Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TPS61010 - Reset durch Lastprung verhindern


von Alexander H. (alexander_h732)


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Hallo Leute,

ich verwende einen Atmega8 an der unteren Grenze (2,7V), der über einen 
TPS61010 versorgt wird.
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps61016.pdf
Bei Abschalten eines Verbrauchers(40mA) regelt der TPS nicht ganz 
sauber, d.h. es entsteht ein Spannungssprung von 2,73 auf 2,69V, der zum 
Reset des Atmega führt.

Ich habe das Layout, Spule und die Kondensatoren(Eingang 10uF/Ausgang 
10uF) des TPS komplett vom Datenblatt übernommen.
Außer dem Anheben der Betriebsspannung oder Deaktivieren der BOD fällt 
mir momentan nichts ein, aber vielleicht fällt kennt hier jemand noch 
einen Trick dazu.

Viele Grüße
Alexander

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Alexander H. schrieb:
> vielleicht fällt kennt hier jemand noch einen Trick dazu.

Grösseren Ausgangskondensator bzw. geringerer ESR ?

von Rainer W. (rawi)


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Alexander H. schrieb:
> ich verwende einen Atmega8 an der unteren Grenze (2,7V),

> ..., d.h. es entsteht ein Spannungssprung von 2,73 auf 2,69V, der zum

Wenn du deinen ATmega auf 10mV an der Grenze betreibst, solltest du dein 
Design vielleicht einmal überdenken.

Deine Verdrahtung oder deine Schaltung können auch ihren Beitrag 
leisten.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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1. Du ueberdenkts dein schlechtes Design!

2. Du verstehst die Kompensation deines Schaltregler und schaffst es da 
noch was zu verbessern.

3. Du pappst dem Controller noch 1R in seine Zuleitung

Vanye

von Gerd E. (robberknight)


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Alexander H. schrieb:
> Bei Abschalten eines Verbrauchers(40mA)

was ist das denn für ein Verbraucher und wie wird der geschaltet? Ist 
das vielleicht ein Relais oder Motor etc. und da entstehen beim 
Abschalten irgendwelche Störsignale?

Wie ist der Reset-Pin des Controllers beschaltet? Ist da z.B. nen 100nF 
Kondensator gegen Masse dran oder hängt der ganz offen? Irgendwelche 
Leiterbahnen an der Reset-Leitung, wenn ja wie lang?

von S. L. (sldt)


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> ich verwende einen Atmega8 an der unteren Grenze (2,7V) ... BOD ...

?

von Alexander H. (alexander_h732)


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Gerd E. schrieb:
> was ist das denn für ein Verbraucher und wie wird der geschaltet? Ist
> das vielleicht ein Relais oder Motor etc. und da entstehen beim
> Abschalten irgendwelche Störsignale?

Die Last ist ein LM9022 Verstärker IC, der ein VFD versorgt 
(Ladungspumpe).
Wenn der LM9022 in den Shutdown geht und ich ihn danach wieder per LOW 
einschalte, löst er den Reset des Atmega8 aus.
Das Ganze funktioniert aber tadellos, wenn er per LM317 (2,7V) versorgt 
wird.
Ich habe testweise den Spannungsteiler des TPS61010 auf 3V eingestellt, 
das Problem bleibt.
Also ist es wohl eher irgendeine Art Störpuls, kein Spannungsabfall der 
das Reset auslöst.
Auf meinem China Oszi sehe ich leider fast nichts, nur den Abfall der 
Ausgangsspannung des TPS, wenn ich die Last wegnehme.
Der TPS hat verschiedene Betriebsmodi, vielleicht hat es damit etwas zu 
tun?

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Alexander H. schrieb:
> Also ist es wohl eher irgendeine Art Störpuls, kein Spannungsabfall der
> das Reset auslöst.

Dann stell doch erstmal fest, was der ATmega8 als Grund für den Reset 
nennt.

> Wenn der LM9022 in den Shutdown geht und ich ihn danach wieder per LOW
> einschalte, löst er den Reset des Atmega8 aus.

Wo in deiner Schaltung sitzt der LM9022? Ich mag jetzt nicht ewig 
suchen.
Welches Signal nutzt du, um ihn wieder einzuschalten?

> Auf meinem China Oszi sehe ich leider fast nichts, ...
Dann stell es doch so ein, dass du etwas siehst ;-)
Woran scheitert es denn?

: Bearbeitet durch User
von Alexander H. (alexander_h732)


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Der LM9022 sitzt anstelle des Trafos, alles sternförmig mit der 
Versorgung vom TPS verbunden.
Vcc vom Atmega über 1-3 Ohm hab ich auch probiert, keine Änderung.
Wie finde ich heraus, was der Atmega als Grund für den Reset nennt? 
Soetwas wie eine interne Logdatei gibt es ja wohl kaum.

An welcher Stelle messe ich denn am besten mit dem Oszi?
Am Ausgang vom TPS oder an Reset vom Atmega?

von Alexander H. (alexander_h732)


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Alexander H. schrieb:
> Der LM9022 sitzt anstelle des Trafos, alles sternförmig mit der
> Versorgung vom TPS verbunden.
> Vcc vom Atmega über 1-3 Ohm hab ich auch probiert, keine Änderung.
> Wie finde ich heraus, was der Atmega als Grund für den Reset nennt?
> Soetwas wie eine interne Logdatei gibt es ja wohl kaum.
> An welcher Stelle messe ich denn am besten mit dem Oszi?
> Am Ausgang vom TPS oder an Reset vom Atmega?

Edit:
Der LM9022 wird per LOW (Shutdown auf GND) eingeschaltet.
Im eingeschalteten Zustand ist die Ausgangspannung des TPS bereits 
wellig-hochfrequent (evtl. Störungen durc die Ladungspumpe =30kHz). 
Ausgeschaltet sehe ich ein Dreieck.
Kann das bereits der Grund für den Reset sein?

: Bearbeitet durch User
von S. L. (sldt)


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> Wie finde ich heraus, was der Atmega als Grund für den Reset nennt?

von Gerd E. (robberknight)


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Alexander H. schrieb:
> Wenn der LM9022 in den Shutdown geht und ich ihn danach wieder per LOW
> einschalte, löst er den Reset des Atmega8 aus.

Also das Problem tritt nicht beim Abschalten der Last auf, sondern wenn 
Du die Last
wieder einschaltest?

> Das Ganze funktioniert aber tadellos, wenn er per LM317 (2,7V) versorgt
> wird.
> Ich habe testweise den Spannungsteiler des TPS61010 auf 3V eingestellt,
> das Problem bleibt.

Eine Ladungspumpe hat ja einen Kondensator der geladen werden muss wenn 
sie eingeschaltet wird. Der Kondensator wird vermutlich leer sein oder 
nur mit den 2,7V geladen sein wenn sie aus ist. Wie groß ist der im 
Verhältnis zum Ausgangskondensator von dem TPS61010?

Der TPS61010 als Schaltregler reagiert etwas langsamer als ein 
Linearregler. Für den allerersten Moment muss also dessen 
Ausgangskondensator herhalten um Schwankungen auszugleichen.

von S. L. (sldt)


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> Das Ganze funktioniert aber tadellos, wenn er per LM317 (2,7V)
> versorgt wird.

Was ist dann der Grund für den Schaltregler?

PS:

Sowie der Grund für die 2.7 V - im Schaltplan finde ich nur 5 V.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Alexander H. schrieb:
> Der LM9022 sitzt anstelle des Trafos

Es wäre nicht unpraktisch, den wahren Schaltplan zu zeigen und nicht 
irgendetwas ähnliches.

von Alexander H. (alexander_h732)


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Rainer W. schrieb:
> Alexander H. schrieb:
>> Der LM9022 sitzt anstelle des Trafos
>
> Es wäre nicht unpraktisch, den wahren Schaltplan zu zeigen und nicht
> irgendetwas ähnliches.

Der liegt leider nur in Form eines Drahtigels vor.😅

Hier ein Link zur Uhr (mit fuses) :
https://radiokot.ru/circuit/digital/home/215/

Hab mal testweise die fuse BODEN deaktiviert, und damit geht es.
Was mich wundert, BODLEVEL0 hatte ich nicht gesetzt (der Autor der Uhr 
hatte das aber angegeben). Wenn ich BODLEVEL0 jedoch aktiviere, dann 
zeigt mein Display nichts an. Wie kann das sein?

Also muss wohl es eine ganz kurze Unterspannung sein, die den Reset 
verursacht, oder?
Wie lese ich diese Control/Status Register Bits aus? Ich nutze einen 
TL866 Programmer.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Den brown-out Detektor kannst du mit 2,7 V Versorgungsspannung nicht 
benutzen, da dieser mit etwas Pech bereits bei <= 2,9 V auslösen kann.

: Bearbeitet durch User
von Björn W. (bwieck)


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Warum betreibst du den Mega8 überhaupt mit 2,7V anstatt 5V? Gibt es da 
einen speziellen Grund dafür?

von Alexander H. (alexander_h732)


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Ok, das wusste ich nicht. Was ist denn der genaue Unterschied zwischen 
BODEN und BODLEVEL0?

von Nemopuk (nemopuk)


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Alexander H. schrieb:
> Ok, das wusste ich nicht. Was ist denn der genaue Unterschied
> zwischen BODEN und BODLEVEL0?

Das eine aktiviert den brown-out Detektor, das andere stellt seine 
Schaltschwelle ein. Siehe

S. L. schrieb:
> Angehängte Datei

Der brown-out Detektor dieses Mikrocontrollers ist nur für 3,3 und 5 V 
Versorgungsspannung geeignet.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander H. schrieb:
> d.h. es entsteht ein Spannungssprung von 2,73 auf 2,69V,
Wenn es mal auf 4mV (1 Promille) ankommt, dann will ich nicht wissen, 
was passiert, wenn noch Alterung und Temperaturschwankungen mit rein 
kommen.

> Bei Abschalten eines Verbrauchers(40mA) regelt der TPS nicht ganz sauber
Warum regelt der nach unten, wenn eine LAst weggenommen wird?

Alexander H. schrieb:
> Ich habe testweise den Spannungsteiler des TPS61010 auf 3V eingestellt,
> das Problem bleibt.
Dann stimmt wohl was grundlegend nicht mit der Entkopplung der 
Versorgung und den Blockkondensatoren...

Alexander H. schrieb:
> Kann das bereits der Grund für den Reset sein?
Miss die Spannung direkt an den VErsorgungspins des AVR. Nur das, was 
genau dort an seinen Pins passiert, interessiert den µC. Nimm zum Messen 
eine Massefeder.

Alexander H. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Es wäre nicht unpraktisch, den wahren Schaltplan zu zeigen
> Der liegt leider nur in Form eines Drahtigels vor.😅
Genau jetzt ist ein guter Zeitpunkt einen Schaltplan zu zeichnen (mir 
ist absolut unklar, wie man eine Schaltung ohne Plan, also planlos 
aufbauen kann). Und dann postest du auch gleich noch das dazu passende 
Foto des Drahtigels.

: Bearbeitet durch Moderator
von Nemopuk (nemopuk)


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Lothar M. schrieb:
> Miss die Spannung direkt an den VErsorgungspins des AVR. Nur das, was
> genau dort an seinen Pins passiert, interessiert den µC.

Mit genug Laststrom könnte ich mir sogar einen relevanten 
Spannungsabfall innerhalb des IC vorstellen.

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