Liebe Elektroniker, ich bitte euch um Unterstützung bei dem Versuch der Reparatur meines 42" LCD-TV. Der Fernseher ist ca. 13 Jahre alt, hing Zeit seines Lebens am Strom, funktionierte einwandfrei und stand nun umzugsbedingt ca. 3 Monate stromlos im Wohnzimmer. Beim ersten Anstecken gab es einen Knall und der LS löste aus. Gestern habe ich die Netzteilplatine ausgebaut und untersucht. Auf den ersten Blick ist einer der drei Zwischenkreiskondensatoren (C113) erkennbar zerstört. Das Cap ist an den Sollbruchstellen aufgeplatzt und Schmauchspuren sind ersichtlich. Ich habe alle drei Kondensatoren ausgelötet und am Komponententester geprüft: der defekte Kondensator hat keinen Durchgang, die beiden anderen werden mit 45 µF, 1,3 Ohm ESR und 1,4 % Vloss angezeigt. Wie würdet ihr nun bei der weiteren Fehlersuche und Reparatur vorgehen? Reicht ein Tausch der Elkos aus, oder sind hier höchstwahrscheinlich noch weitere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen worden? Folgendes habe ich noch untersucht: Den Brückengleichrichter BD001 (ganz rechts unter dem Kühlblech) habe ich entlötet und gemessen, der zeigte keine Auffälligkeiten. Der Schalttransistor Q101 (unter dem mittleren Kühlblech im unteren Drittel) für die Zwischenkreistransformatoren T100/T101 ist hochohmig (MOhm-Bereich). IC301, der Schalter für Transformatoren des Ausgangskreises, ist über den Pins 1 und 10 hochohmig (ca. 1 MOhm). Die bedrahtete Feinsicherung F001 (links unten auf der Platine, direkt am Netzeingang) hat keinen Durchgang. Die bedrahtete Feinsicherung F301 ist intakt. Über dem Varistor RV001 messe ich ca. 1 MOhm. Für den Fernseher ist der Schaltplan vorhanden, nur leider enthält dieser das Netzteil nicht. Dieses ist ein Produkt von Liteon und nennt sich PA-3201-01TS. Viele Grüße, Markus.
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Versehentlich wurden die Bilder der Platine verkleinert.
Schaltplan. Dioden und Schalttransistor in der PFC ebenfalls prüfen.
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Endlich mal ein Fragesteller der von sich aus vernünftige Information liefert!
Bei allen von mir reparierten Monitoren und Fernsehern mit aufgegangenen Elkos waren nur die Elkos defekt. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass andere Teile entweder mitgerissen wurden oder auch Ursache sind. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit für recht gering. Allerdings sollte man sich auch die anderen Elkos nochmal genauer ansehen und bei Verdacht gleich mit wechseln. Eine evtl. notwendige Fehlersuche würde ich erst durchführen, nachdem die Elkos bereits ausgetauscht sind. Gruß Jobst
H. H. schrieb: > Schaltplan. > > > Dioden und Schalttransistor in der PFC ebenfalls prüfen. Ich danke dir! Ab morgen bin ich eine Woche im Urlaub und werde mir den Plan als Lektüre mitnehmen. Die Bauteile der PFC prüfe ich nach meiner Rückkehr.
Jobst M. schrieb: > Bei allen von mir reparierten Monitoren und Fernsehern mit aufgegangenen > Elkos waren nur die Elkos defekt. > Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass andere Teile entweder > mitgerissen wurden oder auch Ursache sind. Ich hatte ein kleineres Netzteil mit geplatztem 400V-Elko auf dem Tisch, da hatte der Brückengleichrichter davor Durchzug. Wer wen getötet hat, kann man nur raten. Aber auch dessen Vorgechichte war, längere Zeit unbestromt gelagert.
Manfred P. schrieb: > Aber auch dessen Vorgechichte > war, längere Zeit unbestromt gelagert. Habe auch schon zig Geräte totgelagert. Warum auch immer. Elkos vertrocknet, Feuchtigkeit…..?
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Jobst M. schrieb: > Bei allen von mir reparierten Monitoren und Fernsehern mit aufgegangenen > Elkos waren nur die Elkos defekt. Servus Jobst, danke dir für den Erfahrungswert. Ich werde mir die infrage kommenden Elkos anschauen. Anfänglich, noch vor Aufschrauben des Geräts, hatte ich an eventuell durchgegangene X-Kondensatoren gedacht. Bisher habe ich noch keinen von denen ausgelötet und auf die tatsächlich noch vorhandene Kapazität untersucht. Meinst du, das wäre sinnvoll? Gruß, Markus.
Manfred P. schrieb: > Ich hatte ein kleineres Netzteil mit geplatztem 400V-Elko auf dem Tisch, > da hatte der Brückengleichrichter davor Durchzug. Hallo Manfred, auch sowas hatte ich in Verdacht, daher habe ich den Brückengleichrichter geprüft. Der scheint aber okay. In die Richtungen, in die er leiten soll, zeigt der Diodentester ca. 0,48 V an (bzw. 0,87 V über + zu -), alle anderen Richtungen sind gesperrt. Gruß, Markus.
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