Hallo liebe Community, ich habe seit kurzem ein Problem mit meiner Lötstation (Toolcraft ST-100D). Disclaimer vorab: Ich bin totaler Anfänger und habe wenig bis keine Ahnung von Elektronik und löte vor allem, um hier und da Alltagselektronik zu reparieren. Zur Vorgeschichte: An meinem Lötkolben ging das Keramikheizelement kaputt. Das habe ich beim Auseinanderbauen aus reiner Neugier festgestellt, nicht weil ich gemerkt hätte, dass irgendwas nicht mehr ging oder so. Kurz danach flog die Sicherung an meiner Lötstation. Vielleicht weil ich beim Auseinanderbauen des Lötkolbens etwas kaputtgemacht habe, dachte ich, vielleicht war das aber auch Zufall. Ich habe mich also auf die Suche nach der Sicherung gemacht, da ich am Anfang nicht wusste, dass die einfach hinten am Netzstecker erreichbar ist und man die Lötstation nicht auseinanderbauen muss. Also hab ich das Frontpanel abgebaut und gesucht, und dabei augenscheinlich irgendetwas kaputtgemacht. Ich hab also nichtsahnend alles wieder nach bestem Wissen zusammengebaut und die Sicherung ersetzt. Nun zum eigentlichen Problem: Ich habe neben der Sicherung auch einen neuen Lötkolben (original Ersatzteil) gekauft, weil an meinem alten ja das Keramikheizelement schon zerbröselt ist und ich dachte, das kann ja nicht gut sein. Mit diesem neuen Lötkolben habe ich dann ca. 30 Minuten gelötet, bis ich gemerkt habe, dass die TMP Anzeige wild hin und her sprang und dann plötzlich auf einem Wert hängen blieb, der niedriger war als der Zielwert. Resultat war, dass die ganze Kolbenspitze zu glühen anfing. Ich also den Stecker gezogen, alles abkühlen lassen und gewundert, was los ist. Seitdem ist es so, dass mit dem neuen Lötkolben die Temperatur der Spitze immer auf "TMP ---" steht und der Kolben nicht aufheizt. Den alten Kolben habe ich testweise auch mal angeschlossen, dort bleibt es auf "TMP 23" stehen. Die Platine im Lötkolben sieht nach meinem Dafürhalten in Ordnung aus, s. Fotos. Ich habe versucht, die Kalibrierung durchzuführen nach der Bedienungsanleitung, weil ich dachte, vielleicht hängt es damit zusammen, dass ein neuer Kolben angeschlossen war. Hat aber auch nichts gebracht, er heizt weiterhin nicht. Hat jemand eine Idee, wonach ich schauen könnte? Ein Multimeter habe ich, aber verstehe nicht genug von der Materie, um zu wissen, was ich messen sollte. Ich packe ein paar Fotos in den Anhang. Ich habe die zwei grün-weißen Kabel (Erde/Schutzschalter?) an die Stelle geschraubt, wo ich glaube, dass sie vorher waren, aber ich hab sie auch an diverse andere Stellen (direkt am Gehäuse zum Beispiel) ausprobiert, ohne dass sich etwas verändert hat. Ich danke euch. :)
Nico schrieb: > Hat jemand eine Idee, wonach ich schauen könnte? Dann paßt der Lötkolben halt nicht zur Lötstation. War es denn ein Toolcraft Lötkolben oder irgendwas von Aliexpress?
Nico schrieb: > An meinem Lötkolben ging das Keramikheizelement > kaputt. Das habe ich beim Auseinanderbauen aus reiner Neugier > festgestellt, nicht weil ich gemerkt hätte, dass irgendwas nicht mehr > ging oder so. Kurz danach flog die Sicherung an meiner Lötstation. > Vielleicht weil ich beim Auseinanderbauen des Lötkolbens etwas > kaputtgemacht habe Und das alles meinst Du ernst?
Lieber Michael, der Ersatzkolben ist wie geschrieben ein original Ersatzteil von Toolcraft. Der gleiche Kolben. Auf der Seite von Conrad stand explizit die ST-100D als kompatible Station.
Ralf X. schrieb: > Und das alles meinst Du ernst? Lieber Ralf, ja, das meine ich alles ernst. Ich dachte, ich erzähle lückenlos, was ich probiert habe, damit das Bild möglichst vollständig ist. Denkst Du, es war ein Fehler, den Kolben mit dem kaputten Heizelement wieder anzuschließen? Die Sicherung fliegt ja nicht wieder, wenn ich ihn jetzt anschließe, also ging ich davon aus, dass ich beim Auseinanderbauen die Isolierung eines Kabels gelöst habe, das dann eine Lötstelle berührt hat. Zumindest sah es dann beim zweiten mal Nachsehen so aus, als wäre eine Isolierung verrutscht gewesen.
tricky kann hier sein, dass Du zum Reparieren der Lötstation einen funktionierenden Lötkolben brauchst :-]
Dir ist aber schon klar, daß man das Heizelement nicht nackt, also ohne Lötspitze betreiben darf?
.● Des|ntegrator ●. schrieb: > tricky kann hier sein, dass Du zum Reparieren der Lötstation > einen funktionierenden Lötkolben brauchst :-] Damit habe ich schon gerechnet, ich könnte mir ohne große Probleme einen ausleihen. Ich frage mich bloß, ob ich das überhaupt reparieren kann oder ob ich mir nicht viel Ärger spare, wenn ich mir einen anderen Lötkolben besorge. Deswegen suche ich ja hier um Rat bei euch. :) Lieben Dank.
Ich bezweifle, dass du das in absehbarer Zeit reparieren kannst. - Der Lötkolben ist kaputt, ob das Ersatzteil passt, ist nicht ganz sicher (denn es funktioniert nicht). - Du hattest einen Kurzschluss. Ob dabei mehr als nur der Lötkolben Schaden genommen hat, ist unbekannt. - Du hast irgend etwas am Frontpanel kaputt gemacht, weisst aber nicht, was. Das sind zu viele Unbekannte gleichzeitig. Angesichts der Kosten empfehle ich dir, eine neue Lötstation zu kaufen.
Thorsten S. schrieb: > Dir ist aber schon klar, daß man das Heizelement nicht nackt, also ohne > Lötspitze betreiben darf? Lieber Thorsten, ja, das ist mir bewusst.
Nico schrieb: > Toolcraft ST-100D Die ist für das, was sie bietet abartig teuer (160 Euro, laut https://www.conrad.de/de/p/toolcraft-st-100d-loetstation-digital-100-w-150-450-c-inkl-loetspitze-1561696.html?refresh=true) Ich würde die Gelegenheit nutzen und hier im Forum mal die diversen Threads zu günstigen und empfehlenswerten Lötstationen durchforsten. Man bekommt für einen Bruchteil des Geldes deutlich besseres, Lötstationen oder USB-Lötkolben für direktbeheizte Lötspitzen (meist C245). Ja, ich habe "USB-Lötkolben" geschrieben. Das ist ernstgemeint; mit einem USB-PD-Netzteil (wie z.B. Ikea Sjöss 65W) ist so etwas durchaus gleichrangig mit einer ehedem "richtigen" Lötstation. Nur der Lötkolbenständer ist verbesserungswürdig. Wie gesagt, lies Dir die diversen Threads durch.
Beim Kurzschluss könnte der Triac oder Thyristor geschmolzen sein, so daß er nun dauerhaft heizt. Oft geht dabei auch ein Teil der Ansteuerung (Widerstand oder Optokoppler am Gate) kaputt. Harald hat Recht: Du kannst ein neues Gerät der gleichen Bauart woanders viel billiger kaufen. Orientiere dich am Foto des Lötkolbens. Das ist ein sehr gewöhnliches Teil (nicht abwertend gemeint). Ich habe eine ähnliche Lötstation aua China, mit der ich voll zufrieden bin.
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Nemopuk schrieb: > Das sind zu viele Unbekannte gleichzeitig. Angesichts der Kosten > empfehle ich dir, eine neue Lötstation zu kaufen. Hey Nemopuk, alles klar, lieben Dank für den Ratschlag!
Nico schrieb: > Ich habe die zwei > grün-weißen Kabel (Erde/Schutzschalter?) an die Stelle geschraubt, wo > ich glaube, dass sie vorher waren, aber ich hab sie auch an diverse > andere Stellen (direkt am Gehäuse zum Beispiel) ausprobiert, ohne dass > sich etwas verändert hat. Als Tip vorab für Anfänger: Bevor man etwas auseinandernimmt, Bilder machen erleichtert den Zusammenbau.
> Ich würde die Gelegenheit nutzen und hier im Forum mal die diversen > Threads zu günstigen und empfehlenswerten Lötstationen durchforsten. > Beim Kurzschluss könnte der Triac oder Thyristor geschmolzen sein, so > daß er nun dauerhaft heizt. Oft geht dabei auch ein Teil der Ansteuerung > (Widerstand oder Optokoppler am Gate) kaputt. > Als Tip vorab für Anfänger: Bevor man etwas auseinandernimmt, Bilder > machen > erleichtert den Zusammenbau. Vielen Dank euch allen. Auf den neuen Lötkolben habe ich noch Garantie, den alten Kolben und die Station werde ich dann wohl entsorgen müssen. Über einen USB-Lötkolben habe ich auch schon nachgedacht, ein Freund hat mir den PINECIL v2 empfohlen. Mal sehen, ob ich dazu im Forum was finde.
Nico schrieb: > ein Freund hat > mir den PINECIL v2 empfohlen. Der hat den Nachteil, proprietäre Lötspitzen zu verwenden. Die Auswahl ist bei C245 deutlich größer. https://www.aliexpress.com/item/1005007861373640.html ("Color T80P") ist ein Beispiel für so etwas. Dazu braucht man noch ein geeignetes USB-Kabel und -Netzteil. Als Netzteil kann ich Ikea Sjöss 65 W empfehlen. https://www.ikea.com/de/de/p/sjoess-ladegeraet-mit-1-usb-ausgang-65-w-00609743/ Kabel, für 3 A geeignet, 3 m lang: https://www.ikea.com/de/de/p/lillhult-usb-c-auf-usb-c-lila-40620135/ Wenn man ein kräftigeres Netzteil verwenden will, als o.g. Sjöss, dann ist das hier für 5 A geeignet und 1.5 m lang: https://www.ikea.com/de/de/p/rundhult-usb-c-auf-usb-c-dunkelgrau-00581107/
Nico schrieb: > Auf den neuen Lötkolben habe ich noch Garantie Teile dem Händler mit, daß er an deiner kaputten Lötstation geglüht hat. Mit ruhigem Gewissen kann man ihn nicht wieder verkaufen. Höchstens in einer Pollin Wundertüte.
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