News Arduino Q, Qualcomm kauft Arduino, neue IDE ante Portas


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Das From Blink to Think-Event bringt vielerlei Neuigkeiten für die Arduino-Entwicklerschaft. Neben einem neuen, von Raspberry Pi und Arduino Yun inspirierten Arduino gibt es einen neuen Eigentümer – Arduino gehört nun zu Qualcomm. Außerdem gibt es eine neue IDE, die „blockbasierte“ Entwicklung für den Linux-Teil des Arduino Q erlaubt.

Die „Vorstellung“ der neuen Produkte lag in Form einer Terminkollision mit dem 20-jährigen Jubiläum der Arduino-Plattform vor. Aus der Logik folgt, dass Massimo Banzi die Gelegenheit für einen Rückblick in die Geschichte der Arduino-Arbeitsumgebung nutzte. Besonders interessant war die folgende Folie, die die immense Anzahl von Arduino-IDE-Downloads belegt. Banzi sprach sogar davon, dass eine in 200 Personen die Arduino-IDE zumindest einmal heruntergeladen hatte.

Bildquelle, wo nicht anders genannt: Arduino.

Von der Ausbildung in den Prototyping-Einsatz.

Als „nächster Sprecher“ wurde Fabio Violante eingesetzt - der erst seit 2017 im Unternehmen befindliche Italiener sprach von der Transformation, um das einst nur als Educational-Werkzeug vorgesehene System für die praktische Nutzung verfügbar zu machen. Besonders wurde in diesem Bereich auch die AI-Integration betont; Edge Impulse bekam eine besondere Erwähnung.

Aus der Logik folgt, dass AI-Systeme auch die Nutzung von hochleistungsfähigen Mikrocontrollern voraussetzen. Die letzte der drei oben gezeigten Folien bietet einen „Überblick“ dessen, was die Arduinisten anbieten.

Qualcomm kauft Arduino.

Die erste „Bomb Shell“ betraf die Übernahme der Arduino durch Qualcomm. Als Motivation führte der geladene Qualcomm-Sprecher Manvinder Singh an, dass die Welt “Software-zentrisch“ wird; AI dürfte diesen Trend noch verstärken.

Aufgrund von anderen geschäftsstrategischen Entscheidungen wie beispielsweise der Übernahme von Edge Impulse folgt, dass sich Qualcomm seit längerer Zeit auch im Bereich Services positioniert. Außerdem sieht man Arduino im Hause Qualcomm als Werkzeug, um die diversen Technologien niederschwelliger für Entwickler verfügbar zu machen. Im Rahmen der Präsentation sprach der Qualcomm-Techniker auch davon, dass man die Arduino-Umgebung als „offenes System“ zu halten gedenkt - Spezifischerweise möchte man die Arduino-Abteilung als unabhängige Abteilung weiterführen, und die diversen Open Source-Initiativen behalten. Im Rahmen der Vorstellung des Arduino Q kam es dann zu „Bildproblemen“, die Slides waren im Stream nicht zu sehen. Im Rahmen der Ankündigung sprach Qualcomm allerdings davon, alle derzeit unterstützten Mikrocontroller-Typen weiter zu unterstützen. Als Beleg für den Track Record sprach der Qualcomm-Mann dann davon, dass man im Fall von Edge Impulse ähnlich gearbeitet hatte. Zu beachten ist allerdings, dass diese Aussage von Qualcomm nur die halbe Miete ist. Der wahre Lackmus-Test wird dann sein, ob die anderen Chiphersteller weiter Arduino-kompatible Boards anbieten oder (analog zur EISA-Allianz) versuchen werden, ein hauseigenes, alternatives Format in den Markt zu drängen.

Arduino Uno Q als neues Produkt. Der Arduino Uno Q sieht sich als die „nächste“ Generation des Arduino Uno, und möchte - Ähnlichkeiten zum Arduino Yun sind rein zufällig - als kombinatorischer Prozessrechner im Bereich des Raspberry Pi wildern. Spezifischerweise steht ein STMicroelectronics-Echtzeitkern zur Verfügung, der - analog zum Arduino Uno - mit einem Qualcomm-Linux-SOC zusammenarbeitet.

Interessant ist, dass mehrere Optionen angeboten werden: Im Bereich des eMMC-Speichers gibt es 16 oder 32 GB, während man im Bereich des Arbeitsspeichers entweder zwei oder 4 GB RAM deployen darf. Interessant ist außerdem, dass es fortan „Highspeed-Headers“ gibt, die - auf der Unterseite der Platine gelegen - Signalintegritätsprobleme umschiffen und die Inbetriebnahme „schneller“ externer Hardware ermöglichen.

Zu beachten ist außerdem, dass man mit dem Arduino App Lab eine an Scratch und Co. erinnernde blockbasierte Programmierumgebung anzubieten sucht. Auch hierzu einige Bilder.

Für die „auf der Unterseite“ befindlichen Header verkündete man die Verfügbarkeit eines Carrier Boards, das verschiedene MIPI-Interfaces anbietet. Klassische Arduino-Shields lassen sich ebenfalls nutzen, dank der Verfügbarkeit eines Quiic-Ports ist es auch möglich, die Arduino Modulino-Boards weiter zu verwenden.

Neue, am Arduino lebende IDE.

In Zeiten der Generation TL:DR gilt, dass ein „niederschwelliger“ Zugang zur Technologie ein Must Have ist. Eine der Vorteile ist, dass die blockbasierte IDE auch direkt am Prozessrechner ausgeführt werden kann.

Debian Linux und QRB2210 im Mittelpunkt

Manvinder Singh präsentierte den neuen DragonWing-Prozessor, der unter dem Namen QRB2210 lanciert wird und sich wie in der folgenden Tabelle präsentiert.

Neben dem geringen Energieverbrauch - man spricht vom Bereich von 1 W - wurde die hohe Rechenleistung betont; es gibt eine „breiten Temperaturbereich“ und einen Grafikbeschleuniger. Außerdem betont man, dass der neue Chip Standard-Debian unterstützt.

Der Qualcomm-Open Source-Manager Loic Minier lobte dann die Zusammenarbeit mit der Arduino-Truppe-betont wurde unter anderem, dass der Arduino Uno Q eine „hauseigene“ Benutzerschnittstelle mitbringt.

Er betonte außerdem die “Upstream First“-Vorgehensweise. Darunter versteht man, dass die hauseigenen Erweiterungen so nah wie möglich am Linux-Standard gehalten werden; auf diese Art und Weise ist sichergestellt, dass aktuelle Linux-Versionen immer mehr oder weniger direkt auch auf der Qualcomm-Hardware ausführbar sind.

Eine Aussage ist die Unterstützung für Debian – Minier betonte mehrfach, dass man sich bei Qualcomm mit Android gut auskennt. Die Entscheidung „Pro Debian“ fiel allerdings aus dem Grund, weil das Produkt „sehr bequem“ für verschiedenste Entwicklungsprojekte herangezogen werden kann.

Dass dieses „Commitment Pro Debian“ kein Ausschluss von anderen Linux-Distributionen darstellt, wurde ebenfalls erwähnt - Minier sprach explizit davon, dass man gespannt darauf warte, welche weiteren Umgebungen die Community auf den Arduino Q portieren würde.

Zephyr voran

Auf Seiten des ST-Mikrocontrollers wird abermals auf Zephyr gesetzt. Benjamin Cabe vertrat „diesen Teil“ der Community. Er betonte dann unter anderem die LLEXT-Fähigkeit. Primitive Entwickler können ihre Sketches wie gewohnt realisieren und Interface laden. Wer „mehr“ möchte, kann fortgeschrittene Funktionen des Echtzeitbetriebssystems nutzen.

Python im Mittelpunkt

Marketing-Manager Stefano Implicito präsentierte dann das neue Arduino-Designparadigma. Die „wichtigste“ Idee ist, dass Arduino-Applikationen fortan als „Kombination“ aus C- und Python-Code entstehen.

Eine weitere Erwähnung betraf das Bibliotheksökosystem. Neu ist hier eine als Bricks bezeichnete "fortgeschrittene Variante", die das Kombinieren verschiedener Features erleichtert.

Im Grunde genommen ist ein Brick eine Python-Bibliothek, die unter Anderem Docker-Container mit diversen Payloads ausliefert. Besonders betont wurde hier die Verfügbarkeit schlüsselfertiger AI-Modelle, die - logischerweise - aus dem Hause Edge Impulse stammen und komplett lokal auf dem System laufen.

Was nun?

Laut der Pressemeldung soll das Arduino App Lab unter der URL https://www.arduino.cc/en/software/#app-lab-section zum Download bereitstehen – derzeit (17h Budapester Zeit) ist dies noch nicht der Fall. Vorbestellungen für den Arduino Uno Q laufen unter https://store-usa.arduino.cc/products/uno-q oder https://www.arduino.cc/product-uno-q und kosten derzeit 44USD.

Die offizielle Bepreisung zeigt sich wie in der Abbidung; sowohl Mouser als auch Digikey waren im Rahmen der Vorstellung vertreten. RS

Langfristig ist Verfügbarkeit der SKU ABX00162 bei verschiedenen Distributoren geplant; der folgende Preisvergleich ist derzeit aktuell.

Bildquelle: https://www.oemsecrets.com/compare/ABX00162%20


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ein Raspi Konkurrent mit Snapdragon wäre cool. Für klassische µC 
Anwender wird sich wenig bis nichts ändern. Ich sehe es gelassen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Als Raspberry-Konkurrent ist das Ding hier nicht unter der Latte 
durchgesprungen, sondern vorher schon woanders hin abgebogen.

Kein PCIe, kein Ethernet, kein vernünftiger Massenspeicher (nur eMMC), 
und auch nur ein Sammel-USB-Anschluss.

Dafür aber viele Leuchtdioden. Oh, schau, wie schön die blinken.

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Veit D. schrieb:
> Hallo,
>
> ein Raspi Konkurrent mit Snapdragon wäre cool. Für klassische µC
> Anwender wird sich wenig bis nichts ändern. Ich sehe es gelassen.

Arbeite gerade an einem Video, das auf die Ökosystemkonsequenzen 
eingeht. Sorry, wollte erst den Livebericht online stellen, dass ihr 
sofort alle Infos habt und nicht nur das was in den Previews stand.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo Tam,

mach in Ruhe, kein Stress. :-)

von Norbert (nfet)


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Verstehe das Konzeption hier absolut nicht mehr. Warum der ST Chip da 
drauf noch? Könnte man nicht alles mit dem Qualcomm emulieren? Echtzeit 
ist doch sowieso nicht so wirklich relevant in der Arduino Welt oder? Da 
geht's doch da drum schnell ein Ergebnis zu bekommen. Warum sollte ich 
mich da mit mehreren Controller rumärgern?

von Stefan (sstaub)


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Anstelle der wirklich sinnfreien LEDs hatte man dem Board auch kleines 
OLED Display spendieren können. auch ein LiPo Anschluss mit 
Ladeelektronik fehlt,
sowie ein zweiter USB-C Anschluss. Man hätte auch das Mega Format 
verwenden sollen um mehr GPIO Pins zu haben. Ich habe mir trotzdem einen 
bestellt, € 51,10 inkl. MwSt. und Versand.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Leute, habt ihr euch einmal mit dem Board beschäftigt? Was der USB-C 
Anschluss alles kann? Wofür der STM gedacht ist? Wofür man einen 
Mikrocontroller statt SoC verwendet?

von Veit D. (devil-elec)


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Norbert schrieb:
> Echtzeit
> ist doch sowieso nicht so wirklich relevant in der Arduino Welt oder? Da
> geht's doch da drum schnell ein Ergebnis zu bekommen. Warum sollte ich
> mich da mit mehreren Controller rumärgern?

Ich glaube du hast so Einiges noch nicht verstanden.

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Veit D. schrieb:
> Hallo Tam,
>
> mach in Ruhe, kein Stress. :-)

Hallo,
und das Video ist up:
https://www.youtube.com/watch?v=ewsM2-_yQbA

Tam

von Stefan (sstaub)


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Hallo Tam, bitte bearbeite das Video, Bild und Ton sind alles andere als 
Synchron.
Die Presentation von Arduino selbst war das schlimmste was ich in meinen 
Leben als VA Techniker je mit erleben durfte, das bekommt jedes 
Bürgerhaus im kleinsten Dorf besser hin.

: Bearbeitet durch User
von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Stefan schrieb:
> Hallo Tam, bitte bearbeite das Video, Bild und Ton sind alles andere als
> Synchron.
> Die Presentation von Arduino selbst war das schlimmste was ich in meinen
> Leben als VA Techniker je mit erleben durfte, das bekommt jedes
> Bürgerhaus im kleinsten Dorf besser hin.

Hallo,
ja, die Slides gingen schlecht.

Wo ist das Video out of sync? Sorry, kann sein dass ich mich in der 
Hektik verklickt habe beim Exporten...seit 16h am Rackern, dachte nicht 
dass es so eine große Sache angekündigt sein wird...

Tam

von Hannes J. (pnuebergang)


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Qualcomm? Ich schmeiß mich weg. Wenn der eiskalte Qualcomm-Wind durch 
die Arduino-Landschaft weht werden sich die Arduino-Jünger sehr warm 
anziehen müssen.

von M. G. (t1nk3r)


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Veit D. schrieb:
> Wofür der STM gedacht ist?

Ähnlich wie ein Einzelkern-RP2350 ohne PIO und RISC-V, aber manche 
Zahlen ein kleines bisschen größer. Oder aktualisierter RP1.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ähnlich wie ein Einzelkern-RP2350 ohne PIO und RISC-V, aber manche

Ich weiss nicht ob der Vergleich so gut ist. Die RP2350 sind von 
Informatikern gefummelt. Teilweise echt interessant, oft aber auch 
schlecht. Die STM32U5 wurden mit liebe design. Sehr geringe 
Stromaufnahme moeglich, sehr guter ADC.
Auch der Qualcommchip ist fuer das was er kann, sehr auf Stromsparen 
designt. Das ist nicht ganz dumm.

Meine Kritik geht eher in eine andere Richtung. Die Anwender von sowas 
teilen sich IMHO in zwei Gruppen auf:

1. Der typische Arduino-Nutzer, relativ ahnungslos und ohne Willen da 
viel dran zu aendern. Der bekommt durch das ganze Softwaregebamsel viel 
komplexe Hardware einfach zubereitet. Aber braucht er das?

2. Leute die Ahnung, Interesse oder sogar professionalitaet mitbringen. 
Da stoert und nervt Arduino nur. Wenn ich z.B den STM32 in C++ 
programmieren soll, also die Sprache schon drauf hab, warum zur Hoelle 
soll ich mir dann fuer den Linuxteil noch Python antun? Die Sprache tut 
ja weh, ich kann schon was besseres. Was soll ein Multitasking-OS auf 
einem Controller der extra fuer Timingkritische Sachen on Board ist?

Das Board liegt aber irgendwo in der Mitte der beiden Gruppen.

Man kann dasselbe erreichen wenn man einen Raspberry nimmt und da einen 
speziell an seine Aufgabe zugeschnittenen Controller dran haengt.

Aber natuerlich, die Leute werden bezueglich Hardware immer 
inkompetenter. Da ist ein fertiges Board sicher eine niedrig haengende 
Frucht. :)

Vanye

von Stefan (sstaub)


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Hallo Tam, der Ton ist später als das Bild. Ich denke das liegt an der 
Automatischen Synchronisation auf Deutsch bei Youtube (Leider ist das 
Original auf Englisch).
Bei der Arduino Presentation waren nicht nur der technische Aspekt der 
PP Präsentation peinlich. Die Bühne war so grottenschlecht ausgeleuchtet 
das man die Gesichter kaum erkennen konnte.

von Norbert (nfet)


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Veit D. schrieb:
> Ich glaube du hast so Einiges noch nicht verstanden.

Oh ich bin überzeugt davon noch so einiges nicht verstanden zu haben. 
Aber zumindest Vanye scheint es ähnlich zu gehen.
Von daher wäre es doch eine feine Sache, wenn du uns erleuchten 
könntest?

von Christoph Z. (rayelec)


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Ja, verkauft alles den Amis, damit Europa noch abhängiger und 
unselbständiger wird. Aber bei Geld setzt der Verstand nun mal bei 
vielen aus.

von Tom G. (masterx244)


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Stefan schrieb:
> Hallo Tam, der Ton ist später als das Bild. Ich denke das liegt an der
> Automatischen Synchronisation auf Deutsch bei Youtube (Leider ist das
> Original auf Englisch).
> --SCHNIPP--

Klingt die stimme relativ monoton? Daran erkennt man den aufgezwungenen 
Autotranslate

von Christoph M. (mchris)


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von Vanye R. (vanye_rijan)
08.10.2025 05:50

>1. Der typische Arduino-Nutzer, relativ ahnungslos und ohne Willen da
>viel dran zu aendern. Der bekommt durch das ganze Softwaregebamsel viel
>komplexe Hardware einfach zubereitet. Aber braucht er das?

Hier ist so ein Projekt der typischen Arduino-Nutzer:

"in addition, non-radiation tolerant multi-sensors read out by Arduino 
microcontrollers have been installed which will serve as cross-check and 
help calibrating the radiation tolerant FOS."

https://cms.cern/news/stable-cold-tracker-operation-established-aka-tracker-cool

Ist halt so wie mit dem typischen Mikrontroller-Net Nutzer: Immer 
nörgelnd und ein wenig in der Zeit stecken geblieben.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Christoph M. schrieb:
> typischen Arduino-Nutzer

Das Phänomen/Verfahren ist durchaus bekannt und wird auch häufig 
angewendet.

Im 2ten Weltkrieg waren es u.A. die Juden.
In den USA sind gerade die Demokraten und die Latinos die Ausgeburt des 
Bösen.
Tausende weitere Beispiel sind möglich.

Und hier, in den Köpfen einiger sind es die Arduino User.
Kategorisch alle in einen Sack gesteckt, Etikett drangeklebt.

Die Ziele sind klar:
Abgrenzen.
Selbsterhöhung
Überdecken der eigenen Unzulänglichkeit

Üblich:
Diffamieren
Unterstellungen
Raub/Aberkennen der Individualität
Absprechen von Entwicklungswegen/Lernerfolgen

Vom 11 Jährigen Schüler, bis zum Rentner, alle in einen Sack.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (datenreisender)


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Ich bin erstaunt, dass kein Kaufpreis veroeffentlicht wird. Ich bin mir 
auch nicht so richtig klar, wie Arduino in das Portfolio bei Qualcomm 
passen kann: Es gibt bei Arduino zwar eine Pro-Schiene (z.B. Portenta H7 
mit einem ST32H747 und WiFi oder Portenta X8 mit einem Linux / 
ST32H747-Combo), aber es fehlt die "professionelle Unterstuetzung"  fuer 
solche Produkte (die IDE2 ist zwar fuer Hobbyisten OK, aber fuers 
Geschaeft fehlt fast alles). Und kleiner Hinweis: Hobbyisten bringen 
kein Geld.

Ein Beispiel war der MKR Vidor 4000 (ein kleiner SAND21 [kleiner M0] und 
ein FPGA, auf den Markt 2018, 
https://docs.arduino.cc/hardware/mkr-vidor-4000/): Wenig Support, keine 
Beispiele, keine Weiterentwicklung. Es sind sehr viele Produkte, die 
Arduino gestartet hat (sehr ambitioniert) und dann nicht zu einem 
Produkt weiter entwickelt hat.

Oder die PLC-Schiene (das ist eine SPS, in der Gueteklasse von Siemens 
LOGO! oder Beckhoff, https://www.arduino.cc/pro/hardware-arduino-opta/): 
ca. 2017/2018 habe ich das Ding in der Makerfaire in Rom gesehen, fand 
ich nicht schlecht, die Software hat sich auch sehr weiterentwickelt. 
Aber so richtig Fuss fassen hat nicht geklappt.

In einem kleinen Artikel 
(https://en.ilsole24ore.com/art/qualcomm-buys-arduino-the-ivrea-company-celebrates-open-source-boards-AHg2DV2C) 
sind noch zwei kleine Punkte interessant: "Once finalised, the exit will 
be for the investors and co-founders. Massimo Banzi will also leave 
Arduino."

von Christoph M. (mchris)


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von Arduino F. (Firma: Gast)
>Das Phänomen/Verfahren ist durchaus bekannt und wird auch häufig
>angewendet.

Deine Vergleiche sind mir ein wenig zu extrem.
Es gibt sicherlich Aspekte in der Ablehnung von Arduino durch viel 
MC-Net Nutzer wie den Unwillen, Neues zu lernen oder Abgrenzung des 
eigenen Expertenwissens.
Meiner Meinung nach könnte so sein, dass man hier im Mikrocontrollernetz 
nie verstanden hat, was Arduino eigentlich ist:

Es war nämlich immer eine Lösung.

Diese Lösung war am Anfang für Medienkünstler gedacht, um ihnen die 
Ansteuerungen ihrer Kunstobjekte zu vereinfachen. Es kann sich ja nicht 
jeder zwei Jahre lang mit dem Setup von Registersätzen 
auseinandersetzen, nur weil er mal eine Melodie auf einem Piezo spielen 
will.

Das Mikrocontrollernetz hat abr nur gesehen, dass da ein Atmega328 auf 
einer Platine ist und dachte, Arduino sei eben dieses Board mit dem 
verunglückten Anschlusslayout.

Als später dann die ganzen anderen Mikrocontrollerfamilien hinzu kamen, 
war man natürlich vollkommen verwirrt und musste erst mal nach einer 
neuen Erklärung suchen, was Arduino eigentlich sei. Man hat sich dann 
darauf geeinigt, es sei das "Framework", also die API.
Jetzt, wo Qualcomm Arduino-Q auf den Markt bringt, fehlt natürlich den 
meisten die Phantasie, für was dieses Board nun eingesetzt und für was 
es die Lösung sein soll.

Derweil hat sich die Embedded-Welt schön längst Richtung 
Cloud-Anwendungen und KI entwickelt und ich bin auf die nächste 
Erklärung gespannt.

von Rudolph R. (rudolph)


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An dem Q finde ich Bild-Ausgabe per USB-C interessant.
Aber auf Heise steht maximal 1680 x 720, hmm.
Eine günstiges Linux Board mit USB-C wäre für mich genau das richtige 
mal Linux auszuprobieren, einfach an den Monitor stöpseln und gut.

von Veit D. (devil-elec)


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Markus G. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Wofür der STM gedacht ist?
>
> Ähnlich wie ein Einzelkern-RP2350 ohne PIO und RISC-V, aber manche
> Zahlen ein kleines bisschen größer. Oder aktualisierter RP1.

Das war eine rhetorische Frage.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Arduino gestartet hat (sehr ambitioniert) und dann nicht zu einem
> Produkt weiter entwickelt hat.

Was ist in dem Zusammenhang schon ein Produkt? Eigentlich kann man heute 
doch fast alles mit fast jedem Controller machen. Es gibt kaum etwas das 
langweiliger ist wie ein neuer Controller. So gesehen ist Arduino das 
Produkt, im Sinne von einer Marke die den Leuten Dinge naeher bringt 
fuer die sie sich sonst nie interessiert haetten. Und deshalb hat 
Qualcomm wohl Arduino gekauft.
Die Frage ist nur ob es sich auszahlt und wann sie Arduino wieder 
verkaufen und wer der naechste Besitzer sein wird.

Vanye

von Ein T. (ein_typ)


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Vanye R. schrieb:
> Meine Kritik geht eher in eine andere Richtung. Die Anwender von sowas
> teilen sich IMHO in zwei Gruppen auf:
>
> 1. Der typische Arduino-Nutzer, relativ ahnungslos und ohne Willen da
> viel dran zu aendern. Der bekommt durch das ganze Softwaregebamsel viel
> komplexe Hardware einfach zubereitet. Aber braucht er das?

Schon das ist eine ausreichende Daseinsberechtigung.

> 2. Leute die Ahnung, Interesse oder sogar professionalitaet mitbringen.
> Da stoert und nervt Arduino nur. Wenn ich z.B den STM32 in C++
> programmieren soll, also die Sprache schon drauf hab, warum zur Hoelle
> soll ich mir dann fuer den Linuxteil noch Python antun? Die Sprache tut
> ja weh, ich kann schon was besseres. Was soll ein Multitasking-OS auf
> einem Controller der extra fuer Timingkritische Sachen on Board ist?

Nun kann und benutze ich C++, Golang und Python. Weder sind Golang noch 
C++ pauschal "besser" als Python, noch umgekehrt. Und um ehrlich zu 
sein, halte ich derartige Aussagen, sowohl pauschal als auch spezifisch, 
für dumm, naiv und vollkommen unprofessionell. Profis nutzen das 
Werkzeug, das die Aufgabe hinreichend schnell, preiswert, und stabil 
erledigt, und sie haben deswegen auch niemals nur einen Pfeil im Köcher.

von Keks F. (keksliebhaber)


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Arduino war ein guter Einstieg für mich. Allerdings ist die IDE grottig, 
das "Wissen" in der Arduino Community kontraproduktiv, und das Ökosystem 
prädestiniert dafür alte, nutzlose Komponenten auf fehlerhaften 
Bausteinen überteuert zu verkaufen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Schon das ist eine ausreichende Daseinsberechtigung.

Korrekt, das sehe ich durchaus auch so. Allerdings muss man dann 40Euro 
fuer so ein Board bezahlen und da frag ich mich wofuer man das dann 
braucht.

> Nun kann und benutze ich C++, Golang und Python.

Man kann schon, aber in einem Projekt lege ich schon wert darauf das man 
bei einer Sprache bleibt, ausser es gibt wirklich gute Gruende dafuer. 
Schon allein weil man jedesmal grosse Freude hat wenn sich mal wieder 
irgendwo die Version aendert und man den Mist nachziehen darf.
Und gerade hier frage ich mich dann, ist Python teil der Arduinoumgebung 
oder Teil des Debian hosts? Was ist wenn einer von beiden auf eine 
neuere Version umstellt? Ich hab nicht soviel Langeweile als das ich das 
brauche.

Vanye

von Thomas W. (datenreisender)


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Thomas W. schrieb:

> In einem kleinen Artikel
> 
(https://en.ilsole24ore.com/art/qualcomm-buys-arduino-the-ivrea-company-celebrates-open-source-boards-AHg2DV2C)
> sind noch zwei kleine Punkte interessant: "Once finalised, the exit will
> be for the investors and co-founders. Massimo Banzi will also leave
> Arduino."

Ein weiterer Kommentar (dieses Mal vom heise-Verlag): 
https://www.heise.de/blog/Arduino-Uebernahme-durch-Qualcomm-Entscheidender-Moment-fuer-die-Maker-Community-10747584.html

Eigentlich ein sehr positiver Kommentar. Aber vielleicht bin ich nur zu 
negativ eingestellt, als das ich glaube, dass eine AG auch etwas fuer 
das Allgemeinwohl tut (ohne hinterher die Hand aufzuhalten).

von Thomas W. (datenreisender)


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Vanye R. schrieb:
>> Arduino gestartet hat (sehr ambitioniert) und dann nicht zu einem
>> Produkt weiter entwickelt hat.
>
> Was ist in dem Zusammenhang schon ein Produkt? Eigentlich kann man heute
> doch fast alles mit fast jedem Controller machen.

Ein "Produkt" ist (in meiner Ansicht) z.B. Arduino UNO: Ein 
Basis-Prozessor, eine ausreichende (und gepflegte) Library-Auswahl, ein 
Bonus waere z.B. ein Forum (wie es bei Arduino.cc und auch bei 
Raspberrypi [https://forums.raspberrypi.com/] gibt, also Rueckmeldung 
Benutzer -> Entwickler). Der UNO ist keine Raketenwissenschaft, aber 
billig, robust und in hohen Stueckzahlen verfuegbar.

Fuer mich (meine Meinung) waren z.B. der MKR Vidor 4000 oder leider der 
Arduino Zero (https://store.arduino.cc/products/arduino-zero, 2015 
vorgestellt) Beispiele fuer Fehlschlaege: FGPA beim Vidor war wohl fuer 
den ueblichen Hobby-User etwas zu viel, und der Zero seiner Zeit etwas 
voraus: Der InCircuit-Debugger wurde von der IDE nicht unterstuetzt, 
3.3V-I/O war auch nicht so haeufig (vor zehn Jahren), und der Zero war 
richtig teuer (49EUR auf der MakerFaire in 2015).

Ich hoffe sehr dass das Momentum das Banzi mit dem Arduino-Oekosystem 
gegruendet hat ueberleben und sich weiterentwickeln kann. Denn die Art 
und Weise wie sich die Nutzung und Programmierung von Mikrocontroller 
durch das Arduino-Framework vereinfacht wird, ist wirklich eine 
Erfolgsgeschichte. Und da kann man Banzi auch das 1/20-Zoll Spacing 
verzeihen (heisst sogar heute Arduino-Formfaktor :-)

von Christoph M. (mchris)


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Tja, die alles entscheidend Frage ist, ob die Benutzung des System 
einfach bleibt oder ob man im Komplexitäts- und Featuritis-Sumpf stecken 
bleibt.

Ich meine damit nicht, dass ein komplexer Mikrocontroller schlecht ist. 
Wichtig bleibt, dass die Zeit vom Auspacken des Boards bis zum Blinken 
kleiner als 30 Minuten bleibt.

von Nemopuk (nemopuk)


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Icu finde Arduino praktisch, um Grundlagen zu lernen, ohne gleich alles 
gleichzeitig können zu müssen. Dabei sind alte Komponenten kein 
Hindernis.

Die neuen Boards mit mehreren Mikrocontrollern oder gar einem 
Betriebssystem behindern jedoch das Lernen, denke ich.

Offenbar wollen sie die Lücke zwischen dem Lernen und einem großartigen 
Projekt gleich mit bedienen. Doch da bleibt die stark 
vereinfachte/reduzierte Software ein Flaschenhals.

von Thomas W. (datenreisender)


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Nemopuk schrieb:
> Icu finde Arduino praktisch, um Grundlagen zu lernen, ohne gleich alles
> gleichzeitig können zu müssen. Dabei sind alte Komponenten kein
> Hindernis.

Vor allen Dingen wenn die "alten Komponenten" nicht so komplex sind. Es 
ist fuer die meisten Anfaenger schwierig genug ueberhaupt einen roten 
Faden in seine Programme zu bekommen. Dann noch neue Super-Komponenten 
macht es alles schwierig.

> Die neuen Boards mit mehreren Mikrocontrollern oder gar einem
> Betriebssystem behindern jedoch das Lernen, denke ich.

Wir wissen ja nicht die Verkaufszahlen von z.B. einem Arduino Giga 
(enthaelt einen STM32H747XI [Dual-Prozzi M7/M4]). Sich in das Ding 
einzuarbeiten ist fuer einen mit Vorkenntnisse schon nicht ohne, fuer 
einen Anfaenger einfach unmoeglich. Und eine Erwachsene IDE wuerde auch 
helfen.

> Offenbar wollen sie die Lücke zwischen dem Lernen und einem großartigen
> Projekt gleich mit bedienen. Doch da bleibt die stark
> vereinfachte/reduzierte Software ein Flaschenhals.

Fuer das Lernen (was Banzi damals als sehr wichtiges Ziel gesehen hatte) 
reicht die einfache IDE schon. Aber die Limits der IDE sind schnell 
erreicht.

Man muss auch sehen. der Preis des Arduinos war auch wichtig, 
insbesondere in Schulen (die Situation in den Schulen in D ist Mah-Mah, 
in IT ganz schlecht). Und da war das guenstige System schon sehr positiv 
besetzt.

mChris hatte ja auch ein "Erwachsenen-Projekt"
https://cms.cern/news/stable-cold-tracker-operation-established-aka-tracker-cool
gesehen, dass mit einem Arduino durchgefuehrt werden kann: Kein 
CAMAC-Crate, kein NIM-Crate, nur einen 15EUR-Controller. Hat schon 
Charme.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Faden in seine Programme zu bekommen. Dann noch neue Super-Komponenten
> macht es alles schwierig.

Wenn man es nur gut genug abstrahiert ist das kein Problem. Aber man hat 
natuerlich immer noch die Kosten der Hardware. Auch das ist okay wenn 
man sie denn fuer seine Anwendung braucht! Ich denke nur das ist 
weitestgehend nicht der Fall. Ausserdem werden sich chinesische 
Billiganbieter mit dem Nachbau schwer tun wenn sie dafuer immer eine MCU 
von Qualcomm brauchen. .-)

Vanye

von Veit D. (devil-elec)


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Moin,

der Threadverlauf ist interessant. So langsam wird der Tonfall wieder 
normal, nachdem sich Einige künstlich überflüssig aufgeregt hatten. 
Freut mich. Dennoch muss ich meinen Senf zu Vanye abgeben. Wenn ich 
solche Antworten o.ä. lese die sich in sich beißen, muss ich das 
kommentieren. Du suchst regelrecht ganz bewusst das Haar in der Suppe. 
Merkt man in jeder Antwort. Man könnte sich ja auch erfreut zeigen das 
ein günstiges Entwicklungsboard mit 2 unterschiedlichen "Controllern" 
zur Verfügung steht, was es so noch nicht gab.

> Aber man hat natuerlich immer noch die Kosten der Hardware.
> Auch das ist okay wenn man sie denn fuer seine Anwendung braucht!

Kosten fallen so oder so an. Der Punkt ist, den du machst, wenn es 
jemand benötigt, wird er wissen was er kauft. 39 €uro sind das für Board 
ganz sicher nicht zu viel.

> Ich denke nur das ist weitestgehend nicht der Fall.
Hier beißt sich deine eigene irrelevante Aussage. Denn wie du selbst 
sagst, wer es benötigt wird es bewusst kaufen.

> Ausserdem werden sich chinesische Billiganbieter mit dem Nachbau schwer tun wenn 
sie
> dafuer immer eine MCU von Qualcomm brauchen. .-)

Warum schielt man immer auf billige Nachbauten. Wenn du die Stückzahlen 
gering einschätzt, was durchaus sein kann und die 39 €uro für das 
Original völlig in Ordnung sind, wofür soll man auf Nachbauten mit 
unbekannten Problemen warten. Von der Portenta Familie gibt es auch 
keine Nachbauten, weil sie speziell sind.

Man muss sich nur klar machen, das "Arduino" nach dem Wachstum der 
letzten Jahre "nur noch" der bekannte Markenbegriff ist, wie Uhu bei 
Klebstoffen oder Tesa bei Klebeband, worunter eine Vielzahl an 
unterschiedlichen Plattformen entstanden ist. Jeder kann auswählen was 
er nutzen möchte bevor für seinen ersten Versuch eine Kostspielige 
Eigenentwicklung macht. Dann hat er schon einmal das fertige Board. Für 
erste schnelle Tests nimmt er die Arduino IDE. Für alles weitere kann er 
sich austoben mit was auch immer.
Manchmal wird man feststellen, dass ist doch nicht so passend im Projekt 
und alles wird eingestampft. Man hat im Gesamten betrachtet dennoch Zeit 
und Kosten gespart - für die eigene Feststellung. Ich meine alle 
Controllerhersteller bieten doch selbst auch Entwicklungsboards an. 
Arduino macht im Grunde nichts anderes, hat nur eine größere Auswahl 
über Herstellergrenzen hinweg inkl. IDE womit grundlegende Dinge über 
alle Boards hinweg gleich zu Programmieren sind. Mehr ist es doch nicht.

... unaufgeregtes Wochenende.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Dich stoert es das andere eine andere Meinung wie du haben und es waere 
schoener wenn sie die nicht aeussern wuerden? :-D

Im uebrigen steh ich, wie ich im verschobenen Haupthread sagte, dem 
Board persoenlich durchaus positiv gegenueber. Aber halt aus der 
Sichtweise von jemand der professionell Hardware entwickelt. Ich glaube 
aber nicht das sich dieses Konzept bei der breiten Masse durchsetzt. 
Aber natuerlich kann ich mich irren, nicht schlimm. Ich bin ja kein 
Fanboy.

Du konntest ja hier schon mehrmals lesen das fuer die meisten Leute 
Arduino an Reiz verloren hat weil sie heute schon eher mit ESP32 
rummachen. Aus der Sicht eines Profis ist an ESP32 alles schlecht. Das 
einzige was erstaunlich ist, ist der guenstige Preis. Und das ist das 
einzige was die Menschen interessiert.

BTW: Ihr labert hier doch nicht alle nur theoretisch oder? Ihr habt 
doch, wie auch ich, alle schon mal das Datenblatt eines STM32U5 gelesen 
oder? Fandet ihr es nicht sehr erstaunlich welcher geradezu erheblicher 
Aufwand bei diesem Prozessor fuer alles verwendet wird was irgendwie mit 
Verschluesselung, Signierung, protection zu tun hat? Ich bin mal 
gespannt wann das seine Anwendung findet. .-)

Vanye

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Vanye R. schrieb:
> Aber natuerlich kann ich mich irren, nicht schlimm. Ich bin ja kein
> Fanboy.
Auch Fanboys können sich irren.

Vanye R. schrieb:
> Ihr habt
> doch, wie auch ich, alle schon mal das Datenblatt eines STM32U5 gelesen
> oder?

Rein geschaut!
Es ist mächtig.

Vanye R. schrieb:
> Ich bin mal
> gespannt wann das seine Anwendung findet. .-)
Das wird dauern, wenn überhaupt.
Das Arduino Framework hat da (noch) keinen Ansatzpunkt.

Es besteht allerdings die Chance, dass Qualcomm und STM dafür einen 
Rahmen schaffen können. Groß genug sind beide, dass sie den Aufwand 
betreiben könnten.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

na aber Vanye, ich habe in erster Linie festgestellt, dass du dir mit 
deinen eigenen Aussagen selbst widersprichst. So wie jetzt auch wieder. 
Vorher wird geschrieben es ist alles Mist. Danach wird geschrieben es 
ist alles gut.
Ich habe nicht geschrieben das du nicht anderer Meinung sein darfst. Ich 
habe im gleichen Thread nur mehrere Widersprüche festgestellt. Da komme 
ich echt nicht mehr mit was das werden soll.

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Veit D. schrieb:
> Hallo

Zu Vanyes innerem Aufbau kann ich nicht viel sagen...
Aber von mir weiß ich, dass ich zu vielen Dingen auch mehrere 
Meinungen/Ansichten habe.

Befrage einen Imker zu einem speziellen Bienen Faktum, die Chance ist 
groß, dass du 5 Ansichten zu hören bekommst, die alle irgendwie richtig 
sind, obwohl sie sich teilweise widersprechen.


Es ist ein bekanntes und häufig praktiziertes Verfahren!
https://de.wikipedia.org/wiki/Dialektik
Zeigt meist bessere Ergebnisse, als Scheuklappen/Schmalspur denken.

: Bearbeitet durch User
von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ich sage einmal so. Ich habe verstanden was du mir sagen möchtest.
Okay.

von Christoph M. (mchris)


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von Keks F. (keksliebhaber)
09.10.2025 10:11
>Arduino war ein guter Einstieg für mich. Allerdings ist die IDE grottig,
>das "Wissen" in der Arduino Community kontraproduktiv, und das Ökosystem
>prädestiniert dafür alte, nutzlose Komponenten auf fehlerhaften
>Bausteinen überteuert zu verkaufen.

Die Arduino IDE wird oft kritisiert. Dazu muss man allerdings die 
Historie ein wenig kennen. In der Zeit, in der sie entstand waren 
nämlich die meisten Mikrocontroller-IDEs ziemlich schwierig in Betrieb 
zu nehmen und wenn man einen neuen Kontroller mit neuer IDE gekauft 
hatte, konnte es locker mal eine Woche oder länger dauern, bis das 
System lief.
Pfade mussten händisch gesetzt werden, irgendwelche Libraries fehlten 
oder in den tiefen der Menupunkte war irgend eine Option nicht gesetzt 
so dass man über Tage nach dem Problem suchen konnte. Die 
Programmierschnittstelle war sowieso ein Problem und wenn der passende 
Treiber da war, wurde er vom Windows Betriebssystem aus schwer 
nachvollziehbaren Gründen blockiert.

In kurz: Die Systeme waren für Profis, die sich nicht nur mit 
Mikrocontrollern auskannten, sondern auch noch mit den tiefen der 
Betriebssysteme auskannten und irgendwie Treiber und Pfadprobleme lösen 
konnten.

Da war die Arduino-IDE ein Lichtblick: Installieren, Blinkbeispiel 
herunterladen 5 Minuten später hat es funktioniert. Ich habe alleine aus 
dem Grund Arduinos (die größeren mit den ARM's) im ziemlich 
professionellen Entwicklungsumfeld eingesetzt, weil die verschiedenen 
Benutzer das Softwareupdate ohne größere Probleme selbst machen konnten.

Viele Mikrocontrollerhersteller haben sich an der Arduino-IDE in dem 
Sinne ein Beispiel genommen, dass die Inbetriebname der IDEs heute 
deutlich einfacher ist.

Im professionellen Embedded-Umfeld, bei dem größere Entwicklungsteams 
mit 50 Entwicklern an z.B. den PowerPC Mikrocontrollern arbeiten, kann 
der Compiliervorgang natürlich ähnlich kompliziert sein wie früher. Dort 
hat man aber mittlerweile aber spezielle Mitarbeiter "DevOps", die sich 
um die ganze Toolverwaltung kümmern.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Arduino IDE wird oft kritisiert. Dazu muss man allerdings die
> Historie ein wenig kennen.

Ne, das muss man nicht. Man kann etwas einfach so kritisieren. 
Allerdings sollte man begruenden warum einen etwas nicht gefaellt. Der 
historische Hintergrund mag dann interessant sein wenn man darueber 
nachdenkt ob und wie man das Problem loesen kann. Es ist aber schlecht 
wenn man nur sagt Arduino ist doof/gut.

Ein Beispiel:

Ich kritisiere das Arduino, selbst auf einem relativ schnellen Rechner, 
erstaunlich lahm ist. Das kann man nun nachvollziehen oder auch nicht. 
Und dann kann man schauen welche Fehlentscheidungen der Vergangenheit 
dafuer zustaendig sind wenn man dem zustimmt.

Ein anderes Beispiel: :-D

Ich kritisiere das der Editor in Arduino nicht Emacs kompatibel ist. Das 
kann fuer mich ziemlich nervig sein weil die Vorstellung beim editieren 
die Finger von der Tastatur zu nehmen um zur Maus zu greifen als 
Rueckschritt empfunden wird. Es waere aber sicher eine persoenliche 
Kritik die jemand anderes ganz anders sehen kann.


Arduino hat hier aber ein grundsaetzlich nicht loesbares Problem. Die 
Idee hinter der Umgebung war/ist ja relativ komplexe Sachverhalte 
moeglichst einfach darzustellen. Das geht nur indem man vieles weg 
laesst. Man kann dann immer kritisieren das einem xyz fehlt. Aber wuerde 
man alles einbauen das einem einfaellt, kaeme vermutlich am Ende sowas 
wie Eclipse bei raus und das ist dann auch wieder nicht gut weil 
Anfaenger damit ueberfordert sind.

Also man kann es niemanden recht machen, jeder hat was zu noergeln. :-D

Vanye

von Stefan (sstaub)


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Offensichtlich haben manche Forenteilnehmer, besonders wie Vanye, das 
grundsätzliche Konzept von ARDUINO überhaupt nicht verstanden.

1. ARDUINO ist eine Lernplatform
2. ARDUINO ist eine Lernplatform
3. ARDUINO ist eine Lernplatform

Und natürlich spielt die Geschichte von ARDUINO eine große Rolle.

Alles beginnt mit Processing https://processing.org,
einer IDE und Framework unter JAVA (mittlerweile auch PYTHON) die es 
Künstlern erlaubt Computergraphiken (und vieles mehr) ohne große 
Programmierer Vorkenntnisse zu erstellen.

Darauf folgte WIRING um das selbe Konzept auf Microcontroller (AVR) zu 
übertragen. Die WIRING IDE, die später von ARDUINO geforkt wurde, ist 
selbst ein Fork der Processing IDE.

Nach vielen Kämpfen entstand dann ARDUINO, hierzu ein Statement des 
WIRING Entwicklers mit vielen Hintergründen unter 
https://arduinohistory.github.io/de.html

Das ARDUINO von Anfang an Schwächen hatte muss jedem klar sein,
z.B. die mangelnde Objektorientiertheit was auch an der fehlenden C++ 
Standardbibliothek für AVRs gelegen mag oder auch abstruse Bibliothek 
APIs. Wiring++, was nur als Konzept mit Beta-IDE existiert hat, wollte 
dies teilweise ändern und ist bis heute ein heisses Eisen bei ARDUINO 
was man besser nicht anfassen sollte. Deswegen bin ich zeitweise auf 
Mbed (https://os.mbed.com) umgestiegen, das sich mittlerweile fast (bis 
auf den Community Nachfolger Mbed-CE https://mbed-ce.dev) von selbst 
erledigt hat.

Zu den IDEs, für die es früher von jedem Hersteller eigene Forks gab, 
z.B. Maple, LunchPad und andere, siehe auch 
https://embeddedcomputing.weebly.com/legacy-platforms.html

Ja, die ARDUINO IDEs sind Kacke und selbst die Version 2 hat massive 
Mängel (keine Plugins, nur ein Theia Fork); man stößt zu schnell an die 
Grenzen was besonders bei der Entwicklung von Libraries wegen des 
fehlenden Projektmanagements durchaus ein Problem ist.

Deshalb bin ich bereits vor 10 Jahren auf PlatformIO umgestiegen, damals 
noch unter der ATOM IDE. Auch wenn es massive Zerwürfnisse mit der Maker 
Community wegen des Vendor Lock gegeben hat, bin ich dabei geblieben.
VSCode ist einfach Standard geworden, trotz der mittlerweilen 
Überfrachtung mit Funktionalitäten, die eigentlich vermieden werden 
sollten.
Ich nutze PIO für meine Arduino Libraries die ich unter 
https://github.com/sstaub veröffentliche.

Für den einfachen Maker (nicht abwertend gemeint) kann aber die ARDUINO 
IDE 2 durchaus ausreichend sein.

Wer sich eine ARDUINO kompatible IDE unter VSCode wünscht ist bei der 
Arduino Community Edition gut aufgehoben, 
https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=vscode-arduino.vscode-arduino-community

@Vanye, ob eine IDE mit Emacs oder anderen IDEs kompatibel ist, 
interessiert letztendlich keine Sau. Es hält dich niemand davon ab 
andere Editoren, IDEs oder Boards zu benutzen.

Meine Kritik am UNO Q Board habe ich in einem früheren Beitrag geäußert, 
da ist im wesentlichen nichts hinzuzufügen.

von Christoph M. (mchris)


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Stefan (sstaub)
12.10.2025 12:33

>1. ARDUINO ist eine Lernplatform
>2. ARDUINO ist eine Lernplatform
>3. ARDUINO ist eine Lernplatform

Jetzt hast du es 3 mal hingeschrieben und es ist genauso sinnvoll wie
- Ein Fahrrad ist eine Lernplatform für das Fahrradfahren
- Ein PC ist eine Lernplatform um programmieren zu lernen
- STM-Cube ist eine Lernplatform für STM Mikrocontroller

In allen Fällen beschreibe es nur eine Möglichkeit, für was etwas 
benutzt werden kann, aber nicht muss.

Wie ich schon geschrieben hatte, war Arduino konzipiert als vereinfachte 
Platform für Elektronikkünstler und nicht als Lernplatform.

In der Wiring-Doku steht dazu gleich ziemlich am Anfang:
1
I started Wiring in 2003 as my Master’s thesis project at the Interaction Design Institute Ivrea (IDII) in Italy.
2
3
The objective of the thesis was to make it easy for artists and designers to work with electronics, by abstracting away the often complicated details of electronics so they can focus on their own objectives.

https://arduinohistory.github.io/

von Nemopuk (nemopuk)


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Christoph M. schrieb:
> Wie ich schon geschrieben hatte, war Arduino konzipiert als vereinfachte
> Platform für Elektronikkünstler

ja schon, aber daraus wurde eine

> Lernplatform

von Veit D. (devil-elec)


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Stefan schrieb:

> Wer sich eine ARDUINO kompatible IDE unter VSCode wünscht ist bei der
> Arduino Community Edition gut aufgehoben,
> 
https://marketplace.visualstudio.com/items?itemName=vscode-arduino.vscode-arduino-community

Danke für den Hinweis. Merke ich mir vor. PIO wäre ein Thema für sich. 
;-)

von Christoph M. (mchris)


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Nemopuk (nemopuk)
12.10.2025 15:14
>ja schon, aber daraus wurde eine
In den Schulen wird es tatsächlich viel verwendet. Da gibt es aber auch 
Fahrradkurse und trotzdem ist das Fahrrad keine vorwiegend Lernplatform 
für das Fahrradfahren.

von Christoph M. (mchris)


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Vanye R. (vanye_rijan)
12.10.2025 09:09

>Ich kritisiere das der Editor in Arduino nicht Emacs kompatibel ist. Das
>kann fuer mich ziemlich nervig sein weil die Vorstellung beim editieren
>die Finger von der Tastatur zu nehmen um zur Maus zu greifen als
>Rueckschritt empfunden wird. Es waere aber sicher eine persoenliche
>Kritik die jemand anderes ganz anders sehen kann.

Dafür gibt es aber vermutlich diese Lösung:
https://github.com/arduino/arduino-cli

von Christoph M. (mchris)


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Hier noch so ein "Anfänger" der die Arduino-IDE benutzt ;-)

https://hackaday.com/2025/10/19/filming-at-the-speed-of-light-about-one-foot-per-nanosecond/

von Frank O. (frank_o)


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Christoph M. schrieb:
> Hier noch so ein "Anfänger" der die Arduino-IDE benutzt ;-)

Und er hat, nach dem Verschieben der Kamera, die Relativitätstheorie 
bewiesen.
Da gibt es doch diese Beispiel mit dem Auto, das an dem Beobachter 
vorbei fährt. Das ist damit sehr schon dargestellt.
Tolles Video!

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