Hallo, habe hier ein äußerlich ganz normales Gigabyte-Mainboard mit der Bezeichnung H310M A 2.0 . Auf dem Board ist eine ältere BIOS-Version. Wenn ich die aktuellste BIOS-Version von Gigabyte runterlade (H310MA2.F5) und versuche, diese im BIOS zu installieren, wird die Fehlermeldung "Q-Flash Manager: Oemid Mismatch" ausgespuckt. Das Board scheint also wohl so eine Art Custom Made Board zu sein (obwohl nichts dergleichen aufgedruckt ist). Meine Frage lautet nun: Könnte man versuchsweise den BIOS-Chip auslöten und von Hand mit der neusten BIOS-Version H310MA2.F5 flashen? Kenne mich mit dem Flashen allerdings nicht aus. Habe hier eine USB-Platine mit CH341A-Chip, die hat MOSI, MISO, SCK, SDA, SCL und andere Anschlüsse, und den Aufdruck "All in One I2C/SPI/UART/MEM/EPP" Hier ein Amazon-Link dazu: https://www.amazon.com/CH341A-Serial-Adapter-Converter-Debugging/dp/B081SV5ZDY Könnte man damit den BIOS-Chip flashen und wenn ja, mit welcher Software? Der Chip selber ist bedruckt mit: WINBOND 25Q128JVS0 1916 (SOIC-8-Package) Aus dem Datenblatt werde ich leider nicht ganz schlau. https://www.winbond.com/resource-files/w25q128jv_dtr%20revc%2003272018%20plus.pdf Es scheint ein 3,3V NOR Flash SPI-Typ zu sein.
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Es kann sein, dass erst Secure Boot abgeschaltet werden muss, bevor das BIOS geflasht werden kann.
Dirk schrieb: > Kenne mich mit dem Flashen allerdings nicht aus. Stand denn bei der Downloadseite keine Anleitung? Früher war das einfach, clean Boot Dosdiskette booten, BIOS draufladen, fertig. Mit Gewalt würde ich da gar nichts anfangen. Eventuell ist beim Download oder beim Zwischenspeichern etwas schiefgegangen. Auf welchem Format möchte das Bios-File denn drauf sein?
Dirk schrieb: > Könnte man versuchsweise den BIOS-Chip auslöten und von Hand mit der > neusten BIOS-Version H310MA2.F5 flashen? Wenn du derartige Handstände veranstalten willst, dann besorge dir einen kompartiblen 25128 Chip. Dann hast du den Originalchip immer noch als Rückversicherung. Selbst wenn du die passende BIOS Version flasht, kann es "überraschende Nebenwirkungen" geben. Z.B. kann die individuelle MAC Adresse eines Onboard LAN Chips, die beim Aktualsieren des BIOS übernommen wird, leer bleiben. Gleiches gilt für ein installiertes Windows, was einen Lizenzschlüssel ebenfalls im BIOS ablegt. Derlei individuelle Dinge sind dann weg.
Ich hab das eigentlich auch nur extrem selten, dass man ein BIOS updaten muss. Auf der Arbeit laufen einem kollegen hunderte Rechner über'n Tisch. Davon haben Kontron-Rechner mal direkt beim Auspacken geplärrt. Angeblich CPU-Error. Diese Reihe brauchte dann mal ein Update, ja... Wenn Ihr krude anmutende Fehler in den Rechnern habt, macht einfach erstmal ein richtiges BIOS-Reset. -Hab ich oft genug beschrieben. Das hat schon Anzeigefehler behoben, "fehlende" Laufwerke (nur SATA0 nicht erkannt) kamen zurück, Akku-Laufzeiten in Laptops wurden wieder verlängert. Ach... und vieles mehr.
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Dirk schrieb: > habe hier ein äußerlich ganz normales Gigabyte-Mainboard mit der > Bezeichnung H310M A 2.0 . Bist du dir mir der Bezeichnung ganz sicher? Die Gigabyte-Webseite ist da etwas buggy, wenn man nach "H310M" sucht, wird das als einziges Mainboard ausgegeben, Gigabyte hat aber einige andere "UltraDurable"-Mainboards mit "H310M" hergestellt. Die findet man z.B. über die Dropdown-Auswahl. Klaus schrieb: > Was versprichst du dir von dem Update? Liest sich in der Beschreibung schon so, als hätten die in den vorherigen Versionen ordentlich was verkackt…
Dirk schrieb: > "Q-Flash Manager: Oemid Mismatch" Also ein Board mit für den OEM angepasstem Bios, z.B. Wortmann. > Könnte man versuchsweise den BIOS-Chip auslöten und von Hand mit der > neusten BIOS-Version H310MA2.F5 flashen? Kann man machen, meist laufen die Boards damit auch. Nebenwirkungen wurden oben schon beschrieben, z.B. Verlust der MAC-Adresse. Kann man vor dem Flashen aber alles wieder einbauen. Bevor du lötest: - Exakten Boardtyp verifizieren, s. Beitrag von Εrnst B. - Versuche, den OEM herauszufinden. Bei Wortmann z.B. gibt es Updates nach Eingabe der Serien-Nr. des PC. - Achte auf Hinweise, die eine Umbennung der Datei erfordern. Es gab Flasher, die konnten nur "bios.bin" oder "xyz.bla" flashen. - Versuche, sofern möglich, schrittweise Updates einzuspielen, also nicht F2->F5, sondern alle Zwischenschritte.
.● Des|ntegrator ●. schrieb: > Ich hab das eigentlich auch nur extrem selten, > dass man ein BIOS updaten muss. Früher war das so, aber bei meinen letzten paar Systemen war es schon nötig. Ich hab bisher bei 3 Systemen das Bios geupdated. Bei einem MB konnte man einen USB-Stick einstecken, und dann einen Knopf drücken. Ein update behob meine RAM Erkennungsprobleme. Ein späteres reparierte kaputte ACPI Tabellen und fixte einige Probleme, die ich mit den PCIe slots hatte. Bei meinem HP Laptop ging es bequem über fwupd unter Linux. Ein Update hat da mal ein Problem mit dem Zuklappen / Bildschirm gelöst. (Ich hab den Laptop immer Zugeklappt am Dock gestartet, und vor dem Update wurde der Laptop Bildschirm dann gar nicht erkannt. Wenn er beim starten nicht zugeklappt war gings. Nach dem Update war das behoben.) Und dann hatte ich mal noch so ein Netbook, da gab es nur eine Anleitung für unter Windows. Die Firmware kam aber als UEFI Binary. Da machte ich dann den Fehler, das mit Grub zu starten, lief dann bis zu 60% durch, und dann war es tot. An der Hardware herumbasteln hab ich aber noch nie versucht.
Max I. schrieb: > - Versuche, den OEM herauszufinden. Bei Wortmann z.B. gibt es Updates > nach Eingabe der Serien-Nr. des PC. Wenn man nur das Board "geerbt" hat, nutzt einem das nur nichts. Ich hatte auch mal Asus Server Boards, wo ein Teil von auf HP geflasht waren. Da meckert das Flashtool dann auch, bei einem Crossflash. Bestenfalls lässt sich die Meldung ignorieren und wegklicken. Ich hatte auch schon ein "Asus Board", was für einen OEM produziert war, wo der BIOS Chip nur halbe Größe des original Asus Files groß war. Das Flashtool hatte den Besitzer ins offene Messer laufen lassen und stellte dann mittendrin fest: "oh, da ist ja kein Platz mehr" Irgendwie konnte ich das alte File noch auftreiben und den Chip auf dem Programmer verarzten. Sowas ist immer ein bisschen, wie der Tanz auf dem Vulkan. Wenn man ganz viel Zeit und Nerven hat, einen passenden Chipprogrammer sein Eigen nennt und idealerweise auch noch passende Ersatzchips hat und über hinreichende Lötkenntnisse und Equipment verfügt und auch einen Totalausfall verschmerzen kann, dann kann man das angehen. Ich hab auch schon mal ein Gigabyte Dual-BIOS Board gschafft, lahmzulegen (was theoretisch fast unmöglich ist) und einem halben Tag zur Wiederbelebung gebraucht. Was war passiert? Das Board war EOL und wurde nicht mehr mit neueren BIOS Versionen supported. Für den Onboard RAID Controller gab es aber bei einem anderen Boardhersteller ein BIOS, was ein neueres RAID BIOS enthielt. Bit CB-ROM, in etwas so etwas, wie ZIP für BIOS, habe ich aus dem anderen BIOS das File für den Controller extrahiert und in die letze Version meines Boardes mit eingebunden. Dieses Custom-BIOS habe ich dann geflasht. Beim Hochfahren blieb das BIOS dann hängen. Da aber die Prüfsumme passte, dachte die Revovery Routine aber nicht daran, zu starten. Also mußte ich den fest verlöteten PLCC32 Chip auslöten und neu flashen. Dem habe ich bei der Gelegenheit gleich einen Sockel auf dem MoBo verpasst. Es ging somit gut aus, aber ich hatte tüchtig geflucht :-)))
Gerald B. schrieb: > Max I. schrieb: >> - Versuche, den OEM herauszufinden. Bei Wortmann z.B. gibt es Updates >> nach Eingabe der Serien-Nr. des PC. > > Wenn man nur das Board "geerbt" hat, nutzt einem das nur nichts. Kommt drauf an - bei vielen "Marken-PCs" kann man sich die Info anzeigen lassen. > CB-ROM Boah, du bist ja auch alt ;)
Hallo, Danke für das rege Interesse und die vielen Vorschläge! Ja, Secure Boot ist abgeschaltet. Genau, das Mainboard habe ich "geerbt". Mir ist aufgefallen, dass beim Start folgendes gezeigt wird: "Exone IT für Unternehmen" Das scheint diese Firma zu sein: https://www.extracomputer.de/unternehmen/unsere-eigenmarken/exone/ Gerald B. schrieb: > Selbst wenn du die passende BIOS Version flasht, kann es "überraschende > Nebenwirkungen" geben. > Z.B. kann die individuelle MAC Adresse eines Onboard LAN Chips, die beim > Aktualsieren des BIOS übernommen wird, leer bleiben. Gleiches gilt für > ein installiertes Windows, was einen Lizenzschlüssel ebenfalls im BIOS > ablegt. Derlei individuelle Dinge sind dann weg. Es geht um das reine Board, da existiert noch kein PC zu. Εrnst B. schrieb: >> Bezeichnung H310M A 2.0 . > > Bist du dir mir der Bezeichnung ganz sicher? > Die Gigabyte-Webseite ist da etwas buggy, wenn man nach "H310M" sucht, > wird das als einziges Mainboard ausgegeben, Gigabyte hat aber einige > andere "UltraDurable"-Mainboards mit "H310M" hergestellt. Die findet man > z.B. über die Dropdown-Auswahl. Auf dem Board ist "Gigabyte H310M A 2.0" aufgedruckt, deshalb gehe ich davon aus. Max I. schrieb: > - Versuche, den OEM herauszufinden. Bei Wortmann z.B. gibt es Updates > nach Eingabe der Serien-Nr. des PC. Habe leider nur das blanke Board. Versuche aber mal, das zu recherchieren. > - Versuche, sofern möglich, schrittweise Updates einzuspielen, also > nicht F2->F5, sondern alle Zwischenschritte. Das teste ich aus. > z.B. Verlust der MAC-Adresse. Kann man > vor dem Flashen aber alles wieder einbauen. Woran merkt man, dass die MAC-Adresse verlorengegangen ist und wie kann man sie wieder einbauen? Ich sage es mal so, das Board ist nicht extrem wichtig. Wenn es klappt, ist das natürlich prima.
Dirk schrieb: > Könnte man versuchsweise den BIOS-Chip auslöten und von Hand mit der > neusten BIOS-Version H310MA2.F5 flashen? Kann man schon. Aber das ist nicht ganz einfach. Denn Du darfst nicht alles überschreiben, sondern nur manche Sektoren. Einige Sektoren werden vom Mainboard-Hersteller mit speziellen Daten für das Intel ME und das fTPM initialisiert und diese Initialisierung kann nur in der Produktionsstraße der Hersteller gemacht werden. Danach wird das gesperrt. Die Aufteilung des Flash in Sektoren ist leider nicht ganz so einfach weil das verschiedene Ebenen von den verschiedenen beteiligten Herstellern (Intel, AMI, Gigabyte) sind die aufeinander aufbauen.
Recherchier erst mal ob das Board einer Serienvariante entspricht und nicht irgendwelche Exone-Spezialitäten dauf hat. Falls doch, brauchst du das Bios vom OEM. Nebenbei, wenn du ein AMI-Biosupdate bekommst ist es kein Binary das du einfach per Programmer auf den SPI flashen kannst.
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