Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kann man "Messing vernickelt" löten?


von Bauform B. (bauformb)


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Guten Morgen!
Eigentlich sollte das doch kein Problem sein, notfalls mit Kolophonium? 
In eine normale Platine sollen Einpressbolzen für arme Leute:

https://www.tme.eu/de/details/tfm-m2.5x6_dr212/distanzelemente-aus-metall/dremec/212x06/

Vielen Dank für Trost und Rat.

von Florian (flori_n)


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Messing lässt sich sehr gut löten. Das enthält ja auch einen hohen 
Anteil Kupfer.
Nickel wird bei ENIG auf Kupferlötpads aufgetragen. Das sollte also auch 
nicht grundsätzlich ein Problem sein.
Bauform B. schrieb:
> Eigentlich sollte das doch kein Problem sein
Das denke ich auch. Die Schichtdicke könnte noch ein Problem sein, aber 
die scheint auch bei vernickelten Bauteilen nicht so hoch zu sein.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Messing lässt sich gut löten, Nickel noch viel besser.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Florian schrieb:
> Nickel wird bei ENIG auf Kupferlötpads aufgetragen.

… als Diffusionssperre, damit die paar Goldatome nicht gleich ins Kupfer 
abhauen.

Da Löten was mit Diffusion zu tun hat, erklärt das auch, warum die 
vernickelten Teile nicht ganz so gut lötbar sind.  Funktionieren sollte 
es am Ende aber schon.  Bei ENIG sind es halt nur wenige Mikrometer, bei 
vernickeltem Messing schon ein ganzes Stück mehr.

von Bauform B. (bauformb)


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hab' ich es doch geahnt, nur Versuch macht kluch ;) Senkschrauben wären 
wohl solider, aber in Platinen irgendwie fremdartig... Dankeschön 
miteinander!

von H. H. (hhinz)


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Nickel lässt sich sehr gut löten. Man denke an die Hiluminbänder bei 
Akkus.

von Michael B. (laberkopp)


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Bauform B. schrieb:
> sollte das doch kein Problem sein,

Jein.

Nickel lässt sich gut löten, aber es muss heiss genug werden und dein 
Teil ist ziemlich gross  Also vorwärmen oder viel Leistung, und dann 
braucht das Teil viel Zeit zum abkühlen in der die Lötstelle nicht 
bewegt werden darf, inzwischen verkokelt die Platine.

Aber warum sollte man Gewindebolzen löten ?

Wenn überhaupt, wird eine Lötöse angeschraubt und an die was angelötet.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> dann
> braucht das Teil viel Zeit zum abkühlen in der die Lötstelle nicht
> bewegt werden darf, inzwischen verkokelt die Platine.

So groß ist das Teil dann doch nicht. Und ein wenig Luft zufächeln 
bringt viel.

von Thomas R. (thomasr)


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Michael B. schrieb:
>
> Aber warum sollte man Gewindebolzen löten ?
>
Völlig üblich bei vielen Hochstromplatinen. Da wird sogar der 
Sechskantkopf einer vernickelten M8 Messingmaschinenschraube vollflächig 
eingelötet um auf der anderen Seite einen belastbaren Bolzen zu haben.

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