Hallo zusammen, als Newbie habe ich eine Frage, die die Experten vermutlich spontan beantworten können. Ich hatte bislang immer angenommen, dass GND (Erde) in einfachen Schaltungen praktisch Minus entspricht. Bei meinem neu erworbenen Korad KA3005D kann ich zwischen Plus und Ground aber kein Potential messen (nur undefiniertes Gezappel von mV-Werten). Wenn ich 12V am Netzteil einstelle messe ich folgende Potentiale: plus zu minus -> 12V, plus zu GND -> Gezappel von mV-Werten, minus zu GND -> Gezappel von mV-Werten Ist das normal? Ich hätte erwartet, dass sich entweder von Plus oder Minus ein konstanter Wert zu GND einstellt, da GND in meiner Vorstellung ein festes Referenz-Niveau ist. Schonmal danke an alle, die sich herablassen, so eine Anfänger-Frage zu beantworten ;) Jan
Jan schrieb: > Ist das normal? I Ja. GND muss nicht zwingend geerdet sein. Auf dem Basteltisch sind potentialfreie Netzteile oft sogar besser: - vermeidet Schäden durch Blödheit - ermöglicht Reihenschaltung und von zwei Netzteilen
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Stelle Dir einfach mal vor, dass Du mit zwei oder mehr solcher NT komplexe Versorgungen realisieren möchtest, z.B. -15V, 0V, +15V oder aber auch aus 2 x 30V eine +60 VDC Spannungsquelle zu bilden. Würde alles mächtig knallen, wenn ein Ausgang grundsätzlich auf PE liegen würde.
Das ganz rechte Buchse ist nicht GND - sondern Earth bzw. in der Bedienungsanleitung auch als "Erdungsanschluss" benannt. Diese Buchse ist mit dem Schukokontakt des Netzkabes und mit dem Metallgehäuse verbunden. Nicht verbunden ist sie dagegen mit dem Plus und Minusbuchsen der eigentlichen Netzteilausgangsspannung - somit ist die Ausgangsspannung des Netzteiles Potentialfrei - also unverbunden/schwebend zur Erde des 230V Stromnetzes (=Schukokontakt).
Beim englischen GND (Abkürzung für Ground) geht es immer mal ein bisschen durcheinander. Einfach weil die Wörter Ground (Boden) und Earth (Erde) so nah verwandt sind. So wird im Englischen, besonders von Amerikanern, wenn etwas geerdet wird, von grounding und nicht von earthing geredet und ein Erdungsleiter oder Schutzleiter heißt besonders bei den Amerikanern schon mal ground wire statt earth wire. So steht gerne mal GND oder Ground an einer Erdungsschraube oder -buchse, auch wenn Earth besser wäre. Innerhalb einer Schaltung ist statt dessen mit GND meist das gewählte Bezugspotential gemeint, nicht die (Schutz)Erde. Im Deutschen haben wir mit Masse ein bessere Bezeichnung für Ground. Doch spätestens wenn die Masse am Chassis anliegt und dass Chassis geerdet ist (und damit PE an Masse) ist der ein oder andere wieder verwirrt. Wobei Chassis je nach Kontext selber eine Bezeichnung für Masse = Ground = Bezugspotential sein kann. Es ist kompliziert. Ein Erdungsanschluss an einem Netzgerät dient der Bequemlichkeit. In den seltenen Fällen in denen man bei einem Versuchs- oder Testaufbau eine Erdung benötigt kann man die Buchse verwenden. Aber nicht ohne vorher zu prüfen ob sie wirklich mit Erde verbunden ist.
Vielen Dank für eure Erläuterungen - da hat sich einiges zurechtgeschoben bei mir. Für mein aktuelles Arduino-Projekt leite ich daraus ab, dass ich die 12 V, die der Arduino benötigt, mit den Netzteilanschlüssen Plus und Minus erzeuge. Die ganz rechte Buchse am Netzteil ist zwar mit GND beschriftet, wird aber nicht mit dem Arduino verbunden. Am Arduino ist der Pin zwar auch mit GND beschriftet, aber er wird am Minus des Netzteils angeschlossen. Siehe angehängter Schaltplan die schwarze Verbindung zwischen Spannungsversorgung und links am Arduino. (Quelle: Zeitmarke 3:50 im Video: https://www.youtube.com/watch?v=J-8_txDnS3w&t=72s) Wenn Ihr mir das bestätigen könntet, wäre ich dankbar. Jan
Jan schrieb: > Die ganz rechte Buchse am Netzteil ist zwar mit GND beschriftet, wird > aber nicht mit dem Arduino verbunden. Eigentlich sollte sie mit ERDE beschriftet sein, nicht GND. Wenn es dich irritiert, überklebe das Label. > Am Arduino ist der Pin zwar auch mit GND beschriftet, aber er wird am > Minus des Netzteils angeschlossen. > Wenn Ihr mir das bestätigen könntet, wäre ich dankbar. Ja Dein "Schaltplan" wirft allerdings Fragen auf. 1) Ist das eine Türklinke? 2) Soll das Multimeter wirklich in die Schraube des Trimmpotis gesteckt werden? 3) Hier hängen zwei Leitungen in der Luft!
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Hallo Jan, die Stichwärter heißen hier: SELV "Safety Extra Low Voltage" PELV "Protective Extra Low Voltage" FELV "Functional Extra Low Voltage" Labornetzteile für Kleinspannungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung) sind meist vom Typ SELV. Mit freundlichen Grüßen Guido
Nemopuk schrieb: > 1) Ist das eine Türklinke? Ich hätte es für einen aus irgendeinem vielleicht interessantem Grund von links ins Bild ragenden Schrittmotor gehalten. Eine Türklinke würde sich da als Dekoration aber auch gut machen. In diesem schönen Gemälde habe ich aber das Netzteil nicht finden können. Hatte das gerade frei, oder warum ist es nicht dargestellt? Ist es schüchtern?
Die Herrschaften bei Korad hätten die Erdbuchse ja auch schlauerweise mit PE beschriften können. Das wäre dann 'Protective Earth' und eindeutig.
Nemopuk schrieb: > Dein "Schaltplan" wirft allerdings Fragen auf. > > 1) Ist das eine Türklinke? > 2) Soll das Multimeter wirklich in die Schraube des Trimmpotis gesteckt > werden? > 3) Hier hängen zwei Leitungen in der Luft! Hi Nemopuk, 1) nein, das ist ein NEMA17-Steppermotor. Ich will mit einem Stepper-Treiber (DRV8825) und einem Arduino einen Antrieb mit Steppermotor und Zahnriemen basteln. Meine Terassenschiebetür hat ein verschiebbares Insektenschutzgitter. Dieses will ich automatisieren mit Näherungssensor betreiben, wie eine automatische Kaufhaus-Schiebetür. 2) Ja, so zeigt es der Youtuber im verlinkten Video. So stellt man die Strombegrenzung des DRV8825 mit dem Poti ein, bevor man den Steppermotor betreibt. 3) Das ist die Spannungsversorgung des Steppermotor-Treibers, die laut des Youtubers erst kontaktiert wird, wenn die Strombegrenzung eingestellt ist.
Harald K. schrieb: > Nemopuk schrieb: >> 1) Ist das eine Türklinke? > > Ich hätte es für einen aus irgendeinem vielleicht interessantem Grund > von links ins Bild ragenden Schrittmotor gehalten. > > Eine Türklinke würde sich da als Dekoration aber auch gut machen. > > In diesem schönen Gemälde habe ich aber das Netzteil nicht finden > können. Hatte das gerade frei, oder warum ist es nicht dargestellt? Ist > es schüchtern? Der schwarz-grüne Kasten mit gelbem Blitz ist das Netzteil. Der Schaltplan ist ein Screenshot aus dem verlinkten Youtube-Video, Zeitmarke 3:50.
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