Hallo, ich habe hier noch drei (sehr) alte USB 1.0 Sticks mit vermutlich 64MB (gabs das mal?). Die würde ich entsorgen, wenn da nicht einige Fotos drauf wären, die ich gern retten möchte. Leider schmiert mein Laptop (Win10 Pro) fast immer ab, wenn ich einen Stick anschliesse. Im Stick blinkt die LED, aber der Explorer friert ein und ein paar mal ist der Rechner auch komplett abgestürzt. Ganz selten, nach vielen Versuchen wird ein Laufwerksbuchstabe erzeugt, und ich kann (noch seltener) die Fotos ansehen. Spätestens beim Versuch, ein Foto auf den Rechner zu kopieren schmiert aber wieder alles ab. Das ist an anderen Rechnern mit Win 10 oder 11 auch so. Es ist auch egal, welchen physischen USB Port ich nehme. Auch ein USB Hub macht es nicht besser. Ist das aussichtslos bzw. nur mit einem alten Rechner (Win98 oder so) beherrschbar?
Stefan M. schrieb: > Es ist auch egal, welchen physischen USB Port ich nehme. > Auch ein USB Hub macht es nicht besser. > > Ist das aussichtslos bzw. nur mit einem alten Rechner (Win98 oder so) > beherrschbar? W98 aus der USB-Gründerzeit und USB-Stick sind eine weniger gute Idee. Ein anderer PC mit einer anderen USB-Schnittstelle wäre noch ein Versuch. Frage bleibt, ob die Spannung im richtigen Bereich ist. Alte Schnittstellen liefern nur bis 500mA Last. Es gibt leider auch viele kranke Sticks.
Lu schrieb: > Ein anderer PC mit einer anderen USB-Schnittstelle wäre noch ein > Versuch. Wie beschrieben, auch andere Rechner verhalten sich so. Lu schrieb: > Es gibt leider auch viele > kranke Sticks. Es sind 3 Sticks. Alle verhalten sich gleich und an einem damaligen Rechner vor vielen Jahren (Win?) war alles ok. Daran erinnere ich mich noch. Michael B. schrieb: > Mein nächster Versuch wäre, ein Live-Linux zu benutzen. Damit kenne ich mich leider garnicht aus... Wenn das hoffnungslos ist, kann ich damit leben. Aber hier gibt es ja viele, die in dem Bereich erheblich mehr wissen als ich. Versuch macht kluch.
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Michael B. schrieb: > Mein nächster Versuch wäre, ein Live-Linux zu benutzen. Ja, sehe ich auch so. Z.B. https://www.system-rescue.org Und dann den USB-Stick nicht mounten, sondern photorec verwenden.
Gerd E. schrieb: > Und dann den USB-Stick nicht mounten, sondern photorec verwenden. Was auch immer das bedeutet...
Stefan M. schrieb: > Was auch immer das bedeutet... Wenn Du es nicht weißt, sind das denke ich sehr gut geeignete Stichworte um sich dieses Wissen gezielt anzueignen.
Wenn man auf kranke Datenträger schreibt, verschlimmbessert sich nur der Fall. Falls nur wenige Daten fehlen wäre ein Image ein Versuch bevor man mehr Schaden anrichtet. In manchen Fällen half auch etwas niedrigere Temperatur um schnell was zu retten. Aber Vorsicht mit Kondenswasser!
Gerd E. schrieb: > Wenn Du es nicht weißt, sind das denke ich sehr gut geeignete Stichworte > um sich dieses Wissen gezielt anzueignen Das stimmt sicher, aber es klingt so, als müsste ich erstmal 2 Jahre Linux studieren, um meinen Stick auszulesen...
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Stefan M. schrieb: > Leider schmiert mein Laptop (Win10 Pro) fast immer ab, wenn ich einen > Stick anschliesse. > Im Stick blinkt die LED, aber der Explorer friert ein und ein paar mal > ist der Rechner auch komplett abgestürzt. > Ganz selten, nach vielen Versuchen wird ein Laufwerksbuchstabe erzeugt, > und ich kann (noch seltener) die Fotos ansehen. > Spätestens beim Versuch, ein Foto auf den Rechner zu kopieren schmiert > aber wieder alles ab. Wohl der typische Flash-Alzheimer. > Ist das aussichtslos Naja, nicht völlig aussichtslos. Du brauchst eine fehlertolerante Lesemethode und solltest dem Flash ein wenig auf die Sprünge helfen. Fehlertolerante Lesemethode ist: unter Linux ohne mounten ein Image des Sticks ziehen. Dafür gibt es ddrescue. Und um dem Flash etwas auf die Sprünge zu helfen, soll Tiefkühlung in der Gefriertruhe nützlich sein. Allerdings: das Runterkühlen ist einfach, schwieriger ist, dafür zu sorgen, dass beim Lesen keine Luftfeuchtigkeit auf der Elektronik des Sticks kondensieren kann. Das realisiert man am einfachsten dadurch, dass man den Stick beim Lesen einfach in der Kühltruhe läßt und eine USB-Verlängerung zum Anschluß an das Notebook verwendet, die man durch die Deckeldichtung der Truhe legt. Das am Besten schon vor dem Runterkühlen. Die so gewonnenen Images kann man dann mehrfach kopieren und mit verschiedenen Methoden Rettungsversuche starten. Wenn es wirklich nur um Fotos geht, ist das im Thread bereits genannten photorec tatsächlich das Mittel der Wahl.
Stefan M. schrieb: > Das stimmt sicher, aber es klingt so, als müsste ich erstmal 2 Jahre > Linux studieren, um meinen Stick auszulesen... Live-System booten, Dateimanager öffnen, Bilddateien anklicken und schauen was dann passiert. Dafür muss man doch nicht studieren ;)
Ob S. schrieb: > Wohl der typische Flash-Alzheimer. Ok, ich wusste nicht dass es sowas gibt. Das heisst, wenn ich meinen uralt Rechner von damals noch hätte, wäre es auch ein Problem heute die Sticks damit zu lesen? Ich habe eigentlich eher den Eindruck, dass es etwas mit einer Art USB1.0 zu USB 2.x oder USB3.x inkompatibilität zu tun hat. Also eher eine technische inkompatibiliät zu aktuellen Rechnern. Aber Du magst recht haben. Ich bin leider kein Fachmann auf diesem Gebiet.
Muss ich für dieses Linux Tool einen Rechner ohne Windows haben? Evtl. führt das hier zu weit. Ich verlange nicht, hier einen Grundkurs für Linux zu erhalten. Daher erstmal Danke an alle beteiligten.
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Stefan M. schrieb: > Das heisst, wenn ich meinen uralt Rechner von damals noch hätte, wäre es > auch ein Problem heute die Sticks damit zu lesen? Ja. Flashspeicher ist halt von Natur aus vergeßlich. Für Langzeitarchivierung völlig untauglich. > Also eher eine technische inkompatibiliät zu aktuellen Rechnern. Nö, das ist eher unwahrscheinlich. Schon das Fehlerbild (jedesmal anders) schließt das eigentlich sicher aus. Wäre es ein systematischer Fehler, würde er sich bei jedem Versuch auf die gleiche Weise bemerkbar machen. Nö, mit einiger Wahrscheinlich "wackeln" da Bits im Flash und werden mal so und mal so gelesen. Dadurch sind dann die Partitions- und Filesystemstrukturen mal mehr oder weniger defekt und/oder an verschiedenen Stellen defekt. Das quasizufällig Abkacken des wenig fehlertoleranten OS beim Versuch, diese Strukturen zu interpretieren, ist dann die logische Folge. > Muss ich für dieses Linux Tool einen Rechner ohne Windows haben? Nein. Man kann Linux von z.B. von einem USB-Stick oder einer CD/DVD starten, ohne ein installiertes Windows in irgendeiner Form anfassen zu müssen.
Stefan M. schrieb: > Muss ich für dieses Linux Tool einen Rechner ohne Windows haben? Nein. In diesem Fall muss man das Live-System nur von Stick oder CD oder sonstigem Medium booten. Andere Betriebssysteme bleiben bei diesem Vorgang unberührt. Aber ich tippe auch eher auf Flash-Alzheimer. Ups, Ob S. war schneller Edit: Und ausführlicher ;)
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Stefan M. schrieb: > Das stimmt sicher, aber es klingt so, als müsste ich erstmal 2 Jahre > Linux studieren, um meinen Stick auszulesen... Mach dir nicht in die Hosen. Theoretisch könnte man auch DOS booten. Aber DOS kann ja wieder kein USB (leider).
Rbx schrieb: > Stefan M. schrieb: >> Das stimmt sicher, aber es klingt so, als müsste ich erstmal 2 Jahre >> Linux studieren, um meinen Stick auszulesen... > > Mach dir nicht in die Hosen. > Theoretisch könnte man auch DOS booten. Aber DOS kann ja wieder kein USB > (leider). freedos kann das
Hier hat unser C-Hater einfach mal recht. Die USB-Sticks sind hinüber, da hilft kein Linux, kein DOS und auch kein alter PC. Wenn man derartige Flashbausteine ausreichend lange herumliegen lässt, ohne sie gelegentlich mal zu verwenden (auslesen reicht), dann verlieren die Flashbausteine die in ihnen gespeicherten Daten. Das ist das, was als "Flash-Alzheimer" bezeichnet wurde. USB-Sticks haben zudem noch das Problem, daß dort oft die billigsten und miesesten Flash-Bausteine verwendet werden (und schon immer wurden), das verstärkt das Vergreisungsproblem also noch.
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