Hallo zusammen, ich habe ein Akkupack vor mir liegen (2x18650 Li-Ion in Serie), bei dem die Zellen tiefentladen waren. Nach dem Austausch der Zellen gegen gebrauchte, aber geladene Zellen funktioniert das dazugehörige Gerät leider nach wie vor nicht. Die Zellen sind an eine kleine Platine angelötet, an dessen Ausgang ich keine Spannung messen kann, obwohl die Zellen wie gesagt geladen sind. Auf der Platine sitzen drei MOSFETs, eine Sicherung (bereits erfolglos gebrückt) und zwei weitere Chips, die ich nicht zuordnen kann (siehe Bilder im Anhang). Kann jemand mit der Beschriftung etwas anfangen? Ist einer der Chips möglicherweise ein Schutz-IC, welches aufgrund der Tiefentladung der Originalzellen den Stromfluss nun dauerhaft unterbricht? Viele Grüße
:
Verschoben durch Moderator
H. H. schrieb: > KK9 ist ein SSM3K116TU von Toshiba. Danke, das hilft mir schon mal weiter! Am MOSFET liegt keine Gate-Source Spannung an, er wird also nicht angesteuert. Das könnte erklären, warum am Ausgang keine Spannung messbar ist. Nun ist nur die Frage, warum er nicht angesteuert wird... Manfred K. schrieb: > ist die Brücke wirklich angelötet? Danke für den Hinweis. Ich habe nochmal nachgelötet, die Brücke hat auf jeden Fall Kontakt. Auf der Sekundärseite der Sicherung kann ich die Batteriespannung messen, am Ausgang der Platine aber wie gesagt nicht. Mike A. schrieb: > Der Q5A ist ein CSD18540Q5A von TEXAS I Das passt leider, wie von H.H. bereits erwähnt, nicht :(. So wie es aussieht, scheint niemand den Chip zuordnen zu können. Gibt es evtl. irgendeinen Hinweis auf den Hersteller? Dann könnte ich evtl. mal ein paar Datenblätter durchschauen, ob etwas dabei ist, was (grob) passen könnte.
M. B. schrieb: > Nun ist nur die Frage, warum er nicht angesteuert wird... Könnte aber auch sein, dass er einen Gate-Source-Kurzschluss hat, und deshalb sich da keine Spannung aufbaut.
M. B. schrieb: > H. H. schrieb: >> KK9 ist ein SSM3K116TU von Toshiba. > > Danke, das hilft mir schon mal weiter! Am MOSFET liegt keine Gate-Source > Spannung an, er wird also nicht angesteuert. Das könnte erklären, warum > am Ausgang keine Spannung messbar ist. Der scheint mir für die Schnellauslösung der Sicherung zuständig.
Ich kämpfe immer noch mit der Akkuplatine, bisher bin ich leider nicht weitergekommen. H. H. schrieb: > Der scheint mir für die Schnellauslösung der Sicherung zuständig. Damit scheinst du Recht zu haben, die Leiterbahn vom Drain des MOSFETs geht auf den "Heater" Pin der Sicherung, womit die Sicherung künstlich erwärmt werden kann und somit schneller ausgelöst wird. Anbei das Datenblatt der Sicherung. Ich habe nun den Akku nochmal von der Platine abgelötet und schrittweise wieder angelötet - zuerst den Mittelabgriff zwischen den beiden Zellen (die zwei 18650-Zellen sind in Serie geschaltet), dann die Spannung aus der Serienschaltung der beiden Zellen (aktuell 7,2 V) und dann GND. Das hat leider auch nicht geholfen. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass sich auf der Unterseite der Platine noch ein IC mit der Beschriftung "CBME" versteckt - kann das jemand zuordnen? Müsste ich mir dieses IC evtl. genauer ansehen anstelle des mysteriösen "Q5A" ICs?
:
Bearbeitet durch User
Oft ist es doch so dass Akkupacks erst von außen kurz aktiv geladen werden müssen damit sie wieder Spannung ausgeben? Klaus.
H. H. schrieb: >> Der Q5A ist ein CSD18540Q5A von TEXAS I. > > Nein, der wäre viel größer. Stimmt! Was haltet Ihr von dem hier: S-8264A/B/C Series LG, Mike
H. H. schrieb: > Auf Ablic wäre ich nicht gekommen Nanu, ein neuer Name für Seiko oder ein Mitbewerber?
Manfred P. schrieb: > H. H. schrieb: >> Auf Ablic wäre ich nicht gekommen > > Nanu, ein neuer Name für Seiko oder ein Mitbewerber? Ersteres, aber schon seit 2018.
> ich habe ein Akkupack vor mir liegen (2x18650 Li-Ion in Serie),
Hat dieses auch einen Namen und einen Hersteller?
Bitte immer so viel Informationen wie möglich posten.
Jetzt wäre nur die Frage wo man diese BTs beziehen kann ohne ein Lager aufmachen zu müssen. Bei Mouser o. Digi müsste man gleich 5000 abnehmen. Falls jemand noch eine andere Quelle hat, gerne hier posten. Danke + LG, Mike
Wären ggf. diese beiden protection ICs eine gute Option:? R5641L oder R5439 von Nisshinbo LG, Mike
Leider hatte ich unter der Woche keine Zeit, mich mit dem Akku näher zu beschäftigen, deshalb erst jetzt eine Rückmeldung von mir. Ich glaube, ich muss etwas weiter ausholen, weil es mittlerweile nicht mehr nur um eine reine IC-Identifikation geht. Der Akku, um den es geht, stammt aus einer UE Megaboom (Bluetooth-Lautsprecher) von 2014. Das dürfte also das erste Modell sein. Ich habe den Lautsprecher schon letztes Jahr mit der Bitte um Reparatur bekommen. Die Box lag zusammen mit einer Wasserflasche im Rucksack, welche ausgelaufen ist. Infolgedessen ließ sich die Box nicht mehr laden und einschalten. Nach dem Zerlegen konnte ich auf der Controller-PCB (Bild im Anhang) einen Wasserschaden feststellen. Nach der Reinigung der Platine und Austausch einiger Keramikkondensatoren und der Micro-USB Buchse lief die Box wieder problemlos. Von März bis Oktober diesen Jahres wurde die Box nicht verwendet und nun kam sie wieder zu mir, dieses Mal mit dem Hinweis, sie ließe sich nicht einschalten. Als ich zum Testen das Ladekabel eingesteckt habe, fing die Lade-LED kontinuierlich an zu pulsieren, ich konnte aber nur einen Strom von 30 mA zwischen USB-Netzteil und Box messen. Als ich versuchte, die Box während dem Laden einzuschalten, kam eine Ansage "Der Batteriezustand ist kritisch. Bitte laden.". Aber auch nach über 24 Stunden im Ladegerät hat sich nichts an der Situation geändert. Ohne Ladegerät hat sich beim Einschalten der Box nichts getan. Daraufhin habe ich die Box wieder zerlegt und den Akku vermessen. Es sind zwei 18650 Zellen verbaut, die in Serie geschaltet sind und an eine kleine Platine angelötet sind (ich habe sie "Battery PCB" getauft, sie Anhang). Die Battery-PCB wird von unten in die Controller-PCB eingesteckt. Eine der beiden Zellen hatte nur noch 0,9 V, die andere Zelle knapp über 2 V. Ein Ersatzakku ist für ca. 40 € im Netz erhältlich, ich wollte aber erstmal nicht so viel Geld investieren, weil ich mir nicht sicher bin, ob dann nicht in zwei Monaten wieder etwas anderes kaputt geht aufgrund des damaligen Wasserschadens. Deshalb habe ich aus meinem Fundus zwei gebrauchte 18650 Zellen angelötet, die zwar nicht mehr neu, aber noch in Ordnung waren (ca. 1 Jahr alt und vielleicht 10 mal geladen). Zellspannung beider Zellen beträgt ca. 3,58 V, also nicht ganz voll, aber auch nicht leer. Nach dem Austausch der Zellen ließ sich die Box nach wie vor ohne Ladegerät nicht einschalten. Schließe ich das Ladegerät an, pulsiert die Lade-LED, allerdings geht sie nach ca. 30 Sekunden aus. Der Stromfluss in die Box beträgt nach wie vor nur 30 mA. Nun ist eben die spannende Frage, ob das Problem von der Controller-PCB kommt oder von der Battery-PCB. Und um das herauszufinden, ist dieser Thread entstanden ;-). Das erstmal zum Hintergrund. Klaus R. schrieb: > ft ist es doch so dass Akkupacks erst von außen kurz aktiv geladen > werden müssen damit sie wieder Spannung ausgeben? Wie oben beschrieben habe ich das Ladegerät an die Box angeschlossen, allerdings geht die Lade-LED nach ca. 30 Sekunden von selbst aus. Mike A. schrieb: > Was haltet Ihr von dem hier: > > S-8264A/B/C Series Treffer! Vielen Dank fürs recherchieren :-). Anhand des Datenblatts ist klar, dass H. H. Recht hatte, das IC ist für die Schnellauslösung der Sicherung zuständig und soll die Batterie vor Überspannung schützen. Torsten B. schrieb: > Hat dieses auch einen Namen und einen Hersteller? > Bitte immer so viel Informationen wie möglich posten. Siehe oben. Mike A. schrieb: > Wären ggf. diese beiden protection ICs eine gute Option:? > > R5641L oder R5439 von Nisshinbo Die könnten theoretisch auch passen, ich denke aber, dass das Datenblatt weiter oben von Ablic das richtige ist. Um das Problem weiter einzugrenzen, habe ich heute morgen einen unvollständigen Schaltplan von der Battery PCB erstellt und ein paar Spannungen gemessen (siehe Anhang). Auf der Controller-PCB sind zwei Pins eindeutig mit "BATT-GND" und "VBATT+" beschriftet. Ich meine, mich daran zu erinnern, dass ich bei ersten Reparatur hier die Batteriespannung messen konnte, als ich die Batterie in die Controller-PCB gesteckt habe, was nun aber nicht der Fall ist. Anhand der Spannungen ist auch klar, warum: Zum einen muss der High-Side MOSFET Q102 von der Controller-PCB aktiviert werden. Zusätzlich müssen die beiden N-Kanal MOSFETs Q100 und Q101 im GND-Zweig eingeschaltet sein. Es wird jedoch nur Q101 angesteuert, Q100 hat 0 V am Gate. Verbinde ich testweise den Pin 5 am Steckverbinder auf GND, schaltet Q102 durch. Ich habe dann zwar 7,17 V am Steckverbinder, jedoch schaltet Q100 nach wie vor nicht durch, sodass ich keine GND-Verbindung habe. Q100 und Q101 werden durch das SOT-23 IC mit der Aufschrift CBME angesteuert (siehe Bild in meinem Beitrag weiter oben). Meiner Ansicht nach könnte dies ein Unterspannungsschutz sein. Ich verstehe jedoch nicht, warum das IC nur einen MOSFET ansteuert und nicht beide. Meiner Ansicht nach sollten entweder beide oder kein MOSFET angesteuert werden. Die Spannungen liegen meines Erachtens im Rahmen, sodass das IC einschalten sollte. Hat jemand noch eine Idee, was ich versuchen könnte? EDIT: Sorry, ich habe im angehängten Bild vergessen, Q102 zu beschriften. Es istder P-MOSFET oben rechts mit dem 10M Pullup und der Beschriftung Q_PMOS/Q?.
:
Bearbeitet durch User
M. B. schrieb: > SOT-23 IC mit der Aufschrift CBME Dem Marking nach von Ablic. Könnte ein S-8252 sein.
:
Bearbeitet durch User
Viele Akkupacks schalten dauerhaft ab wenn sie erkennen dass die Zellen aus der Balance oder in Unterspannung sind oder waren danach hast du bei einigen Controllern keine Chance mehr das rückgängig zu machen. Da die Box auch mit dem Akku kommuniziert kannst du auch nicht einfach irgendwie 7,4 Volt an die Box anlegen und dann tut die wieder die möchte eine saubere Kommunikation sehen. Klaus.
Bedeutet meine überbrückt die einfach wieder und dann müsste die Box ja wieder funktionieren das wäre also ein erstmal sehr einfacher Test Klaus.
Leute, ihr seid klasse! Das Ding tut wieder (zumindest teilweise, siehe unten). H. H. schrieb: > Ist es auch, und zwar ein S-8252ACM-M6T1U. Volltreffer, und im Datenblatt auf S. 16 findet sich folgender sehr interessanter Hinweis:
1 | When the battery is connected for the first time, discharging may not be enabled. In this case, short the VM pin and VSS pin, or set the VM pin voltage at the level of VCHA or more and VDIOV or less by connecting the charger. The S-8252 Series then returns to the normal status. |
Und das war tatsächlich das Problem. Nachdem ich die Batterie angeschlossen habe, habe ich den Testpunkt 109 (den ich im vorherigen Beitrag fälschlicherweise mit 9 bezeichnet habe, im Anhang die korrigierte Version) mit Minus von der Batterie verbunden und prompt bekam auch Q100 eine Spannung am Gate. Nach dem Einbau der Batterie in die Box konnte ich die Box direkt einschalten, erhielt aber wieder die Sprachansage "Der Batteriezustand ist kritisch, bitte laden". Nachdem ich drei Netzteile ausprobiert habe (die Box scheint hier pingelig zu sein) kam direkt nach dem Einstecken des Netzteils ein Jingle und ich konnte mich per Bluetooth verbinden und Musik abspielen. Nun gibt es nur noch zwei (drei) Probleme: - Wieso meldet die Box bei 7,14 V Batteriespannung eine leere Batterie? Das kommt mir etwas früh vor, immerhin sind das 3,58 V Zellenspannung. Nicht so weit weg von den 3,7 V Nennspannung einer LiIon-Zelle. - Mit dem dritten Ladegerät lädt die Box für einige Minuten (Lade-LED pulsiert), bis die Lade-LED wieder erlischt. Die Batteriespannung nach diesen paar Minuten liegt bei 7,16 V, es scheint sich also zumindest etwas zu tun. Warum hört die Box mit dem Laden auf? Evtl. ist es nach wie vor ein Problem mit dem Netzteil. Die Micro-USB Buchse, die ich eingebaut habe, scheint auch etwas instabil zu sein, vielleicht sollte ich die nochmal nachlöten. - Die Sicherung ist defekt, wie oben erwähnt musste ich sie brücken. Bei AliExpress gibt es aber Ersatz, den Austausch bekomme ich hin. Ich werde versuchen, die Probleme mit dem Laden selbst zu lösen und gebe dann nochmal eine kurze Rückmeldung. Falls ich nicht weiterkomme, erstelle ich ein neues Thema, sonst wird es hier zu unübersichtlich. Vielen Dank an alle, die mitgegrübelt haben. Anbei noch eine kleine Grafik, wo gezeigt wird, wie die Brücke verbunden werden muss, um Q100 zu aktivieren.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.











