Forum: Haus & Smart Home Indirekte LED-Hintergrundbeleuchtung (6 m RGBCCT)


von Florian (flo6)


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Ich plane aktuell eine indirekte Beleuchtung im Wohnzimmer. Ziel ist 
eine rund 6 m lange, voll dimmbare Lichtlinie mit steuerbarer 
Farbtemperatur (Kalt- bis Warmweiß) und Integration in Home Assistant.

Geplante Komponenten:

LED-Streifen: 6 m 24 V RGBCCT COB mit ca. 18 W/m (etwa 840 LEDs/m). Soll 
ein absolut homogenes, punktfreies Lichtbild liefern.

Controller: vorgesehen ist ein 5-Kanal-Zigbee-Controller (z. B. Gledopto 
Pro), um das Ganze direkt in Home Assistant einzubinden.

Montage: erfolgt in Aluprofilen mit opaler Abdeckung – für Diffusion und 
Kühlung, da bei 18 W/m eine thermische Entlastung Pflicht ist.

Netzteil: Berechnung: 6 m × 18 W/m = 108 W, mit ca. 20 % Reserve also 
~130 W. Geplant ist ein Mean Well LRS-150-24 (150 W / 24 V).

Spannungsabfall / Einspeisung:
Bei 6 m Länge ist eine einseitige Einspeisung nicht sinnvoll. Selbst bei 
5 m zeigen sich bereits Unterschiede in Helligkeit und Farbtemperatur.
Geplant ist daher ein 6-adriges Hauptkabel (V+, R, G, B, WW, CW) als 
Ringleitung oder Hauptstrang. Der LED-Streifen soll an Anfang, Mitte und 
Ende parallel eingespeist werden, um den Spannungsabfall möglichst 
gering zu halten.

Aktuell steht noch die Auswahl der konkreten Produkte an – insbesondere 
welche LED-Streifen, Controller und Netzteile sich qualitativ und 
hinsichtlich der Integration in Home Assistant am besten eignen.

von Jörg R. (solar77)


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Das Thema gab es hier doch vor kurzem erst.

100W LED-Licht ist für einen normal großen Raum vollkommen übertrieben.

Trotzdem..schaue dir mal Philips Hue an.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Florian schrieb:
> Der LED-Streifen soll an Anfang, Mitte und Ende parallel eingespeist
> werden, um den Spannungsabfall möglichst gering zu halten.

Bei paralleler Einspeisung bekommen die LEDs in der Mitte zwischen den 
Einspeisepunkten immer die geringste Spannung.

Ein möglichst geringer Spannungsabfall ist außerdem völlig übertrieben. 
Für gleichmäßige Helligkeit müssen lediglich alle LEDs den gleichen 
Strom bekommen.

Zumindest bei gleichem spezifischen Spannungsabfall (V/m) auf beiden 
Schienen des Streifens vermeidet eine alternierende Einspeisung die 
Spannungsminima zwischen den Einspeisepunkten, weil die Summe der 
Spannungsabfälle auf Plus- und Minusschiene dann für jede LED gleich 
wird.

Um auf möglichst geringen Spannungsabfall zu kommen, könntest du 
natürlich Supraleitung einsetzen, aber irgendwie erscheint das 
übertrieben, wenn das eigentliche Ziel der gleichmäßigen 
Helligkeitsverteilung anders auch einfacher erreicht werden kann ;-)

von Christian W. (orikson)


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Florian schrieb:
> Controller: vorgesehen ist ein 5-Kanal-Zigbee-Controller (z. B. Gledopto
> Pro), um das Ganze direkt in Home Assistant einzubinden.
Guck dir mal eine Lösung mit ESP32 und WLED an. Da ist man noch 
flexibler und in Home Assistant lässt sich das auch einfach einbinden. 
Es gibt auch fertige Controller die man mit der WLED Firmware bespielen 
kann, siehe hier: https://kno.wled.ge/basics/compatible-hardware/

Florian schrieb:
> Montage: erfolgt in Aluprofilen mit opaler Abdeckung – für Diffusion und
> Kühlung, da bei 18 W/m eine thermische Entlastung Pflicht ist.
Wozu willst du die (teuren) COB LED-Stripes wenn du das eh in ein 
Aluprofil mit Diffusor einbaust? Da reichen Streifen mit normalen LEDS 
auch, sollten dann aber 60 LEDs/m sein, je nach dem wie hoch dein Alu 
Profil ist. Auf die Kühlung würde ich aber nicht übertrieben viel 
achten. 18W/m sind gerade mal 180 mW/cm. Das ginge auch komplett ohne 
Kühlung, soweit der LED-Streifen nicht komplett in engstem Raum verbaut 
wird.

Florian schrieb:
> Geplant ist ein Mean Well LRS-150-24 (150 W / 24 V).
Würde theoretisch passen, hat aber kein PFC was ich bei der Leistung 
etwas unschön finde. Ich habe bei mir ein Mean Well Netzteil aus der UHP 
Serie verbaut, das gibts aber erst mit 200 W, also noch mehr Reserve ;)

Florian schrieb:
> Der LED-Streifen soll an Anfang, Mitte und
> Ende parallel eingespeist werden, um den Spannungsabfall möglichst
> gering zu halten.
Es sind zwar "nur" maximal 4.5 A, aber das würde auf jeden Fall Sinn 
machen.

von Rainer W. (rawi)


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Christian W. schrieb:
> Das ginge auch komplett ohne Kühlung, soweit der LED-Streifen nicht
> komplett in engstem Raum verbaut wird.

Komplett ohne Kühlung würde sich der Streifen immer weiter aufheizen, 
egal wie eng der Raum ist ;-)

Florian schrieb:
> Soll ein absolut homogenes, punktfreies Lichtbild liefern.

Falls der Betrachter direkt auf die LEDs gucken kann, erreicht man 
Homogenität z.B. indem der Diffusor über dem Streifen ausreichend dick 
ist oder mit zwei Diffusorebenen darüber. Der Rest ist eine Frage des 
Abstandes und der Streueigenschaften des Diffusormaterials.

Bei indirekter Beleuchtung geht das Licht sowieso erst auf die Wand, 
d.h. es muss nur genügend Abstand zwischen LED-Streifen und 
reflektierender Wand bestehen.

: Bearbeitet durch User
von Markus L. (rollerblade)


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von Florian (flo6)


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Also, wenn ich richtig verstanden habe sollte ich wahrscheinlich eher 
auf einen normalen RGBCCT Streifen mit 60 Leds/m wechseln. Welche Marke 
bzw. welchen Shop kann man empfehlen?

Dazu am besten ein MeanWell Netzteil mit mindestens 150W, als 
Möglichkeit habe ich ein MeanWell ELG-150-24AB-3Y gefunden. Ist es 
geeignet für eine Montage in oder auf dem Rollladenkasten?

Als Controller wäre WLED schön, aber ich habe noch keinen konkreten 
Controller gefunden. Vielleicht kann mir ja jemand einen empfehlen?

von Gerald B. (gerald_b)


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Nimm 24V LED Streifen, dann sind die Sröme nicht so brutal, wie bei 5V 
Streifen, wenn du mit 6er Gruppen, die gleichlaufen, leben kannst. Ich 
habe WS2805 Basierte Stripes vom Chinesen genommen.
WLED kann die ansteuern, allerdings brauchst du zwingend einen 
Controller mit Levelshifter, denn die Stripes wollen 5V Logiclevel 
sehen, die ESP Controller haben aber nur 3,3V am Ausgang. Das geht dann 
von garnicht, bis instabil, mit den gängigen Chinaconttrollern.
Ich hab mir meine eigenen Universalplatinen entworfen, die sich 
wahlweise RGBW mit MOSFET Endstufen, RS485 Controller, für lange 
Datenleitungen, oder bis zu 2 Levelshiftern für die diversen Pixel 
bestücken lassen.
Als Eingangsspannung verdauen sie, dank 78xx Schaltregler, 12 oder 24V, 
direkt vom Netzteil des Stripes.
Das hier sind sie: 
https://wled.discourse.group/t/once-more-esp8266-based-wled-controller/11130
Wenn du Interesse an ner Leiterplatte oder den Gerbierfiles hast, dann 
schick mir ne PN

von Christian W. (orikson)


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Gerald B. schrieb:
> Nimm 24V LED Streifen
Florian schrieb:
> LED-Streifen: 6 m 24 V RGBCCT COB
Lesen hilft...

Florian schrieb:
> Vielleicht kann mir ja jemand einen empfehlen?
Sorry, da hatte ich den falschen Link, hier gibts die Liste mit 
Controllern die entweder schon mit WLED kommen oder die man umflashen 
kann: 
https://kno.wled.ge/basics/compatible-controllers/#controllers-with-wled-pre-installed

Gerald B. schrieb:
> allerdings brauchst du zwingend einen
> Controller mit Levelshifter, denn die Stripes wollen 5V Logiclevel
> sehen, die ESP Controller haben aber nur 3,3V am Ausgang.
Das ist ein valider Punkt. Allerdings reicht da im einfachsten Fall auch 
ein einfacher Levelshifter mit einem einzigen IC.

Rainer W. schrieb:
> Komplett ohne Kühlung würde sich der Streifen immer weiter aufheizen,
> egal wie eng der Raum ist ;-)
Nein, soweit es Luftzirkulation gibt, wird er irgendwann eine statische 
Temperatur erreichen. Der LED-Streifen sollte hald nicht in einer nur 10 
mm breiten und tiefen Nut im Holz verbaut sein. Die üblichen bedrahteten 
Widerstände können ca. 0,5 Watt ab, haben aber deutlich weniger als 1 
cm² Fläche zur Kühlung. Pro cm LED-Streifen (Breite ist meist auch 1 cm, 
also 1 cm Kühlfläche) fallen aber nur maximal (d.h. alle Farben an und 
Vollgas!) 0,18 Watt ab, also entspannt. Aluprofil schadet aber natürlich 
trotzdem nicht, allein schon weil man daran den Diffusor montieren muss.

Florian schrieb:
> Welche Marke
> bzw. welchen Shop kann man empfehlen?
Ich hatte damals bei leds.de bestellt, allerdings waren das "nur" 
sunlight weiße, also nicht tunable und nicht RGB. Im Wohnraum sollte man 
aber auch den CRI bedenken, der sollte möglichst hoch. Der ist bei den 
üblichen RGBW-LEDs ziemlich mies. Meist wird ein CRI von 80 angegeben, 
aber wer schon mal LEDs mit CRI 95 und mehr gesehen hat, will nix 
anderes mehr. Daher vielleicht einen hochwertigen (tunable) weißen LED 
Streifen neben einen RBG Streifen ins gleiche Aluprofil kleben?

von Harry L. (mysth)


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Florian schrieb:
> Als Controller wäre WLED schön, aber ich habe noch keinen konkreten
> Controller gefunden. Vielleicht kann mir ja jemand einen empfehlen?

z.B.:
https://www.amazon.de/Kompakter-Controller-Mikrofon-Adressierbarer-Streifen/dp/B0F2D4VBKF/ref=sr_1_3_sspa

Florian schrieb:
> Also, wenn ich richtig verstanden habe sollte ich wahrscheinlich eher
> auf einen normalen RGBCCT Streifen mit 60 Leds/m wechseln. Welche Marke
> bzw. welchen Shop kann man empfehlen?

https://www.amazon.de/stores/page/67165BE1-7A13-4633-B1FC-CABD22C414A9/

: Bearbeitet durch User
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