Hallo! Ich möchte mir aus alten Festplatten einen Zauberkoffer basteln. Die Festplatte dient als Gyroskop/Kreisel, welcher zum Beispiel das kippen des Koffers verhindert oder stark verlangsamt. Am liebsten wären mir alte IDE 3.5 Zoll Festplatten mit möglichst mehreren (2) Speicherscheiben. Ich würde dann den Abstandhalter zwischen den beiden Scheiben ausbauen und dann soviele Scheiben wie möglich einbauen für einen größeren Drehimpuls. Hat jemand von euch noch solche alten Festplatten und würde sie mir günstig für dieses Experiment verkaufen? Bräuchte allerdings Versand nach Österreich. Danke im voraus für eure Hilfe, Christoph (stoppi)
Der Motor läuft nur wenn er bzw. die Elektronik die Servoinfo lesen kann. Sobald du an den Scheiben rumschraubst kann er das nicht mehr und wird nicht mehr gut laufen, wenn überhaupt (Headcrash). Kannst du den Motor selber ansteuern? Dann: die Schwungmasse auch mehrerer Scheiben ist jetzt nicht soo groß, die sind ja aus Alu. Ich glaube kaum das der Effekt bei einer größeren Kiste noch wirklich bemerkbar ist, schon bei einer Festplatte auch mit mehreren Scheiben merkt man das ja gerade im Handgelenk... Leider bist du in AT, ich hätte sicherlich irgendwo einige aus der Hitachi 250-500GB-Klasse und würde dir die wieder aus dem Eschrott suchen. Aber für das Porto wirst du sicherlich eher dort fündig.
Christoph E. schrieb: > > Am liebsten wären mir alte IDE 3.5 Zoll Festplatten mit möglichst > mehreren (2) Speicherscheiben. Ich würde dann den Abstandhalter zwischen > den beiden Scheiben ausbauen und dann soviele Scheiben wie möglich > einbauen für einen größeren Drehimpuls. Die Masse ist nicht so entscheidend (linear), der Radius der Platten geht quadratisch in das Traegheitsmoment ein (und die Masse moeglichst weit weg vom Drehzentrum). Denk Fahrrad-Rad. > Hat jemand von euch noch solche alten Festplatten und würde sie mir > günstig für dieses Experiment verkaufen? Bräuchte allerdings Versand > nach Österreich. IDE habe ich nicht mehr, kaputte SATA habe ich noch (kommen immer mehr, WD ist auch nicht mehr das was es einmal war). Die Platten die ich kenne brauchen aber nach Power-On ein Spin-Up-Kommando zum Drehen.
Danke für eure Antworten. Also bei zumindest einem Video auf Youtube schließt er die Festplatte nur mit dem 4poligen Molex-Stecker an und die Festplatte nimmt Fahrt auf. Das sind aber wie gesagt sehr alte IDE Harddiscs aus Anfang des Jahrhunderts mit z.b. Nur 10-40 GB. SATA-Festplatten laufen wohl nicht so einfach an nach Spannungsversorgung... Link: https://youtu.be/fPsY1XjLhSA?si=1ETm9hFr1Ng-YS_V
Jens M. schrieb: > die sind ja aus Alu. Dieser Meinung war ich auch. Bis ich eine Scheibe biegen wollte. Bei genügend Druck zersplitterte diese. Wäre beinahe ins Auge gegangen. Seither weiss ich, dass diese aus einem harten Glas sind. Christoph E. schrieb: > Ich würde dann den Abstandhalter zwischen den beiden Scheiben ausbauen > und dann soviele Scheiben wie möglich einbauen für einen größeren > Drehimpuls. Scheiben möglichst vom gleichen Hersteller. Denn nicht alle haben den gleichen Lochdurchmesser.
Ich hate auch mal mit einer alten Festplatte gespielt, dazu hatte ich die Elektronik komplett entfernt und den Motor mit einem Modellbau-Fahrregler angesteuert. Damit gingen auch sehr hohe Drehzahlen mit entsprechenden Gyrokräften. (und Pfeiffgeräuschen)
Kurt A. schrieb: > Jens M. schrieb: >> die sind ja aus Alu. > Seither weiss ich, dass diese aus einem harten Glas sind. Das trifft meist nur auf 2,5" Festplatten zu. Das hat den Vorteil, daß man die mit Hammer und Nagel sicher unlesbar machen konnte.
Kurt A. schrieb: > Seither weiss ich, dass diese aus einem harten Glas sind. Daswar früher mal, laaaange her. So 15 Jahre oder so.
Christoph E. schrieb: > Gyroskop/Kreisel Darf ich dir einen anderen Vorschlag machen? Frag doch mal bei einer kleinen Flugzeugwerft nach, vielleicht haben die dort noch ein Gerät mit Kreisel, wo der Kreisel noch funktioniert? Der hat dann auch die Kraft die du benötigst.
Jens M. schrieb: > Der Motor läuft nur wenn er bzw. die Elektronik die Servoinfo lesen > kann. > Sobald du an den Scheiben rumschraubst kann er das nicht mehr und wird > nicht mehr gut laufen, wenn überhaupt (Headcrash). Vor vielen Jahren habe ich mal den Deckel einer HD durch eine Klarsichtscheibe ersetzt, danach drehte die nicht mehr. Ein Indiz dafür, dass sie eigene Betriebsdaten auf der Platte ablegt. Unklar ist dabei, dass sie ja erst anlaufen müsste, um sich ihre Daten einzulesen. "Spaß" hatte ich mal mit Maxtor Festplatten um 40Gb an einem bestimmten PC: Partitionen anlegen, Formatieren und danach war die HD tot - drei Stück fabrikneu habe ich erlegt. Die Baureihe dürfte einen Firmwarefehler gehabt haben, ihre eigenen Betriebsdaten nicht zu schützen. Dann IBM, mit der sowas nicht passierte, die aber aus anderem Grund keine Freude bereiteten. Christoph E. schrieb: > Danke für eure Antworten. Also bei zumindest einem Video auf Youtube > schließt er die Festplatte nur mit dem 4poligen Molex-Stecker an und die > Festplatte nimmt Fahrt auf. Ja, aber einige wohl nur, solange Du den Deckel zu lässt.
Danke für eure Antworten. Heute sind zwei der insgsamt 6 bestellten IDE Festplatten angekommen. Natürlich musste ich sie gleich zerlegen und testen. Die Samsung-Festplatten verfügen über 2 Scheiben/Platter. Also habe ich alle 4 Scheiben ohne Spacer in einer der beiden Festplatten montiert. Dies ging problemlos. Dann schloss ich alles an den Molexstecker an. Zuerst lief der Motor hoch. Nach ca. 10 sek aber hörte dieser aber wieder auf und die Scheiben rotierten bis zum Stillstand... Das hatte ich mir natürlich nicht gewünscht. Jetzt kann ich nur hoffen, dass eine der anderen Festplatten dauerhaft an bleibt. Zur Sicherheit habe ich mir aber einen 12V/30A brushless-Treiber inkl. Servotester bestellt. Wenn sich die Festplatten alle nicht ständig antreiben lassen, schließe ich den Festplattenmotor einfach an den brushless-Treiber an. Dann benötige ich die gesamte Elektronik der Festplatte nicht mehr. Wenn es Neuigkeiten gibt, kann ich gerne davon berichten.
Typischer Fall von "told you so". Jens M. schrieb: > Der Motor läuft nur wenn er bzw. die Elektronik die Servoinfo lesen > kann.
Eine Festplatte enthält einen BLDC-Controller, der vom Zentralcomputer der Platte gesteuert wird. Wenn Du eine nimmst, die nicht ganz so modern ist, dann ist das noch ein diskreter Chip mit Datenblatt und kein IP-Core im Festplatten-Universal-ASIC. Den kann man bei entferntem Hauptcontroller über SPI oder Logikpegel ansteuern.
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ne alte Server-Platte mit 15.000 Umdrehungen (SCSI), da ist die Kreiselwirkung noch größer :-)))
Die SCSI-Teile hatten schon frühzeitig mehr Eigenleben (=Intelligenz). Ohne Controller läuft da sogar manch alte 50-polige gar nicht an. Wobei allerdings so eine Quantum Bigfoot größten Durchmesser und Drehoment bieten dürfte :-)
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Mark L. schrieb: > Wobei allerdings so eine Quantum Bigfoot größten Durchmesser und > Drehoment bieten dürfte :-) Die zu schlachten, wäre Frevel. So ein Teil, in Schuhkartongröße mit 400 MB hab ich auch noch. Macht Geräusche, wie ein Schiffsdiesel :D
Christoph E. schrieb: > Nach ca. 10 sek aber hörte > dieser aber wieder auf und die Scheiben rotierten bis zum Stillstand... Tja, wie gesagt: Ohne Servoinfo von den Platten geht das Ding in den Fehler. Christoph E. schrieb: > Zur Sicherheit habe ich mir aber einen 12V/30A brushless-Treiber inkl. > Servotester bestellt. Wird auch nix. Der Motor hat 2 Spulen, der ESC braucht 3 im Stern.
Zum Ansteuern des Motor siehe z.B. hier: https://www.edn.com/hdd-bldc-motor/ Da werden auch die passenden Controller beschrieben.
Ich hatte mal IBM SCSI HDDs mit 6 Platten, die liefen ohne Köpfe einfach an und weiter, habe diese leider entsorgt
Christoph E. schrieb: > alte IDE 3.5 Zoll Festplatten mit möglichst > mehreren (2) Speicherscheiben. So eine 1 GB SCSI-1-Platte 5 1/4 Zoll doppelter Bauhöhe hatte ich Ende der 90er mal von einem Inder für 40 DM gekauft und in einem Pentium 133 betrieben. Die hatte ordentlich Kreiselkräfte. Schlummert nun leider im Fundus bis zum Tag X. mfg
Danke an alle, vor allem Dieter für den link. Hatte zuvor schon ein Video auf Youtube gefunden, wo gezeigt wird, wie man die drei richtigen Anschlüsse für den esc von den insgesamt 4 herausfindet. Auf Youtube gibt es aber doch einige Festplattenkreisel, die ganz ohne Probleme nur durch Spannungsversorgung hochfahren und dann auch an bleiben. Vermutlich sind das aber noch deutlich ältere Festplatten als meine Samsung. In den nächsten Tagen müssten noch 4 weitere hdd ankommen, die ich dann dahingehend testen werde. Sonst nehme ich eben einfach den bestellten brushless Kram...
Christoph E. schrieb: > Auf Youtube gibt es aber doch einige Festplattenkreisel, die ganz ohne > Probleme nur durch Spannungsversorgung hochfahren und dann auch an > bleiben. Vermutlich sind das aber noch deutlich ältere Festplatten als > meine Samsung. Gerade mal ausprobiert: Ein paar 3,5" SATA HDDs genommen, nacheinander an den SATA-USB Adapter angesteckt, den USB dabei nicht angeschlossen und mit dem Netzteil verbunden -> läuft und läuft und läuft.. Die 500GB Hitachi ist dabei auch noch recht leise. Mit einer 120GB ExcelStor läßt sich wahrscheinlich der Saal beschallen. Immerhin wirkt ein Koffer ähnlich wie ein Gitarrenkorpus.
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Michael L. schrieb: > und mit dem Netzteil verbunden -> läuft und läuft und läuft.. Könnte sein, das der USB-Controller schon mal "vorstartet", iat ja schließlich intelligent das Ding. Nur Strom anschließen ging nicht?
Jens M. schrieb: > Michael L. schrieb: >> und mit dem Netzteil verbunden -> läuft und läuft und läuft.. > > Könnte sein, das der USB-Controller schon mal "vorstartet", iat ja > schließlich intelligent das Ding. Möglich, IDE HDDs stoppen allerdings nach einiger Zeit. > Nur Strom anschließen ging nicht? Das auszuprobieren fehlt mir hier allerdings die nötige Hardware. Hier stehen nur Laptops bzw. Rechner mit M2 Anschlüssen rum.
Christoph E. schrieb: > Zuerst lief der Motor hoch. Nach ca. 10 sek aber hörte > dieser aber wieder auf und die Scheiben rotierten bis zum Stillstand... Wie erwartet: Manfred P. schrieb: > Jens M. schrieb: >> Der Motor läuft nur wenn er bzw. die Elektronik die Servoinfo lesen >> kann. >> Sobald du an den Scheiben rumschraubst kann er das nicht mehr und wird >> nicht mehr gut laufen, wenn überhaupt (Headcrash). > > Vor vielen Jahren habe ich mal den Deckel einer HD durch eine > Klarsichtscheibe ersetzt, danach drehte die nicht mehr. Ein Indiz dafür, > dass sie eigene Betriebsdaten auf der Platte ablegt. Wenn Du die nächste HD bekommst, probierst Du die erstmal ungeöffnet, so, wie sie ist. Danach beschraubst Du sie und hast wieder das erwartete Verhalten "Nach ca. 10 sek aber .."
Im unmodifizierten Zustand schien meine Festplatte auch dauerhaft zu laufen, soweit ich das rückblickend beurteilen kann. Habe sie aber auch nicht soooo lange unmodifiziert betrieben. Von daher kann ich es nicht sicher sagen. Das Problem dürfte zum Beispiel der Ausbau der Leseköpfe sein. Den muss ich aber unbedingt machen, um mehr Scheiben einbauen zu können...
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Christoph E. schrieb: > Das Problem dürfte zum Beispiel der Ausbau der Leseköpfe sein. Den muss > ich aber unbedingt machen, um mehr Scheiben einbauen zu können... Der ROM-Bootloader des Plattencontrollers versucht seine Firmware von der Magnetscheibe zu lesen. Das gelingt ihm nicht, also glaubt er im Produktionsmodus zu sein. Auf der UART tut sich aber auch nichts, also geht er in Standby. Offensichtlich wollte der Entwickler Energie sparen und hat den Spindelmotor abgeschaltet. Das muss nicht immer so sein, ymmv.
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Soul E. schrieb: > Der ROM-Bootloader des Plattencontrollers versucht seine Firmware von > der Magnetscheibe zu lesen. Ist das bei heutigen Flashgrößen und -Preisen tatsächlich so? Ich hab das schon vor Jahren gehört, halte das aber nur für etwas mehr als ein Gerücht. Die Startzeit der Mechanik, die schnelle Verfügbarkeit beim Einschalten, evtl. Verschlüsselungen, das passt m.E. nicht zu diesem Verfahren.
Zur Firmware von Festplatten (zumindest bei älteren Modellen):
Von 2013 ("Hiding Data in Hard-Drive’s Service Areas"):
https://web.archive.org/web/20140309024235/http://www.recover.co.il/SA-cover/SA-cover.pdf
Von 2016 ("Hiding Data from Forensic Imagers – Using the Service Area of
a Hard Disk Drive"):
https://www.forensicfocus.com/articles/hiding-data-from-forensic-imagers-using-the-service-area-of-a-hard-disk-drive/
So, gestern sind von einem Forenmitglied aus Österreich 4 HDD angekommen. Diese wurden natürlich gleich getestet und... ...bei 2 von den 4 lief der Motor UND dieser drehte sich auch noch nach Ausbau sämtlicher überflüssiger Teile wie Lesekopf. Kleine Anmerkung meinerseits: Ich glaube ein Hauptproblem der Deutschen/Österreicher/Europäer? ist es wohl, viele Dinge/Entwicklungen von vornherein als unmöglich und nicht umsetzbar zu klassifizieren bzw. zu zerreden. Hier in diesem Thread wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass sich die HDD z.B. ohne Lesekopf nicht starten lassen werden. Ich lasse mich prinzipiell nicht von solchen Prophezeiungen abhalten und probiere es lieber praktisch aus. Denn probieren geht bekanntlich über studieren. Und siehe da, einige HDD rennen anstandslos. Hätte ich auf die Kommentare gehört, hätte ich dies nie herausgefunden und ich hätte einen anderen/umständlicheren Weg finden müssen, die Motoren anzutreiben oder ich hätte das Projekt gänzlich sein lassen. So wäre es mir mit etlichen meiner Physikprojekte gegangen. Dennoch bin ich natürlich dankbar für jeden konstruktiven Kommentar... Die brauchbaren Modelle sind: * Seagate Barracuda ATA Modell ST380021A, 80 GB * Western Digital WD Caviar 307AA, 30.7 GB Jetzt baue ich das Ganze nur noch in einen Schuhkarton ein und verblüffe Kinder/Jugendliche damit ;-)
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Christoph E. schrieb: > Denn probieren geht bekanntlich über > studieren. Immer dieses Vorurteil grüne Knollenblätterpilze seien giftig...
@ Hinz: Was soll dieser Kommentar? Du weißt doch ganz genau, dass ich nicht gemeint habe ALLES durch probieren herauszufinden. So bade ich zum Beispiel auch nicht in geschmolzenem Metall oder springe aus dem 20ten Stock. Aber weil du Pilze ansprichst: Auch da macht laut Paracelsus die Dosis das Gift. In einigen Kulturen verwendet(e) man zum Beispiel Fliegenpilz als Rauschmittel. Weiteres Zitat: "Alkoholische Tinkturen aus Fliegenpilz wurden in einigen Regionen der Welt (z.B. Finnland) zur äußerlichen Behandlung von Stauchungen und Prellungen verwendet, innerlich bei Kopf- und Magenschmerzen sowie Erschöpfung." Aber deine Antwort auf meinen Kommentar ist wiederum sehr deutsch...
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Christoph E. schrieb: > Die brauchbaren Modelle sind: > * Seagate Barracuda ATA Modell ST380021A, 80 GB > * Western Digital WD Caviar 307AA, 30.7 GB > > Jetzt baue ich das Ganze nur noch in einen Schuhkarton ein und verblüffe > Kinder/Jugendliche damit ;-) Falscher Ansatz: Du brauchst eine RA81 von DEC, 456MB, 14-Zoll Platten, 75kg Masse, 644Watt Leistungsaufnahme, 3600rpm. Kinder/Jugendliche koennen das Ding nicht bewegen, Problem geloest. Ein Photo von dem Ding: https://gunkies.org/wiki/File:Ra81.jpg Und ein aufgeschnittene Version: https://www.pdp-11.nl/peripherals/disk/ra81-info.html
@ Thomas: Danke für deine Info. Das ist wahrlich ein historisches Monster. Aber etwas ungeeignet, um mal eben so in die Klasse mitgenommen zu werden. Apropos historisch: Meinen ersten PC bekam ich 1990 fürs Studium von meinem Vater geschenkt. War ein 386er mit 33 MHz Taktfrequenz und kostete ein Vermögen (30000 Schilling = über 4000 DM inkl. Farbmonitor mit damals fortschrittlichster Auflösung von 1024 x 768 pixel). Die Festplatte hatte einen Speicher von 42 MB ;-) Unvorstellbar heute...
Christoph E. schrieb: > Aber deine Antwort auf meinen Kommentar ist wiederum sehr deutsch... Sie sind hinter dir her!
Thomas W. schrieb: > Falscher Ansatz: Du brauchst eine RA81 von DEC, 456MB, 14-Zoll Platten, > 75kg Masse, 644Watt Leistungsaufnahme, 3600rpm. Da es eigentlich nur um die rotierende Masse geht, würde eine mit Beton ausgegossene Wäscheschleuder auch hervorragende Dienste leisten.
Christoph E. schrieb: > Zuerst lief der Motor hoch. Nach ca. 10 sek aber hörte > dieser aber wieder auf und die Scheiben rotierten bis zum Stillstand... > > Das hatte ich mir natürlich nicht gewünscht. Jetzt kann ich nur hoffen, > dass eine der anderen Festplatten dauerhaft an bleibt. Du kannst für den Motor auch eine eigene Steuerung benutzen. So schwierig dürfte das ja nun auch nicht sein. Google mal nach "Ansteuerung Festplattenmotor" Du wirst schnell fündig werden, denn auf die anderweitige Nutzung alter Festplatten sind auch schon andere gekommen.
Christoph E. schrieb: > Kleine Anmerkung meinerseits: Ich glaube ein Hauptproblem der > Deutschen/Österreicher/Europäer? ist es wohl, viele Dinge/Entwicklungen > von vornherein als unmöglich und nicht umsetzbar zu klassifizieren bzw. > zu zerreden. Hier in diesem Thread wurde mehrmals darauf hingewiesen, > dass sich die HDD z.B. ohne Lesekopf nicht starten lassen werden. Dein Hauptproblem ist, dass Du nicht differenzieren kannst. Erspare uns solch pauschale Abwertungen. Ja, es wurde gesagt, dass HDD z.B. ohne Lesekopf nicht laufen und ist ja bei Dir kein einziges Mal so passiert. Oder doch und Du hast nun ein paar wenige gefunden, die doch laufen.
Manfred P. schrieb: > Dein Hauptproblem ist, dass Du nicht differenzieren kannst. Erspare uns > solch pauschale Abwertungen. Er hat nicht ganz unrecht. Hier wird Vieles klein geredet. Ansonsten hat er wohl nicht ohne Grund von Christoph E. schrieb: > alte IDE 3.5 Zoll Festplatten gesprochen. Diese alten IDE-Platten mit 100MB oder weniger Speicherplatz laufen i.d.R. eben auch so, ohne irgend etwas zu prüfen. Die müssen auch nicht irgendwelche Informationen von der Platte lesen um anzulaufen. Die alten Platten waren deutlich einfacher gestrickt als die moderneren. Ich habe auch noch so ein Teil mit 40MB irgendwo rum liegen, die sollte sogar noch funktionieren.
Soul E. schrieb: > Eine Festplatte enthält einen BLDC-Controller, der vom Zentralcomputer > der Platte gesteuert wird. Wenn Du eine nimmst, die nicht ganz so modern > ist, dann ist das noch ein diskreter Chip mit Datenblatt und kein > IP-Core im Festplatten-Universal-ASIC. Ich hatte bislang nur HDs, die einen Motor-Chip draufhatten. Ob es für alle ein Datenblatt gab, habe ich nicht nachgesehen. Harald K. schrieb: > Da es eigentlich nur um die rotierende Masse geht, würde eine mit Beton > ausgegossene Wäscheschleuder auch hervorragende Dienste leisten. Aber den Beton aushärten lassen, während die Schleuder dreht, damit keine Unwucht entsteht... :) Christoph E. schrieb: > Aber weil du Pilze ansprichst: Auch da macht laut Paracelsus die Dosis > das Gift. In einigen Kulturen verwendet(e) man zum Beispiel Fliegenpilz > als Rauschmittel. In einem alten Pilzbuch steht bei Knollenblätterpilz "tödlich giftig", beim Fliegenpilz nur "giftig"...
Peter N. schrieb: > In einem alten Pilzbuch steht bei Knollenblätterpilz "tödlich giftig", > beim Fliegenpilz nur "giftig"... Z.B. Alkohol und Nikotin sind definitionsbedingt auch Gifte.
Rainer Z. schrieb: > Z.B. Alkohol und Nikotin sind definitionsbedingt auch Gifte. Alles ist irgendwie auch Gift. Ist nur eine Frage der Dosis.
Thomas W. schrieb: > Du brauchst eine RA81 von DEC, 456MB, 14-Zoll Platten, > 75kg Masse, 644Watt Leistungsaufnahme, 3600rpm. Kinder/Jugendliche > koennen das Ding nicht bewegen, Problem geloest. Mit so nem Ding könnte man ja glatt einen Schwungradspeicher realisieren, indem man ihm eine neue Firmware verpasst. Oder USV für den Rechner. Da könnte noch genug Rotationsenergie gespeichert sein, um den Rechner sicher herunter zu fahren...
mit einer eigenen Ansteuerung wird man aber die Motoren auch noch schneller drehen lassen können als es die Steuerung der Festplatte vorgibt. Und: Man könnte die Masse, die durch die drehenden Scheiben beeinflusst werden soll, verringern. Die Kiste muss möglichst leicht sein. Bohre also möglichst viel aus dem Alu-Körper der Festplatte raus. Staubdicht muss das Ding ja nicht mehr sein. Ansonsten bleibt zur Demonstration von Gyroeffekten der Klassiker: Das Laufrad eines Fahrrades
So, mittlerweile habe ich den ganzen Aufbau in einen Schuhkarton verfrachtet. Leider bin ich mit den Ergebnissen überhaupt nicht zufrieden. In einer bestimmten Schieflage verhält sich der Karton zwar "eigenartig" wie erwünscht, kippe ich ihn aber um die Längsachse, passiert so gut wie gar nichts. Deshalb bastel ich mir gerade aus Pappelholz eine maßgeschneiderte Holzbox. Um alles noch kompakter gestalten zu können, ging ich von zwei seriellen 18650-Akkus auf einen einzelnen zurück in Kombination mit zwei kleineren step up Wandlern. Jetzt lief der Motor aber gar nicht mehr an. Also wieder zurück zu 2 Akkus und stärkeren Spannungswandlern. Bei 8V Versorgungsspannung zieht der Aufbau zu Beginn über 3A. Zur Fixierung der Festplatte habe ich mir noch längere 6-32 UNC Schrauben besorgt. Wenn diese angekommen sind, kann ich den Aufbau fertigstellen...
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Der Karton erscheint mir auch etwas gross. viel kleiner und deshalb dann auch wieder den Deckel auf die Platte.
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So, die magische Box ist fertig, nachdem ich mir ungeduldig wie ich bin im nächsten Computerladen zöllige Schrauben zum Fixieren der Festplatte besorgt hatte. Das Ergebnis ist aber nach wie vor leider ziemlich ernüchternd. Hält man die Box in der Hand und bewegt diese, so spürt man deutliche Kreiselkräfte. Stellt man die Box aber schräg auf den Boden, kippt sie leider sehr schnell um. Ich hatte mir ja eine deutlich stabilere Kippstellung dank der Präzession erhofft. Diesmal hat eben das Experiment/Probieren gezeigt, dass es nicht so klappt. Kleiner kann ich die Box aber nicht wirklich mehr machen. Von daher müsste ich den Drehimpuls des Kreisels erhöhen. Ich habe aber schon 7 oder 8 Scheiben im Moment montiert, mehr hatten nicht Platz. Obwohl es mir nicht leicht fällt, belasse ich es einmal dabei. Mehr ist scheinbar nicht herausholbar aus einer einzelnen Festplatte. Gut, den Motor könnte ich noch mit einem (bestellten) ESC separat ansteuern und deutlich überdrehen... Mehr Informationen zu meinen Kreisel-Experimenten: https://stoppi-homemade-physics.de/kreisel/
Christoph E. schrieb: > Das Ergebnis ist aber nach wie vor leider ziemlich ernüchternd. Hält man > die Box in der Hand und bewegt diese, so spürt man deutliche > Kreiselkräfte. Stellt man die Box aber schräg auf den Boden, kippt sie > leider sehr schnell um. Ich hatte mir ja eine deutlich stabilere > Kippstellung dank der Präzession erhofft. Diesmal hat eben das > Experiment/Probieren gezeigt, dass es nicht so klappt. Scotty hatte schon 1966 gesagt: You cannot change the laws of physics. Dein Konstrukt mit den Plattenstapel hat natuerlich eine sehr geringe Dichte (Du hast ja die Scheiben in der Hand gehabt, die sind nicht schwer. Das ist auch so gewuenscht). Jetzt weiss ich natuerlich nicht, wie Du die Schachtel drehen wolltest ("Stellt man die Box aber schräg auf den Boden, kippt sie leider sehr schnell um"), aber im Wesentlichen brauchst ein grosses Massentraegheitsmoment. Das bekommst Du am besten mit einem Reifen aus einem Material mit einer moeglichst hohen Dichte (Blei, Gold, U238; der Trick ist wirklich die Masse moeglichst weit weg vom Drehzentrum der Platte zu positionieren). Und mit Erhoehung der Frequenz erhoehst Du (wenn Du die Platte kippst) die Taumelmomente (und diese Kraefte muessen dann vom Lager der Platte absorbiert werden). Drehbewegungen innerhalb einer Rotation (die Drehung Deiner Schachtel) sind mathematisch nicht trivial: Eulerwinkel, Quaternionen, Drehmatrizen. Theoretische Physik Mechanik. Ich erinnere mich mit Schrecken.
Der Schwerpunkt der Box sollte natürlich auch möglichst in der Mitte sein.
Ich werde als letzten Versuch die Platine und den Motor ohne Metallgehäuse einbauen. Das reduziert dann die wirkenden Drehmomente gehörig und der Kreisel kann diese dann leichter kompensieren. Ich werde berichten...
Heute habe ich nun die Festplatte weiter zerlegt und das Metallgehäuse entsorgt, um Masse einzusparen. Den 4-poligen brushless-Motor habe ich dann über die vorhandenen Pads mit der Platine verlötet. Motor gestartet und er lief nicht wirklich an sondern ruckelte bzw. stoppte dann wieder. Dachte mir, es liegt an den pads, da mir davor eine der 4 Lötflächen am Motor schon abfiel. Also habe ich die Kabel nicht über die pads, sondern direkt mit den sehr dünnen Motorkabeln verlötet. Spannung angelegt und der Motor ruckelte nach wie vor. Dann dachte ich mir, vielleicht liegt es an den noch nicht montierten Scheiben. Also Scheiben drangeschraubt und... ... Motor fährt wieder wie erwünscht hoch. Alles in die Holzbox verfrachtet und einen finalen Test gestartet. Es ist noch alles andere als ideal aber eine Spur besser. Kippt man die Holzbox, so vollführt sie jetzt eine mehr "eigenartige" Bewegung und landet auch minimal später auf dem Boden. Damit bin ich zwar bei weitem nicht 100%ig zufrieden, aber ich belasse es jetzt einmal dabei. Einen richtigen Kreiselkoffer baue ich mir nicht, da für diesen teure Drehteile usw. vonnöten wären. Aber vielleicht setzt ja jemand von den Lesern einen solchen um ;-)
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