Widerstände liegen
> immer im Bereich von 10–12 mΩ. Ich hätte erwartet, dass nur
> gegenüberliegende Segmente miteinander verbunden sind und entsprechend
> niedrige Widerstände zeigen, während benachbarte Segmente elektrisch
> getrennt sein müssten.

sind sie auch siehe obige Beispiele du musst die Kupferleitungen ohne 
Kohlbürsten messen!! Die müssen alle getrennt sein sonst bräuchte man 
den Kommutator nicht den du so schön ausgebaut hast...

Die Kohlebürsten schliesen 3-5 Kupferstäbe kurz weil so der R_Gesamt 
reduziert wird damit resultiert ein großer Strom -> starkes Magnetfeld 
-> starkes Drehmoment...

Wenns nicht klackt hat der Zugmagnet ein Problem oder die Batterie, 
wenns öfter klackt ist es die Batterie, wenns klackt bei guter Batterie 
Motor blockiert oder der Anlasser hat ein elektrisches Problem nach dem 
Zugamgenten zb die Hauptkontakte/Zuleitung die den Rest mit Strom 
versorgen oder Korrision des Anlassersgehäuse für den Hauptstrompfad

von Harald W. (wilhelms)


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Nemopuk schrieb:

> Ich bezweifle sehr, dass ein Mensch mit Verstand versucht, einen PKW mit
> 24V statt 12V zu starten.

Auf Autotransportschiffen ist es allgemein üblich, die Autos bei Ankunft
am Ziel per "Jumpstart" mit 24V zu starten. Normale Autos vertragen das.

von Frank O. (frank_o)


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Harald W. schrieb:
> Normale Autos vertragen das.

Keine Autos, aber Stapler hat auch schon 48V vertragen.
Man muss nur wissen wie.

von Nemopuk (nemopuk)


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Harald W. schrieb:
> Auf Autotransportschiffen ist es allgemein üblich, die Autos bei Ankunft
> am Ziel per "Jumpstart" mit 24V zu starten.

Kann man das irgendwo nachlesen?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Der Magnetschalter kann verklebt sein mit Staub von der Kupplung 
kombiniert mit irgendwelchem Öldampfzeug und sonstigem Schmodder, den 
man in alten Autos findet.
Abhilfe könnte das Reinigen des bewegten TEils in der Spule schaffen.


mfg

von Soul E. (soul_eye)


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Nemopuk schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Auf Autotransportschiffen ist es allgemein üblich, die Autos bei Ankunft
>> am Ziel per "Jumpstart" mit 24V zu starten.
>
> Kann man das irgendwo nachlesen?

Da musst Du warten bis ein Hafenarbeiter seine Memoiren schreibt.

Aber das es schneller lädt wenn man auf 24 V schaltet weiß jeder 
Automechaniker. Nett zur Batterie ist anders, aber hier will man Zeit 
sparen.

von Carsten W. (eagle38106)


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H. H. schrieb:
> Bei seinem Fiat ganz sicher ein Hauptschlussmotor.

Ich habe schon seit Jahrzehnten keinen Anlasser mehr mit Statorwicklung 
gesehen. Das macht man seit Ende der 80er nur noch mit Dauermagneten als 
Stator. Zumindest bei meinen PKWs war das so.

von Frank O. (frank_o)


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Carsten W. schrieb:
> Zumindest bei meinen PKWs war das so.

Ich kenne das auch nicht anders.

von H. H. (hhinz)


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Frank O. schrieb:
> Carsten W. schrieb:
>> Zumindest bei meinen PKWs war das so.
>
> Ich kenne das auch nicht anders.

https://youtu.be/_lho_g49OYY?t=84


Aber es gibt natürlich auch welche mit Permanentmagneten.

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Mit Getriebe habe ich noch keinen zerlegt.
Und wo ich schon beim Zerlegen bin. Die meisten, muss ich ehrlicherweise 
zugeben, habe ich nicht zerlegt. Ich weiß nicht wie viele ich schon 
gewechselt habe, aber ein paar hundert ganz sicher.

von B. (overdrive)


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Carsten W. schrieb:
> Ich habe schon seit Jahrzehnten keinen Anlasser mehr mit Statorwicklung
> gesehen. Das macht man seit Ende der 80er nur noch mit Dauermagneten als
> Stator.

... oder wie im Bild:

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Mein Anlasser hat tatsächlich ein Planetengetriebe und Permanentmagnete 
und auch eine Glocke. Ich mache morgen gerne Fotos davon. Evtl öffne ich 
auch den Magnetschalter, um zu schauen ob da Schmutz ist oder 
irgendwelche Klemmspuren zu sehen sind. Mich würde auch interessieren ob 
das Ritzel direkt vom Magnetschalter oder indirekt über eine Feder 
rausgeschossen wird.
Ich habe vor paar Jahren schon mal einen Polo 6N1 Anlasser geöffnet wo 
ein Hebel direkt und ohne Feder auf das Ritzel wirkte.
Und wenn ich mich richtig erinnere hatte der kein Planetengetriebe und 
dafür einen deutlich fetteren Anker.

von Frank O. (frank_o)


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Wenn du den Magnetschalter öffnest und schmieren willst, dann mit dünnem 
Fett.
Ich hatte damals den Anlasser dreimal raus.
Mit normalem Fett zog der nicht mehr richtig an, dann nur Öl,  da war 
nach zwei Monaten wieder Schluss.  Erst nachdem ich ein Drittel Öl dazu 
gemischt hatte, funktionierte der Anlasser wieder dauerhaft.

von Carsten W. (eagle38106)


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Es kommt immer auf den Verbrenner an: Beim Diesel braucht es mehr Kraft, 
den Motor auf die Startdrehzahl zu bringen. Das geht mit einem Anlasser, 
der eine Getriebeuntersetzung hat, leichter. Benziner hingegen brauchen 
das (meist) nicht. Da reicht meistens der direkte Antrieb des Ritzels 
aus.

von Marc X. (marc_x)


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Soul E. schrieb:
> Nemopuk schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Auf Autotransportschiffen ist es allgemein üblich, die Autos bei Ankunft
>>> am Ziel per "Jumpstart" mit 24V zu starten.
>>
>> Kann man das irgendwo nachlesen?
>
> Da musst Du warten bis ein Hafenarbeiter seine Memoiren schreibt.
>
> Aber das es schneller lädt wenn man auf 24 V schaltet weiß jeder
> Automechaniker. Nett zur Batterie ist anders, aber hier will man Zeit
> sparen.

Sollten die meisten Autos verkraften, ist beispielsweise abgedeckt durch 
die ISO 16750-2:2023 (und älteren Varianten der Norm)

von Ralf S. (cmyk61)


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... es kommt drauf an.
Ich habe bisher meist Elektroprobleme erlebt.
Meist darauf zurück zu führen, dass der Spulenstrom des Starterrelais 
übers Zündschloss geführt war. Dieser Spulenstrom ist schon recht hoch 
und lässt die Kontakte am Zündschalter schmoren. Die Konsequenz: es 
entsteht ein zu hoher Übergangswiderstand an den Kontakten. Und die 
Leitungswiderstände sind auch nicht zu vernachlässigen.
Bei meinem BMW kamen dann noch thermische Effekte dazu: der Motor 
erwärmte die Spule des Starterrelais, so dass der Strom des Stromkreises 
+Batterie, Sicherung, Zündschlossschalter, Kabelbaum, Starterrelais, 
-Batterie nicht mehr ausreichte um das Starterrelais anziehen zu lassen. 
BMW hatte dies im Nachfolgemodell erkannt und ein Entlastungsrelais 
eingebaut. Jetzt musste nur noch das Entlastungsrelais über den 
Zündschlossschalter bestromt werden. Der Laststrom für die Spule des 
Starterrelais kam nun direkt von der Batterie.
In Sachen Relais erinnere ich mich noch an meine Ausbildung. Da wurde 
die Einheit "AW - Ampere-Windungen" eingeführt. Damit wurde 
eindrucksvoll veranschaulicht, wie die Zusammenhänge zwischen Anzugs-, 
Halte, und Abfallströmen und den Windungen der Spule zusammen hängen.

Ich empfehle bei solchen Problemen gerne auch eine Skizze des 
Stromkreises zu erstellen und ein paar Strom- und Spannungsmessungen 
vorzunehmen. Das spart häufiger mal den Einsatz einer Kristallkugel ;-)

Gruß
Ralf

: Bearbeitet durch User
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