Guten Tag, Bei meiner kleinen Drohne ist das Stromkabel abgerissen. Nun habe ich versucht, mit meinem Aneng SL105 Lötkolben auf 520°C eingestellt mit Flussmittel die abgerissene Litze irgendwie aus den Löchern raus zu bekommen, habe bei einem auch versucht es mit der Pinzette zu fassen, zu erwärmen und raus zu ziehen. Allerdings habe ich es mir wohl mal wieder einfacher vorgestellt, als es wirklich ist und würde bei den Profis hier gerne um Rat fragen, was man denn da machen könnte. Muss ich es vielleicht wirklich mit einem Fräser rausfräsen? Mittlerweile kriege ich die eine Litze, die ich vorher noch schön zu fassen bekommen habe auch nicht mehr richtig zu fassen, da ich Flussmittel drauf gegeben habe und mit dem Lötkolben dann auch hingefrickelt habe und es platt geworden ist... Ich wäre echt froh, wenn hier jemand vielleicht einen Rat hätte. Am Anfang dachte ich schon mein Lötkolben würde nicht richtig funktionieren, aber dann habe ich mit Entlötlitze und Flussmittel schon Lot wegbekommen von den Lötstellen und anschließend auch noch ein wenig mit dem Lötsauger wegsaugen können. Aber die Litze steckt nun halt gefühlt fast eben in den Durchkontaktierungen drin... Freundliche Grüße Alex
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Es ist irgendwie unklar, was du machen willst. Folgendes fällt aber auf: 1) VIEL zu hohe Temperatur. 520°C ist kompletter Wahnsinn. Mit gutem Willen lasse ich mich noch zu 400°C überreden, moderne Technik sollte aber eher so bei 350°C funktionieren. 2) Dein Werkzeug scheint leider ungeeignet zu sein. Einen Draht aus einer Durchkontaktierung herauszuziehen, sollte kein Problem darstellen. Die absurd hohe Temperatur und deine Erfolglosigkeit sprechen für einen schlechten Wärmeübergang, ggf. auch durch eine falsche Lötspitze. 3) Es ist immer noch nicht so 100% klar, was du willst, aber hier zur Technik, wie man einen Draht aus einer Durchkontaktierung entfernt: - Lötzinn und Flussmittel auf die Durchkontaktierung auftragen - Schön warm machen - Draht rausziehen - Mit Entlötpumpe und Entlötlitze überschüssiges Lot entfernen - Neuen Draht einlöten 4) Wenn alle Stricke reißen, hilft Niedertemperaturlot z.B. von Chipquik, das auf die Lötstelle gebracht wird. Damit hat man dann viel länger Zeit, bis das Lot erstarrt und kann bequemer arbeiten. Üblicherweise interessant bei Komponenten, die mehrere Anschlüsse haben, bei einem einzelnen Draht nicht notwendig
Alexander R. schrieb: > Nun habe ich versucht, mit meinem Aneng SL105 Lötkolben auf 520°C > eingestellt mit Du weit, dass das bleifreies Lötzinn bei etwa 217 °C flüssig wird? Was meinst du, wie schnell bei 520 °C das Flussmittel verbrannt und damit wirkungslos bis hinderlich ist. Bei großflächiger Anbindung des Pads hilft vorheizen mit einer Heizplatte. Es hilft, einen lackierten Kupferdraht durch die Durchführung zu schieben und damit die Bohrung von den Litzenresten zu befreien. p.s. Deine Platine könnte eine Reinigung vertragen.
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Alexander R. schrieb: > mit meinem Aneng SL105 Lötkolben Wenn ich danach suche, bekomme ich als ersten Treffer eine "Schweißausrüstung" mit 60W für 2,99€. Es ist ein 110/230V Lötkolben, die 60W dürften vielleicht für das Heizelement stimmen, wie viel Leistung er auf die Lötstelle bringen kann steht auf einem anderen Blatt. Geht für eine Lochpunktraster-Platine, bei einer Mehrlagenplatine und evt. Massefläche dürfte der Lötkolben stark überfordert sein.
Alexander R. schrieb: > Nun habe ich versucht, mit meinem Aneng SL105 Lötkolben auf 520°C > eingestellt mit Flussmittel die abgerissene Litze irgendwie aus den > Löchern raus zu bekommen Ich nehme zum Entlöten kein Flussmittel, sondern ich füge der Lötstelle Lötzinn hinzu. Denn vermutlich bekommst du die Wärme aus der (wegen der hohen Temperatur vermutlich auch noch verzunderten) Lötspitze gar nicht ins Lot auf deiner Platine. Deshalb nimmst du erst mal eine vernünftige Temperatur (höchstens 350°C) und machst eine schöne Lotkugel vorne auf die Lötspitze und gehst mit dieser Lotkugel an das Lötpad. Dann bleibst du da mal ein paar Sekunden drauf und siehst dir an, ob das Lötzimm von der Lötstelle aufgenommen wird. Erst dann kommt die Wärme da rein. Und wenn dann alles hübsch flüssig ist, klopfst du das Loch einfach frei oder saugst das Ganze mit der Entlötpumpe aus dem Loch raus. Frtig. > Muss ich es vielleicht wirklich mit einem Fräser rausfräsen? Das ist der sicherste Weg, die Platine vollends kaputt zu machen. Udo S. schrieb: > bei einer Mehrlagenplatine und evt. Massefläche dürfte der Lötkolben > stark überfordert sein. Das sieht man dann, wenn man das Lot auch nach 10 Sekunden noch nicht flüssig bekommen hat. Oder die Lotkugel auf der Lötspitze mangels Wärmenachschub sogar wieder erstarrt. Im Allgemeinen übt man solche Entlötaktionen aber besser vorher an ein paar Schrottplatinen aus defekten Geräten. Es läuft ja auch keiner einen Marathon ohne vorher mal trainiert zu haben.
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Udo S. schrieb: > Alexander R. schrieb: >> mit meinem Aneng SL105 Lötkolben > > Wenn ich danach suche, bekomme ich als ersten Treffer eine > "Schweißausrüstung" mit 60W für 2,99€. Immerhin mit Temperaturregelung im Handgriff. Spitzen sehen nach Typ 900M-T aus. Davon gibt es eigentlich genug Variationen dass er eine passenden Spitze finden sollte. Wobei, was mein ihr, wie stehen die Wetten dass er eine dieser dusseligen Nadelspitzen drauf hat mit denen Lötkolben und -stationen für Elektronik gerne geliefert werden? Interessanterweise zeigen alle Bilder die ich gesehen habe eine Einstellung von 520°. Jetzt wissen wir wenigstens wo die Idee her kommt. -> Auf eine Meißelspitze wechseln. Die mit 520° malträtierte Spitze dürfte sowieso schon verzundert sein und ihre Beschichtung zumindest teilweise verloren haben. > Es ist ein 110/230V Lötkolben, die 60W dürften vielleicht für das > Heizelement stimmen, wie viel Leistung er auf die Lötstelle bringen kann > steht auf einem anderen Blatt. Ja gut, so sind alle Lötkolben mit einer klassischen Heizung spezifiziert. 60W ist jetzt nicht so schlecht. Bevor die innenbeheizten Spitzen auch bei Bastlern modern wurden waren 48W - 60W gängige Werte. Ich glaube es ist mehr eine handwerkliche Sache und nicht auf den Lötkolben zu schieben. Leider hilft da nur üben, üben, üben. Ist blöd, aber geht nicht ansers.
Schritt 1: Drohnenplatine in den Schrank legen. An wertlosen Schrottplatinen üben. Alles weitere ergibt sich.
Hallo nochmals und vielen Dank für eure Hilfsbereitschaft. Das es an mir liegt, hab ich mir auch schon irgendwie gedacht. Am Anfang habe ich gemeint, der Lötkolben würde irgendwie nicht heiß genug werden was aber wahrscheinlich nicht die Ursache sein wird. Ich habe euch noch die Bilder meiner Lötspitzen angehängt und nochmals ein paar Makroaufnahmen der betroffenen Lötstellen. Die Durchkontaktierungen sind halt wirklich sehr klein, ich weiß nicht, wie gut das auf den Bildern rüberkommt aber ja.. Oder würd sich hier jemand für nen Kasten Augustiner oder so dazu bereit erklären, es zu löten? Bevor ich es zerstöre..😅. Würde auch das Risiko in Kauf nehmen, dass derjenige es auch womöglich zerstören würde, wenn es nicht reparierbar wäre.. das Risiko wäre aber sehr wahrscheinlich geringer als bei mir.. Mfg Alex
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Hannes J. schrieb: > Ja gut, so sind alle Lötkolben mit einer klassischen Heizung > spezifiziert. 60W ist jetzt nicht so schlecht. Bevor die innenbeheizten > Spitzen auch bei Bastlern modern wurden waren 48W - 60W gängige Werte. Mein Lötkolben ist auch innenbeheizt durch ein Keramikelement, was bedeutet das denn? Wodurch entscheiden sich denn die innenbeheizten durch die "normalen/anderen"?
Alexander R. schrieb: > Wodurch entscheiden sich denn die innenbeheizten > durch die "normalen/anderen"? a) Die Lötspitze wird in den Heizwendel hinein gesteckt. Das ist die schlechteste Variante, neigt zum Auskühlen, sobald man damit die Platine Berührt. b) Die Lötspitze umschließt einen Heizstab. Die äußere Blechhülse mit der Rändelschraube hält beides zusammen. Man bekommt sie ab 5 Euro mit einer halbwegs funktionierenden Temperaturregelung, und für etwa mehr Geld auch als Lötstation. Die Lötspitzen (Verbrauchsmaterial!) sind billig. Ich komme damit gut zurecht. c) Lötspitze und Heizung sind ein Bauteil. Sie werden zur Kontaktierung der Zuleitungen in den Passiven Griff gesteckt. Das geht auch in heißem Zustand. Diese T9 und T12 Varianten können am schnellsten nach heizen. Sie sind dafür deutlich teurer. Für regelmäßige Arbeiten sicher eine vernünftige Wahl.
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Alexander R. schrieb: > Hallo nochmals und vielen Dank für eure Hilfsbereitschaft. Das es an mir > liegt, hab ich mir auch schon irgendwie gedacht. Am Anfang habe ich > gemeint, der Lötkolben würde irgendwie nicht heiß genug werden was aber > wahrscheinlich nicht die Ursache sein wird. Ich habe euch noch die > Bilder meiner Lötspitzen angehängt und nochmals ein paar Makroaufnahmen > der betroffenen Lötstellen. Ist nicht so gut zu erkennen, sieht aber noch nicht völlig verloren aus. Ist etwas fummelige Arbeit, da durch Einbringen von Lötzinn und Herausziehen der Einzellitzen bzw. Absaugen die Durchkontaktierungen auszuräumen, aber zumindest scheint sich hier nach erstem Dafürhalten noch nicht die Kupferbeschichtung der Platine gelöst zu haben--das ist bei 500°C Lötspitzentemperatur ein echter Glücksfall! > Die Durchkontaktierungen sind halt wirklich sehr klein, ich weiß nicht, > wie gut das auf den Bildern rüberkommt aber ja.. Wir glauben dir gerne, dass die klein sind, nur ist das ja keine Präzisionslötung: Die Wärme muss da rein und weil dort auch noch ein Stück Litze drinsteckt, wird viel Wärme benötigt. Eine dünne Lötspitze hat nur wenig Wärmefluss, du brauchst also das Dickste, was du bekommen kannst. In deinem Fall die 2. oder 5. Spitze von links, zur Not auch die 3. Da die Nummer 5 bereits ein wenig in Mitleidenschaft gezogen scheint, mal mit der Nr. 2 bei 350°C-370°C oder so probieren. > Oder würd sich hier jemand für nen Kasten Augustiner oder so dazu bereit > erklären, es zu löten? Bevor ich es zerstöre..😅. Die Anfrage wird erfolgreicher, wenn du eine grobe Region angibst. :) Bei solchen Projekten ist es geschickter, sich das gemeinsam anzuschauen. > Würde auch das Risiko in Kauf nehmen, dass derjenige es auch womöglich > zerstören würde, wenn es nicht reparierbar wäre.. das Risiko wäre aber > sehr wahrscheinlich geringer als bei mir.. Das ist auch eine Anwendung für Niedertemperaturlot, wenn man die Sachen partout nicht entfernt bekommt, aber ich glaube, hier ist das überhaupt nicht notwendig, da reicht schon ordentliches Vorgehen.
F. schrieb: > In deinem Fall die 2. oder 5. Spitze von links, zur Not auch die 3. Da > die Nummer 5 bereits ein wenig in Mitleidenschaft gezogen scheint, mal > mit der Nr. 2 bei 350°C-370°C oder so probieren. Ich habe es mit der vierten und dritten(von links) bei maximaler Temparatur versucht, es hat nicht funktioniert. Die zwei VIAs sehen noch gut aus, einer ist etwas verbogen nach innen hin wie es aussieht aber abgelöst sieht nichts aus. Ich habe es bei maximaler Temparatur versucht, es hat nicht funktioniert. Die zwei VIAs sehen noch gut aus, einer ist etwas verbogen nach innen hin wie es aussieht aber abgelöst sieht nichts aus. Ich habe einfach wie es aussieht nicht wirklich Hitze reinbekommen. Mit einer Flachen- oder Meißelspitze hab ich mich das eben genau aus dem Grund bisher auch nicht getraut, auch nicht mit der Methode zusätzlich Lot hinzuzugeben. F. schrieb: > Die Anfrage wird erfolgreicher, wenn du eine grobe Region angibst. :) > Bei solchen Projekten ist es geschickter, sich das gemeinsam > anzuschauen. Ich komme aus dem Landkreis Rottal-Inn aus Niederbayern.
Verbiegen kann man da an einer Durchkontaktierung nichts, wobei sich ggf. der Ring der "+"-Durchkontaktierung schon ein wenig lösen könnte. So genau sieht man das aber nicht auf den Bildern. Deine Löttechnik klingt aber genau falsch. Das ist nicht schlimm, aber mit der richtigen Technik klappt's dann auch. Die Lötstelle muss vollständig erwärmt werden, damit das Lot schmilzt und du die Drähte rausziehen kannst. Der Wärmeübergang von einer (trockenen) Lötspitze auf eine kalte Lötstelle ist ziemlich schlecht, da kaum Kontaktfläche vorliegt. Dadurch fließt wenig Wärme und die Lötstelle wird überhaupt nicht warm. Das kann man natürlich dadurch verbessern, indem man einfach die Temperatur hochdreht, aber das Problem des Wärmeübergangs ist damit immer noch nicht gelöst. Daher: Zum Löten und auch Entlöten muss guter Wärmeübergang hergestellt werden. Das geht, indem die Lötspitze mit Lötzinn benetzt wird, das flüssige Lötzinn sorgt für einen guten Wärmeübergang. Das ist auch das Problem von zu kleinen Spitzen: Die Kontaktfläche ist sehr klein, dadurch ist der Wärmefluss gering. Das ist in Ordnung, wenn man an einen einzelnen Pin ein Drähtchen anlöten muss, da gibt es ja auch nicht viel zu erwärmen, aber an deinen Stromversorgungsanschlüssen hängt viel mehr Kupfer dran, da wird schon eine gewisser Wärmeeintrag benötigt.
F. schrieb: > Verbiegen kann man da an einer Durchkontaktierung nichts, wobei sich > ggf. der Ring der "+"-Durchkontaktierung schon ein wenig lösen könnte. > So genau sieht man das aber nicht auf den Bildern. Ja, das kann sein, wäre natürlich sehr unglücklich, wenn es denn so wäre :/ Muss ich wirklich schauen was ich da jetzt machen soll, alleine traue ich mich da aktuell nicht wirklich weiter ran..
verrate doch mal deine Postleitzahl, vielleicht ist ja ein hilfreicher Foprist in deiner Nähe, der sich das mal ansehen kann
Wegstaben V. schrieb: > verrate doch mal deine Postleitzahl, vielleicht ist ja ein hilfreicher > Foprist in deiner Nähe, der sich das mal ansehen kann 84326 - Falkenberg
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