Forum: Platinen Platinen schnell abätzen


von Stefan S. (17b)


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Moin Moin,
ich muss kupferbeschichtete Platinen komplett abätzen. Früher hatte ich 
eine Quelle, bei der ich hochprozentiges, frisches H2O2 und 
hochprozentige Salzsäure bekommen habe. Das habe ich 1:1:1 mit heissem 
Wasser vermischt und konnte recht zügig die Platinen abätzen. Leider hab 
ich die Quelle nicht mehr und muss mit 10% H2O2 und 10% Salzsäure 
arbeiten. Das dauert mehr als ewig.

Es geht hier nicht um feine Leiterbahnen ätzen, sondern das Kupfer muss 
komplett runter. Hat jemand ne Idee wie ich das Kupfer bezahlbar 
chemisch schnell runter bekomme?

Beste Grüße
Stefan

von Th S. (osszilierer)


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ich habe das immer mechanich gemacht, mit dem Heissluftföhn das Kupfer 
erhitzt und abgezugen

von Flip B. (frickelfreak)


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Die Lösung öfter nutzen, das wird immer schneller.
Möglichst mit luft regenerieren, dann verwässert es weniger als mit 10% 
H2O2

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan S. schrieb:
> Leider hab
> ich die Quelle nicht mehr und muss mit 10% H2O2 und 10% Salzsäure
> arbeiten.

Also das chemisch schnellste ist immer noch Eisen(III)chlorid, denn 
deine Kupferchloridätzung arbeitet chemisch ja zweistufig und daher 
langsam.

Deine Mischung ätzt erst mal GAR NICHT, denn sie kann Kupfer nicht 
angreifen, Kupfer ist zu edel für Salzsäure. Dazu benötigt sie 
Kupferchlorid. Das bildet sich nicht aus Kupfer + Salzsäure, sondern nur 
aus Kupferoxid und Salzsäure. Oxidierte Stellen bilden also den Starter 
und dann erst wird elementares Kupfer umgesetzt. Wie kommst du zu 
Kupferchlorid: entweder 200ml verbrauchtes 'blaues' Ätzmittel 
reinkippen, oder oxidierte Kupferstücke.

Dann sollte es schon viel besser gehen, aber es ist immer noch wenig HCl 
drin. Mit 1:2:0 hast du den Effekt als ob du 20%ige Salzsäure nutzt. 
Nicht so stark wie die 33-37% technische von früher, die man durchaus 
noch bekommt, aber scheinbar nicht mehr im Baumarkt, da gibt es sie noch 
in Österreich und bei Globus nur noch 24%. Wenn du jedoch die 24% kaufst 
und 1:2:0 mischt hast du eine eher kräftigere Mischung als damals.

Da muss ich langsam meine Methode der Kloreinigung hinterfragen in der 
ich 0.2l techn. Salzsäure aus meinem 5l Kanister reinkippe, das Zeug 
wird scheinbar zu wertvoll für solche Verschwendung weil nicht mehr so 
leicht beschaffbar.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Stefan S. schrieb:
> ich muss kupferbeschichtete Platinen komplett abätzen

Warum nur? Unbeschichtetes FR4 müsste man doch auch so kaufen können ...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ging das nicht besonders schnell mit Schwefelsäure und 
Wasserstoffperoxid, ggf. etwas warm machen damit das Zeug noch 
unberechenbarer wird? Kann aber sein, daß man dafür mehr Konzentration 
braucht, als bei den beiden Stoffen heute noch erlaubt sind.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Ben B. schrieb:
> Ging das nicht besonders schnell mit Schwefelsäure und
> Wasserstoffperoxid, ggf. etwas warm machen damit das Zeug noch
> unberechenbarer wird?

Mit dieser Mischung löst man üblicherweise Leichen auf. Das Zeug wird 
daher wohl "Piranha" genannt.

Stefan S. schrieb:
> Leider hab
> ich die Quelle nicht mehr und muss mit 10% H2O2 und 10% Salzsäure
> arbeiten

H2O2 gibt es wohl bis 12%, bei HCl gibt es eigentlich keine 
Beschränkung?! Möglicherweise haben aber auch schon wieder neue Gesetze 
zugeschlagen...

Stefan S. schrieb:
> Hat jemand ne Idee wie ich das Kupfer bezahlbar
> chemisch schnell runter bekomme?

Wenn Kupfer nur irgendwie runter muss, ist normalerweise auch die 
Ätzzeit völlig egal. Wenn du es dennoch schnell brauchst, muss die 
Temperatur deutlich rauf. Natürlich nur mit einem Ätzmittel, das das 
auch verträgt. Eisen3 oder Kupfer2 wären da geeignete Kandidaten.
Mit Kupfer2 ausreichender Dichte, auf z.B. 70° erhitzt, kann man 35µ 
Kupfer problemlos in 30 Sekunden ätzen. Aber auch Stahl geht gut, 70µ in 
einer Minute. Natürlich muss das Kupfer2 anschließend regeneriert 
werden, entweder durch neues H2O2, oder, besser, durch Luftsauerstoff. 
Falls du nicht 24/7 ätzen musst, ist das normalerweise nur ne Frage der 
Zeit, bzw. der vorhandenen Menge dieser Ätzlösung.

: Bearbeitet durch User
von Stefan S. (17b)


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Th S. schrieb:
> ich habe das immer mechanich gemacht, mit dem Heissluftföhn das Kupfer
> erhitzt und abgezugen

Ist keine Option. Ich möchte die Platinen thermisch möglichst wenig 
stressen. Es muss chemisch gehen. Dennoch danke für den Tip

von Stefan S. (17b)


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Flip B. schrieb:
> Die Lösung öfter nutzen, das wird immer schneller.
> Möglichst mit luft regenerieren, dann verwässert es weniger als mit 10%
> H2O2

Wie meinst du das, mit Luft regenerieren? Z.B. Luft über einen 
Sprudelstein einblasen?

von Stefan S. (17b)


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Michael B. schrieb:
> Stefan S. schrieb:

> Deine Mischung ätzt erst mal GAR NICHT, denn sie kann Kupfer nicht
> angreifen, Kupfer ist zu edel für Salzsäure. Dazu benötigt sie
> Kupferchlorid. Das bildet sich nicht aus Kupfer + Salzsäure, sondern nur
> aus Kupferoxid und Salzsäure. Oxidierte Stellen bilden also den Starter
> und dann erst wird elementares Kupfer umgesetzt. Wie kommst du zu
> Kupferchlorid: entweder 200ml verbrauchtes 'blaues' Ätzmittel
> reinkippen, oder oxidierte Kupferstücke.
>
> Dann sollte es schon viel besser gehen, aber es ist immer noch wenig HCl
> drin. Mit 1:2:0 hast du den Effekt als ob du 20%ige Salzsäure nutzt.
> Nicht so stark wie die 33-37% technische von früher, die man durchaus
> noch bekommt, aber scheinbar nicht mehr im Baumarkt, da gibt es sie noch
> in Österreich und bei Globus nur noch 24%. Wenn du jedoch die 24% kaufst
> und 1:2:0 mischt hast du eine eher kräftigere Mischung als damals.


Eine der sehr wenigen Antworten (hab noch an anderen Stellen gefragt), 
die wirklich hilfreich ist und auf die Chemie eingeht. DANKE!!! Das wird 
direkt mal ausprobiert

von Stefan S. (17b)


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Harald K. schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> ich muss kupferbeschichtete Platinen komplett abätzen
>
> Warum nur? Unbeschichtetes FR4 müsste man doch auch so kaufen können ...

Ich hab die Platinen mal in sehr grosser Menge gratis bekommen. Alle 
Stärken, Grössen bis 1x1,2m und in beschichtet und unbeschichtet. Das 
unbeschichtete geht zur Neige.

von Stefan S. (17b)


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Uwe S. schrieb:

> Wenn Kupfer nur irgendwie runter muss, ist normalerweise auch die
> Ätzzeit völlig egal. Wenn du es dennoch schnell brauchst, muss die
> Temperatur deutlich rauf. Natürlich nur mit einem Ätzmittel, das das
> auch verträgt. Eisen3 oder Kupfer2 wären da geeignete Kandidaten.
> Mit Kupfer2 ausreichender Dichte, auf z.B. 70° erhitzt, kann man 35µ
> Kupfer problemlos in 30 Sekunden ätzen. Aber auch Stahl geht gut, 70µ in
> einer Minute. Natürlich muss das Kupfer2 anschließend regeneriert
> werden, entweder durch neues H2O2, oder, besser, durch Luftsauerstoff.
> Falls du nicht 24/7 ätzen musst, ist das normalerweise nur ne Frage der
> Zeit, bzw. der vorhandenen Menge dieser Ätzlösung.

Das Kupfer muss schnell und möglichst günstig runter. Ich benutze die 
Platinen für meine Modell U-Boote. Siehe 
https://www.rc-sub.de/unterwasser/139-das-neue-17b-mein-letztes
Da werden Bauteile draus gefräst und keine Leiterplatten für 
Elektronikschaltungen draus gemacht. Das kann der Chinese viel besser 
als ich.

Kannst du das mit dem Kupfer2 etwas erläutern? Meinst du 
Kupfer(II)-chlorid?

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan S. schrieb:
> Alle
> Stärken, Grössen bis 1x1,2m und in beschichtet und unbeschichtet.

Da ist nicht zufällig auch etwas Alukern-Material dabei? Daran hätte ich 
ggf. Interesse.

Stefan S. schrieb:
> Ich hab die Platinen mal in sehr grosser Menge gratis bekommen.

Das konnte man sich ja als Grund denken. Warum muss das Ätzen aber so 
schnell gehen? Stell` doch einfach ein paar Platten in ein geeignetes 
Gefäß, lass´ sie tagelang drin?!

von Stefan S. (17b)


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Nein, das sind nur "normale" FR4 in unterschiedlichsten Größen und 
Dicken. Konnte das damals auch nicht direkt aussuchen, sondern nur das 
nehmen was ich bekommen hab.
Naja, ich will nicht ewig drauf warten müssen bis da Kupfer runter ist. 
Ging früher halt immer recht gut mit dem hochprozentigen Stoff. 
Zusammenkippen, Platinen rein, bisschen Bewegung ins Bad bringen. Das 
hat dann ziemlich heftig reagiert und wurde auch ziemlich heiss. Nach 
wenigen Minuten war dann der Spuk vorbei und die Platinen konnten weiter 
bearbeitet werden. So solls sein.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan S. schrieb:
> Kannst du das mit dem Kupfer2 etwas erläutern? Meinst du
> Kupfer(II)-chlorid?

Ja. Einfach nur etliche Platinen in verdünnte Salzsäure stellen und 
warten. Mehr ist das nicht, wenn es dauern darf. In ein paar 
Stunden/Tagen wird die Lösung schwarz, das ist wohl Kupfer1Chlorid, das 
nicht ätzt. Wird durch Luftsauerstoff nach und nach wieder zu 
Kupfer2chlorid, das dann weiter ätzt, jetzt schon stärker. Im kalten 
Zustand, ohne Bewegung der Lösung, ätzt Kupfer2 ca. bei Dichte 1,3 am 
stärksten. Bei Bewegung und Erhitzung spielt die Dichte praktisch kaum 
noch eine Rolle.

Der Vorteil ist, daß es billigst ist, du nie verbrauchte Ätzlösung hast. 
Nur immer mehr.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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...natürlich muss man ab und an wieder etwas HCl hinzufügen, alles 
andere wäre ja Zauberei...

von H. H. (hhinz)


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Und wieder nur jede Menge Bullshit.


Hier ist das schon viel besser beschrieben:

https://www.mikrocontroller.net/articles/%C3%84tzen_mit_luftregenerierten_Kupferchlorid

: Bearbeitet durch User
von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Mit Erfahrungen aus der Praxis zu helfen, macht hier echt keinen Spaß 
mehr. Schon wieder fängt euer "bester" Mann grundlos mit Stänkern an, 
und zwar, wie heute schon mal, ungestraft. Dabei hat er dieses Ätzmittel 
offensichtlich noch nie genutzt! Einfach nur frech und widerlich. Es ist 
eben so, Andreas bevorzugt Schaumschläger und nerdige Volltheoretiker. 
Aber bitteschön!

Wenigstens ist ja bezüglich des Schnellätzen bereits alles gesagt, der 
TO muss nur noch umsetzen. Er kann sich über ein paar Tage allein mit 
Salzsäure eine schöne Menge Kupfer2 erzeugen, die bald so stark ist, daß 
sie bei ausreichend Temperatur in Minuten Platinen ätzt. Das 
Regenerieren nach dem Ätzen besteht allein aus Warten bei offenem Gefäß, 
bis die Lösung wieder grün ist. Wenn das nicht mehr passiert, fehlt 
Salzsäure.

von H. H. (hhinz)


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Und wieder nur Bullshit.

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe S. schrieb:
> Volltheoretiker

Ja, es wäre gut wenn man wenigstens die Theorie dahinter versteht.

Kupfer ist edler als Wasserstoff. Wenn man

Uwe S. schrieb:
> Einfach nur etliche Platinen in verdünnte Salzsäure stellen

passiert GAR NICHTS. Daher sind deine Vorschläge gänzlich für die Tonne.

Uwe S. schrieb:
> Mit Erfahrungen aus der Praxis

aber nichts verstanden zu haben, welche Nebeneffekte (hier: Oxidation) 
nötig sind.

von Tom A. (toma)


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Kein Bullshit, es ist so wie Uwe es beschreibt. Es dauert etwas, bis man 
eine ausreichend starke Lösung hat, aber dann ätzt sie recht schnell und 
wird mit jedem mal stärker.

Ich würde hier sogar noch einen Schritt weiter gehen und eine 
Elektrolyse ins Spiel bringen. Da Unterätzungen hier keine Rolle spielen 
kann sie helfen den Kupferabtrag zu beschleunigen. Der dabei entstehende 
Sauerstoff hilft beim regenerieren des Kupferchlorid.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Michael, dich hatte ich eigentlich als einen der letzten Macher hier in 
Erinnerung...
Da du bezüglich Kupfer2 offenbar ebenfalls Nachholbedarf hast, teste 
doch einfach deine Zweifel am realen Objekt! In zwei Tagen bist du 
schlauer, musst dich nicht mehr auf Hinz` Niveau herablassen.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Tom A. schrieb:
> Kein Bullshit, es ist so wie Uwe es beschreibt.

Danke Tom, gleich bist du aber auch dran, denn ich darf einfach nicht 
recht haben, da Hinz anderer Meinung ist...

von H. H. (hhinz)


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Und auch noch massive Paranoia.

von Tom A. (toma)


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Wen kümmern die Kommentare? Hauptsache Stefan bekommt Hilfe und kann 
sich, durch ausprobieren, selbst ein Bild machen.

von H. H. (hhinz)


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Tom A. schrieb:
> Ich würde hier sogar noch einen Schritt weiter gehen und eine
> Elektrolyse ins Spiel bringen. Da Unterätzungen hier keine Rolle spielen
> kann sie helfen den Kupferabtrag zu beschleunigen. Der dabei entstehende
> Sauerstoff hilft beim regenerieren des Kupferchlorid.

Da wird allerdings elementares Chlor entstehen.

von Stefan S. (17b)


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Jo, so isses. Ich nehm hier auf jeden Fall ne Menge mit. Ob das mit dem 
erzeugen von Kupfer2 mal testen. Hab alles da, mehr als in die Hose 
gehen kann es nicht.

Bitte keine Streitereien die zudem noch den Thread verwässern und schon 
garnicht zum Ziel führen.

von Stefan S. (17b)


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H. H. schrieb:
> Tom A. schrieb:
>> Ich würde hier sogar noch einen Schritt weiter gehen und eine
>> Elektrolyse ins Spiel bringen. Da Unterätzungen hier keine Rolle spielen
>> kann sie helfen den Kupferabtrag zu beschleunigen. Der dabei entstehende
>> Sauerstoff hilft beim regenerieren des Kupferchlorid.
>
> Da wird allerdings elementares Chlor entstehen.

Danke für die Info. So oder so wird das auf jeden Fall draussen gemacht

von H. H. (hhinz)


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Stefan S. schrieb:
> Kupfer2

Kupfer(II)!

von Alexander (alecxs)


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Stefan S. schrieb:
> https://www.rc-sub.de/unterwasser/139-das-neue-17b-mein-letztes

Coole Seite. Mit dem Laser hin und herfahren hat thermische Gründe? 
Fahrwege kurz halten spart Zeit.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Tom A. schrieb:
> Wen kümmern die Kommentare?

Es ist halt für den TO dadurch schwierig, die Theoretiker von den 
Machern zu unterscheiden. Siehe auch die ganzen miesen Heckenschützen, 
keiner mit null Erfahrung zu Kupfer2 glaubt da noch an den richtigen 
Weg. Und schon hätten wieder die Verdummung und die Schauspieler 
gewonnen.

von Stefan S. (17b)


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Alexander schrieb:

> Coole Seite. Mit dem Laser hin und herfahren hat thermische Gründe?
> Fahrwege kurz halten spart Zeit.

Danke. Was meinst du mit Laser hin und herfahren?

von Stefan S. (17b)


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Uwe S. schrieb:
> Tom A. schrieb:
>> Wen kümmern die Kommentare?
>
> Es ist halt für den TO dadurch schwierig, die Theoretiker von den
> Machern zu unterscheiden. Siehe auch die ganzen miesen Heckenschützen,
> keiner mit null Erfahrung zu Kupfer2 glaubt da noch an den richtigen
> Weg. Und schon hätten wieder die Verdummung und die Schauspieler
> gewonnen.

Ich probiere es einfach aus. Das Zeugs zu generieren kann ruhig Zeit 
brauchen, nur das abätzen selbst sollte halt schnell gehen

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit Salpetersäure geht es auch ziemlich schnell.
https://de.wikipedia.org/wiki/Salpeters%C3%A4ure
"rauchend"
"Reine Salpetersäure, die freies Stickstoffdioxid enthält, wird 
rauchende Salpetersäure genannt."

von H. H. (hhinz)


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Uwe S. schrieb:
> Und schon hätten wieder die Verdummung und die Schauspieler
> gewonnen.

Wer soll schon auf dich reinfallen.

von Tom A. (toma)


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Hallo Hinz.

Gut erkannt. Das dabei Chlor frei wird ist ein weiterer Vorteil, denn 
das verbindet sich mit dem abgelösten Kupfer zu weiterem Kupferchlorid.

Ich brauche für meine Ätzlösung keine Salzsäure mehr, sondern arbeite 
mit Elektrolyse und Kochsalz. Das Chlor für das Kupferchlorid kommt vom 
Salz, das Natrium muss beseitigt werden. Ist aber kein forentaugliches 
Thema.

von H. H. (hhinz)


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Tom A. schrieb:
> Hallo Hinz.
>
> Gut erkannt. Das dabei Chlor frei wird ist ein weiterer Vorteil, denn
> das verbindet sich mit dem abgelösten Kupfer zu weiterem Kupferchlorid.

Da entstehen keine neuen Chloratome.

> Ich brauche für meine Ätzlösung keine Salzsäure mehr, sondern arbeite
> mit Elektrolyse und Kochsalz. Das Chlor für das Kupferchlorid kommt vom
> Salz, das Natrium muss beseitigt werden.

Und wie "beseitigst" du das Natrium?

> Ist aber kein forentaugliches
> Thema.

Zu viele Möchtegernchemiker.

von Tom A. (toma)


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Indem ich es, in einem zweiten Behälter, zu Natronlauge wandle. Aber wie 
gesagt, nicht forentauglich.

von H. H. (hhinz)


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Tom A. schrieb:
> Indem ich es, in einem zweiten Behälter, zu Natronlauge wandle.
> Aber wie
> gesagt, nicht forentauglich.

Ah, durch Zauberei.

von Tom A. (toma)


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Nein, seit Jahren erfolgreich praktiziert!

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan S. schrieb:
> Ich probiere es einfach aus.


Super, nur darum geht es ja. Wenn es halbwegs schnell gehen soll, setz` 
einfach gleich einen großen Bottich an, z.B. so ein Chemiefass, oder, 
zum Regenerieren dank mehr Oberfläche besser, so eine dickwandige 
Kunststoff-Lagerkiste. Mit vielleicht nur 2 oder 3% HCl so als groben 
Richtwert, aber völlig unkritisch. Mehr Säure dünstet halt stärker 
aus...
Dann einfach ein paar Platinen reinstellen und warten.

Da du bei null beginnst, aber gleich viel und schnell ätzen willst, 
braucht es natürlich erstmal sehr lange. Denn es sind in dem Fall gleich 
drei Dinge zu erfüllen: es muss sich überhaupt erstmal Kupfer1 und bald 
auch Kupfer2 bilden. Ist so in ein, zwei Tagen der Fall. Jetzt willst du 
aber auch große/viele Platinen ätzen, also braucht es ne ordentliche 
Menge an Lösung.  Und es soll auch noch schnell gehen, also braucht es 
große Mengen Kupfer2 mit hoher Dichte. Das kann schon etwas dauern, je 
nach Gefäßoberfläche hast du wahrscheinlich in zwei Wochen eine Lösung, 
die (bei Erwärmung) schnell größere Platinen ätzen kann.
Mach es bitte trotz dieser anfänglichen Hürde, denn du nutzt eh nie 
wieder was anderes...
Diese ganzen stöchiometrischen Theorien ignoriere am besten, es ist 
praktisch das einfachste Ätzmittel überhaupt. Bis Tom und ich das 
herausgefunden haben, haben wir auch mit dem vielen online-Theoriekram 
viel Zeit verschwendet...
Später heißt es allein, ab und an einen Schwung Salzsäure nachzufüllen, 
wenn die Lösung nach dem Ätzen trotz Wartens an der Luft nicht mehr grün 
wird. Mehr ist es in der Praxis nicht.

Viel Spaß!

von H. H. (hhinz)


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Tom A. schrieb:
> Nein, seit Jahren erfolgreich praktiziert!

Klar, du hast alternative Naturgesetze.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan S. schrieb:
> nur das abätzen selbst sollte halt schnell gehen

Ich denke, die Forderung hast du bald nicht mehr, da du dann eh schon 
lauter unbeschichtetes Material rumstehen hast. Schon bei der Erzeugung 
der Brühe ätzt du ja lauter Platinen ab...
Falls doch unbedingt schnell geätzt werden muss, so solltest du bei 
Dichte 1,3 aufhören (durch Wasserzugabe), oder, wie gesagt besser, die 
Lösung zum Ätzen erwärmen. Das geht dann wirklich so richtig ab wie mit 
H2O2. Musst du selbst entscheiden, ob und wie du z.B. 30l von der Suppe 
heiß machen willst...

von Michael B. (laberkopp)


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Tom A. schrieb:
> Nein, seit Jahren erfolgreich praktiziert!

Ich glaube, hier ist nicht der Platz für Märchen aus einer Psychose.

von Stefan S. (17b)


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Uwe S. schrieb:

> Dichte 1,3 aufhören (durch Wasserzugabe), oder, wie gesagt besser, die

Mache ich das mit einem normalen Aräometer, z.B. Batteriesäuretester?

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Stefan S. schrieb:
> Mache ich das mit einem normalen Aräometer, z.B. Batteriesäuretester?

Ja, hatte ich mir damals extra gekauft. Da war aber alles noch ziemlich 
theoriebeladen, bin nämlich auf denselben online-Quark reingefallen, den 
unsere Experten hier zum Besten geben...
Am Ende braucht man gar nichts mehr, außer ab und an die HCl-Flasche. 
Den Rest sieht man.
Genaue Spindeln um 1,3 sind übrigens fast schon selten.

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Beitrag #7965397 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Norbert (der_norbert)


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Ich bin immer wieder erstaunt, zu welch angenehmen Umgangsformen einige 
der Teilnehmer hier fähig sind.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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> ich habe das immer mechanich gemacht, mit dem Heissluftföhn das
> Kupfer erhitzt und abgezugen

Auch ich würde es mit Heißluft versuchen. Man muss ja nur kurz und 
kräftig lokal erhitzen, damit der Kleber weich wird. Ich habe gute 
Erfahrung damit gemacht: geht schnell, kostet fast nichts, kein 
Chemikalien-Gepansche. Ein wenig Übungssache.

von Alexander (alecxs)


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Stefan S. schrieb:
> Danke. Was meinst du mit Laser hin und herfahren?

Ich bezog mich auf das Video von dem Linearroboter.

von Stefan S. (17b)


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Alexander schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> Danke. Was meinst du mit Laser hin und herfahren?
>
> Ich bezog mich auf das Video von dem Linearroboter.
Welcher Linearroboter?

von Alexander (alecxs)


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von Stefan S. (17b)


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Ach du meinst den Elekslaser auf meiner Seite. Na ich konnte da so 
spontan nichts mit anfangen, weil das so garnichts mit dem Thema hier zu 
tun hat.
Meinst du etwa, mit dem Laser über das Platinenmaterial zu fahren und zu 
erhitzen? Wenn ja, das macht wenig Sinn. Das Kupfer ist davon völlig 
unbeeindruckt. Was geht, ist die Platine schwarz anmalen und dann die 
Farbe an passenden Stellen wegzubrennen um dann normal zu ätzen. Das 
funktioniert.
Für Kupfer selbst hat der Diodenlaser zu wenig Power. Aber das hat 
nichts zu tun mit meiner Eingangsfrage...

von Tom A. (toma)


Angehängte Dateien:

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Hallo Stefan.

Jetzt habe ich es doch noch gefunden. Hatte mal begonnen das ätzen mit 
Kupferdichlorid zu dokumentieren. Ist nicht fertig und es ist auch nicht 
geplant es fertig zu schreiben, aber für den Anfang findest du dort die 
nötigen Grundlagen. Die praktischen Aspekte hat Uwe bereits beschrieben.

Viel Erfolg. Tom

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