Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Blitzlampe mit Schaltregler 78S40 defekt.


von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne euere Hilfe in Anspruch nehmen.

Ich habe hier ein Anti-Collision-Light ACL 1000 aus einem Segelflieger. 
Der Schaltregler für Spannung der Blitzlampe ist mit einem 78S40 
realisiert worden. Das Gerät ist ca. 30 Jahre alt und funktioniert nicht 
so wie es soll. Es sollte eine Blinkfrequenz von 50-70 Blitzen pro 
Minute einstellbar sein. Es blitzt aber nur ungefähr alle 10 Sekunden.

Der Blitzelko C20 wird zu langsam aufgeladen, ich habe am Elko die 
Spannung gemessen. Und es dauert die 10 Sekunden, dann hat der Elko eine 
Spannung von ca. 250 Volt und die Lampe blitzt. Was ich noch gemessen 
habe ist die Versorgungsspannung von 8,2 Volt die mittels D2 erzeugt 
wird und auch die Referenzspannung von 1,22 Volt die direkt vom 78S40 
kommt.

Was ich nicht verstehe ist die Schaltung des Thyristors T2, dieser ist 
für den Zündimpuls zuständig. Da aber das Gate an Masse liegt muss es 
sich dabei wohl um eine Schaltung handeln bei der der Thyristor über 
Kopf zündet!? Ist so etwas gebräuchlich?

An dem Synch.-Anschluss auf der linken Seite ist nichts angeschlossen, 
dieser dient laut Anleitung dazu zwei Blitzlampen synchron oder im 
Gegentakt laufen zu lassen.

Den Schaltplan habe ich selbst anhand der Platine gezeichnet, da ich 
keine weiteren Unterlagen zur Verfügung hatte.

Wäre schon wenn mir jemand einen Tip geben könnte wie ich weiter 
vorgehen kann. Mit Schaltreglern hatte ich bisher wenig zu tun.

Danke

von Hmmm (hmmm)


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Wie sieht die Spannung hinter L2 aus (Oszi, nicht Multimeter!), ist die 
stabil, oder bricht die zusammen?

Falls letzteres, guck Dir mal die 470uF-Elkos an.

von Frank O. (frank_o)


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Was ist das für ein Bauteil C21? Das Schaltbild ist mir völlig 
unbekannt.
Gibt es ein paar Male in diesem Schaltplan.
Pauschal würde ich meinen, dass das die Leitungskapazität sein soll.
Wie geschrieben, diese Schaltbild kenne ich nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank O. schrieb:
> Was ist das für ein Bauteil C21? Das Schaltbild ist mir völlig
> unbekannt.

Das sind, wenn korrekt erfasst, Durchführungskondensatoren in ein 
Metallgehäuse.

von Soul E. (soul_eye)


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Frank O. schrieb:
> Was ist das für ein Bauteil C21? Das Schaltbild ist mir völlig
> unbekannt.
> Gibt es ein paar Male in diesem Schaltplan.
> Pauschal würde ich meinen, dass das die Leitungskapazität sein soll.

Künstliche Leitungskapazität. Das sind Durchführungskondensatoren. Diese 
Keramikrohre, die in dem Alublock stecken und wo die Drähte durchgehen. 
In dem Schaltplan gehört an die Außenlage eigentlich noch ein 
Massezeichen.

Die Schaltung sitzt in einem geschlossenen Metallgehäuse, wo die 
Aluschiene eine Wand bildet.


Wenn der Schaltregler grundsätzlich läuft, aber keine Leistung bringt, 
würde ich auch als erstes die Elkos kontrollieren. Insbesondere den 
Blitzelko. Da muss ein schaltfester rein, der für Pulsentladung gedacht 
ist. Ein normaler reicht zum Testen (es blitzt ja nur 1x pro Sekunde, 
kein Stroboskop), wird aber irgendwann breit sein.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Frank O. schrieb:
> Was ist das für ein Bauteil C21? Das Schaltbild ist mir völlig
> unbekannt.

C21-C24 sind Durchführungskondensatoren, das Gerät ist in einem 
Alugehäuse untergebracht.

von Soul E. (soul_eye)


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Guck Dir auch mal die Röhre an. Je nach Belastung kann die auch durch 
sein, dann wird sie zünd-unwillig. Umdrehen oder ein paar Umdrehungen 
mehr von dem Zünddraht drumwickeln hilft ein paar Tage bis der Ersatz da 
ist. Alte Fototricks.

Wenn an den Elektroden der Röhre schwarze Ablagerungen im Glas zu sehen 
sind, dann ist das ein Zeichen für Verschleiß.

von Frank O. (frank_o)


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Danke Männer!
Tatsächlich habe ich auch noch nicht solche Kondensatoren im wahren 
Leben gesehen.
Muss ich nachher erstmal drüber nachlesen,  wofür man die einsetzt.
Aber jetzt will ich den Thread nicht weiter damit stören.

Vielen Dank an alle!

von Andrew T. (marsufant)


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Frank O. schrieb:
> Danke Männer!
> Tatsächlich habe ich auch noch nicht solche Kondensatoren im wahren
> Leben gesehen.
> Muss ich nachher erstmal drüber nachlesen,  wofür man die einsetzt.

Letztlich dienen die eine Dämpfung von Hf zu erledigene Ob Du das unter 
EMV oder Störschutz für Deine Gerät oder Entkopplung zu anderne 
sensiblen Geräten ablegst, das Ziel ist dicht dabei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Durchf%C3%BChrungskondensator

von Klaus F. (klaus27f)


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Frank O. schrieb:
> Tatsächlich habe ich auch noch nicht solche Kondensatoren im wahren
> Leben gesehen.

Waren bereits zu Röhrenzeiten in jedem UKW- oder Ferseher-Tuner drin!
https://www.ebay.de/itm/325681048683
https://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/Mischteil/Ernst/Tuner-u-offen.jpg

von Christoph Z. (rayelec)


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Dass es zu langsam blitzt kann ja mehrere Ursachen haben. Die 250V wird 
aber vermutlich jede Art von Blitzröhre mindestens brauchen.
Demnach wird also entweder der grosse Kondensator mit zuwenig Strom 
geladen oder die Leistung fliesst irgendwo wieder ab.
Bei 0.1Hz dürfte der dicke 330µF-Blitzelko eigentlich nicht warm werden. 
Lass das Teil doch mal eine Viertelstunde laufen und prüfe, ob der sich 
deutlich erwärmt! Wenn ja, austauschen! Gilt auch für alle 
Folienkondensatoren - die dürfen bei 0.1Hz nicht warm werden. Bei 1Hz 
kann das je nach Pulsstrom aber schon sein.
Auch Tantalkondensatoren sind eine Quell ewigen Ärgers. Die hier werde 
zwar in einem gesunden Bereich betrieben, aber man weiss ja nie, die 
sterben oft auch einfach so!
Bist Du mit der Belegung des TIC106 sicher? Bei Tyristoren ist die 
Pinbelegung meist KAG - von vorne gesehen)

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Klaus F. schrieb:
> Waren bereits zu Röhrenzeiten in jedem UKW- oder Ferseher-Tuner drin!
> https://www.ebay.de/itm/325681048683
> https://www.jogis-roehrenbude.de/UKW-Projekt/Mischteil/Ernst/Tuner-u-offen.jpg

Danke Klaus!

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Soul E. schrieb:
> Guck Dir auch mal die Röhre an. Je nach Belastung kann die auch durch
> sein, dann wird sie zünd-unwillig

Die Röhre ist neu, weil die alte im Flugzeug sitzt. Mit beiden Röhren 
macht die Schaltung das gleiche - leider.

Christoph Z. schrieb:
> Bist Du mit der Belegung des TIC106 sicher? Bei Tyristoren ist die
> Pinbelegung meist KAG - von vorne gesehen)

Leider stimmt die Belegung vom TIC 106, habe ich mindestens 10x geprüft 
weil ich es selbst nicht glauben wollte. Wie der Ablauf des 
Zündvorganges statt findet erschließt sich mir gar nicht.

Frank O. schrieb:
> Tatsächlich habe ich auch noch nicht solche Kondensatoren im wahren
> Leben gesehen.

Wahrscheinlich bist du jüngeren Semsters ;-) Ich habe diese Dinger schon 
oft gesehen.

Hmmm schrieb:
> Wie sieht die Spannung hinter L2 aus (Oszi, nicht Multimeter!), ist die
> stabil, oder bricht die zusammen?

Die Spannung nach L2 mit Oszi messen mache ich noch.

Aber vorab...
Muss ich für die 470uF Elkos bestimmte Typen nehmen, Low ESR? Oder tun 
es auch normale mit 105°C anstatt 85°C und wo bekomme ich einen 
schaltfesten Blitzelko her?
Die Tantalos habe ich schon getauscht, weil ich wusste die machen oft 
Probleme, hat aber nichts geändert.

von H. H. (hhinz)


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Wolfgang S. schrieb:
> Das Gerät ist ca. 30 Jahre alt

Viel älter, schon der 78S40 stammt von 1980. Es wird ein DG-1000 sein, 
mit aus meiner Feder.

Ich gehe von erhöhtem Leckstrom des Blitzelkos aus, aber auch die 
Trimmpotis sind nicht unvedächtig.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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H. H. schrieb:
> Viel älter, schon der 78S40 stammt von 1980. Es wird ein DG-1000 sein,
> mit aus meiner Feder.

Das heißt genau? Du hast die Kiste erfunden? Wenn ja, kannst du mir das 
mit dem Thyristor erklären?

Oder meinst du der Flieger stammt mit aus deiner Feder?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Wolfgang S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Viel älter, schon der 78S40 stammt von 1980. Es wird ein DG-1000 sein,
>> mit aus meiner Feder.
>
> Das heißt genau? Du hast die Kiste erfunden?

Nein, aber ich war im Team.


> Wenn ja, kannst du mir das
> mit dem Thyristor erklären?

Dein Schaltplan hat sicherlich mehrere Fehler.

Auf Originale kann ich nicht mehr zugreifen, und werde auch nicht weiter 
drüber schreiben.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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H. H. schrieb:
> Dein Schaltplan hat sicherlich mehrere Fehler.
>
> Auf Originale kann ich nicht mehr zugreifen, und werde auch nicht weiter
> drüber schreiben.

Ok, verstanden wenn du nicht weiter darüber schreiben magst.
Allerdings meine ich das mein Schaltplan keine Fehler hat, ich habe den 
zigmal geprüft und auf der Platine durchgeklingelt.

Trotzdem Danke!

von Mario M. (thelonging)


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Der Thyristor steuert einen Zündtrafo an, dessen Hochspannungsspule über 
die Zündelektrode die Blitzröhre zündet.

von Hans F. (spartrafo)


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Wolfgang S. schrieb:
> Allerdings meine ich das mein Schaltplan keine Fehler hat, ich habe den
> zigmal geprüft und auf der Platine durchgeklingelt.

Stell doch mal bitte hochauflösende Bilder von Vorder- UND Rückseite der 
Platine zur Verfügung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wolfgang S. schrieb:
> und wo bekomme ich einen
> schaltfesten Blitzelko her?

Werden oft als 'Photo-Flash' Type angeboten.

von Marci W. (marci_w)


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Hmmm, ich sehe im Schaltplan keinen Zündübertrager an der Zündelektrode.
Tr1 ist ja wohl zum Erzeugen der Brennspannung da. Zusätzlich braucht es 
noch einen Übertrager, um eine hohe Zündspannung an die Zündelektrode zu 
bringen.
Normalerweise wird durch den Thyristor ein Kondensator entladen und 
dadurch in der Zündspule der Spannungsimpuls erzeugt.
Und die Kathode des TIC106 am 1MOhm-Widerstand, und die Kathode auf 
Masse, alles etwas seltsam...

Nachtrag:
Was ist der schwarze Zylinder rechts vom Blech? Evtl. ist der kleine 
gelb umwickelte Übertrager der Zündtrafo. Aber normalerweise sind das 
recht kleine Bauteile.

ciao

Marci

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Wolfgang S. schrieb:
> Allerdings meine ich das mein Schaltplan keine Fehler hat, ich habe den
> zigmal geprüft und auf der Platine durchgeklingelt.

Nö, so eine Xenon Birne braucht ca 15kV Zündimpuls auf der 
Triggerelektrode, und dazu gab es normalerweise eine 
Thyristor-getriebenen Zündimpulsübertrager.
Das fehlt in Deiner Schaltung vollständig.

78S40 mei - ist das Teil alt!

-> Hinz rulez, ob Du ihn nun magst oder auch nicht!

von Frank O. (frank_o)


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Wolfgang S. schrieb:
> Was ich nicht verstehe ist die Schaltung des Thyristors T2, dieser ist
> für den Zündimpuls zuständig.

Der kann nach diesem Schaltplan überhaupt nicht zünden.

von Mani W. (e-doc)


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C18 kontrollieren...

D3 ebenfalls...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Frank O. schrieb:
> Der kann nach diesem Schaltplan überhaupt nicht zünden.

So wie der Thyristor gezeichnet ist - sicher nicht!

von Gunnar F. (gufi36)


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Wolfgang S. schrieb:
> wo bekomme ich einen
> schaltfesten Blitzelko her?

Pollin verramscht die regelmäßig:
https://www.pollin.de/p/camion-blitz-elektrolyt-kondensator-100-f-330v-radial-rm-5mm-10-stueck-210686

Ob sie was taugen, kann ich Dir aber nicht sagen.

von Andrew T. (marsufant)


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Gunnar F. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> wo bekomme ich einen
>> schaltfesten Blitzelko her?
>
> Pollin verramscht die regelmäßig:
> 
https://www.pollin.de/p/camion-blitz-elektrolyt-kondensator-100-f-330v-radial-rm-5mm-10-stueck-210686
>
> Ob sie was taugen, kann ich Dir aber nicht sagen.

Die funktionieren sehr gut, sogar für mehrere tausend Stunden.

von Mario M. (thelonging)


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Marci W. schrieb:
> Evtl. ist der kleine gelb umwickelte Übertrager der Zündtrafo.

Genau so ist es. Der Wandlertrafo ist der vergossene Ringkern in der 
blauen Box, daran angeklebt ist der Thyristor und der Übertrager mit 
EE-Kern ist der Zündtrafo.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Mario M. schrieb:
> Genau so ist es. Der Wandlertrafo ist der vergossene Ringkern in der
> blauen Box, daran angeklebt ist der Thyristor und der Übertrager mit
> EE-Kern ist der Zündtrafo.

Der sogenannte Ringkern in der blauen Box ist im Schaltplan als TR1 
ersichtlich. Für mich ist das eher der Wandlertrafo. Der sogenannte 
Übertrager mit EE-Kern ist im Schaltplan als L2 (nicht ganz richtig 
gezeichnet) vorhanden. L2 hat auf jeder Seite 3 Anschlüsse die gebrückt 
sind. Eventuell Filterspule zur Störunterdrückung?

Fakt ist, das der Thyristor zündet wenn die Lampe blitzt, wie das 
funktioniert kann ich nicht sagen. Denn ohne Thyristor blitzt die Lampe 
gar nicht.

Was eventuell sein, die Blitzlampe selbst ist in einem Gehäuse eingebaut 
und vergossen, eventuell sitzt darin noch der Zündübertrager. Kann ich 
allerdings ohne die Lampe kaputt zu machen nicht sehen.

Marci W. schrieb:
> Nachtrag:
> Was ist der schwarze Zylinder rechts vom Blech?

Das ist eine Spule, im Schaltplan als L1 bezeichnet.

Mark S. schrieb:
> -> Hinz rulez, ob Du ihn nun magst oder auch nicht!

Ich habe damit kein Problem, kann jeder handhaben wie er möchte.

Nachtrag:
Was ich nicht wissen kann, ob die Schaltung jemals funktioniert hat. 
Soviel ich weiß war die Schaltung von Anfang an in einem Flieger 
eingebaut, dieser stand mindestens 30 Jahre in der Halle ohne benutzt zu 
werden. Die Potis waren zwar eingestellt und auch mit Sicherungslack 
gesichert aber das ist keine Garantie. Ich könnte, wenn es Sinn macht, 
den Thyristor drehen. Dann wäre die Kathode an Masse und das Gate wäre 
zwischen C11 und R18. Das würde bedeuten der Thyristor wäre falsch 
bestückt gewesen, eher unwahrscheinlich glaube ich. Aber vorher würde 
ich mir dann noch Ersatz besorgen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Wolfgang S. schrieb:
> Es blitzt aber nur ungefähr alle 10 Sekunden.
> Der Blitzelko C20 wird zu langsam aufgeladen, ich habe am Elko die
> Spannung gemessen. Und es dauert die 10 Sekunden

Welches Rechtecksignal liefert denn Pin 4 des 78S40, alle 10 Sekunden 
oder einstellbar schneller ?

Gezündet wird der Thyristor bei der fallenden Flanke dieses 
Schmitt-Oszillators, der die Kathode des Thyristors, statt dass die über 
R18 an Masse liegt, über C11 einen negativen Impuls kriegt (wird wegen 
Thyristor nur -1V sein, könnte ohne Thyristor aber mehr sein.

Wenn der Blitzelko nicht weit genug aufgeladen ist, zündet die Röhre 
halt trotz Zündimpuls nicht.

Langsames Aufladen kann an hohem Leckstrom des Blitzelkos liegen, an 
ungeeigneter Diode (na ja, wird Original sein) oder an schwacher 
Stromversorgung also ausgetrockneter Pufferelkos am Eingang.

von Joachim B. (jar)


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Mark S. schrieb:
> 78S40 mei - ist das Teil alt!

mindestens 40 Jahre, war Teil meiner Diplomarbeit für +-15V für die OPV.

von Gerald B. (gerald_b)


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Miss mal die Widerstände, die um die 100K und höher, laut Schaltplan 
haben, auf Nennwert nach. Manchmal werden die mit dem Alter wesentlich 
hochohmiger. Das kann sowohl dazu führen, das der Timer fürs Zünden 
langsamer "tickt", als auch der Wandler für die Brennspannung der Röhre 
kann langsamer schwingen und so weniger Energie übertragen.
Die Schichtdicken derartig hochohmiger Widerstände sind sehr gering. Bei 
ungenügend passivierter Metallschicht, kann durch Oxidation der 
Widerstand dann ansteigen.

Wenn man einen 2. Strobo hat, kann man versuchen, dessen Zündimpulse zur 
Fehlersuche nutzen. Läuft der 1. damit schneller, liegt der Fehler im 
Zündkreis, wenn nicht, Ladespannung des Elkos im Blick behalten, dann 
ist was auf der Leistungsseite faul.
Die Zündimpulse kann man auch mit einer Glimmlampe abgreifen und auf 
Vorhandensein testen.
Ich hatte vor zig Jahren mir mal bei Conrad vom Wühltisch ein defektes 
Diskostrobo für kleines Geld gekauft. Da war der Zündkondesator, vom 
Schwingkreis des Zündübertragers, defekt. Das waren 22 oder 47n Folie 
mit etwas Spannungsfestigkeit.

von Soul E. (soul_eye)


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Wolfgang S. schrieb:
> Was eventuell sein, die Blitzlampe selbst ist in einem Gehäuse eingebaut
> und vergossen, eventuell sitzt darin noch der Zündübertrager. Kann ich
> allerdings ohne die Lampe kaputt zu machen nicht sehen.

Jetzt wird es spannend. Du hast also nicht Glasrohr mit zwei 
eingeschmolzenen Drähten und einem dritten darumgewickelten, sondern Du 
hast eine komplette Baugruppe. Dann ist die Wahrscheinlichkeit recht 
hoch, dass der Zündübertrager da drinsteckt. Du müsstest zwischen 
Zündkabel und Kathode einen ohmischen Widerstand messen, irgendwas 
zwischen 100 Ohm und 10 kOhm. Zündkabel zur anderen Elektrode sollte 
hochohmig sein.

Der Zündpuls wird über den Trennkondensator C19 eingekoppelt. Der 
Thyristor ist falsch gezeichnet, die Kathode gehört an Masse und das 
Steuersignal ans Gate.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Michael B. schrieb:
> Welches Rechtecksignal liefert denn Pin 4 des 78S40, alle 10 Sekunden
> oder einstellbar schneller ?
>
> Gezündet wird der Thyristor bei der fallenden Flanke dieses
> Schmitt-Oszillators, der die Kathode des Thyristors, statt dass die über
> R18 an Masse liegt, über C11 einen negativen Impuls kriegt (wird wegen
> Thyristor nur -1V sein, könnte ohne Thyristor aber mehr sein.

An Pin 4 ist ein einstellbares Recktecksignal zu sehen, die Frequenz 
enspricht dem was die Lampe können soll. Nach C11 ist dann ein Impuls 
mit dieser Frequenz zu sehen. Da die Lampe mit kleinerer Frequenz 
zündet, liegt deine Vermutung nahe das der Wandler den Blitzelko zu 
langsam auflädt - warum auch immer.

Soul E. schrieb:
> Du müsstest zwischen
> Zündkabel und Kathode einen ohmischen Widerstand messen, irgendwas
> zwischen 100 Ohm und 10 kOhm. Zündkabel zur anderen Elektrode sollte
> hochohmig sein.
>
> Der Zündpuls wird über den Trennkondensator C19 eingekoppelt. Der
> Thyristor ist falsch gezeichnet, die Kathode gehört an Masse und das
> Steuersignal ans Gate.

Der Widerstand zwischen B und C am Lampenanschluss beträgt 1 Ohm, 
zwischen B und A unendlich ebenso zwischen A und C. Somit ist 
anscheinend im Lampengehäuse der Zündtrafo eingebaut.

Ich muss dich enttäuschen, der Thyristor ist so eingebaut wie ich ihn 
eingezeichnet habe.

Ich werde mir als nächstes neue 470 uF Pufferelkos und einen Zündelko 
besorgen und dann sehen was passiert.

von Kurt A. (hobbyst)


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Soul E. schrieb:
> Dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der Zündübertrager da
> drinsteckt.

Die Möglichkeit besteht durchaus.

Mark S. schrieb:
> so eine Xenon Birne braucht ca 15kV Zündimpuls auf der Triggerelektrode,

Da müsste die Leitung für die Zündung dicker isoliert sein.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Netterweise funktionieren die TIC auch mit vertauschtem Gate / Kathode. 
Die Verbindung ist intern eh niederohmig. Der Zündimpuls-Generator ist 
ein Relaxationsoszillator aka Kippschwinger.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oszillatorschaltung#Relaxationsoszillator
https://de.wikipedia.org/wiki/Kippschwinger
Wenn man LoESR-Cs einbaut, muss bedacht werden, dass der Einschaltstrom 
deutlich höher ist und den Einschalter stärker beansprucht. Evtl. nur 
die beiden "rechten" als LoESR ausführen.
Ob die 470µF noch in Ordnung sind, sieht man an einem niederimpedanten 
(kurze Masseverbindungen) Oszillogramm.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Kurt A. schrieb:
> Da müsste die Leitung für die Zündung dicker isoliert sein.

Deswegen ist der Zündtrafo wohl im Gehäuse der Blitzlampe, zumal die 
Leitung von der Platine zur Blitzlampe 4m lang ist. Und alle drei Adern 
in einem gemeinsamen Kabel sind.

Anbei zwei Oszillogramme, einmal an Pin 3 vom 78S40 und einmal am Pin 4.

Torsten B. schrieb:
> Ob die 470µF noch in Ordnung sind, sieht man an einem niederimpedanten
> (kurze Masseverbindungen) Oszillogramm.

Wo soll ich da genau messen? Oder einfach austauschen?
Einen passenden Blitzelko mit 330uf und 350 Volt habe ich bisher nicht 
gefunden. Entweder Kapazität zu klein oder Spannung zu niedrig. Da das 
Gehäuse nicht groß ist, habe ich kaum Spielraum für die Verschaltung 
meherer Elkos um an die Werte des Blitzelkos zu kommen.

Beitrag #7955659 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7955660 wurde vom Autor gelöscht.
von Klaus F. (klaus27f)


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Wolfgang S. schrieb:
> Einen passenden Blitzelko mit 330uf und 350 Volt

Zum ersten Test kann man wohl Elko "Restbestände" frei anflanschen, 
Spannung muss passen, 100 uF reichen auch erstmal.
Die o.g. von Pollin, oder normaler Elko mit kleinem Serienwiderstand, 
vieleicht 100 Ohm, 1-2 Watt.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Sorry
Das Bild vom Pin 4 wird leider nicht angezeigt. Darauf ist ein Rechteck 
mit 1,09 Hz und 7,8 Volt zu sehen. Das Ansteuersignal für den Thyristor.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Wenn ich einen Kondensator suchte, würde ich alle bekannten Daten 
angeben, hier z.B. die Abmessungen und den Aufdruck.
Das Datenblatt des UA78S40 von Onsemi:
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/ua78s40-d.pdf
und von Motorola:
https://makerselectronics.com/wp-content/uploads/2025/01/ua78s40-datasheet-motorola.pdf

: Bearbeitet durch User
von Klaus F. (klaus27f)


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Torsten B. schrieb:
> einen Kondensator suchte

Naja, den originalen 30 Jahre alten wird es als Ersatzteil kaum noch 
geben. Modernere sind eher kleiner in der Bauform.
Aber es sind keine gängigen Teile, da eben nur für 
Blitzgerätehersteller, sowas wie Mindestsabnahme 5000 Stück aufwärts... 
oder Pollin Reste, ebay.
Dummerweise gibt es i.d.R. auch noch 3 Gehäusevarianten pro Typwert: 
Dünn lang, normal, kurz dick.
Ich würde unbedingt erstmal die Spannung messen, prüfen ob 330V Type 
reicht.
Und VORSICHT: 330V und egal ob 100uF oder bisserl mehr: Macht keinen 
Spaß bei Berührung. Eine-Hand-Regel einhalten.

von H. H. (hhinz)


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Klaus F. schrieb:
> Modernere sind eher kleiner in der Bauform.

Man muss ja keinen so kleinen nehmen, wichtig ist geringer ESR und ESL.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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330V ist zu wenig: 1,25/1,3*(332+50+1,3)=368,558, also 400V wählen.
330 ist ja nicht die Spannung, sondern die Kapazität in µF im 
Schaltplan.

Und die Bezeichnung ist interessant, weil im Datenblatt (falls zu 
finden) die Abmessungen stehen.

von H. H. (hhinz)


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Torsten B. schrieb:
> also 400V wählen.

Mindestens.

Und d=25mm, l=50mm.

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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Torsten B. schrieb:
> 330 ist ja nicht die Spannung

340 V stehen da als Sollwert der Spannung, aber mit dem Poti lässt sich 
die Spannung bis auf 370 V hochdrehen.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Die Pulse im Oszillogramm Pin3 sind ja relativ kurz mit 6µs von 67,4µs 
(14,8kHz). Grund könnte auch ein schwacher C15 (100nF) oder hoher R8 
(0,33R) sein, der den Current Sense zu früh ansprechen läßt. eine 
Messung am Drain des T1 (TX134) ggf. mit einer 100:1-Probe würde einiges 
klären.  Ich verstehe nicht, warum der TO Wolfgang sich alles "aus der 
Nase ziehen" läßt.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mario M. schrieb:
> daran angeklebt ist der Thyristor

Den TIC106 habe ich auf dem Foto erst nicht bemerkt. Ist die Kühlfahne 
umgebogen? Der TX134 ist ja auf dem Kühlkörper gut zu sehen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Torsten B. schrieb:
> Ich verstehe nicht, warum der TO Wolfgang sich alles "aus der
> Nase ziehen" läßt.

Ich versteh nicht ganz was du damit meinst - sorry. Was ich weiß bzw. 
gemessen habe habe ich auch gepostet.

Der R8 mit 0,03 Ohm ist nicht hochohmig, habe ich nachgemessen und ist 
zudem ein gewickelter Drahtwiderstand.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Den TIC106 habe ich auf dem Foto erst nicht bemerkt. Ist die Kühlfahne
> umgebogen? Der TX134 ist ja auf dem Kühlkörper gut zu sehen.

Ja, das Teil mit der umgebogenen Kühlfahne ist der TIC106D an dem blauen 
Trafo.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Von welchem Hersteller ist der TX134? Ich kann die Aufschrift auf dem 
Foto kaum lesen. Mit "TX134 datasheet" finde ich nur Trafos von pulse.

Es gab einen TIP34 pnp-Transistor von TI, auch ein Gehäuse der Art, aber 
nur 40V UCEmax.

Mein ältestes Datenblatt zum µA78S40 steht in einem Fairchild 
Linear-Datenbuch von 1982. 1976 stand es noch nicht drin.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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> Ich versteh nicht ganz was du damit meinst - sorry.
> Was ich weiß bzw. gemessen habe habe ich auch gepostet.
Dann miss halt etwas mehr imd bringe mehr in Erfahrung. Anregungen habe 
ich Dir schon gegeben (z.B. Ripple am C15, Drain des T1, Foto der 
Platinen-Unterseite  und  Abmessung des großen Elkos). Soll ich es Dir 
auch noch vorlesen??  Ich mein, Du bist ja einigermaßen ausgestattet, 
also nutze das Equipment entsprechend.

> und ist zudem ein gewickelter Drahtwiderstand.
Soso, eine Induktivität als Current-Sensor, nicht sehr klug (außer er 
wäre bifilar und somit induktivitätsarm gewickelt).

Das TX134 heißt meiner Meinung nach TX13A oder ähnlich.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Torsten B. schrieb:
> Das TX134 heißt meiner Meinung nach TX13A oder ähnlich.

Nö, der heißt schon TX134. Ein 200V n-MOSFET für gut 10A.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Hmmm, einziger Treffer zum TX134:
https://www.oemsemi.com/ic/TA75358FB/476758.html
TX134  TRANSISTOR,MOSFET,N-CHANNEL,200V V(BR)DSS,9A I(D),TO-220AB

Hinz, was meinst Du zu dessen Hersteller?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Torsten B. schrieb:
> TX134  TRANSISTOR,MOSFET,N-CHANNEL,200V V(BR)DSS,9A I(D),TO-220AB

Nur 9A? Kann auch sein.


> Hinz, was meinst Du zu dessen Hersteller?

Mir fällt nur noch das Kürzel TXC ein.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Da steht noch ein Herstellername:
TX134   Texet Semiconductors   TRANSISTOR,MOSFET,N-CHANNEL,200V 
V(BR)DSS,9A I(D),TO-220AB   Discontinued

https://de.abc-semi.com/products/dd0/tx6n35m.html
Herkunftsland : USA  TAIWAN  MEXICO  MALAYSIA  PHI

https://ace4parts.com/collections/texet/semiconductors
die sehen dem Foto oben nicht sehr ähnlich.

https://www.hpgksz.com/brand/Texet_Semiconductors-1631.html
ein sehr mysteriöser Hersteller, sozusagen eine Geisterfirma.

von H. H. (hhinz)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Geisterfirma

Ist ja bald Halloween.

von Christoph Z. (rayelec)


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Ich habe zu Texet (Allen, Texas) auch mal recherchiert. In meinem Fundus 
finden sich schliesslich noch Teile von denen. Die scheinen nur ganz 
kurze Zeit (1-2 Jahre) produziert zu haben und sind dann 1985 pleite 
gegangen. Datenblätter sind mir keine bekannt.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Klaus F. schrieb:
> Torsten B. schrieb:
>> einen Kondensator suchte
>
> Naja, den originalen 30 Jahre alten wird es als Ersatzteil kaum noch
> geben. Modernere sind eher kleiner in der Bauform.
> Aber es sind keine gängigen Teile

stecken doch in jedem (D)SLR Blitz und die gibt es
https://www.google.com/search?q=canon+EX580++gebraucht

dies sind aber VK Wünsche

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Wie geht es hier weiter?
Wie ist denn die Stromaufnahme?  Wird bei längerem Betrieb etwas warm?

Falls der dicke Blitzkondensator einen erhöhten Leckstrom hat:
einfach erhältlich 25,4x40mm für 4,35 Euro:
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/elko_radial_330_f_400_v_105_c_25_4_x_40_mm_rm_10_snap-in-124688

Oder bei der aktuellen Digikey-Sammelbestellung diesen von Chemi-Con für 
USD 12,35 mitbestellen:
565-EKMT421VSN331MQ50S-ND  high ripple current type
Lifetime @ Temp.: 3000 Hrs @ 105°C
Operating Temperature: -25°C ~ 105°C
Applications: General Purpose
Ripple Current @ Low Frequency: 1.93 A @ 120 Hz
Ripple Current @ High Frequency: 2.7599 A @ 50 kHz
Lead Spacing: 0.394" (10.00mm)
Size / Dimension: 1.000" Dia (25.40mm)
Height - Seated (Max): 2.047" (52.00mm)
Mounting Type: Through Hole
Package / Case: Radial, Can - Snap-In

Meint ihr, der wäre Blitz / Puls-belastbar?
Wie kennzeichnen / benennen die Markenhersteller ihre Blitz-Cs?

von Torsten B. (butterbrotstern)


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https://www.rubycon.co.jp/wp-content/uploads/catalog-aluminum/MXG.pdf
Von Rubycon habe ich folgende gefunden:
MXG series
µF  Volt Abmess Irms
330 400  22×55  1.82
330 400  25×45  1.76
330 420  22×60  1.86
330 420  25×50  1.74
330 450  25×50  1.82
450MXG330MEFCSN25X50 ist bei digikey für 8,25 lieferbar.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Torsten B. schrieb:
> Meint ihr, der wäre Blitz / Puls-belastbar?

Nein. Wenn es nicht dabeisteht, ist es kein Flash Elko.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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FTcap (Fischer und Tausche) stellt Blitzkondensatoren her: E-Type
https://de.mersen.com/sites/default/files/files_imported_ep/Data%20Sheet_Radial%20photo%20flash%20capacitors.pdf

Mersen acquired FTCAP GmbH in 2018, bringing two well-known brands of 
capacitors to its product portfolio of solutions for power management: 
FTCAP and Leclanché.

folgende Typen wären in etwa passend:
V   µF Joules Abmess
350 120 7,8  25 x 49  nur 120µF
350 330 20,0 30 x 55  der einzige mit 330µF,
                      knappe Spannung und vermutlich zu dick

Cornell Dubilier hat entsprechendes, bei Mouser gar nicht mal so teuer:
https://www.cde.com/resources/catalogs/380LQ.pdf folgende sind 400V
µF  Typ              ESR1  ESR2  I1   I2   Abmessung        Bestand
330 380LQ331M400K022 0.603 0.301 1.90 2.66 30 x 30  5,48 €  188
330 380LQ331M400K032 0.603 0.300 1.90 2.66 30 x 35  2,59    0
330 380LQ331M400A012 0.603 0.301 1.90 2.66 35 x 25  4,50    0
390 380LQ391M400J452 0.510 0.255 2.13 2.98 25 x 45  4,77    0

mein Fazit: wie kann ein 330µF 400V Blitzkondensator nur 25x50mm groß 
sein?
Ist es wirklich ein Pulse-Kondensator? Ich habe da meine Zweifel.

von Dieter W. (dds5)


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Torsten B. schrieb:
> V   µF Joules
> 350 330 20,0

20 Joules und das ca. einmal pro Sekunde sind ein Mittelwert von 20W.
Da wird die Blitzröhre ganz schön warm und die bald 2A auf der 12V Seite 
sind auch nicht unbedingt vernachlässigbar.

von Michael B. (laberkopp)


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Torsten B. schrieb:
> wie kann ein 330µF 400V Blitzkondensator nur 25x50mm groß sein?

Blitzkondensatoren sind immer überraschend klein.
Konventionelle selbst ultraklein, kriegt man selten in den Platz.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Hallo,

sorry das ich mich erst jetzt wieder melde.

Um einige Fragen zu beantworten.
Die Stromaufnahme der Schaltung beträgt 450 mA, ist aber mit 2 Ampere 
bei 14 Volt angegeben. Das trifft dann wohl zu wenn die Blitzferquenz 
bei den 60/Minute liegt, die aber jetzt nicht erreicht werden, sondern 
nur ca. 6/Minute.

Der Blitzelko hat eine gemesssene Kapazität von 310uF und einen ESR von 
0,06 Ohm bei 1kHz, einen Leckstrom konnte ich nicht feststellen. Zu 
Testzwecken habe ich einen anderen Elko mit 350uF und 400V eingebaut 
ohne Veränderung. Zu den 470uF Elkos habe ich probeweise zusätzlich 
470uF parallel geschaltet ohne das sich etwas geändert hat. Die Dioden 
D3 und D1 habe ich mit einem Diodentester überprüft. C18 weist auch 
keinen Fehler auf. Poti P1 habe ich probeweise getauscht ohne Erfolg. 
Den Schaltregler 78S40 hatte ich zu Anfang schon einmal erfolglos 
getauscht. Die Widerstandswerte im Schaltplan stimmen alle, die hatte 
ich zur Erstellung desselben zuerst ausgemessen.

Eine erhebliche Erwärmung konnte ich nur an TR1 und T1 feststellen. 
Wobei der kleine Kühlkörper an T1 normalerweise noch am Alugehäuse 
befestigt ist.
Alle anderen Bauteile erwärmen sich nicht. Leider konnte ich zu TR1 
keinerlei Informationen finden, eventuell hat dieser einen 
Windungsschluss?

Anbei noch ein Bild von der Rückseite der Platine.

Zur Info - ich antworte erst in ca. einer Woche wieder auf den Beitrag.

von Michael B. (laberkopp)


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Wolfgang S. schrieb:
> Eine erhebliche Erwärmung konnte ich nur an TR1 ... feststellen

Autsch.

Der sollte nicht bevorzugt warm werden.

Wolfgang S. schrieb:
> eventuell hat dieser einen Windungsschluss?

Könnte so sein.

von Wolfgang S. (angelusnoctis)


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Michael B. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Eine erhebliche Erwärmung konnte ich nur an TR1 ... feststellen
>
> Autsch.
>
> Der sollte nicht bevorzugt warm werden.
>
> Wolfgang S. schrieb:
>> eventuell hat dieser einen Windungsschluss?
>
> Könnte so sein.

Dann habe ich ein Problem, denn Ersatz wird es kaum dafür geben.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Dass der komplett vergossene TR1 defekt ist, kann ich kaum glauben.

Nochmal zur Pinbelegung des Zünd-Thyristors:
Es gab in grauer Vorzeit das Gehäuse TO-202 mit langer dünner 
Kühllasche.
Es gab damals auch Thyristoren in diesem TO202, einen habe ich gefunden, 
den C106D1 von centralsemi.com, Kurz-Übersicht und genaue Spezifikation 
im Anhang. Quellen:
www.centralsemi.com/PDFs/case/TO_202_Thyristor_PD.pdf (2004)
www.centralsemi.com/docs/ENGINEERING/PDD/TO-202PD.PDF (2013)
www.centralsemi.com/product-discontinuation-notices
 (TO202 bis 2024, CQ202 series of TRIACS in the TO-202  bis 2016)
www.ti.com/lit/an/snoa057/snoa057.pdf
  Transistor Outline (TO-202)
https://www.ebay.de/itm/177511234715 C106D1 im TO-202

Da sowohl die 3 Anschlüsse als auch die Kühlfahne mittig aus dem Plastik 
kommen, ist es schwierig, Kathode und Gate (Pins 1 und 3) zu 
unterscheiden.

Weitere Typen sind der bekannte 2P4M, 5P4M von NEC oder CS20xx, DRA03Tx, 
DRA2TB, DRD3C, NTE544x, NTE545x, S2006DSx
https://alltransistors.com/scr/cross-reference.php?type=SCR&caps=TO-202&cf=on

Aufpassen, oft wird in Angeboten die Gehäuseform z.B. mit TO-126 oder 
TO-220.. verwechselt.

Wolfgang, kannst Du bitte mehr gute scharfe Fotos posten, z.B. auf denen 
man die Bezeichnung des Thyristors und des Blitzelkos (von oben) sehen 
kann.

Hinz: wie heißt der C-Hersteller (siehe letztes Foto von der 
Platinenunterseite)? Marum? Manum?

Auf der Platine sind folgende Schriftzeichen zu entdecken:
ACL1000 28.01.86  LS4023A  AUD RW (ACL 1000  28. 01. 86  LS 4023A)
scheinbar gab es auch ACL500 und ACL800

In Österreich repariert Anton Fellner die Platine professionell:
www.avionic-dittel.at/catalog/product_info.php?cPath=38&products_id=141
von dort stammt auch das Gehäusefoto des ACL1500
https://www.avionic-dittel.at/catalog/images/acl1500.JPG

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Der Kondensator-Hersteller ist Marcon. Sie haben explizit "FOR PHOTO 
FLASH"-Cs fabriziert:
https://wellgainelectronics.com/electrolytic-flash-caps/1000-marcon-170uf-330v-cap-e-photo.html
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der abgebildete 70 oder 170µF hat, 
das kann genausogut 330V | 70µF heißen.

https://www.procureinc.com/manufacturer/Marcon_-_United_Chemi-Con/
Established in 1942 by the Toshiba Corporation, Marcon Electronics Co., 
Ltd. was acquired by Nippon Chemi-Con in 1995. Acquisition of the Marcon 
capacitor product line has enabled United Chemi-Con to expand its 
already extensive product line of aluminum electrolytic capacitors to 
include os-con, tantalum, film and multi-layer ceramic, as well as metal 
oxide varistors.
This also makes United Chemi-Con the largest manufacturer and supplier 
of aluminum electrolytic capacitors in North America. Established in the 
United States in 1970, the company distributes more than 8,000 products, 
including those manufactured by its manufacturing plant in Lansing, 
North Carolina and worldwide by NCC and its subsidiaries.

Der oben genannte von Reichelt ist ein Chemi-Con, und mit meinem 
Vorschlag 565-EKMT421VSN331MQ50S-ND lag ich auch gut.

https://www.diyaudio.com/community/threads/photo-flash-caps-for-the-power-supply.134323/
Dort wird auch darüber spekuliert, ob diese Mini-Cs überhaupt für 
Dauerbetrieb geeignet sind.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Rubycon Photo Flash  heißen SF, FW, FK, FKX. Siehe Anhang.
Sie haben auch welche für Strobe Flash, also Daueranwendung, diese sind 
größer (z.B. 360V 300µF 30x65 oder 35x51mm, es gibt auch welche mit 
450V) und heißen CDF.

RFE haben auch welche hergestellt, allerdings kleiner:
330V 100, 120, 140, 160, 180, 200, 220, 240 µF mit 16-18mm Durchmesser
https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/download/334439/RFE/RF101V330VBK160250.html
rfeinc.com

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Nippon Chemi-Con hat im aktuellen 424-seitigen Kondensator-Katalog nur 
noch den Hinweis, dass die PH-Serie Photoflash eingestellt wurde und es 
keinen Ersatz dafür gibt.
https://www.chemi-con.co.jp/products/relatedfiles/capacitor/catalog/al-all-e.pdf

Sie hatten nur eine Spannung (330/350V) von 50µF (PH330VB50RV10X27LL 
10x27mm) bis 240µF (PH330VB241V18X33LL 18x33mm).
pdf.datasheet.live/datasheets-1/nippon_chemi-con/PH330VB201V14X39LL.pdf

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