Forum: Haus & Smart Home Stromschlag trotz FI Schalter


von Dirk F. (dirkf)


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Hallo,
wir hatten kürzlich einen Arbeitsunfall, bei der eine Person 
versehentlich an Netzspannung gefasst hat.
Er hatte Schmerzen, Krankenhaus,  jetzt alles wieder gut.

Der vorgeschaltete FI 30 mA hatte nicht ausgelöst.

Kann man das so sagen:
Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

: Verschoben durch Moderator
von Helmut -. (dc3yc)


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Dirk F. schrieb:
> Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

Nichtmal vor'm Tod schützt der. Sterben müssen wir alle mal. Wird der 
RCD auch regelmässig überprüft?

Ach übrigens: du plenkst!

von Udo S. (urschmitt)


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Dirk F. schrieb:
> Der vorgeschaltete FI 30 mA hatte nicht ausgelöst.

Wurde er danach geprüft?
RCDs können auch kaputt sein.
Könnte es sein, dass es ein Typ A war und es einen DC Fehlerstrom gab 
der den RCD "blind" macht.

Der RCD löst ab knapp 30mA aus. Wenn nur 15mA durch dich fließen. tut 
das auch schon ganz schön weh.

von Rainer W. (rawi)


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Dirk F. schrieb:
> Der vorgeschaltete FI 30 mA hatte nicht ausgelöst.

Vielleicht war die Person nicht niederohmig genug geerdet, so dass der 
Auslösestrom nicht erreicht wurde. Oder der FI war defekt.

> Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

Was meinst du wohl, warum für den Nassbereich FI mit 10mA Vorschrift 
sind. Wie sich ein Stromfluss durch den Körper auswirkt, hängt vom 
Strompfad ab.

> Kann man das so sagen:

Ja, ein FI ist kein Ersatz für eine solide Verpackung in einen dicken, 
dicken, trockenen, nichtleitenden Wattebausch.

Die Schutzwirkung eines FI ist im Prinzip eine statistische Größe: Die 
Gesamtzahl der tödlichen Stromunfälle nimmt kräftig ab. Für einzelne 
Person kann es trotzdem schief gehen und ohne Schmerzen kein Lerneffekt.
Hat die Person den Stromkreis vorher vielleicht nicht spannungsfrei 
geschaltet?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Udo S. schrieb:
> Der RCD löst ab knapp 30mA aus.

Er darf ab 15mA, muss ab 30mA.


> Wenn nur 15mA durch dich fließen. tut
> das auch schon ganz schön weh.

ACK.

von Marek N. (db1bmn)


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Udo S. schrieb:
> Der RCD löst ab knapp 30mA aus.

Nein!
Er muss bei spätestens 30 mA abgeschaltet haben.
Weniger ist zulässig.
Auch die Auslösezeit, so und so viele Netzperioden ist vorgeschrieben.

von Benjamin K. (bentschie)


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Udo S. schrieb:
> Der RCD löst ab knapp 30mA aus. Wenn nur 15mA durch dich fließen. tut
> das auch schon ganz schön weh.

Der zulässige Bereich ist typisch halber Nennstrom bis Nennstrom.
Soll heißen:
- keine Auslösung unter 15mA
- kann Auslösen zwischen 15 mA und 30mA
- muss Auslösen bei größer 30mA

Bitte den FI /RCD testen. Hab auch schon defekte wechseln müssen.
Die Testtaste macht übrigens genau das, einen Fehlerstrom verursachen.

von H. H. (hhinz)


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Marek N. schrieb:
> Auch die Auslösezeit, so und so viele Netzperioden ist vorgeschrieben.

max 300ms.

von H. H. (hhinz)


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Benjamin K. schrieb:
> Die Testtaste macht übrigens genau das, einen Fehlerstrom verursachen.

Allerdings ist das keine richtige Prüfung.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dirk F. schrieb:
> Kann man das so sagen:
> Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der 
Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine 
andere Phase mach der genau gar nichts.
Deshalb wäre bei der Geschichte interessant wo GENAU der Kollege 
rangepackt hat.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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H. H. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Der RCD löst ab knapp 30mA aus.
>
> Er darf ab 15mA, muss ab 30mA.

Danke für die Präzisierung, ich wusste den genauen Bereich nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Cyblord -. schrieb:
> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der
> Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine
> andere Phase mach der genau gar nichts.

Wer Cyblord dafür ein -1 gegeben hat darf gerne mal erklären warum.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kommt auch drauf an, wie er sich eine ballern lassen hat. Wenn man sich 
zwischen L und N klemmt, kann man sich ganze 16A gönnen, ohne daß den FI 
das interessiert.

von Dirk F. (dirkf)


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Udo S. schrieb:
> Könnte es sein, dass es ein Typ A war und es einen DC Fehlerstrom gab
> der den RCD "blind" macht.

Ja, FI Typ A.  Schaltung am Netz : Brückengleichrichter.

Also Typ B Netzseitig nachrüsten ?

von Dirk F. (dirkf)


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Cyblord -. schrieb:
> Deshalb wäre bei der Geschichte interessant wo GENAU der Kollege
> rangepackt hat.

Ich denke L+ gegen PE

von Jörg K. (joergk)


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Dirk F. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Könnte es sein, dass es ein Typ A war und es einen DC Fehlerstrom gab
>> der den RCD "blind" macht.
>
> Ja, FI Typ A.  Schaltung am Netz : Brückengleichrichter.
>
> Also Typ B Netzseitig nachrüsten ?

Ohne Glättungselko ist der Fehlerstrom immer noch pulsierend und der FI 
Typ A muss auslösen.

von H. H. (hhinz)


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Dirk F. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Könnte es sein, dass es ein Typ A war und es einen DC Fehlerstrom gab
>> der den RCD "blind" macht.
>
> Ja, FI Typ A.  Schaltung am Netz : Brückengleichrichter.
>
> Also Typ B Netzseitig nachrüsten ?

Nö.

von H. H. (hhinz)


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Jörg K. schrieb:
> Ohne Glättungselko ist der Fehlerstrom immer noch pulsierend und der FI
> Typ A muss auslösen.

Im Wechselstromnetz ist der Strom auch mit Elko pulsierend.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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H. H. schrieb:
> Jörg K. schrieb:
>> Ohne Glättungselko ist der Fehlerstrom immer noch pulsierend und der FI
>> Typ A muss auslösen.
>
> Im Wechselstromnetz ist der Strom auch mit Elko pulsierend.

Hast recht, war bei Glättungsdrossel. Peinlich :-(

von H. H. (hhinz)


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Jörg K. schrieb:
>> Im Wechselstromnetz ist der Strom auch mit Elko pulsierend.
>
> Hast recht, war bei Glättungsdrossel.

Auch mit Drossel.


> Peinlich :-(

:-)

von Gunnar F. (gufi36)


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H. H. schrieb:
> Dirk F. schrieb:
>> Udo S. schrieb:
>>> Könnte es sein, dass es ein Typ A war und es einen DC Fehlerstrom gab
>>> der den RCD "blind" macht.
>>
>> Ja, FI Typ A.  Schaltung am Netz : Brückengleichrichter.
>>
>> Also Typ B Netzseitig nachrüsten ?
>
> Nö.

Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Anbei eine Simulation eines 
Brückengleichrichters und geplottet die DC-Spannung gegen eine 
AC-Leitung. Das ist pulsierender Gleichstrom. Macht der nicht schon den 
TypA-RCD blind? I.E. treibt die enthaltene Drossel in Sättigung so dass 
der echte Fehlerstrom nicht mehr in der erwarteten Amplitude zur 
Auslösung führt?

Wenn das so ist, dann müßten doch wohl alle elektronischen Geräte mit 
aktiver PFC und Zwischenkreis nur noch mit DC-fähigen RCD abgesichert 
werden? In anderen Worten, heute eigentlich alle?

von H. H. (hhinz)


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Gunnar F. schrieb:
> Das ist pulsierender Gleichstrom. Macht der nicht schon den
> TypA-RCD blind?

Einen Typ AC schon, nicht aber einen Typ A.


In deiner Simulation fließt aber eh kein Fehlerstrom.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Dirk F. schrieb:
> Ich denke L+ gegen PE

Meinst Du Erde (Fußboden oder so) oder den PE-Leiter?

Wenn jemand an L fassen kann, ist PE nicht wahrscheinlicher als N. Oder 
sogar nur N bzw PE und abgeklemmt, was auch ähnlich zwiebeln kann.

von Hans (piaggio)


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> RCDs können auch kaputt sein.

Hab vor wenigen Jahren einen sehr alten 30 mA FI tauschen lassen - 
obwohl der noch funktionierte und auch der Typ AC bei uns zulässig ist. 
(in at)
Den ausgebauten Fi hab ich getestet (Modellbahntrafo, Vorwiderstand....)
Ergebnis: Auslösung erfolgte immer erst bei 39 mA (eff.)
(Alter des FI vermutlich ca. 40 Jahre.)

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Dirk F. schrieb:

> Kann man das so sagen:
> Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

Nein.

Der FI begrenzt NUR die zeitliche DAUER des Fehlerstromes.

(Das macht den Tod es Unfallopfers unwahrscheinlicher,
mehr aber auch nicht. Dennoch eine gute Sache.)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ergebnis: Auslösung erfolgte immer erst bei 39 mA (eff.)
> (Alter des FI vermutlich ca. 40 Jahre.)
Würde ich sicherheitshalber wegschmeißen, aber nach 40 Jahren mal einen 
FI wechseln sollte kein Beinbruch sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ben B. schrieb:
> Würde ich sicherheitshalber wegschmeißen, aber nach 40 Jahren mal einen
> FI wechseln sollte kein Beinbruch sein.

Ich würde den nach 40 Jahren auch wegschmeißen allein weil RCDs nicht 
die Welt kosten. ABER ich würde auch keinen cent auf die Testergebnisse 
dieses Testaufbaus setzen:

> Modellbahntrafo, Vorwiderstand....)

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Udo S. schrieb:

> Cyblord -. schrieb:
>> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der
>> Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine
>> andere Phase mach der genau gar nichts.
>
> Wer Cyblord dafür ein -1 gegeben hat darf gerne mal erklären warum.

Ich weiss nicht, wer angeblich eine "-1" vergeben hat.


Fakt ist jedenfalls, dass die Aussagen von Cyblord größtenteils
Schwachsinn sind, sofern wir von einphasigen FIs reden -- und
im Eröffnungsbeitrag sehe ich nichts Gegenteiliges.


Gegen Berührung Phase gegen N kann der FI nicht schützen; das
stimmt.
Einem EINPHASIGEN FI ist aber völlig wurscht, ob der Fehlerstrom
gegen Erde, gegen PE oder gegen eine andere Phase fließt -- die
Bilanz im Summenstromwandler stimmt in keinem der Fälle. Also
muss er schalten...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Gunnar F. schrieb:

> Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Anbei eine
> Simulation eines Brückengleichrichters und geplottet
> die DC-Spannung gegen eine AC-Leitung. Das ist pulsierender
> Gleichstrom.

Häh?!

Eine DC-SPANNUNG gegen AC-Leitung geplottet kann niemals
GLEICHSTROM ergeben...

Und im Eingangskreis einer Graetzbrücke fließt natürlich
WECHSELSTROM!

Zeichne die beiden Betriebsfälle auf, wenn Du es nicht
glaubst...

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Dirk F. schrieb:
>bei der eine Person
>versehentlich an Netzspannung gefasst hat.

>Kann man das so sagen:
>Ein FI Schalter 30 mA schützt nur vor Tod, nicht vor Schmerzen ?

Ja, 30mA tun schon weh. Schutz vor direkten anfassen, dafür
ist der FI eigentlich garnicht gedacht, schützt aber auch
da, wenn alle Stricke reißen. Er soll abschalten wenn
ein Gerät mit Metallgehäuse bei Isolationsschaden das Gehäuse
berührung mit L bekommt. Und das funktioniert auch ohne
das Jemand einen Schlag bekommt. Das Metallgehäuse ist
ja mit dem Schutzleiter geerdet. Wenn der Schutzleiter
unterbrochen ist, schaltet der FI dann trotzdem ab, aber
mit einen elektischen schlag. Früher, bei FU-Schutzschalter,
funktionierte es nur, wenn der Schutzleiter tatsächlich
auch angeschlossen war. Deswegen wurde von FU- auf FI-
Schutzschalter umgestellt.

von Dirk F. (dirkf)


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Hippelhaxe schrieb:
> Und im Eingangskreis einer Graetzbrücke fließt natürlich
> WECHSELSTROM!

Stimmt.

Aber bei einem Einweggleichrichter fließt pulsierender Gleichstrom in 
der Zuleitung.

von H. H. (hhinz)


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Dirk F. schrieb:
> Aber bei einem Einweggleichrichter fließt pulsierender Gleichstrom in
> der Zuleitung.

Das stört keinen FI. Entscheidend ist die Art des Fehlerstroms.

von Dirk F. (dirkf)


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H. H. schrieb:
> Entscheidend ist die Art des Fehlerstroms.

Der ist auch eine pulsierender Gleichstrom,

von Udo S. (urschmitt)


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Hippelhaxe schrieb:
> Udo S. schrieb:
>
>> Cyblord -. schrieb:
>>> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der
>>> Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine
>>> andere Phase mach der genau gar nichts.
>>
>> Wer Cyblord dafür ein -1 gegeben hat darf gerne mal erklären warum.
>
> Ich weiss nicht, wer angeblich eine "-1" vergeben hat.
>
> Fakt ist jedenfalls, dass die Aussagen von Cyblord größtenteils
> Schwachsinn sind, sofern wir von einphasigen FIs reden -- und
> im Eröffnungsbeitrag sehe ich nichts Gegenteiliges.
>
> Gegen Berührung Phase gegen N kann der FI nicht schützen; das
> stimmt.
> Einem EINPHASIGEN FI ist aber völlig wurscht, ob der Fehlerstrom
> gegen Erde, gegen PE oder gegen eine andere Phase fließt -- die
> Bilanz im Summenstromwandler stimmt in keinem der Fälle. Also
> muss er schalten...

Es wurde hier nirgends von einem einphasigen FI geschrieben. 
Üblicherweise sind in den halbwegs aktuellen Verteilungen An Anfang 
einer Reihe ein 3-phasiger FI und dann 6 oder 8 Sicherungsautomaten.
Und genau für diese Konfigurations stimmt die Aussage von cyblord. Und 
die Aussage gegen Neutralleiter stimmt auch bei einem einphasigen.
Ich habe oft genug Auseinandersetzungen mit cyblord, aber hier sehe ich 
nicht daß er etwas "Schwachsinniges" geschrieben hätte.

Wobei natürlich die Wahrscheinlichkeit zwei Phasen gleichzeitig zu 
berühren etwas unwahrscheinlich ist und dann acuh ein zusätzlicher 
Fehlerstrom über PE fließen kann.

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Rainer W. schrieb:
> Was meinst du wohl, warum für den Nassbereich FI mit 10mA Vorschrift
> sind.

Und übermorgen kommt die Nachrüstpflicht dafür...🥳

Wo hast Du denn das Wunschdenkenmit dem 10mA FI gefunden?

von Max I. (powermeter)


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Hippelhaxe schrieb:
> Der FI begrenzt NUR die zeitliche DAUER des Fehlerstromes.

Das kann man gar nicht oft genug betonen. Viele verstehen den Nennwert 
als Strombegrenzung, was völliger Quatsch ist.

> (Das macht den Tod es Unfallopfers unwahrscheinlicher,
> mehr aber auch nicht. Dennoch eine gute Sache.)

So ist das, vor allem, weil man nicht kleben bleibt. Körperlich heftig 
kann so ein Rums trotzdem sein.

von Daniel S. (supernova01)


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Helmut -. schrieb:
> du plenkst!

Jemand der das Deppenapostroph nutzt muss es ja wissen :-)

Udo S. schrieb:
> aber hier sehe ich
> nicht daß er etwas "Schwachsinniges" geschrieben hätte.

doch:

Cyblord -. schrieb:
> Fasst man auch noch an N oder gar an eine
> andere Phase mach der genau gar nichts.

Cyblord -. schrieb:
> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt

Ich sehe das anders!

Im ersten fall schaltet er dennoch ab, da auch ein Strom über PE 
abfließt, auch wenn man L und N gleichzeitig berühren würde. In diesem 
doch so unwahrscheinlichen und völlig realitätsfernen Szenario wäre dann 
auch noch mal zu schauen wo die Ströme durch den Körper fließen... wenn 
man beispielsweise mit einem Finger gleichzeitig an L und N käme, was 
auch schon sehr unwahrscheinlich ist, wäre das sicherlich sehr 
schmerzhaft, dennoch würde auch ein Strom zu PE fließen und der FI ASAP 
abschalten und nicht "gar nichts" tun!
Der hohe Strom verbrennt ggf. den Finger, begrenzt durch den 
Hautübergangswiderstand von min 1KOhm usw... der lebensgefährliche 
Strom, der Zeitgleich quer durch den Körper fließt, wird vom FI 
erfasst...und schaltet alle Ströme ab...

Um zweiten Fall: er schützt auch, wenn man an N "packt". Wenn zum 
Beispiel große Verbraucher unsymmetrisch laufen und die Verdrahtung 
entsprechend lang ist, wird auch das N-Potenzial etwas angehoben, dann 
Löst ein FI beispielweise auch aus, wenn sich N und PE berühren. Diesen 
Fall erreich man schon recht schnell...
Er schützt auch, wenn man an zwei Phasen "packt"! Siehe erstens.

Max I. schrieb:
> weil man nicht kleben bleibt.

Eher bei DC der Fall. Bei AC 50 Hz hat man 100x die Sekunde die 
Möglichkeit los zu lassen... :-) außer man hat gerade Stress oder 
Schmerzen...

Udo S. schrieb:
> sind in den halbwegs aktuellen Verteilungen An Anfang
> einer Reihe ein 3-phasiger FI und dann 6 oder 8 Sicherungsautomaten.

FI-LS nicht vergessen.

Udo S. schrieb:
> zusätzlicher
> Fehlerstrom über PE fließen kann.

Fließt - und damit stimmen alle Aussagen eben nicht!

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Daniel S. schrieb:
> Helmut -. schrieb:
>> du plenkst!
>
> Jemand der das Deppenapostroph nutzt muss es ja wissen :-)

Na, hoffentlich gehst du nicht irgendwann in einer Supernova auf!
Wo habe ich einen Deppenapostroph benutzt? Ich schrieb "vor'm", was man 
normalerweise als "vor dem" interpretiert. Da hier D und E ausgelassen 
wurden, ist hier zwingend ein Apostroph zu setzen. Ausserdem fehlen in 
deinem Satz zwei Kommata, eines nach "Jemand" und eines nach "nutzt". 
Und weil wir gerade dabei sind, "Apostroph" ist maskulin, also muss es 
in deinem Satz "den Deppenapostroph(en)" heißen.
q.e.d.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel S. schrieb:
> Im ersten fall schaltet er dennoch ab, da auch ein Strom über PE
> abfließt, auch wenn man L und N gleichzeitig berühren würde.
Streiche "da auch", setze "wenn auch". Dann passt das.

> auch wenn man L und N gleichzeitig berühren würde. In diesem doch so
> unwahrscheinlichen und völlig realitätsfernen Szenario
Frag mal einen meiner ehemaligen Mitschüler. Der schaffte es, sogar 
hinter einem Trenntrafo einen Schlag zu bekommen. Da hat der FI 
natürlich nicht ausgelöst.

Und später war er noch zweimal ausgeschaltet. Einmal deshalb, weil er 
auf der Leiter stand und mit rechter und linker Hand zwischen L und N 
hing, als sein Meister den Strom aufgeschaltet hat. Und da hat der FI 
auch nicht ausgelöst, weil die Leiter natürlich Plastikstopfen als Füße 
hat.

> wenn man beispielsweise mit einem Finger gleichzeitig an L und N käme,
> was auch schon sehr unwahrscheinlich ist, wäre das sicherlich sehr
> schmerzhaft, dennoch würde auch ein Strom zu PE fließen
Ich selber habe es beim "Adern sortieren" schon geschafft, zwischen L 
und N zu hängen, zum Glück nur zwischen zwei Fingern. Und das hat den FI 
nicht gekümmert, denn da war ich offenbar so gut isoliert, dass ich es 
vorher gar nicht gemerkt habe, dass auf dem L überhaupt Spannung drauf 
ist.

> Er schützt auch, wenn man an zwei Phasen "packt"! Siehe erstens.
... und der nötige Strom gegen Erde abfließen kann.

> Jemand der das Deppenapostroph nutzt muss es ja wissen :-)
Da dachte ich mir noch "Obacht, Glatteis!" und schon wars zu spät.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bruno V. (bruno_v)


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Daniel S. schrieb:
> Im ersten fall schaltet er dennoch ab, da auch ein Strom über PE
> abfließt, auch wenn man L und N gleichzeitig berühren würde.
Es macht wenig Sinn, einen Fall dadurch zu widerlegen, dass man einen 
anderen Fall zugrunde legt (oder Fakten hinzufügt). Nicht jeder Kontakt 
mit L verursacht Ströme in 10mA-Bereich zur Erde.

> In diesem
> doch so unwahrscheinlichen und völlig realitätsfernen Szenario wäre
Es ist nicht unwahrscheinlich, L und N gleichzeitig zu berühren, wenn 
man N vorher berührt und es nicht merkt (was normal ist)

Was der Person passiert ist, wissen wir nicht. Von "Schreck falsch 
interpretiert" bis 400V zwischen den Fingern ist alles möglich. 
Krankenhaus ist quasi Pflicht (des AG), da niemand vor Ort das 
beurteilen kann.

Die meisten hier kennen Ableitströme von schutzisolierten 
Video/Audio-Geräten, die mehr weh tun als 230V mit dem passenden 
Schuhwerk oder Boden.

Wenn der TO nicht mehr herausfindet, ist die Spekulation müßig.

von H. H. (hhinz)


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Bruno V. schrieb:
> Wenn der TO nicht mehr herausfindet, ist die Spekulation müßig.

Spekulatius passen zur Jahreszeit.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Lothar M. schrieb:
>> In diesem doch so
>> unwahrscheinlichen und völlig realitätsfernen Szenario
> Frag mal einen meiner ehemaligen Mitschüler. Der schaffte es, sogar
> hinter einem Trenntrafo einen Schlag zu bekommen.

Das ist ganz einfach: Der Röhrenfernseher wird über den Trenntrafo 
versorgt und GND vom Scope ans Chassis geklemmt. Das war's dann mit der 
Trennung, der andere Draht hinter dem Trenntrafo führt jetzt volle 
Spannung gegen Erde.

Anstatt der Röhrenfernsehers darf Scope-GND auch an den Ladeelko eines 
Primär-Schaltregler-Netzteils geklemmt werden, der Effekt ist praktisch 
gleich.

> Da hat der FI natürlich nicht ausgelöst.

Na wie denn auch?

von F. P. (fail)


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Daniel S. schrieb:
> Bei AC 50 Hz hat man 100x die Sekunde die
> Möglichkeit los zu lassen... :-)

Das habe ich aber anders in Erinnerung (meine letzte derartige Erfahrung 
war allerdings im vorigen Jahrhundert): Der Muskel geht voll in die 
Sättigung (unabhängig von der Polarität) und braucht nach Wegfall der 
Spannung sehr lange zur Entspannung. Der Nulldurchgang reicht bei Weitem 
nicht zum Loslassen.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> So ist das, vor allem, weil man nicht kleben bleibt. Körperlich heftig
> kann so ein Rums trotzdem sein.

Eben, wer nicht hören will muß fühlen !

>> Der FI begrenzt NUR die zeitliche DAUER des Fehlerstromes.
Neee, nicht wen der Fehlerstrom gering ist, dann wird keine Dauer 
begrenzt.

> Das kann man gar nicht oft genug betonen. Viele verstehen den Nennwert
> als Strombegrenzung, was völliger Quatsch ist.

Anbei die Gefährdungskennlinie für Nacktaffen am Strom.
Wie man anhand der gestrichelten Linie sieht, scheidet der FI zwar das 
Diagramm in eine "gute" und in eine "weniger gute" Seite - aber auch auf 
der "Guten Seite" wartet der Sensenmann.
Interessant, das schon bei 10 mA der Muskelkrampf droht, also auch mit 
FI ist es gut, wenn noch ein zweiter in der Nähe ist der ggf. zum NotAus 
hechtet.

(Auszug aus 
https://www2.htw-dresden.de/~rogler/free/schutzmassnahmen.pdf)

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Armin X. schrieb:
> Wo hast Du denn das Wunschdenkenmit dem 10mA FI gefunden?

Hast ja Recht. Ein FI-Schutzschalter mit 10mA ist nicht vorgeschrieben, 
sondern wird lediglich für den zusätzlichen Schutz in Bereichen mit 
erhöhter Personengefährdung verwendet, wie in speziellen Anwendungen, wo 
die Gefahr eines Stromschlags besonders hoch ist.
https://library.e.abb.com/public/e745008ae4b64338a2340baa5280815b/2CDC420013B0102.pdf

Bradward B. schrieb:
> Interessant, das schon bei 10 mA der Muskelkrampf droht, also auch mit
> FI ist es gut, wenn noch ein zweiter in der Nähe ist der ggf. zum NotAus
> hechtet.

So schnell wie der FI-Schutzschalter abschaltet, kann der gar nicht 
hechten.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer W. schrieb:
> So schnell wie der FI-Schutzschalter abschaltet, kann der gar nicht
> hechten.

Das trifft zu. Noch besser ist es natürlich, wenn der Muskelkrampf das 
hechten verhindert.

Damit der Strom nicht hoch sein braucht um tödlich zu sein, muss der 
Stromschlag in das Zeitfenster der vulnerablen Phase fallen. Das hätte 
vereinfacht rund 10% der Phase eines Herzschlagrhytmus. Im Prinzip ist 
das vergleichbar mit einem Roussischen Roulett, wobei die Pistole ein 
10er Magazin hätte und mit nur einer Patrone geladen wäre.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bradward B. schrieb:
> Anbei die Gefährdungskennlinie

Noch weiter rechts gäbe es noch die Linie, ab welchem Strom nur noch ein 
verköhlter Haufen übrig bleiben würde nachdem die Rauchwolke abgezogen 
wäre.

von Rainer W. (rawi)


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Dieter D. schrieb:
> Das trifft zu. Noch besser ist es natürlich, wenn der Muskelkrampf das
> hechten verhindert.

Muskelkrampf tritt eher bei DC auf.

von Mani W. (e-doc)


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In der Auslösezeit eines FI bekommt man einige Wellen ab...

von Heinz R. (heijz)


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Cyblord -. schrieb:
> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der
> Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine
> andere Phase mach der genau gar nichts.

Mach das gerne mal vor - erst eine Hand an die Phase, danach die andere 
an N - wohlgemerkt unterhalb der Auslösezeit des FI

Sorry, aber das ist sehr weit her geholt

von Mani W. (e-doc)


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Heinz R. schrieb:
> Mach das gerne mal vor - erst eine Hand an die Phase, danach die andere
> an N - wohlgemerkt unterhalb der Auslösezeit des FI

Lies den Satz von Cyblord noch mal:

Heinz R. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Er schützt vor allem nur dann wenn man nur an die Phase packt und der
>> Strom über Erde abfließt. Fasst man auch noch an N oder gar an eine
>> andere Phase mach der genau gar nichts.

von Heinz R. (heijz)


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Mani W. schrieb:
> Lies den Satz von Cyblord noch mal:

ich habe es jetzt 10 Mal gelesen - mir ist zugegeben immer nicht nicht 
klar wie das gehen soll?

von Mani W. (e-doc)


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Heinz R. schrieb:
> Fasst man auch noch an N oder gar an eine
>> andere Phase mach der genau gar nichts.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Heinz R. schrieb:
>ich habe es jetzt 10 Mal gelesen - mir ist zugegeben immer nicht nicht
>klar wie das gehen soll?

Soll heißen das der FI nicht abschaltet wenn der Mensch
L und N berührt, dann hat der Mensch Pech gehabt.
Der FI schaltet nur ab wenn Strom nach Erde oder
Schutzleiter fließt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Heinz R. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Lies den Satz von Cyblord noch mal:
>
> ich habe es jetzt 10 Mal gelesen - mir ist zugegeben immer nicht nicht
> klar wie das gehen soll?

Es kribbelt dann schön (oder wie man es nennen soll) weiter.
Warum sollte der FI abschalten, wenn der Strom nur von L zu N fließt?
Das tut er bei einer eingeschalteten Lampe doch auch nicht.

Anders könnte es sein, wenn Du barfuß auf dem Boden stehst. Dann würde 
ein Fehlerstrom außerdem über den Boden abfließen und der FI hoffentlich 
reagieren.

von Mani W. (e-doc)


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Günter L. schrieb:
> Der FI schaltet nur ab wenn Strom nach Erde oder
> Schutzleiter fließt.

Genau so ist es!

von Mani W. (e-doc)


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von Heinz R. (heijz)


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Rainer Z. schrieb:
> Es kribbelt dann schön (oder wie man es nennen soll) weiter.
> Warum sollte der FI abschalten, wenn der Strom nur von L zu N fließt?
> Das tut er bei einer eingeschalteten Lampe doch auch nicht.

da passiert dann rel. wenig, wie kommt ihr auf so Unsinn?

sollte man es tatsächlich schaffen L und N gleichzeitig - ich betone 
gleichzeitig - mit einem Finger zu berühren wird ein Strom in diesem 
Finger fließen

Der Finger wird geschädigt da das Gewebe erhitzt wird

Aber das Herz bekommt davon nichts mit - es fließt ja der komplette 
Strom im Finger

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Heinz R. schrieb:
> sollte man es tatsächlich schaffen L und N gleichzeitig - ich betone
> gleichzeitig - mit einem Finger zu berühren wird ein Strom in diesem
> Finger fließen

Och, es besteht ja die Möglichkeit, dass Du N zuerst (alleine) anfasst.
Dann reagiert der FI noch nicht. Und nun fasst Du L an...

> Der Finger wird geschädigt da das Gewebe erhitzt wird

Joah, kann passieren.

> Aber das Herz bekommt davon nichts mit - es fließt ja der komplette
> Strom im Finger

Aber da bleibt er nicht. Es sei denn, Du berührst L und N mit Fingern 
einer Hand. :) Vielleicht missverstehen wir uns die ganze Zeit??

von Mani W. (e-doc)


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Heinz R. schrieb:
> sollte man es tatsächlich schaffen L und N gleichzeitig - ich betone
> gleichzeitig - mit einem Finger zu berühren wird ein Strom in diesem
> Finger fließen

Es geht nicht um einen Finger, der L und N gleichzeitig berührt!

Sondern eher Hand-Hand, etwas, das durchaus vorkommt...

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Manfred P. schrieb:
> Das ist ganz einfach: Der Röhrenfernseher wird über den Trenntrafo
> versorgt und GND vom Scope ans Chassis geklemmt. Das war's dann mit der
> Trennung, der andere Draht hinter dem Trenntrafo führt jetzt volle
> Spannung gegen Erde.

Korrekt. Aber das weiß man ja auch...

Ich habe übrigens auf Trenntrafos lange verzichtet und peinlich genau 
darauf geachtet, dass das Chassis beim Arbeiten auf N gepolt ist. Dann 
kann auch problemlos ein Oszi angeschlossen werden.

Anfang der 70er Jahre kamen aber die Grundig-Fernseher mit 
Brückengleichrichter im Netzteil... da war nix mehr mit Oszi anschließen 
und ich musste mir einen Trenntrafo beschaffen.

Einen *Regel*-Trenntrafo habe ich erst seit kurzem. Wird eher zum 
vorsichtigen Hochfahren historischer Fernseher gebraucht.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Manfred P., der mir einen 
sehr sauberen Scan der Anleitung des Grundig RT5A Trafos geschickt hat.

von Rollo R. (rollo_r)


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> Der Finger wird geschädigt da das Gewebe erhitzt wird

Es ist nicht nur die Erhitzung. Deshalb bitte unbedingt die 
Sicherheitsregeln beachten. Ich hab früher immer auf hot wire 
gearbeitet. Mittlerweile so viele einzelne Kreise, dass ich jetzt das 
erste Mal ausschalten konnte. War echt entspannend mal so zu arbeiten. 
Kann ich empfehlen.

von Gunnar F. (gufi36)


Angehängte Dateien:

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H. H. schrieb:
> In deiner Simulation fließt aber eh kein Fehlerstrom.

Klar. Die hatte ich auch mal für was ganz anderes gemacht und hier nur 
genutzt um die Spannung aus einem Zwischenkreis gegen AC zu zeigen. Das 
habe ich jetzt nochmal verdeutlicht und die Quelle geschaltet wie ein 
übliches TN-C Netz. Jetzt einen Widerstand R2 dazu und das soll unser 
Finger o.ä. sein. Und wir sehen, es fließt ein pulsierender Fehlerstrom, 
der hier nur 2mA peak hat, aber der Widerstand kann ja beliebig kleiner 
sein (und die 21V AC waren hier nur zur Verdeutlichung eines 
Brückengleichrichters für unseren Azubi).

Hippelhaxe schrieb:
> Häh?!

Jetzt klarer geworden?

Über den Begriff "pulsierender Gleichstrom" wollte ich nicht 
diskutieren, bin nicht sicher ob der richtig gewählt ist. Es ist ein 
Strom mit DC-Anteil.

H. H. schrieb:
> Einen Typ AC schon, nicht aber einen Typ A.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter
>Die Funktion ist sichergestellt, wenn ein glatter Gleichfehlerstrom den Wert von 
6 mA nicht überschreitet.

Das verstehe ich eben nicht ganz. Der Strom in meiner Simulation ist 
nicht glatt. Und die 6mA (als Spitzenwert, nicht effektiv) können 
natürlich in der simulierten Konfiguration überschritten werden.

Oder nicht?

von Christian B. (luckyfu)


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Udo S. schrieb:
> Wer Cyblord dafür ein -1 gegeben hat darf gerne mal erklären warum.

manch Nutzer hat sich hier eine solide "Fan"base aufgebaut. Die geben 
dann immer -1, sobald der Name auftaucht, egal was dabei geschrieben 
wurde. Am besten einfach ignorieren.

von Wladimir N. (Firma: electronick.de) (wnickel)


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Günter L. schrieb:
> Soll heißen das der FI nicht abschaltet wenn der Mensch
> L und N berührt, dann hat der Mensch Pech gehabt.

Egal, ob mit einem Finger oder zwei Händen. Auch wenn du L und N absolut 
gleichzeitig berührst, der Strompfad Richtung PE/Erde verschwindet 
dadurch nicht. Der Strom teilt sich nur auf. Und der Strom, der Richtung 
PE/Erde fließt, löst den FI aus.
Der Leitwert deines Fingers ist nicht hoch genug, um die Spannungsquelle 
"Netz" in die Knie zu zwingen. Und wenn, dann lösen mehr oder weniger 
schnell andere Sicherungen aus (LS, SLS oder die Schmelzsicherung im 
HAK).

Edit: Das soll jetzt niemanden in Sicherheit wiegen. Bitte keine Finger 
in die Steckdose stecken!

: Bearbeitet durch User
von Daniel F. (df311)


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Dieter D. schrieb:
> Roussischen Roulett, wobei die Pistole ein 10er Magazin hätte und mit
> nur einer Patrone geladen wäre.

ähm - mal abgesehen davon, dass sich jemand der Russisches Roulett 
spielt grundsätzlich schon für den Darwin Award nominiert - mit einer 
Pistole ist es (fast) scheiß egal ob eine oder mehr Patronen im Magazin 
stecken. Der Preis ist ihm (fast) sicher...

von Flip B. (frickelfreak)


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Auch mit normalem Schuhwerk mit plastiksohle kommt bei Berührung von L 
alleine keine 30mA zustande. Bitte nicht probieren. FI löst in der regel 
nur bei gleichzeitigem niederohmigen erdkontakt von hand, knie etc aus, 
z.b. festhalten an einer Aluleiter, die im Rasen steht. Ohne so einen 
strompfad zur erde kann man beliebig lange zwischen N und L sich 
grillen, ohne dass der FI auslöst.

: Bearbeitet durch User
von Stefan K. (stk)


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Wladimir N. schrieb:
> Egal, ob mit einem Finger oder zwei Händen. Auch wenn du L und N absolut
> gleichzeitig berührst, der Strompfad Richtung PE/Erde verschwindet
> dadurch nicht. Der Strom teilt sich nur auf. Und der Strom, der Richtung
> PE/Erde fließt, löst den FI aus.

Nur wenn es den Strompfad Richtung Erde gibt. Plastik- oder Gummisohlen 
in Schuhen und Kunststoff- oder Teppichbodenbeläge sind meist recht 
ordentliche Isolatoren. Selbst mit ESD-Schuhen auf ESD-Fußboden sollte 
der FI nicht auslösen wenn man den L anfasst.

von Rainer W. (rawi)


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Wladimir N. schrieb:
> Auch wenn du L und N absolut gleichzeitig berührst, der Strompfad
> Richtung PE/Erde verschwindet dadurch nicht.

Das hängt immer noch von den Schuhsohlen und der Art des Fußbodens ab.
Wie naiv kann man eigentlich sein.
Nein - auch ein FI-Schutzschalter kann keinen Schutz für jeden DAU 
bieten.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Gunnar F. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter
>>Die Funktion ist sichergestellt, wenn ein glatter Gleichfehlerstrom den Wert von
> 6 mA nicht überschreitet.
>
> Das verstehe ich eben nicht ganz. Der Strom in meiner Simulation ist
> nicht glatt. Und die 6mA (als Spitzenwert, nicht effektiv) können
> natürlich in der simulierten Konfiguration überschritten werden.
>
> Oder nicht?

Hat aber keinen Einfluss auf das Auslöseverhalten mehr, der Kern des 
Wandlers kann sich in den Pausen ausreichend entmagnetisieren.

Anders sieht es bei einem drehstromgespeisten Zwischenkreis aus.

von Gunnar F. (gufi36)


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H. H. schrieb:
> Anders sieht es bei einem drehstromgespeisten Zwischenkreis aus.

H. H. schrieb:
> Hat aber keinen Einfluss auf das Auslöseverhalten mehr, der Kern des
> Wandlers kann sich in den Pausen ausreichend entmagnetisieren.
>
> Anders sieht es bei einem drehstromgespeisten Zwischenkreis aus.

Danke, das hilft mir die Sache endlich zu verstehen!

von Alexander (alecxs)


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Lothar M. schrieb:
> Und später war er noch zweimal ausgeschaltet. Einmal deshalb, weil er
> auf der Leiter stand und mit rechter und linker Hand zwischen L und N
> hing, als sein Meister den Strom aufgeschaltet hat. Und da hat der FI
> auch nicht ausgelöst, weil die Leiter natürlich Plastikstopfen als Füße
> hat.

Ist das nicht schon fahrlässige Körperverletzung? Oder war es Vorsatz?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Alexander schrieb:
> st das nicht

Die einen machen SBahn-Surfen, die anderen Netzstrom-Schlürfen.

https://de.wikipedia.org/wiki/S-Bahn-Surfen

von Alexander (alecxs)


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Ach ja, mein letzter Schulverweis

von Christian B. (luckyfu)


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Was hier natürlich vergessen wird zu erwähnen: der FI misst sowieso 
immer schon einen Fehlerstrom, wodurch die Auslöseschwelle noch weiter 
sinkt. Je nachdem, wie viele Geräte und wie lange Leitungen hinter ihm 
hängen (induktive Kopplung) können da schonmal 10mA zusammenkommen 
(wenns nur einen FI für den ganzen Haushalt gibt z.B. wo alles dran 
hängt). Da fehlt dann nicht mehr viel, wenn einer drantatscht und der ab 
15mA auslöst.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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Helmut -. schrieb:
> Und weil wir gerade dabei sind, "Apostroph" ist maskulin, also muss es
> in deinem Satz "den Deppenapostroph(en)" heißen.

Und man "nutzt" man einen Apostroph nicht, sondern "benutzt" oder 
"verwendet" ihn.

von Karl B. (gustav)


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Rolf schrieb:
> Und man "nutzt" man

genau, Herr Oberlehrer

ciao
gustav

von Lu (oszi45)


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Rolf schrieb:
> Und man "nutzt" man einen Apostroph nicht, sondern "benutzt" oder
> "verwendet" ihn.

Ein Apostroph hat noch nie einen FI ausgelöst oder zu einem Stromschlag 
geführt. Oft sind 2 Drähte nötig, die eine Spannung führen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Es gab da mal einen Test verschiedener 30mA Fi, die haben bei 
durchschnittlich 21mA ausgelöst (manch einer auch 15 oder knapp unter 
30mA) und das hat deren Angeben nach etwa 20-25ms gedauert.

Flip B. schrieb:
> Auch mit normalem Schuhwerk mit plastiksohle kommt bei Berührung von L
> alleine keine 30mA zustande.

Wenn du jetzt aber eine 230V AC Leitung anfassen würdest und du 
kapazitiv mit dem Stahlbeton in dem Boden deiner Wohnung im Haus 
gekoppelt bist, dann fließt dort auch ein Strom. Bei 0,1nF fließen aber 
nur so maximal 10µA.
Wenn man sich dann aber am Rand des Waschbeckens abstützt, welches etwa 
einen Widerstand von 150kOhm gegen Erde hat (habe ich bei dem im Keller 
meine Eltern gemessen), dann fließen plötzlich über 2mA und das merkt 
man dann schon.

Ich habe noch nie eine Phase angefasst, aber theoretisch dürfte das 
allein nicht viel ausmachen.

Udo S. schrieb:
> Wer Cyblord dafür ein -1 gegeben hat darf gerne mal erklären warum.

Er hat inzwischen -8 und der Grund ist genau der Selbe warum die Politik 
heutzutage so schlecht ist. Man emotionalisiert und argumentiert mit 
Gefühlen anstatt mit Fakten. Deshalb beschreiben die Leute sich selber 
auch als Meinungs-Journalisten. Es wird nicht mehr berichtet, es soll 
dem Bürger eine bestimmte Meinung aufgezwungen werden. Das ist dann aber 
kein Journalismus mehr.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Mike J. schrieb:
> Ich habe noch nie eine Phase angefasst,

Eine stromlose Phase dürfte jeder schon mehrfach angefaßt haben.

von H. H. (hhinz)


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Dieter D. schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> Ich habe noch nie eine Phase angefasst,
>
> Eine stromlose Phase dürfte jeder schon mehrfach angefaßt haben.

Und dann floss der Strom, weil ja nicht spannungsfrei geschaltet war.

von Mani W. (e-doc)


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Mike J. schrieb:
> Ich habe noch nie eine Phase angefasst, aber theoretisch dürfte das
> allein nicht viel ausmachen.

Dann wird es Zeit für einen persönlichen Test...

von Thomas S. (thommi)


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Wenn du barfuss im Keller stehst, und da sogar Wasser steht, und du gar 
mit der linken Hand an die Phase greifst, dann ist das meist nicht so 
schlimm, denn das merkst du dann nur kurz. Der Nachteil ist dann, dass 
du dann weiterhin auch nichts mehr spüren wirst, wenn dich nicht 
innerhalb sehr kurzer Zeit jemand findet, falls kein FI vorhanden war.

Mit Schuhen auf nem Teppich habe ich erst letzte Woche wieder eine 
gewischt bekommen, hat halt a weng gekribbelt, spürte ich aber nur in 
der Hand.

War zu wenig für den FI, aber ich habe das auch sofort gespürt.

Das muss man nicht haben, denn "tausendmal berührt, tausendmal ist 
nichts passiert..." Das erste mal kann schon reichen, wenn die 
Bedingungen ungünstig sind. Sogar auch mit einem auslösenden FI.

von Mani W. (e-doc)


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Thomas S. schrieb:
> Mit Schuhen auf nem Teppich habe ich erst letzte Woche wieder eine
> gewischt bekommen, hat halt a weng gekribbelt, spürte ich aber nur in
> der Hand.

Nasse Schuhe und nasser Teppich?

Sonst ist das nicht möglich...

von Thomas S. (thommi)


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Alles trocken, Erdgeschoss und deutlich gespürt. Auf Arbeit in der 
Elektroabteilung mit Holzbohlenboden spüre ich die Phase nicht.

von Alexander (alecxs)


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Mani W. schrieb:
> Nasse Schuhe und nasser Teppich?
> Sonst ist das nicht möglich...

Hä? Wo lebst Du denn. Wir haben das als Mutprobe gemacht mit 8 Jahren, 
auf dem Bett gesessen oder auf dem Boden und Nadel in die Steckdose. Das 
hat schlimmer gefatscht als ein Kuhzaun. FI gabs da nicht.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Alexander schrieb:
> FI gabs da nicht.

Nur Weicheier brauchen FI!

von Udo S. (urschmitt)


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Alexander schrieb:
> Wir haben das als Mutprobe gemacht mit 8 Jahren

Jetzt wird so einiges klar ...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Thomas S. schrieb:
> Mit Schuhen auf nem Teppich habe ich erst letzte Woche wieder eine
> gewischt bekommen

Da kann man sogar ohne Kabel eine gewischt kriegen, wenn man z.B. eine 
Türklinke anfasst.

von Cyblord -. (cyblord)


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Rainer Z. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Mit Schuhen auf nem Teppich habe ich erst letzte Woche wieder eine
>> gewischt bekommen
>
> Da kann man sogar ohne Kabel eine gewischt kriegen, wenn man z.B. eine
> Türklinke anfasst.

Manch einer bekommt auch eine gewischt wenn er abends in die Dose 
fasst...

von Ralf X. (ralf0815)


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Bei Türklinken soll man nach Kauf die auch erstmal entladen, bevor man 
sie aus der Verpackung nimmt.

von H. H. (hhinz)


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Ralf X. schrieb:
> Bei Türklinken soll man nach Kauf die auch erstmal entladen, bevor
> man
> sie aus der Verpackung nimmt.

Wird da die ESD-Verpackung eingespart?

von Mani W. (e-doc)


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Cyblord -. schrieb:
> Manch einer bekommt auch eine gewischt wenn er abends in die Dose
> fasst...

Klar, wenn sie feucht ist...

von Thomas S. (thommi)


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Ralf X. schrieb:
> Bei Türklinken soll man nach Kauf die auch erstmal entladen, bevor man
> sie aus der Verpackung nimmt.

Schon mal eine Matratze aus der Folie ausgepackt? Das kann echt heftig 
sein :-)

Auf Arbeit mal Messingteile aus einer Folie in einem Plastikbehälter 
ausgepackt... Den Knall hat meine Kollegin zwei Meter weiter trotz 
Maschinenlärm noch gehört, und ich habe es sehr deutlich gespürt.

von Rollo R. (rollo_r)


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Das ist ja absolut faszi

von Mani W. (e-doc)


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Thomas S. schrieb:
> Alles trocken, Erdgeschoss und deutlich gespürt.

Wie sollte da ein Stromfluss durch die Schuhe zustande kommen wenn
man eine Phase berührt?

von Heinz R. (heijz)


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Mani W. schrieb:
> Wie sollte da ein Stromfluss durch die Schuhe zustande kommen wenn
> man eine Phase berührt?

nicht durch die Schuhe aber Dein Körper ist Teil eines Kondensators 
gegen Erde

von Mani W. (e-doc)


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Ok!

Kleine Füsse haben klar Vorteil...

: Bearbeitet durch User
von Micha (e-nomo)


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Kleine Füße und nur auf einem Bein stehen während des Ereignisses. ;-)

: Bearbeitet durch User
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