Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Neues Oszilloskop gesucht


von Ths S. (motorburner)


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Hallo zusammen,

ich war jahrelang mit Tektronix 7633 und habe dieses System geliebt, kam 
super damit klar und hatte keinen Bedarf an was Anderem.

Leider ist mir durch einen unsäglich dummen Unfall beim Transport quasi 
jeder Drehregler auf der Frontseite des 7633 verbogen, abgebrochen oder 
sonst was und damit ist das ganze Teil einfach komplett wertloser Müll.
Das Gerät funktioniert zwar noch absolut problemlos, eine Reparatur 
lohnt trotzdem nicht. Wer also ein 7633 inkl. 2x 7A18A und 1x 7B53A zum 
Schlachten haben will, darf sich gerne melden.
Auf Ebay werden Mainframes der 7000er Serie zu unverschämten Preisen 
gehandelt, deshalb fällt eine Ersatzanschaffung eines neuen 7000er 
Mainframes aus.
Übergangsweise nutze ich nun erstmal mein Tektronix 564 Mainframe, aber 
das ist wirklich schon als prähistorisch zu bezeichnen, also keine 
Dauerlösung.

Mein nächster Gedanke für einen Ersatzkauf war ein Tektronix TDS754 oder 
Konsorten, aber die Geräte haben ja nun auch schon 30 Jahre auf dem 
Buckel.
Hier in der Wissenssammlung habe ich dann gelesen, dass der Neukauf 
eines China-Gerätes sinnvoller sein soll: Siglent, Rigol, PeakTech, 
Voltcraft und wie sie alle heißen.

Leider habe ich wirklich gar keinen Plan, welche Eigenschaften für 
welchen Hersteller sprechen, wo welcher Hersteller Stärken und Schwächen 
hat und was für mich letztendlich am besten passen könnte.
Folgende Eckdaten zu meinem Gebrauch kann ich euch geben:
- Einsatzzweck hauptsächlich NF, kleines bisschen HF-Gebastel 
(Röhrenradios usw.) ist auch dabei. Ich denke, 100MHz Analogbandbreite 
sollten reichen
- bedientechnisch bin ich Tek gewöhnt, nichts Anderes.
- eingebauter Funktionsgenerator & Bode-Plot wäre absolut wünschenswert 
(das wäre mir sogar am Wichtigsten!)
- theoretisch reichen 2 Kanäle, aber 4 Kanäle wären schon schön
- min. 2 Zeitbasen (ist das bei modernen Geräten ein Thema?)
- Preis: MAXIMAL 1000€, gerne weniger

Vielleicht habt ihr eine Empfehlung für einen Hersteller oder könnt mir 
die Vor-/Nachteile der einzelnen Hersteller im Vergleich nennen, damit 
ich mir selbst ein Bild dazu machen kann.

Danke Euch!

von Andrew T. (marsufant)


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Bei dem von dir beschrieben en Anwendungen würde ich ein Tektronix 932 
nehmen, da die Bedienung ähnlich ist, jedoch ist das Gerät deutlich 
leichter und platzsparender.

Abzuholen in Stuttgart. Versand kann ich organisieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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DS215h (geht bis 50MHz)

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Tek 2465, analog pur, aber ohne Speicherröhre
Hameg 1507 analog mit Digitalspeicher, +/- gleiche Funktion wie Tek 7633
Oder wieder Tek 7000, Feature wie 7A22, 7A13 gibts bei keinem normalen 
Oszi

Wenn nur analog-Kram machst, bringt neues China-Oszi eigentlich nix, ist 
eher Ärgernis, weil kein Analog-Oszi feeling mehr.

: Bearbeitet durch User
von Ths S. (motorburner)


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Hallo zusammen,

Andrew T. schrieb:
> Tektronix 932

Leider nur 1 Zeitbasis. Das kommt somit nicht in Frage - trotzdem danke 
Dir für das Angebot!

Dieter D. schrieb:
> DS215h (geht bis 50MHz)

Ich hätte sehr gerne ein Laborgerät, kein Handheld-Gerät. Obwohl ich den 
Preis schon echt unschlagbar finde..

🍅🍅 🍅. schrieb:
> Wenn nur analog-Kram machst, bringt neues China-Oszi eigentlich nix, ist
> eher Ärgernis, weil kein Analog-Oszi feeling mehr.

Mein Problem ist nur.. der Kram ist alt. Ich weiß - wenn ich bei Ebay 
ein Tek, LeCroy oder Hameg kaufe - nicht, ob da schon mal jemand 
rumgebastelt hat oder wie lange das Zeug noch funktioniert. Das Tek 7633 
habe ich damals für 50€ aus einer Firmenpleite heraus erworben, das war 
unverbastelt und wurde paar Jahre vor Pleite nochmal geprüft. Das 
bekommt man heutzutage für den Preis nicht mehr, das ist mir klar. Ich 
würde aber ungern 500-700€ für ein Tek 2465 ausgeben, nur um dann einen 
alten Klumpen zu bekommen, der Gott weiß wie lange (oder kurz) hält.

Ich muss auch sagen, dass ich es ziemlich komfortabel finde, dass die 
modernen Oszis Bode und FFT können, das ist gerade zum Durchmessen von 
Röhrenverstärkern ziemlich sinnvoll und das würde ich gerne nutzen. 
Bisher musste ich dafür ins ELT-Labor meiner ehemaligen Uni gehen und 
dort durchmessen. Wenn ich nun ein Gerät, welches das kann, für unter 
1000€ bekomme, wäre das schon echt Weltklasse.

Danke für eure bisherige Beteiligung!

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ths S. schrieb:
> Leider nur 1 Zeitbasis. Das kommt somit nicht in Frage

Geht es dabei um das reinzoomen? Das geht mit heutigen Digitaloszis 
besser.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> - eingebauter Funktionsgenerator & Bode-Plot wäre absolut wünschenswert
> (das wäre mir sogar am Wichtigsten!)

Das erste Geraet von dem ich das gesehen habe war das RTB von R&S :)
Mittlerweile gibt es aber auch ein paar Konkurrenzgeraete. Und ja, ich 
stimme da zu. Ich wuerde nichts ohne kaufen. Und auch nichts ohne 
brauchbare FFT. Und weil ich verwoehnt bin, auch nichts mit weniger wie 
10Bit weil es schon schoen ist wenn eine Linie auf dem Bildschirm nur 
1pixel hoch ist.

> - min. 2 Zeitbasen (ist das bei modernen Geräten ein Thema?)

Ich glaube nicht das es sowas bei digitalen Oszis noch gibt. Mir 
leuchtet auch nicht der Sinn ein obwohl ist selbst noch ein 465 und ein 
7623 (mit allen Einschueben von denen man frueher nur getraeumt hat, 
besitze)

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, lass dich hier weder zulabern noch 
bilde dir selbst was ein. Fahr naechstes Jahr auf die Embedded und 
spiele mit allen Teilen rum. Die Geraete sind heute relativ komplex und 
das Userinterface muss einem liegen. Das ist der wichtigste Punkt. Wegen 
der grossen Funktionalitaet haben z.B viele Hersteller auf nur einmal 
Bedienelemente fuer alle Kanaele umgestellt, das kann einem liegen oder 
auch nicht, verschiedene Hersteller haben das auch unterschiedlich gut 
implementiert. Es gibt Geraete die sich fast nur noch mit Touch, andere 
mit Touch,Knoepfen und Maus bedienen lassen. Auch damit muss man 
rumspielen um sich selber eine Meinung bilden zu koennen.

BTW: Falls du die 7A18 wegwirfst, ich haette interesse an einem 155-0022 
weil einer davon in meinem 7623 gestorben ist und ich den aus einem 
meiner 7A18 raeubern musste. Ich hab meistens den 7L13 im Mainframe.

Vanye

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Vanye R. schrieb:
> Das erste Geraet von dem ich das gesehen habe war das RTB von R&S :)
> Mittlerweile gibt es aber auch ein paar Konkurrenzgeraete. Und ja, ich
> stimme da zu. Ich wuerde nichts ohne kaufen. Und auch nichts ohne
> brauchbare FFT. Und weil ich verwoehnt bin, auch nichts mit weniger wie
> 10Bit...

Da könnte doch das ganz neue
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-MHO934.html
passen, selbst der Preis stimmt.

rhf

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Und weil ich verwoehnt bin, auch nichts mit weniger wie
> 10Bit

Schon die Billigheimer von Rigol DHO800/900 und HDO900, sowie 
äquivalente Modelle von Siglent bieten 12 Bit.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Schon die Billigheimer von Rigol DHO800/900 und HDO900, sowie
> äquivalente Modelle von Siglent bieten 12 Bit.

Da stellen sich gleich zwei Fragen:

1. Bieten sie es oder schreiben sie es nur drauf? Als ich mir vor 
4-5Jahren mein RTB gekauft habe, da habe ich mir durchaus Rigol 
angeschaut. Die hatten aber alle voll breite verauschte Traces, egal was 
die so sagen. Die koennen einfach keine ADCs im vergleich zu R&S.

2. Was braucht man selbst? Der Unterschied von 8Bit zu 10Bit ist jeden 
Tag immer auf dem Screen zu sehen. Es sieht einfach besser aus, macht 
mehr Spass, ist cooler, vor allem in Zeiten wo Oszis immer einen 
groesseren Screen haben. Alles darueber hinaus ist dann fuer den einen 
oder anderen in bestimmten Situationen sinnvoll, aber es ist nicht immer 
so merkbar. Man sollte dann schon wissen ob man es braucht und man es 
bezahlen will.

BTW: Vor dem RTB hab ich ja ein Hameg HMO2022 genutzt. Auch da waren die 
Hameg 8Bit schon viel besser wie Rigol 8Bit die damals eher wie 6Bit 
aussahen. .-)

Deshalb meinen Rat sich das alles mal live anzuschauen. Vielleicht sind 
die eigenen Ansprueche ja geringer und dann kann man viel Geld sparen.

Vanye

von Bauform B. (bauformb)


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Andreas B. schrieb:
> Ths S. schrieb:
>> Leider nur 1 Zeitbasis. Das kommt somit nicht in Frage
> Geht es dabei um das reinzoomen? Das geht mit heutigen Digitaloszis
> besser.

Mit der 2. Zeitbasis muss man nicht zoomen und man hat zwei 
Trigger-Zeitpunkte. Wie würde man das heutzutage nachmachen?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Bauform B. schrieb:
> Wie würde man das heutzutage nachmachen?

die Frage war ja: Wozu braucht man das genau?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> 1. Bieten sie es oder schreiben sie es nur drauf?

Was für eine merkwürdige Frage. Triffst Du Dich mit Schwurbeldieter im 
Paulanergarten?

von H. H. (hhinz)


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Harald K. schrieb:
> Paulanergarten?

Winterpause.

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