Mal eine Frage an das schwärmende Nerdwissen... Wenn man gerne Bauteile von alten Teilespender-Platinen weiterverwenden möchte, fallen dabei auch Ferritkerntrafos z.B. aus alten PC-Netzteilen an, die ich gelegentlich sogar gebrauchen kann. Leider sind die so gut wie immer ganz toll verklebt, so daß man den Kern nicht ohne weiteres gezogen bekommt, um die Dinger neu zu wickeln. Bei den meisten Trafos bekommt man den Kern heraus, wenn man den Trafo mit einer Heißluftpistole so richtig kräftig erwärmt, so daß sich der Kleber (oder was immer die dafür benutzt haben) löst. Leider muss man dabei extrem vorsichtig sein, bei zu großen Temperatursprüngen bricht der Kern sofort und dann ist das Ding Schrott. Mit einer Heißluftpistole passiert das leider ziemlich oft. Daher überlege ich, mir einen kleinen Mini-Ofen dafür zuzulegen und ggf. für eine sanfte Temperatur-Rampe zu modifizieren. Weiß jemand, bei welcher Temperatur das Lösen des Klebers eintritt, so daß man den Kern gezogen bekommt? Also welche Temperatur müsste man mit so einem Ofen erreichen, schafft man das noch mit einem modifizierten Küchengerät oder geht das eher in Richtung Härteofen? Danke...
habe mal gehört kochen in wasser soll helfen. Bin aber nicht verzweifelt genug, aus kostengründen alte Trafos zu zerlegen und neu zu wickeln, daher noch nicht persönlich getestet.
Flip B. schrieb: > habe mal gehört kochen in wasser soll helfen. Ja das geht musste ich auch schon mal machen, ist aber auch schon ewig her. Vorteil erwärmt sich gleichmäßig und der Kleber wird weich.
Hm, in Wasser kochen wären maximal 100°C. Irgendwie habe ich Zweifel, daß das reicht, aber wenn ich das nächste Mal einen alten Topf finde, probiere ich das aus. Einen meiner vorhandenen Töpfe dafür opfern möchte ich nun nicht gerade. Geht auch nicht um Kostengründe, aber wie das bei Bastlern immer so ist, braucht man so einen Trafo immer genau sofort, unverzüglich, pünktlich am Samstag abend... und diese Trafos sind halt da... also wieso nicht verwenden wenn man sie auseinanderbekommt?
Ben B. schrieb: > Hm, in Wasser kochen wären maximal 100°C. Irgendwie habe ich Zweifel, > daß das reicht, aber wenn ich das nächste Mal einen alten Topf finde, > probiere ich das aus. Einen meiner vorhandenen Töpfe dafür opfern möchte > ich nun nicht gerade. Was soll da bei einem Topf kaputtgehen? Zur Not einfach im Kochbeute garen. Oder sich bei kleinanzeigen einen Topf schenken lassen oder vom Schrotti mitnehmen. Ich würde den allerdings einfach in den Backofen packen, da kann man ggf. dann auch weit über 100°C erreichen, meist ist da irgendwo bei über 250°C das Ende erreicht.
Irgendwie habe ich nicht besonders viel Lust, mir meine Küchengeräte mit Elektro-Kleberückständen oder ihren Ausgasungen zu versauen. Ich werde schon einen Topf zum Versauen finden, aber aktuell habe ich keinen.
Kann bestätigen, dass kochen in Wasser funktioniert hat, ein paar Kerne aus PC-Netzteilen zu recyceln. Ist ca 10 Jahre her.
Ben B. schrieb: > Irgendwie habe ich nicht besonders viel Lust, mir meine Küchengeräte mit > Elektro-Kleberückständen oder ihren Ausgasungen zu versauen. Dann nimm den Reflow Ofen. Der ist sowieso von Flussmittelausgasungen eingesaut ;-)
Hehe, über die Möglichkeit habe ich nachgedacht, ein paar Trafos beim Kumpel mit durch den Lötofen laufen zu lassen. Allerdings brechen die Kerne dabei garantiert bzw. ich bezweifle, das dieser Ofen eine so sanfte Temperaturrampe überhaupt könnte, daß die Kerne das überstehen würden. Mit der Heißluftpistole braucht man locker 5..10 Minuten, um den Trafo sanft genug auf eine Temperatur zu bringen, daß man den Kern ziehen kann, ohne daß er bricht. Und oft genug geht das auch schief, also wenn man den Kern auf jeden Fall braucht und er nicht kaputtgehen darf (z.B. weil man einen Wicklungsschaden reparieren möchte), dann auf keinen Fall mittels Heißluftpistole versuchen! Ein paar Trafos habe ich auch schon 'ne Woche lang in Aceton gebadet. Bei manchen funktioniert das, also man bekommt den Kern dann raus - aber es gibt auch welche, da ist der Kleber sogar gegen Aceton beständig. Leider löst das Aceton dabei auch den Kleber der Folie in der Wicklung, wenn man das dann auseinanderpopelt gibt es eine riesen Sauerei und Aceton-Kleber-Schnüffeln fast bis zum Abwinken. Da passiert bei der Hitze-Methode nicht. Alles klar, ich besorge mir einen alten Topf und probiere das mal mit Kochen in Wasser.
Ben B. schrieb: > Alles klar, ich besorge mir einen alten Topf > und probiere das mal mit Kochen in Wasser. Füge ein paar Tropfen Spülmittel hinzu. Das reduziert die Oberflächenspannung und das Wasser kann besser zwischen Kleber und Ferrit bzw. Kunststoff eindringen. Musst hat aufpassen, dass der Topf dann nicht überschäumt. Heftiges Kochen erhöht die Temperatur sowieso nicht.
Eine Konservendose oder halbe Getränkedose tut es auch ;) Heizen draussen mit Kochplatte, Grill, Politiker(Heißluftpistole), Kerzen, Lötbrenner , was einem so einfällt. Kann man auch in einen guten Topf stellen und den guten Herd verwenden.
Das kochen hab ich vor nicht allzu langer Zeit versucht. Es dauert, es stinkt und funktioniert je nach Kleber mehr oder weniger gut. Einen Versuch ist es jedenfalls wert, würde aber einen Campingkocher, irgendwo draußen, dazu verwenden.
Henrik V. schrieb: > Eine Konservendose oder halbe Getränkedose tut es auch ;) > Heizen draussen mit Kochplatte, Grill, Politiker(Heißluftpistole), > Kerzen, Lötbrenner , was einem so einfällt. > Kann man auch in einen guten Topf stellen und den guten Herd verwenden. Du kennst doch Ben. Woher soll der dieses Jahr noch eine Konservendose oder halbe Getränkedose auf einmal herbekommen?
Das weichere Epoxy wird schon bei 80-100 C weich. Das schwarze Zeug, das man oft in ATX Netzteilen sieht, scheint wohl bis 300C stabil zu sein. Ist Vermutlich sowas: <https://www.reichelt.at/at/de/shop/produkt/epoxykleber_282_g-134046> Diese Leute empfehlen Schwefelsäure: <https://newsgrouper.org/sci.electronics.design/search/1672221562/1672237577>
Ben B. schrieb: > Wenn man gerne Bauteile von alten Teilespender-Platinen weiterverwenden > möchte, fallen dabei auch Ferritkerntrafos z.B. aus alten PC-Netzteilen > an, die ich gelegentlich sogar gebrauchen kann. In der Regel sind Dir dann die Kenndaten des Ferritkerns nicht bekannt. Das erfordert dann viel Bastelei. Und so teuer sin Ferritkerne nun auch nicht. mfg Klaus
Ben B. schrieb: > Bei > den meisten Trafos bekommt man den Kern heraus, wenn man den Trafo mit > einer Heißluftpistole so richtig kräftig erwärmt, Dabei geht doch der Spulenkörper kaputt? Flip B. schrieb: > habe mal gehört kochen in wasser soll helfen. 100°C soll reichen? Meiner Erfahrung nach reagiert der Kleber nichtmal auf Kontakt mit dem Lötkolben...
> Das schwarze Zeug, das man oft in ATX Netzteilen sieht, > scheint wohl bis 300C stabil zu sein. Schlecht. Das ist meine übliche Quelle für solche Trafos und von solchen Trafos sind auch noch ein paar "Kandidaten" da. Da bringt Kochen natürlich nichts. Man könnte evtl. probieren, sie in Öl zu kochen, aber dabei bilden sich ab 150..200°C gesundheitsschädliche Stoffe und 300°C sind schon sehr dicht an der Zündtemperatur. Nächste Idee wäre, die Dinger in Sand zu legen und darin auf einer alten Herdplatte zu erhitzen, oder einfach nur so in einen leeren Topf (mit Deckel) und die Temperatur langsam hochzufahren... vielleicht sollte ich die Idee mit der umgebauten Mini-Backröhre doch noch nicht aufgeben. > In der Regel sind Dir dann die Kenndaten > des Ferritkerns nicht bekannt. Wenn man weiß, aus welcher Anwendung der Ferritkern stammt, kann man ihn in einer gleichen/ähnlichen Anwendung auch wiederverwenden. Bei vielen Kernen ist das Material auch aufgedruckt, Ringkerne sind zumindest bei Eisenpulverkernen für Speicherdrosseln farbcodiert. > Und so teuer sin Ferritkerne nun auch nicht. Stimmt schon. Allerdings sind Kerne/Trafos aus der Restekiste kostenlos und auch am Samstagabend sofort verfügbar. Wenn man was kaufen muss, habe ich sehr oft das Problem, daß ich gar nicht genau weiß, was ich nehmen soll. Als Beispiel: Ich überlege ja immer noch, einen LLC-Wandler mit ~4kW für PV-Zwecke (400..500V PV-Spannung auf 36..42V Akkuspannung) zu bauen. Keine Ahnung welcher kaufbare Kern das bei 150..300kHz und mit wieviel Volt pro Windung schafft... Einen kleinen Trafo habe ich letztens für einen Kumpel zerlegt, damit er einen 12V-Wechselrichter (300W Rechteck, nichts besonderes) auf 60V Eingangsspannung umbauen kann. Nachtrag: >> wenn man den Trafo mit einer Heißluftpistole >> so richtig kräftig erwärmt, > Dabei geht doch der Spulenkörper kaputt? Der verträgt mehr als der Ferritkern. Also den Kern verbrutzelt man nicht, aber der bricht halt wenn man den Trafo zu schnell bzw. zu ungleichmäßig erwärmt - lange bevor der Spulenkörper angekokelt wird oder schmilzt.
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Mit ziemlicher Sicherheit hat beim Kochen in Wasser nicht allein die Temperatur einen Einfluss. Nicht selten fallen Kernhälften dabei regelrecht auseinander, was sie bei trockener Hitze sicher nicht machen würden. Und wenn es sogar die ständige Bewegung durch die Dampfblasen ist, jedenfalls ist das mit Wasser ein deutlicher Unterschied. Jahrzehntelang wurden Kerne gekocht, um sie zu trennen. Nicht immer klappt es, aber wenn, dann am ehesten so.
Uwe S. schrieb: > Jahrzehntelang > wurden Kerne gekocht, um sie zu trennen. Nicht immer klappt es, aber > wenn, dann am ehesten so. Absolut richtig. In den 60ern des letzten Jahrhunderts begann ich als Kind mit Elektrik, Elektronik und allem möglichen anderen Dingen zu basteln, mangels Taschengeld mit Sperrmüllfunden, "Spenden" von umliegenden Handwerksbetrieben/Vereinen und Zukäufen mit Geld durch Botendienste, u.ä. Aber schon damals als Kind hatte ich kapiert, dass man anhand eigener Experimente verdammt viel lernen kann. Raritäten sollte man schonen, bis man meint es zu können, aber bei Massenschrott spricht doch nichts dagegen, einfach selbst als Kind mal endlich loszulegen, spätestens wenn man weiss, dass sich mancher Kleber bei Wärme/Hitze löst und man eine Verklebung lösen möchte. Mir geht das Geheule von Ben tierisch auf den Sack. Angeblich dicken Benz vor der Tür (früher oft mit Zusatz: Langstreckenfahrzeug), aber selbst kostenlose Abholung oder Hilfeinanspruchnahme im Raum Berlin in 10 km Entfernung nicht möglich.. Was für Megagefahren vermutet dieser komische Typ beim Erhitzen eines Ferrittrafos in einem Wasserbad in einem Edelstahl- oder Keramiktopf, das Thema hier überhaupt anzusprechen? Wenn er es wie mit der PV macht, kocht das Thema noch Jahre, ohne dass etwas geschehen ist. Ausser natürlich, dass er sich alle naslang als "Berater/Experte" andient. Und Abnehmer von Wertgegenständen, wenn sie kostenlos geliefert werden.
> Mir geht das Geheule von Ben tierisch auf den Sack. Da muss ich leider zugeben, das freut mich. Es steht Dir natürlich frei, meine Threads und Beiträge auch weiterhin in voller Länge zu genießen, vielleicht verreckst Du ja irgendwann dran. > Angeblich dicken Benz vor der Tür (früher oft mit Zusatz: > Langstreckenfahrzeug), aber selbst kostenlose Abholung oder > Hilfeinanspruchnahme im Raum Berlin in 10 km Entfernung > nicht möglich.. Und was hat mein Benz mit dem Weichkochen von Trafokernkleber zu tun? Oder wieso ich dafür Hilfe in Anspruch nehmen sollte, obwohl mir dafür in 10km Entfernung noch nicht mal ein Angebot bekannt ist? Ich würde mich freuen, wenn Du uns das einmal ganz ausführlich erklärst, ich vermute nämlich stark, daß das sonst außer Dir niemand versteht. > Was für Megagefahren vermutet dieser komische Typ beim Erhitzen > eines Ferrittrafos in einem Wasserbad in einem Edelstahl- oder > Keramiktopf, Daß es aufgrund der im Vergleich zur Heißluftpistole vergleichsweise geringen Temperatur evtl. einfach nicht funktioniert. > das Thema hier überhaupt anzusprechen? Ich fand die Erfolgsquote mit der Heißluftpistole ausbaufähig und suche daher alternative Methoden, bzw. die Grundidee war ja, einen Mini-Backofen zu verwenden und da weiß man halt erstmal nicht, welche Temperatur der schaffen muss. Versuch nicht, das zu verstehen, gelingt Dir sowieso nicht weil Du nur heiß und kalt kennst. Und leider viel zu wenig heiß, sonst wären Deine sozialen Kompetenzen besser ausgeprägt. > Wenn er es wie mit der PV macht, kocht das Thema noch Jahre, > ohne dass etwas geschehen ist. Dann ist das so. Gut Ding will Weile haben. Aber gut 8kWh Speicher und 5kW Wechselrichter sollten dieses Problem sogar mit meiner Spiel-PV lösbar machen. > Ausser natürlich, dass er sich alle naslang > als "Berater/Experte" andient. Tja, eine weitere Sache, die Du nicht verstehen wirst, denn im Gegensatz zu Dir versuchen einige Leute hier tatsächlich, anderen zu helfen anstatt sie nur überwiegend schief von der Seite anzumachen. > Und Abnehmer von Wertgegenständen, > wenn sie kostenlos geliefert werden. Vielleicht haben wir ein unterschiedliches Verständnis von Werten, ich habe nämlich absolut keinen Schimmer, wie Du auf diese dumme Bemerkung kommst. Ach halt, nun fällt es mir gerade wie Schuppen von den Augen - es ist nur eine Deiner dummen Bemerkungen ohne jeden Hintergrund, einfach nur um andere schief von der Seite anzumachen. Darf ich Dich bitten, sowas in Zukunft AFK zu erledigen, ich garantiere Dir dabei nach kurzer Zeit einen durchschlagenden Erfolg!
Ben B. schrieb: > Leider sind die so gut wie immer ganz toll verklebt, so daß man den Kern > nicht ohne weiteres gezogen bekommt, um die Dinger neu zu wickeln. Altes Schraubglas, z.B. gereinigtes Marmeladenglas oder Gurkenglas mit Deckel. Kern(e) einlegen, 5mm bis 10mm hoch Aceton oder eventuell Nitroverdünnung einfüllen. Glas zuschrauben, ein paar Tage stehenlassen und dann kann man die Kerne bequem zerlegen und neu wickeln. Achtung, Sicherheitsvorschriften beachten, kein offenes Feuer in der Nähe, nur in gut gelüfteten Bereichen arbeiten, möglichst nix davon einatmen und beim Zerlegen geeignete Handschuhe tragen. (trägt man keine geeigneten Handschuhe und bekommt das lackgesättigte Lösungsmittel auf die Haut, verdampft das Lösungsmittel und zurück bleibt ekliger stinkender und klebriger Lack, denn man definitiv nicht auf der Haut haben will)
Danke Dir für den Tipp (Aceton), die Möglichkeit kenne ich schon und bei vielen Trafos funktioniert sie auch, bei manchen ist der Kleben gegen Aceton beständig. Es ist nur leider eine große Sauerei, die Trafos dann abzuwickeln weil das Aceton auch den Kleber in der Wicklung angreift, das wird dann alles schmadderig und den Gestank hält man auch nicht lange aus. Beim nächsten Trafo werde ich es auf jeden Fall mal mit Kochen probieren.
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