Es geht um Modellbahnelektronik:
In RCN-217 (https://normen.railcommunity.de/RCN-217.pdf) wird das
DCC-Rückmeldeprotokoll RailCom beschrieben. Hier kann eine Lok auf der
Schiene kurze Datenpakete während sog. Cutouts senden. Cutouts sind
Pausen mit einer Länge von einer halben Millisekunde, in welcher die
Modellbahnzentrale nichts senden darf und daher die Schienen für kurze
Zeit spannungsfrei sind.
Als Referenz wird in RCN-217 im Kapitel 2.2 "RailCom - Sender im
Decoder" der angehängte Schaltplan verwendet. Dazu steht dann als
Bemerkung:
1 | Um eine '0' zu übertragen, muss der Decoder einen Strom I von 30+4/-6 mA liefern, bei einem Spannungsabfall am Gleis von bis zu 2.2 V. [...] Bei einer '1' darf der Strom I höchstens ± 0.1 mA betragen. Die Stromquelle des Decoders muss gegen unerwartete Fremdspannung am Gleis während des Cutout geschützt sein.
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2 | [...]
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4 | Erläuterung zum Schaltbild:
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6 | Der RailCom-Teil besteht nur aus den Widerständen R1 bis R3 und den Transistoren T1A bis T2B. T1A und T1B bilden eine Stromquelle, T2A ist als Diode geschaltet und schützt die Stromquelle vor positiven Spannungen höher Vcc.
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8 | Alle anderen Teile der Schaltung gehören zur normal notwendigen Hardware des Decoders. Man beachte den äußerst geringen Hardwareaufwand für den RailCom-Sender.
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Wie man leicht erkennen kann, handelt es sich hier um eine Schaltung für
einen µC, der mit 5V arbeitet. Würde man hier einen STM32 (zum Beispiel
als BlackPill) einsetzen, dann hätte TXD einen Pegel von maximal 3,3V.
Damit würde bei VCC = 5V, aber TXD = 3,3V dann T1A/T1B bereits zu leiten
beginnen - was nicht erwünscht ist. Solange TXD high ist, muss die
Stromquelle abgeschaltet sein.
Also muss man entweder einen Pegelwandler an TXD verwenden oder die
ganze Schaltung auf VCC = 3,3V umbauen. In diesem Fall müsste man die
Widerstände R1 bis R3 meiner Meinung nach auf 3,3/5 ihrer jetzigen Werte
(E24) umrechnen, also:
1 | R1 = 15 Ohm
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2 | R2 = 6,2 kOhm
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3 | R3 = 4,3 kOhm
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Ist meine Überlegung richtig? Wie kommt man in RCN-217 eigentlich mit
dieser Schaltung auf einen Strom von ca. 30mA? Der Rechenweg erschließt
sich mir hier nicht.