Forum: Markt Suche ISA Grafikkarte


von Stefan (dos-kiste)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach ISA Grafikkarten und dabei mir noch zwei 
Computer aus der guten alten Zeit zusammen zu bauen. Einen 386er und 
einen 486er. Die Boards haben nur ISA Steckplätze. Ich habe zwar noch 
Grafikkarten aber leider nur für PCI. Die Karte sollte mindestens 1 MB 
haben.

Gruß
Stefan

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du meinst sowas mit S3 ? Da könnte ich mal auf dem Dachboden gucken, 
wenn sich nix ergibt.

von Rene K. (xdraconix)


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Hatte die S3 68C80 überhaupt 1MB? Die hatte doch bloß 512KB. Die 
einzigsten mir bekannten ISA Karten mit 1MB waren die Tseng ET400 und 
die Cirrus Logic CL-GD5420.

Die werden auf EBay aber leider zu Mondpreisen gehandelt. Schade...

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin auf der Suche nach ISA Grafikkarten und dabei mir noch zwei
> Computer aus der guten alten Zeit zusammen zu bauen. Einen 386er und
> einen 486er. Die Boards haben nur ISA Steckplätze. Ich habe zwar noch
> Grafikkarten aber leider nur für PCI. Die Karte sollte mindestens 1 MB
> haben.
>
> Gruß
> Stefan

https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=ISA+Grafikkarte

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Hatte die S3 68C80 überhaupt 1MB? Die hatte doch bloß 512KB. Die
> einzigsten mir bekannten ISA Karten mit 1MB waren die Tseng ET400 und

Eher Tseng ET-4-Tausend, nicht 4-Hundert und die gibt es mit 
verschiedenen Speicherausbau, je nach gewünschter Auflösung: 512k reicht 
für 800x600.
Bei 1024x768 mit einem MB brauchte man auch einen Moni der das 
flimmerfrei (non-interlaced) hinbekam. Also hat man ganz gerne mit 
800x600 gearbeitet oder gleich in den Textmodi Linux/Slackware gehackt.
Für DOS-Games wurde gern 640x480 (SVGA) genutzt, auch dafür braucht es 
kein MB.

> Die werden auf EBay aber leider zu Mondpreisen gehandelt. Schade...

Naja, auch Suchen will gelernt sein, ich hatte da grad was für 10 Ocken 
oder so gesehen. Oder gilt inzwischen 10 Ocken als Mondpreis heute ...

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Bradward B. schrieb:
> Bei 1024x768 mit einem MB brauchte man auch einen Moni der das
> flimmerfrei (non-interlaced) hinbekam.

Den hatte man natürlich, wenn einem die Augen was wert waren.

"Flimmerfrei" war nicht nur "non-interlaced", sondern mehr als 75 Hz 
Bildwechselfreuquenz. Schon 70 Hz waren nicht unbedingt angenehm, und 60 
indiskutabel.

> Also hat man ganz gerne mit 800x600 gearbeitet

So hat man sich den Notbehelf schöngesoffen, wenn man das Geld in Spiele 
statt in anständige Hardware gesteckt hat.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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1 MB

- pfft... auch noch Ansprüche stellen

von Rene K. (xdraconix)


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Bradward B. schrieb:
> Eher Tseng ET-4-Tausend, nicht 4-Hundert

Ja meinte ich auch. Also die Tseng ET-4000 - ist ja schon nen paar Jahre 
her :-D

Bradward B. schrieb:
> Naja, auch Suchen will gelernt sein, ich hatte da grad was für 10 Ocken
> oder so gesehen. Oder gilt inzwischen 10 Ocken als Mondpreis heute ...

Nein, ich hatte auf die schnelle nur welche >50€ gefunden. Mag auch okay 
sein, aber mir persönlich wäre das schon zu teuer.

.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> 1 MB

Ich glaube es gab sowieso keine Grafikkarte mit mehr Speicher als 1MB. 
Mir ist zumindest keine bekannt.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Rene K. schrieb:
> Ich glaube es gab sowieso keine Grafikkarte mit mehr Speicher als 1MB.

(Wir sollten stark davon ausgehen, daß Du das Präfix "ISA-" vergessen 
hast)

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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1MB hat die maximale Auflösung bei maximaler Farbtiefe dieser Karten 
ausgereizt.

https://www.wolfgangrobel.de/museum/et4000.htm

von Hmmm (hmmm)


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Bradward B. schrieb:
> Für DOS-Games wurde gern 640x480 (SVGA) genutzt

Die meisten liefen in 320x200 oder 320x240.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Wolfgang R. schrieb:
> 1MB hat die maximale Auflösung bei maximaler Farbtiefe dieser Karten
> ausgereizt.

Ich bin mir sicher, dass ich mal eine mit 2MB hatte. AFAIR war die von 
ATI.

von Rene K. (xdraconix)


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H. H. schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> 1MB hat die maximale Auflösung bei maximaler Farbtiefe dieser Karten
>> ausgereizt.
>
> Ich bin mir sicher, dass ich mal eine mit 2MB hatte. AFAIR war die von
> ATI.

ISA ist 16Bit breit, 1MB war da das maximum. Es gab eine MACH64 mit 2MB 
- war aber eher eine Marketing Ding - die Karte wurde mit 64kb Chunks 
aus dem RAM gefüttert. Im Grund waren da nur 1MB verfügbar und 1MB wurde 
gemappt. War eigentlich völliger Blödsinn.

von H. H. (hhinz)


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Rene K. schrieb:
> ISA ist 16Bit breit, 1MB war da das maximum. Es gab eine MACH64 mit 2MB
> - war aber eher eine Marketing Ding - die Karte wurde mit 64kb Chunks
> aus dem RAM gefüttert. Im Grund waren da nur 1MB verfügbar und 1MB wurde
> gemappt. War eigentlich völliger Blödsinn.

Es wurden immer nur 64kB in den Adressbereich des Prozessor 
eingeblendet.

https://en.wikipedia.org/wiki/ATI_Mach

von Rüdiger B. (rbruns)


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Der 486er hat keinen VESA Slot?

von Cartman E. (cartmaneric)


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H. H. schrieb:Vvvvvvvvv
> Wolfgang R. schrieb:
>> 1MB hat die maximale Auflösung bei maximaler Farbtiefe dieser Karten
>> ausgereizt.
>
> Ich bin mir sicher, dass ich mal eine mit 2MB hatte. AFAIR war die von
> ATI.

ATI Graphics Ultra Pro. Die gab es in VLB, EISA, Microchannel und
möglicherweise auch als ISA-Karte. Die besseren Busarchitekturen
waren natürlich nicht von einem 1 MB Limit betroffen. Da der Speicher
aber ohnehin in Segmenten eingeblendet werden konnte, kann die
Grafikkarte intern selbet natürlich mehr adressieren.
Was sie auch z.B. für das Textscrolling oder bei Grafikprimitiven
auch ausgiebig tut. Da war der ET4000 eher eine krötenlahme Gurke.
Bei dem musste die CPU im Rechner das über einen langsamen Bus stemmen.

Die mit 1 MB, war die ATI Graphics Ultra.
Beide Karten kannten auch einen IBM 8514/A Kompatibilätsmodus, waren
aber nicht auf dessen Einschränkungen bei Bildrefresh etc. beschränkt.

Es gab auch noch TIGA-Karten, mit einem TI-Coprozessor, die intern
auch mehr als 1 MB Grafikspeicher verwalten konnten.

Rene K. schrieb:
> ISA ist 16Bit breit, 1MB war da das maximum. Es gab eine MACH64 mit 2MB
> - war aber eher eine Marketing Ding - die Karte wurde mit 64kb Chunks
> aus dem RAM gefüttert. Im Grund waren da nur 1MB verfügbar und 1MB wurde
> gemappt. War eigentlich völliger Blödsinn.

Du weisst scheinbar nicht, wie Grafikbeschleuniger funktionieren.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Rüdiger B. schrieb:
> Der 486er hat keinen VESA Slot?

Warum das denn nicht? 486 können ISA, VLB, EISA und Microchannel.
Manche sogar gemischt, also VLB und EISA.
Besonders gut designte, konnten auch 384 MB RAM an einem 486. ☺

Gerüchteweise gab aber auch 486er die nur ISA-Slots hatten.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rene K. schrieb:
> ISA ist 16Bit breit, 1MB war da das maximum. Es gab eine MACH64 mit 2MB
> - war aber eher eine Marketing Ding - die Karte wurde mit 64kb Chunks
> aus dem RAM gefüttert. Im Grund waren da nur 1MB verfügbar und 1MB wurde
> gemappt. War eigentlich völliger Blödsinn.

Grafikprozessoren mit erheblicher eigener Grafikverarbeitung können mit 
Onboard-Speicher jenseits der Grösse des Bildwiederholspeichers durchaus 
etwas anfangen.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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(prx) A. K. schrieb:
 Grafikprozessoren mit erheblicher eigener Grafikverarbeitung können mit
> Onboard-Speicher jenseits der Grösse des Bildwiederholspeichers durchaus
> etwas anfangen.

Naja fast. ☺

Den Grafikprozessor interessiert die Grösse des Hauptspeichers,
oder das was die CPU adressieren kann, nur recht sekundär.
Allenfalls, wenn mal ein Bild von der CPU in den Grafikspeicher
geladen oder ausgelesen wird.

Die eigentlichen Grafikoperationen macht der Grafikprozessor ja
auf seinem lokalem Speicher. Für den die Grenzen des Hostsystems
in dem er steckt bedeutungslos sind.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> 1 MB

> Ich glaube es gab sowieso keine Grafikkarte mit mehr Speicher als 1MB.


Da gab es auch Grafikkarten für CAD (Stichwort Weitek), schweineteuer, 
mehrere tausend DM.
TIGA ist auch so ein vergessener Versuch: 
https://www.vogons.org/viewtopic.php?t=79599

von Harald K. (kirnbichler)


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Rene K. schrieb:
> ISA ist 16Bit breit, 1MB war da das maximum.

Quatsch. Über 16-Bit-ISA ließen sich direkt 16 MByte adressieren, denn 
es gab 24 Adressleitungen.

Eine Beschränkung auf 1 MByte gab es nur bei 8-Bit-ISA (wie im XT), da 
gab es nur 20 Adressleitungen.

Allerdings, wie andere schon schrieben, der Speicher der Graphikkarte 
wurde immer nur durch ein kleines Fenster beschrieben, das in das erste 
MByte des Adressraums (oberhalb von 640 kB) eingeblendet wurde, damit 
auch "real-mode"-Programme darauf zugreifen konnten.

Mit anderen Worten: Selbst eine XT-Graphikkarte hätte mehr als 1 MByte 
Bildschirmspeicher haben können. Hatte sie nur nicht, weil zu teuer und 
für die meisten Leute mangels geeigneter Monitore auch gar nicht 
nutzbar.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Cartman E. schrieb:
> ATI Graphics Ultra Pro. Die gab es in VLB, EISA, Microchannel und
> möglicherweise auch als ISA-Karte.

Zumindest die ursprüngliche ATI Graphics Ultra (ohne Pro) gab es auch 
als ISA-Karte, und zwar auch mit einer qualitativ sehr hochwertigen Maus 
zusammen.

> IBM 8514/A Kompatibilätsmodus,

Das war wirklich der heiße Scheiß, da EAGLE 2.02 schon damals den 
Zweimonitorbetrieb mit einer 8514/A und einer Hercules-Karte 
unterstützte.

von Max I. (powermeter)


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Cartman E. schrieb:
> 486 können ISA, VLB, EISA und Microchannel.

Und PCI.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Andreas S. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> ATI Graphics Ultra Pro. Die gab es in VLB, EISA, Microchannel und
>> möglicherweise auch als ISA-Karte.
>
> Zumindest die ursprüngliche ATI Graphics Ultra (ohne Pro) gab es auch
> als ISA-Karte, und zwar auch mit einer qualitativ sehr hochwertigen Maus
> zusammen.

Die Maus musste mit der "Pro" dann auf eine Multi-IO-Karte mit
Busmouseport umziehen.

>> IBM 8514/A Kompatibilätsmodus,
>
> Das war wirklich der heiße Scheiß, da EAGLE 2.02 schon damals den
> Zweimonitorbetrieb mit einer 8514/A und einer Hercules-Karte
> unterstützte.

Microsofts Codeview kann das auch. Und sicher einiges andere mehr.

Max I. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> 486 können ISA, VLB, EISA und Microchannel.
>
> Und PCI.

Hmm. Mit PCI war der "Pentibumm" schon greifbar.
486er haben mich da nicht mehr so gekümmert. ☺
Der gute 486 mit VLB und EISA lief einem deswegen ja nicht weg.
Mit PCI ging auch einher, dass Boards die damals üblichen
Legacy-Schnittstellen schon onboard hatten..
Die damaligen Pentiums hatte Intel dann auch soweit im Griff,
dass der Aufwand für die Prozessorkühlung wieder ein erträgliches
Mass erreicht hatte. So gegenüber dem 60 MHz Urtyp... der wohl eine
ziemliche Heizplatte war.
Den wesentlichen Vorteil des Pentiums haben Consumerboards ja auch
höchst selten praktisch genutzt: Der war SMP-fähig, und man konnte
mit einer zweiten CPU die gefühlte Geschwindigkeit in grafischen
Multitaskingsystemen tatsächlich auch gefühlt mindestens verdoppeln. ☺
Je nachdem wie weit man das Multitasking ausgereizt hat.
Das war in etwa vergleichbar mit einem Grafikbeschleuniger statt
einer ET4000, um den Kreis hier mal zu schliessen.

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Nun, die ersten richtigen 3D Grafikbeschleuniger die im Consumermarkt 
erwerbbar waren (Von den IBM PGC, TIGA und Diamond FGL abgesehen - die 
man als Privatperson nie zu Gesicht bekam, geschweige denn kaufen 
konnte) war dann die 3dfx Karte, als PCI.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Rene K. schrieb:
> Nun, die ersten richtigen 3D Grafikbeschleuniger die im Consumermarkt
> erwerbbar waren (Von den IBM PGC, TIGA und Diamond FGL abgesehen - die
> man als Privatperson nie zu Gesicht bekam, geschweige denn kaufen
> konnte) war dann die 3dfx Karte, als PCI.

Nicht ganz.

Man hätte sich, auch als Privatperson, bereits 1993 einen ZX (Leo)
von Sun kaufen können. Ob das noch "Consumer" ist, darüber liesse
sich streiten. Immerhin enthält der ZX auch eine 2D-Komponente.
Details gibt es hier:
https://www.michaelfrankdeering.com/Projects/HardWare/Leo/HotChipsLeo.pdf
und hier:
https://shrubbery.net/~heas/sun-feh-2_1/Devices/Graphics/GRAPH_ZX.html

Die 3dfx Karten kamen erst Ende 1995 auf den Markt, und brauchten
noch eine normale 2D-Karte zusätzlich.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Cartman E. schrieb:
> Microsofts Codeview kann das auch. Und sicher einiges andere mehr.

Borland TurboDebugger. Lief auf 'ner Hercules*-Karte, währenddem Windows 
3.0 eine VGA-Karte ansteuerte. So konnte man mit verhaltenem Komfort 
auch Windows-Programme debuggen.

(Verhaltener Komfort, da auf der Hercules-Karte nur 80x25 Zeichen Text 
dargestellt werden konnten, was für einen Debugger, der Sourcecode, 
Variablen, Disassembly und CPU-Register anzeigen soll, schon recht wenig 
ist)

Um ehrlich zu sein: Ich vermisse das nicht. In den ca. 35 Jahren seitdem 
hat es doch den einen oder anderen spürbaren Fortschritt gegeben.

*) Genauer: MDA. Hercules-Karten waren um einen Graphikmodus aufgebohrte 
MDA-Karten.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Nun, die ersten richtigen 3D Grafikbeschleuniger die im Consumermarkt

Naja, was unterscheidet einem in diesem Sinne "richtigen" Beschleuniger 
von einem "unrichtigen" accelerator?
3D ist in praktischen Belangen auch so ne Augenwischerei, weil nur eine 
sehr kleine Untermenge von PC-Anwendungen 3D sind. Zu den Beschleunigern 
zählt auch der Trio64V+ Chip (PCI-Busmaster).

Und welchen Sinn machen solche Karten unter einem DOS System, wie es das 
TO-Gesäusel von: "... Computer aus der guten alten Zeit zusammen zu 
bauen. Einen 386er ..." vermuten lässt.
Linux resp. Xfree86 war damals auch hinsichtlich der unterstützen 
Graphikhardware begrenzt, auf der sicheren Seite ist man bei den ollen 
Kamellen (wurde nicht die i386-Unterstützung 2012/13 aus dem Kernel 
geschmissen ?!) mit ner weitverbreiteten SVGA-Karte:

https://www.xfree86.org/3.3.6/README3.html

Problem ist halt heute, das diese Massenware in den letzten drei 
Jahrzehnten vershrottet wurde, weil es keinen Wert/"Sex-Appeal" hat, 
dergleichen Büro-Krempel aufzuheben.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Codeview konnte auch 43 oder 50 Zeilen auf einer Hercules.

Und man sollte schon 2D- und 3D-Beschleuniger auseinander
halten können, wenn man etwas dazu sagen möchte.
Dazu müsste man sich nur den ersten, der obigen Links ansehen,
und den Inhalt in den Grundzügen verstanden haben.

von Harald K. (kirnbichler)


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Cartman E. schrieb:
> Codeview konnte auch 43 oder 50 Zeilen auf einer Hercules.

43. 50 sind mit 350 bzw. 348 Pixelzeilen nicht drin, da mindestens mit 
einer 8x8-Pixelmatrix für die Zeichen gearbeitet wurde.

Sei's drum, auch 43 statt 25 Zeilen lassen mich diese Zeit nicht 
zurückersehnen.

von Soul E. (soul_eye)


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Rene K. schrieb:
> Nun, die ersten richtigen 3D Grafikbeschleuniger die im Consumermarkt
> erwerbbar waren (Von den IBM PGC, TIGA und Diamond FGL abgesehen - die
> man als Privatperson nie zu Gesicht bekam, geschweige denn kaufen
> konnte) war dann die 3dfx Karte, als PCI.

3dfx war die erste Karte mit dem heute üblichen Texturmapping. 
Professionelle Graphik-Systeme, z.B. von Silicon Graphics, nutzen ein 
Verfahren namens "raytracing". Das war absolutes Kampfrechnen. Der in 
den Consumer-Karten genutze Algorithmus war deutlich 
ressourcenschonender. Mittlerweile erlebt Raytracing wieder ein 
Comeback, da wo es auf Präzision ankommt.


Max I. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> 486 können ISA, VLB, EISA und Microchannel.
>
> Und PCI.

Wer einen 486er haben will und noch keinen hat, der holt sich am besten 
ein Asus PCI/I-486SP3G. Das Board verträgt alle gängigen CPUs, 
PS/2-Speicher bis 4x 32 MB, hat alle gängigen Schnittstellen on board 
(incl. SCSI) und für Erweiterungen je drei ISA- und PCI-Slots.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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Ich habe hier noch eine LaserView-Grafikkarte von Sigma Designs. Sie
stammt aus derselben Zeit wie auch die TIGA- und die 8514-Grafikkarten
(und war auch ähnlich teuer). Im Gegensatz zu diesen hatte sie keinen
Grafikprozessor und nur 4 Graustufen, dafür aber eine für damalige
Verhältnisse sagenhafte Auflösung von 1664×1200 (2 MPixel) bei 60 Hz.
Diese Auflösung übertraf sogar die der meisten Workstations. So hatten
bspw. die damaligen Sun-Workstations nur 1152×900 (1 MPixel), wahlweise
monochrom (1 Bit/Pixel) oder Farbe (8 Bit/Pixel).

Wie man auf den Fotos sieht, besteht die Karte genau genommen aus zwei
Karten, die Huckepack übereinander montiert sind. Auf Grund ihrer
Geometrie belegt sie im PC-Gehäuse zwei Slots.

Die Huckepackplatine gab es auch als integrierten Baustein in einem
PLCC-84-Gehäuse, der in einen anstelle der im Quadrat angeordneten
Buchsenleisten bestückten PLCC-Sockel auf der Basisplatine eingesetzt
wurde.

Der Bildspeicher umfasst 512 KiB und kann mit 16 D41264C-15-Chips (die
auch heute noch problemlos erhältlich sind) verdoppelt werden. Dadurch
erhöht sich die Zahl der Graustufen auf 16, und es würden dann alle
Anforderung des TE erfüllt:

Stefan schrieb:
> Suche ISA Grafikkarte
> ...
> Die Karte sollte mindestens 1 MB haben.

Ich glaube aber nicht, dass der TE einen passenden Monitor dafür hat ;-)

von Cartman E. (cartmaneric)


Angehängte Dateien:

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Yalu X. schrieb:
> Ich habe hier noch eine LaserView-Grafikkarte von Sigma Designs. Sie
> stammt aus derselben Zeit wie auch die TIGA- und die 8514-Grafikkarten
> (und war auch ähnlich teuer). Im Gegensatz zu diesen hatte sie keinen
> Grafikprozessor und nur 4 Graustufen, dafür aber eine für damalige
> Verhältnisse sagenhafte Auflösung von 1664×1200 (2 MPixel) bei 60 Hz.
> Diese Auflösung übertraf sogar die der meisten Workstations. So hatten
> bspw. die damaligen Sun-Workstations nur 1152×900 (1 MPixel), wahlweise
> monochrom (1 Bit/Pixel) oder Farbe (8 Bit/Pixel).

Es gab auch ET4000 Karten mit hoher Auflösung.
Eine Prism Excelsior Pro konnte beispielsweise bei 1600x1200
16 Farben mit ihrem einen MB. Man sollte aber einen wirklich
grossen Multisync dabei haben.
An die Refreshrate erinnere ich mich aber nicht mehr. ☺

Im Anhang mal ein Schnappschuss, was Codeview mit MDA/Hercules
so konnte.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Ach ja, die guten alten Zeiten.

ESC - übertragen - laden

Daran erinnert sich Google nicht.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Cartman E. schrieb:
> Es gab auch ET4000 Karten mit hoher Auflösung.
> Eine Prism Excelsior Pro konnte beispielsweise bei 1600x1200
> 16 Farben mit ihrem einen MB.

Die LaserView gab es ab 1986 (meine ist von 1987, aber die ist bereits
REV 2.1).

Weißt du, wann die Prism Excelsior Pro auf den Markt kam?

Die erste Version des ET4000 kam frühestens 1989, denn das Datenbuch ist
Copyright 1989, 1990:

  https://archive.org/details/bitsavers_tsengLabsTicsController1990_11230195/page/n1/mode/2up

Lt. diesem Datenbuch ist
1
B. Display capability:
2
   1. Resolution: up to 1024 x 768 in 256 colors interlaced or
3
      non-interlaced in graphics mode
4
   2. Pixel clock rate: graphics mode, 65MHz; text mode, 56MHz

Die 1024 × 768 und die 65 MHz ergeben eine Bildwiederholrate von etwa 60
Hz. Da die Auflösung bei solchen Chips in weiten Grenzen einstellbar
ist, sind auch deutlich mehr als die 1024 × 768 möglich, aber das geht
dann auf Kosten der Bildwiederholrate.

Bei den späteren ET4000-Versionen (ET4000/W32, /W32i, /W32p usw.) wurde
der maximale Pixeltakt schrittweise – lt. irgendwelchen Internetforen
zuletzt wohl auf bis zu 135 MHz – erhöht. Da das Datenblatt der
ET4000/W32p lt. Wikipedia von 1994 ist, könnte ab diesem Jahr dieser
hohe Pixeltakt eingeführt worden sein, was auch die Auflösung von 1600 ×
1200 mit guter Bildwiederholrate ermöglicht hätte.

Immerhin konnte die aus popeligen TTL-Bausteinen aufgebaute LaserView
schon 8 Jahre früher einen sogar noch etwas höheren Pixeltakt (150 MHz)
aufweisen. Entsprechend hoch war aber auch der Preis: Zusammen mit einem
speziell darauf abgestimmten 19"-Monitor mit "paper-white"-Phosphor
durften 2350 $ investiert werden, was heute etwa 6000 € entspricht.

von Wolfgang K. (kunos)


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Bradward B. schrieb:
>> Hatte die S3 68C80 überhaupt 1MB? Die hatte doch bloß 512KB. Die
>> einzigsten mir bekannten ISA Karten mit 1MB waren die Tseng ET400 und
>
> Eher Tseng ET-4-Tausend, nicht 4-Hundert und die gibt es mit
> verschiedenen Speicherausbau, je nach gewünschter Auflösung: 512k reicht
> für 800x600.
> Bei 1024x768 mit einem MB brauchte man auch einen Moni der das
> flimmerfrei (non-interlaced) hinbekam. Also hat man ganz gerne mit
> 800x600 gearbeitet oder gleich in den Textmodi Linux/Slackware gehackt.
> Für DOS-Games wurde gern 640x480 (SVGA) genutzt, auch dafür braucht es
> kein MB.
>
>> Die werden auf EBay aber leider zu Mondpreisen gehandelt. Schade...
>
> Naja, auch Suchen will gelernt sein, ich hatte da grad was für 10 Ocken
> oder so gesehen. Oder gilt inzwischen 10 Ocken als Mondpreis heute ...

Zu der habe ich noch zwei originale c't BIOSse.  1988/1989 als c't noch 
tief in der Hardware mitgemischt hat, konnte man entweder komplette 
BIOS-Chips bei heise bestellen, oder auch nur das File zum Flashen 
herunterladen.
Zugriff auf die passenden Flasher war allerdings auch nur um Ecken 
möglich.

Die haben der Karte zahlreiche Auflösungen und viele Fonts spendiert. 
Mein NEC-Multisync II (https://crtdatabase.com/crts/nec/nec-jc-1402hma) 
hat die höheren Auflösungen 800x600  jahrelang wunderbar ertragen.

Edit: Herunterladen ging zu dieser Zeit über FIDO/Maus und andere Netze.

: Bearbeitet durch User
von Cartman E. (cartmaneric)


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Yalu X. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Es gab auch ET4000 Karten mit hoher Auflösung.
>> Eine Prism Excelsior Pro konnte beispielsweise bei 1600x1200
>> 16 Farben mit ihrem einen MB.
>
> Die LaserView gab es ab 1986 (meine ist von 1987, aber die ist bereits
> REV 2.1).
>
> Weißt du, wann die Prism Excelsior Pro auf den Markt kam?

Das wird so 1992/93 gewesen sein. Da müsste ich auch noch Images
der Treiberdisks in meinem Archiv finden.
Es war der Ur-ET4000. Beachtlich war die Anzahl der Quarzoszillatoren.
Möglicherweise war der ET4000 auch selektiert und übertaktet. Als die
ATI Karten verfügbar waren, fiel der Wechsel dann aber relativ leicht.

> Immerhin konnte die aus popeligen TTL-Bausteinen aufgebaute LaserView
> schon 8 Jahre früher einen sogar noch etwas höheren Pixeltakt (150 MHz)
> aufweisen. Entsprechend hoch war aber auch der Preis: Zusammen mit einem
> speziell darauf abgestimmten 19"-Monitor mit "paper-white"-Phosphor
> durften 2350 $ investiert werden, was heute etwa 6000 € entspricht.

Früher waren die Ingenieure ja doch noch fleissiger. ☺

Ein S/W-Monitor war eine gute Wahl für hohe Auflösungen, wenn man
auf Farbe verzichten konnte oder wollte.
Ich hatte einen 20" Hitachi mit einer Lochmaske. Der konnte, noch
einige Jahre später, dann FHD an einer anderen Graka vorzeigen.
Das war sicherlich jenseits seiner Spezifikation.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Cartman E. schrieb:
> Ein S/W-Monitor war eine gute Wahl für hohe Auflösungen, wenn man
> auf Farbe verzichten konnte oder wollte.

Auch mit weniger hohen Auflösung war die Darstellung von schwarzem Text
oder schwarzer Grafik auf weißem Hintergrund sehr angenehm anzuschauen.
Apple hat seinerzeit mit der Lisa und dem Macintosh gezeigt, wie es
geht, und mit den Atari ST wurde diese Art der Darstellung auch für
Hobbyisten erschwinglich. Dessen Auflösung von 640 × 400 mit nahezu
flimmerfreien 70 Hz war damals unter den Homecomputern einzigartig.

Das Bild auf diesen Monitoren war einfach gestochen scharf. Es gab keine
Konvergenzfehler und keine Zerkräuselung durch eine Loch- oder gar
Schlitzmaske. Man hatte fast das Gefühl, vor einem Blatt Papier zu
sitzen, auf dem man mit der Maus herumkritzeln konnte. Insbesondere für
Textverarbeitung war das optimal, zumal damals auch die allermeisten
Drucker, mit denen man die Texte zu Papier brachte, keine Farben
konnten.

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