Forum: PC Hard- und Software WD Elements Desktop-Speicher 4 TB defekt


von Jens K. (jensky)


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Guten Tag,

ich habe eine WD Elements Desktop-Speicher 4 TB, bei dem das falsche 
Netzteil verwendet wurde. Ich möchte die Platte wieder zum laufen 
bekommen. Kann ich davon ausgehen dass intern auch hier solche 
TVS-Dioden defekt sind und sich durchlegiert haben?

von Εrnst B. (ernst)


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Sieht man entweder direkt optisch beim Aufschrauben, oder beim 
Nachmessen.
Und ob die TVS den Rest der Elektronik ausreichend beschützt haben, oder 
ob doch was kaputt ist, erst nach dem Entfernen der Dioden.

von A. F. (qq_q)


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Jens K. schrieb:
> WD Elements

Wenn du die HDD mithilfe eines anderen Adapters oder direkt an das MB 
anschließt und keine Laufwerke erkannt werden, formatiere bitte nicht. 
Der in integrierte USB-SATA Adapter modifiziert die Partitionen oder 
Daten. Ich bin vor ein paar Jahren bei einem ähnlichen Problem mit 
Testdisk zum Ziel gekommen. Gab später auch mal ein Projekt auf Github, 
das zum Ziel hatte Elements zu "entschlüsseln" Habe das jedoch nichtmehr 
verfolgt, geschweige denn probiert. Wenn ich mich richtig erinnere, 
waren nur myBooks verschlüsselt.

von Harald K. (kirnbichler)


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A. F. schrieb:
> Der in integrierte USB-SATA Adapter modifiziert die Partitionen oder
> Daten.

Ziemlich sicher nicht. Nur kann es sein, daß die Platte z.B. nur native 
4k-Sektoren kennt, und das, woran Du sie testweise angeschlossen hast, 
nicht.

Von Partitionen weiß der Adapter erst recht nichts, der kennt nur 
Sektoren, die von 0 beginnend aufsteigend durchnumeriert werden.

von Jens G. (jensig)


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A. F. schrieb:
> Wenn du die HDD mithilfe eines anderen Adapters oder direkt an das MB
> anschließt und keine Laufwerke erkannt werden, formatiere bitte nicht.

Wie soll er denn formatieren, wenn er keine LW (Partitionen) erkennt? 
Und wenn noch nicht mal das Device erkannt wird, dann klappt es auch mit 
Partitionieren nicht ....

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Von Partitionen weiß der Adapter erst recht nichts, der kennt nur
> Sektoren, die von 0 beginnend aufsteigend durchnumeriert werden.

Wobei die Außendarstellung (also das, was man über USB sieht) und die 
Innendarstellung (was wo auf der Platte abgelegt wird) nicht notwendig 
übereinstimmen müssen. Eine Möglichkeit beispielsweise wäre es, dass der 
Adapter sich einen Bereich am Anfang der Platte für seine eigene 
Firmware reserviert, die dann beim Einschalten vom Bootloader 
reingezogen wird.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Eine Möglichkeit beispielsweise wäre es, dass der
> Adapter sich einen Bereich am Anfang der Platte für seine eigene
> Firmware reserviert, die dann beim Einschalten vom Bootloader
> reingezogen wird.

USB-SATA-Adapter, die so etwas machen, habe ich in all' den Jahren noch 
nie gesehen.

WD macht zwar erwiesenermaßen viel Scheiß, aber so etwas ...

Anders sieht das bei Geräten mit NAS-Funktion aus, aber da verwaltet das 
Gerät ja auch das Dateisystem auf der Platte.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Jörg W. schrieb:
> dass der
> Adapter sich einen Bereich am Anfang der Platte für seine eigene
> Firmware reserviert, die dann beim Einschalten vom Bootloader
> reingezogen wird.

Am Ende der Platte nennt sich das Verfahren "Clip", und ist Bestandteil
des Befehlssatzes einer Plattenfirmware.
Um eine Platte für andere Adapter unleserlich zu machen, reicht
schon ein XOR auf die Daten. ☻

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> USB-SATA-Adapter, die so etwas machen, habe ich in all' den Jahren noch
> nie gesehen.

Wenn man sowieso einen Massenspeicher dabei hat, ist das billiger, als 
viel Flash vorzuhalten im Controller.

Ich wollte es nur nicht so kategorisch ausschließen wie du, dass der 
Adapter die Daten irgendwie anders anordnen kann, als sie 1:1 die Platte 
durchzureichen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn man sowieso einen Massenspeicher dabei hat, ist das billiger, als
> viel Flash vorzuhalten im Controller.

Eine USB-SATA-Bridge ist so "komplex", daß bereits ein MCS-51 dafür 
ausreicht, dem ein bisschen Hardwareunterstützung beigeschnallt wird.

Siehe beispielsweise JMicron JMS561:

https://git.lurenaud.com/lurenaud/PicoNas/raw/commit/3392900e32327b5cd5573a59defceb1817f63c41/Docs/JMS561_USB-SATA.pdf

von Thorsten S. (thosch)


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Harald K. schrieb:
> Siehe beispielsweise JMicron JMS561:
> 
https://git.lurenaud.com/lurenaud/PicoNas/raw/commit/3392900e32327b5cd5573a59defceb1817f63c41/Docs/JMS561_USB-SATA.pdf

Oh, ob JMicron das so lustig findet, daß ein Herr Renaud das 
confidential markierte Datenblatt einfach so auf seinen öffentlich 
lesbaren GIT-Server stellt?

: Bearbeitet durch User
von Thorsten S. (thosch)


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Vielleicht ist dem Herrn ja gar nicht bewußt, daß sein Git-Server von 
Suchmaschinen indiziert wurde...

BTW. er hat da ein paar interessante Projekte drauf liegen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Thorsten S. schrieb:
> Oh, ob JMicron das so lustig findet

Die Gegenfrage sollte eigentlich lauten, warum muss ein Datenblatt eines 
weit verbreiteten Standardbausteins ausgerechnet "confidential" sein?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Jörg W. schrieb:

> Wobei die Außendarstellung (also das, was man über USB sieht) und die
> Innendarstellung (was wo auf der Platte abgelegt wird) nicht notwendig
> übereinstimmen müssen.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Auch bei "normalen" Konstruktionen mit 
zwischengeschalteter USB-(S)ATA-Bridge ist das so, nicht nur bei den 
Sonderformen, wo der Zwischenschritt über (S)ATA eingespart wurde. Die 
eigentliche Magie geschieht im HDD-Controller.

Schon seit Jahrzehnten gibt es praktisch keine Platte mehr, bei der die 
physischen Sektoren vollständig mit den Sektoren korrelieren, die man 
über das jeweilige Interface "sieht". Welches das auch immer sein mag.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ob S. schrieb:
> Schon seit Jahrzehnten gibt es praktisch keine Platte mehr, bei der die
> physischen Sektoren vollständig mit den Sektoren korrelieren, die man
> über das jeweilige Interface "sieht".

Das ist aber komplett irrelevant hier. Es ging lediglich darum, ob die 
aus dem USB-Gerät ausgebaute Platte sich separat an einem Computer 
genauso verhält wie im USB-Gerät.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Schon seit Jahrzehnten gibt es praktisch keine Platte mehr, bei der die
> physischen Sektoren vollständig mit den Sektoren korrelieren, die man
> über das jeweilige Interface "sieht".

Zwar ist das für sich korrekt, aber nicht ansatzweise die Fragestellung. 
Gemeint nämlich ist nicht die Konsequenz des "zone bit recordings" mit 
vom Spurdurchmesser abhängiger Sektorzahl, sondern nur die Adressierung 
der logischen Sektoren ("LBA") über das SATA-Interface im Gegensatz zur 
Adressierung der Blöcke über die USB-MSD- bzw. USB-UAS-Schnittstelle.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Jörg W. schrieb:

> Das ist aber komplett irrelevant hier. Es ging lediglich darum, ob die
> aus dem USB-Gerät ausgebaute Platte sich separat an einem Computer
> genauso verhält wie im USB-Gerät.

Wenn das das Problem sein soll?

Ich sehe da eher das Problem, über welche Schnittstelle man die Platte 
dann überhaupt an den PC anschließen will.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Ich sehe da eher das Problem, über welche Schnittstelle man die Platte
> dann überhaupt an den PC anschließen will.

Nun, wie kann man SATA-Festplatten an PCs anschließen?

Da gibt es effektiv genau zwei Möglichkeiten:

a) An einem SATA-Controller (Für Pedanten: "Controller" durch "HBA" 
ersetzen)

b) An einer USB-SATA-Bridge.

Halt einer anderen als der, an der die Platte bislang angeschlossen war. 
Denn die ist, wenn man sich das Eröffnungsposting dieses Threads 
ansieht, ja offenbar hinüber.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Denn die ist, wenn man sich das Eröffnungsposting dieses Threads
> ansieht, ja offenbar hinüber.

Wobei ja noch die Frage ist (des TE), ob vielleicht der Austausch (oder 
die simple Demontage als Erste Hilfe) der TVS-Dioden das Teil wieder zum 
Leben erweckt.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:

>> Ich sehe da eher das Problem, über welche Schnittstelle man die Platte
>> dann überhaupt an den PC anschließen will.
>
> Nun, wie kann man SATA-Festplatten an PCs anschließen?

Falsche Frage. Das sind eben keine SATA-Festplatten. Der Zwischenschritt 
über SATA wurde bei den Dingern komplett eingespart.

Du scheinst nur das übliche Konstrukt zu kennen: Platte<->HDD-Controller 
mit SATA-Anschluss<->SATA-USB-Bridge<->PC

Das hast du bei den WD-Teilen so nicht. Da sieht das so aus: 
Platte<->HDD-Controller mit USB-Anschluss<->PC

Klar soweit?

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Ob S. schrieb:

> Klar soweit?

Ergänzend: Gut möglich (sogar überaus wahrscheinlich) wird da in 
Software mit SATA hantiert. Aber es gibt halt keine physisch zugängliche 
Schnittstelle dafür.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ob S. schrieb:
> Das hast du bei den WD-Teilen so nicht. Da sieht das so aus:
> Platte<->HDD-Controller mit USB-Anschluss<->PC

Bist du dir sicher, dass das beim Gerät des TE auch so ist? Schließlich 
hat er irgendwas mit einem externen Netzteil.  Bei den 2.5"-Teilen, die 
du beschreibst, gibt es kein externes Netzteil, nur USB.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ob S. schrieb:
> Ergänzend: Gut möglich (sogar überaus wahrscheinlich) wird da in
> Software mit SATA hantiert.

Nö, warum?  USB und SATA benutzen logisch letztlich das gleiche 
Protokoll (von SCSI stammend), nur die Transportschicht darunter ist 
verschieden.

Insofern ist der Schritt, gleich das PCB der HDD selbst USB reden zu 
lassen, ziemlich einleuchtend.  Ich frage mich eben nur, ob das beim TE 
auch wirklich so ist.

von Rene K. (xdraconix)


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Um es nochmal zu verdeutlichen: die HDDs aus einem externen WD Element 
haben KEINEN SATA Anschluss sondern direkt den USB Anschluss an der 
HDD...

von Mario M. (thelonging)


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von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Rene K. schrieb:
> Um es nochmal zu verdeutlichen: die HDDs aus einem externen WD Element
> haben KEINEN SATA Anschluss sondern direkt den USB Anschluss an der
> HDD...

WD verkauft mehrere Serien als "Elements"
die kleinen mit 2.5" haben auch keinen externen Stromanschluss, an den 
man aus Versehen ein 19V Notebooknetzteil stecken kann.
Also eher nicht die, die der TE hat.

Die "Elements Desktop" haben eine 3.5" Platte und eine DC-Hohlbuchse.

Könnte natürlich sein, dass die auch eine SATA-Freie USB-Only 
Plattenelektronik haben, hab ich aber noch nie gesehen.

Insofern: Aufmachen, reinschauen, dann wissen wir mehr.

von Max I. (powermeter)


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Hier geht's ja munter durcheinander...

Es gibt WD Elements Portable, dort ist weit überwiegend der USB schon 
auf dem Print der HDD (keine externe Bridge). Klassisches SATA ist auf 
dem Board jedoch zugänglich. Portable sind 2,5", diese haben keinen 
Anschluss für ein externes Netzteil. Daraus folgt, das der OP eine WD 
Elements Desktop besitzt. Dort ist weit überwiegend eine klassische 
SATA-HDD mit angesteckter Bridge verbaut.


("weit überwiegend" als Ausdruck dafür, dass ich sehr, sehr viele dieser 
HDD kenne, mir aber nicht anmaße, wirklich jedes jemals gebaute Model zu 
kennen.)


Edith meint: Ernst war schneller ;)

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max I. schrieb:
> Daraus folgt, das der OP eine WD Elements Desktop besitzt.

Das schrieb er eingangs bereits. :-)

von Max I. (powermeter)


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Jörg W. schrieb:
> Max I. schrieb:
>> Daraus folgt, das der OP eine WD Elements Desktop besitzt.
>
> Das schrieb er eingangs bereits. :-)

Stümmpt.

(Hier die faule Ausrede: Der erste Schwung Kaffee ist noch nicht 
hirnwirksam geworden ;) )

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob S. schrieb:
> Falsche Frage. Das sind eben keine SATA-Festplatten. Der Zwischenschritt
> über SATA wurde bei den Dingern komplett eingespart.

Das betrifft nur 2.5"-USB-Platten (von WD, und vielleicht einem anderen 
Hersteller). Bei 3.5"-USB-Platten hat WD* eine normale SATA-Platte 
verwendet.

Da bei 2.5"-Platten spezifikationsverletzend kein Netzteil angeschlossen 
werden kann, und hier ein Defekt durch den Anschluss eines Netzteils 
erfolgt, kann es sich nicht um eine 2.5"-Platte handeln.

Also: Es sind SATA-Platten. Mit einer als separaten Platine 
ausgeführten USB-SATA-Bridge.



*) Es ist durchaus möglich, daß WD das auch mal anders gehandhabt hat, 
die gefühlte Erinnerung will mir das einflüstern, aber eine kürzlich 
durchgeführte Recherche hat keine entsprechenden Hinweise gegeben.

von A. F. (qq_q)


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Εrnst B. schrieb:
> Rene K. schrieb:
>> Um es nochmal zu verdeutlichen: die HDDs aus einem externen WD Element
>> haben KEINEN SATA Anschluss sondern direkt den USB Anschluss an der
>> HDD...
>
> Die "Elements Desktop" haben eine 3.5" Platte und eine DC-Hohlbuchse.
>
> Könnte natürlich sein, dass die auch eine SATA-Freie USB-Only
> Plattenelektronik haben, hab ich aber noch nie gesehen.
>
> Insofern: Aufmachen, reinschauen, dann wissen wir mehr.

Ich habe ein mybook und ein elements bereits geöffnet. Beide sind aus 
den 10ern, sehen jedoch von hinten genau gleich aus wie das auf deinem 
Bild. Beide USB-SATA Adapter unterscheiden sich auf den ersten Blick nur 
im verbauten BrückenIC und vielleicht geringfügig im bestückten 
Hünerfutter. Die in die Masseflche eingeäzte Nummer ist identisch. Das 
Elements besitzt eine AMS1051W Brücke und einen 25X20 Flash. Das myBook 
einen JMS538S und den selben Flash.
Das Kernstück bilden 3,5" WD Green SATA HDDs.
Ob sich natürlich in den letzten Jahren was geändert hat, ist mir 
genauso wie das Alter der Laufwerke des TOs unbekannt.(4TB WD elements 
gibt es schon seit mindestens 10 Jahren)

: Bearbeitet durch User
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