Die Welt der Einplatinencomputer-CPUs ist aufgrund unerwünschter Design Wins in militärischen Systemen - im Umbruch. Der bisherige Platzhirsch RockChip zieht sich zurück, während Allwinner verlorenes Terrain gut macht. Shenzhen Xunlong schickt zwei neue Prozessrechner ins Rennen, die dank neuartiger SoCs bahnbrechende Rechenleistung anbieten.
Das hinter der Orange Pi-Familie stehende Unternehmen Shenzhen Xunlong hat sich im Laufe der Jahre als solidester Konkurrent der Uptoniten erwiesen: Anders als Sektiererunternehmen liefern die Chinesen ihre Prozessrechner nach Maßgabe der Möglichkeit auch Jahre nach der Ankündigung zu akzeptablen Preisen.
Bildquelle, alle wo nicht anders angegeben: Tamoggemon Holding k.s. bzw. Fauchus Pfauchus kft.
Zum Zeitpunkt der Auslieferung neuer Produkte gilt außerdem, dass sie oft Funktionen anbieten, die man im Hause Upton mitunter erst Jahre später kopiert - fast alles, was im Raspberry Pi 5 „neu“ war, gab es bei Shenzhen Xunlong und Co. bereits Jahre vorher zu sehen (siehe https://www.youtube.com/watch?v=MSuifrb3U8Y).
Orange Pi 4 Pro - Raspberry Pi 5 mit mehr Leistung
Uptons Nahebeziehung zur Broadcom sorgt dafür, dass der Raspberry Pi immer mit einem Broadcom-SoC ausgeliefert wird. Auch mit dem gut erprobten Kreditkarten-Formfaktor experimentiert man nur höchst ungern. Shenzhen Xunlong hat im Laufe der letzten Jahre vor allem größere Platinen ins Rennen geschickt - aus dem „Mehr“ an Platinenplatz folgte logischerweise ein Mehr an Platz für Komponenten und unterm Strich mehr Arbeitsspeicher bzw. mehr Rechenleistung. Mit dem Orange Pi 4 Pro steht nun ein Achtkerner ante Portas, der - wie in der Abbildung gezeigt - vom Formfaktor her dem Raspberry Pi 5 fast identisch ist.
Im Bereich der IO-Fähigkeiten spielt man im Hause Shenzen Xunlong traditioneller - wie in der Abbildung gezeigt gibt es einen Full Size-HDMI-Port und eine Kopfhörerbuchse. Hervorzuheben ist außerdem, dass die Antenne über einen u.FL-Connector angebunden ist - dies hilft bei der Integration in komplexere Gehäusedesigns.
Auf der Unterseite finden sich Slots für M2- bzw. die eMMC-Speichermedien. Insbesondere wer seinen Prozessrechner in vibrationsempfindlichen Gefilden einzusetzen pflegt, profitiert von diesen Möglichkeiten der Speicherbereitstellung. Schade ist lediglich, dass der microSD-Slot beim Orange Pi 4A auf dem Reibschlussverfahren basiert.
Die Rückkehr des Allwinner-SOCs.
Als System on Chip kommt hier ein Allwinner A733 zum Einsatz. Die konsequente Umsetzung der Big Little-Architektur zeigt sich in der folgenden Abbildung.
Zur Überprüfung der Rechenleistung bietet sich SysBench an. Die folgenden Ergebnisse zeigen, wie sich die Leistung über die verschiedenen Kernarten verteilt:
1
orangepi@orangepi4pro:~$sysbenchcpurun--threads=1
2
sysbench1.0.20(usingsystemLuaJIT2.1.0-beta3)
3
4
Runningthetestwithfollowingoptions:
5
Numberofthreads:1
6
...
7
8
CPUspeed:
9
eventspersecond:2251.32
10
11
orangepi@orangepi4pro:~$sysbenchcpurun--threads=2
12
sysbench1.0.20(usingsystemLuaJIT2.1.0-beta3)
13
14
Runningthetestwithfollowingoptions:
15
Numberofthreads:2
16
.
17
18
CPUspeed:
19
eventspersecond:4512.20
20
21
22
orangepi@orangepi4pro:~$sysbenchcpurun--threads=8
23
sysbench1.0.20(usingsystemLuaJIT2.1.0-beta3)
24
25
Runningthetestwithfollowingoptions:
26
Numberofthreads:8
27
...
28
29
CPUspeed:
30
eventspersecond:9818.74
Hervorzuheben ist, dass der Orange Pi 4 Pro auch ohne jegliche Kühlung absolut nicht zur Überhitzung neigt. Unter https://youtu.be/MPT0AErieK0 findet sich ein Video, in dem der Autor unter einer Nutzung einer Thermokamera die „Erwärmung“ während einem fünf Minuten dauernden Lauf des SOCs dokumentiert.
Orange Pi 4 Pro-GPIO-Unterstützung am Start.
Die persönlichen Quereleien zwischen dem Wiring PI-Maintainer und dem Rest der Glaubensgemeinschaft haben sich im Hause Orange Pi nicht ausgewirkt - Wiring Pi wird im Allgemeinen sofort nach dem Erscheinen eines neuen Prozessrechners für diesen angeboten. Im Fall des hier verwendeten Debian-Images galt, dass das System ab Stapel und ohne vorhergenede Kompilation zur Verfügung stand.
Zur Ausgabe einer Testwellenform bietet sich dann ein nach folgendem Schema aufgebautes Programm an:
1
#include<stdio.h>
2
#include<wiringPi.h>
3
4
intmain(void){
5
inti=0;
6
unsignedchargpio_num=0;
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8
wiringPiSetup();
9
10
gpio_num=i=0;
11
pinMode(i,OUTPUT);
12
13
for(;;){
14
digitalWrite(i,HIGH);// On
15
digitalWrite(i,LOW);// Off
16
}
17
18
return0;
19
}
Lohn der Mühen ist das in der Abbildung gezeigte Schirmbild.
Zu beachten ist, dass das hier verwendete Debian-Image seine Aktualisierungen aus der Huawei-Cloud bezieht. In Tests des Autors funktionierte dies mit hervorragender Übertragungsgeschwindigkeit - es könnte allerdings aus „regulatorischen“ Gründen relevant sein.
Orange Pi 4 Pro - Bepreisung.
Shenzhen Xunlong sieht den Orange Pi 4 Pro als direkten Angriff auf den Raspberry Pi 5. Dies wirkt sich unter anderem in der Bepeisung aus, die sich direkt an den OEMSecrets-Bestpreisen für den Raspberry Pi 5 orientiert. Bei Lieferungen nach Deutschland fallen leider höhere Preise an, weil Shenzhen Xunlong dieses Territorium seinen Resellern (z.B. https://s.click.aliexpress.com/e/_c39P4E6l) überlässt. Alternativ bietet sich eine Bestellung unter Nutzung eines Weiterleitungsservices wie TipTrans an, der von Shenzhen Xunlong erfahrungsgemäß problemlos beliefert wird.
Orange Pi 6 Plus - ein wahrer Gigant.
Mit dem Orange Pi 6 Plus zeigt Shenzhen Xunlong der Prozessrechnerindustrie, wie die Wefze die Ruhe lernt. Die gigantischen Dimensionen des Prozessrechners und das enorme Gewicht sind sowohl auf der Waage als auch im Größenvergleich klar erkennbar.
Die enorme Leistung zeigt sich im Kühlsystem, das - normalerweise - integraler Teil des Prozessrechners ist und von Shenzhen Xunlong im Rahmen der Auslieferung montiert wird.
Auf der Rückseite finden sich außerdem zwei 5Gb-Ethernet-Transciever.
Interessant sind die auf der anderen Seite befindlichen GPIO-Header. Neben dem üblichen 40 Pin-Port gibt es auch einen neuen Pin-Adapter, der USB2-Signale zur Verfügung stellt. Dies kann nützlich sein, wenn ein USB-Modul (man denke beispielsweise an hauseigene 4G-Hardware) Vibrationssicher und permanent mit dem Prozessrechner verbunden bleiben muss.
Zu beachten ist, dass WiringOPi derzeit nicht zur Verfügung steht. Der Code lässt sich zwar kompilieren, die Ausführung des readall-Testbefehls scheitert allerdings aufgrund des Fehlens von Unterstützung für den vorliegenden Rechner:
Zu beachten ist, dass der Prozessrechner normalerweise nicht automatisch startet, wenn er über USB-C mit Energie versorgt wird. Stattdessen leuchtet „nur“ die blaue LED auf - das Hochfahren des Betriebssystems setzt das Drücken eines Tasters voraus. Zur Umgehung bietet sich die Umkonfiguration des BIOS und das Anschließen einer RTC-Batterie an – weitere Informationen hierzu im unter https://youtu.be/RyxSWJNOACw bereitstehenden Video.
Orange Pi 6 Plus - mit zwölf Kernen am Start.
Für die Inbetriebnahme kommt auch hier Debian zum Einsatz. Als SoC setzt Shenzhen Xunlong hier auf den CIX P1 - ein SoC, das - wie im Struktogramm gezeigt - drei unterschiedliche Kernklassen mitbringt.
Die unterschiedliche Leistung der Kerne lässt sich dann durch abgestuftes Ausführen von sysbench mit verschiedenen Thread-Zahlen demonstrieren. Schon im Achtkern-Betrieb gilt dabei, dass der Prozessrechner immense Rechenleistung bietet:
Von Haus aus bietet Shenzen Xunlong den OrangePi 6 Plus vor allem mit vorinstallierten Kühlsystem an; die Belieferung Deutschlands erfolgt auch hier über Reseller wie https://s.click.aliexpress.com/e/_c3YFOxlJ. An größeren Mengen interessierte Personen sollten Shenzhen Xunlong direkt kontaktieren – in diesem Fall kann man die Platine auch „nackt“, oder aber mit bestimmtem Speicherausbau (Stichwort 64GB) beziehen.
Ich glaube das die ganzen chinesischen Kiste oftmals die bessere
Hardware sind, aber gibt es da auch viele Jahre coole stabile
Linuxversionen fuer? Sonst sind das ja nur Briefbeschwerer.
> Lohn der Mühen ist das in der Abbildung gezeigte Schirmbild.
Wie schaffst du es eigentlich auf den ganzen Messen rumzutanzen und dann
zuhause immer auf so ein ollen Bernsteinmonitor zu schauen. :-D
Vanye
Deshalb sind bei mir - bis auf eine Ausnahme - alle Gerätschaften wieder
verkauft worden. Es gab immer irgendwelche Besonderheiten oder ich
musste dann auf Armbian ausweichen, damit wenigstens Basics
funktionierten.
Der Stromverbrauch war auch ein Thema. Die Performance (SATA bei den
frühen Orange-Modellen) war auch nicht überragend - die Frage war dann:
Wozu die Umstände?
Tam H. schrieb:> Anders als Sektiererunternehmen liefern die Chinesen ihre Prozessrechner> nach Maßgabe der Möglichkeit auch Jahre nach der Ankündigung zu> akzeptablen Preisen.
Was genau möchtest Du damit suggerieren?
[ ] Die "Uptoniten" sind ein sektierisches Unternehmen
[ ] Die "Uptoniten" hören nach kurzer Zeit auf,
ihre Produkte zu liefern
[ ] Die Preise der "Uptoniten" sind inakzeptabel
Sorry, aber das geht zu weit. Man mag manche Entscheidungen der
Rasperry-Macher kritisch sehen (Hardwaredesignentscheidungen,
lückenhafte Dokumentation), aber das macht ein Unternehmen noch nicht
"sektiererisch".
Da hast Du Dich deutlich verrant.
Und was die Langzeitverfügbarkeit angeht - sowas wie das "Compute Module
4" wird laut Ankündigung auf der Webseite mindestens bis Anfang 2034,
das "Compute Module 5" mindestens bis Anfang 2036 gefertigt.
Und selbst der steinalte "Raspberry Pi 1 Model A+" wird bis Anfang 2030
produziert - obwohl das Ding bereits seit elf Jahren produziert wird.
Was die Preise angeht: Solange die Geräte nicht in China, sondern in
Europa (wenn auch dank des "Brexit" nicht mehr in der EU) gefertigt
werden, wird es da wenig Spielraum nach unten geben.
Daran sollte man auch denken.
Tam Hanna hat was gegen Raspberry Pi und gegen Eben Upton. Warum, das
weiß man nicht, aber es ist relativ offensichtlich, dass er Upton und
Raspberry Pi nicht leiden kann.
Leider senkt das Tam Hannas Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit als
Journalist. Man kann ihm einfach nicht trauen, dass er einigermaßen
neutral berichtet.
Außerdem hat Tam Hanna nicht recht: Verfügbarkeit und Support von
Raspberry Pi sind ausgesprochen gut. Dass Single Board Computer immer
teurer werden, liegt leider an den gestiegenen Anforderungen der Nutzer
und den gleichzeitig nicht wahnsinnig sinkenden Preisen für Komponenten.
Der Raspberry Pi 1 ist uralt und fällt langsam aus dem Support. Meiner
wurde im September 2012 geliefert und natürlich war der kostengünstig,
aber auch nahezu unbrauchbar für alles, was nennenswert Rechenleistung
benötigt. Ich habe damals übrigens knapp 35 Euro bezahlt. Mit den
heutigen SBCs kann man immerhin im Internet surfen, der Raspberry Pi 1
war dazu nicht in der Lage. Trotzdem natürlich toll für Experimente und
zur Entwicklung. Für 35 Euro bekommt man heute übrigens immer noch einen
Raspberry Pi, allerdings nur die Varianten mit 1 GB RAM, was natürlich
relativ wenig ist. Tam Hanna scheint hier also einfach falsch zu liegen
und seine Agenda zu präsentieren, die Raspberry Pi und Eben Upton als
schlecht und böse darstellen.
Ich seh das auch so das die Hardware bei den Chinesen meistens brauchbar
ist aber die Softwareversorgung eher unterdurchschnittlich. Irgend ein
wild zusammen gefrickelter Kernel der dann nie wieder ein Update
bekommt. Das machen die Jungs beim Raspberry Pi besser wobei es auch
hier keinen Mainlinekernel gibt. Die alte Regel gilt leider noch immer:
"You get what you pay for"
Matthias
Also ich lese aus dem Artikel nicht raus, daß Tam Hanna was gegen
Raspberry Pi hat.
>Anders als Sektiererunternehmen...
Es gibt erheblich mehr Pis als nur den Orange- und RaspberryPi, zB.
BananaPi, NanoPi etc. Und die sind in der Tat ziemlich "sektiererisch".
Als zB. der BananaPi M2 Ultra einen anderen Prozessor bekam, hatten die
auch an der restlichen Hardware geschraubt. Ich schätze, bis heute gibt
es dazu keinen Schaltplan, alles hoch geheim. Auf diese Unternehmen
treffen seine Aussagen absolut zu.
>Irgend ein wild zusammen gefrickelter Kernel der dann nie wieder ein Update>bekommt...
Trifft auf die o.g. durchaus zu, wobei ich meine Bananas/Nanos mit
Openwrt/Armbian betreibe; es mich also auch nicht stört.
Was T.H. ansonsten über Xunlong schreibt kann ich nur bestätigen. Meinen
"Standard-Rechenknecht" OrangePi Zero kann ich heute noch beziehen,
leider hat sich indessen der Preis verdoppelt (25€ derzeit) und der wird
(IMHO) auch schon seit 10 Jahren gebaut.
Just my 2 Cents
Gruß
Elux
Reiner O. schrieb:> Also ich lese aus dem Artikel nicht raus, daß Tam Hanna was gegen> Raspberry Pi hat.
Im Satz unmittelbar davor wird der Bezug klar:
> ... hat sich im Laufe der Jahre als solidester Konkurrent> der Uptoniten erwiesen: Anders als Sektiererunternehmen ...
Vanye R. schrieb:> Wie schaffst du es eigentlich auf den ganzen Messen rumzutanzen und dann> zuhause immer auf so ein ollen Bernsteinmonitor zu schauen. :-D>> Vanye
Hallo Vanye,
bin gerade wieder am Sprung, deshalb die etwas langsame Reaktion.
Zur Erklärung: ich bin ein extremes Gewohnheitstier. Mag nicht umlernen
;)
Harald K. schrieb:> Reiner O. schrieb:>> Also ich lese aus dem Artikel nicht raus, daß Tam Hanna was gegen>> Raspberry Pi hat.>> Im Satz unmittelbar davor wird der Bezug klar:>>> ... hat sich im Laufe der Jahre als solidester Konkurrent>> der Uptoniten erwiesen: Anders als Sektiererunternehmen ...
Hallo Harald,
Antwort an alle. Ich meinte, es gibt Upton, Shenzhen Xunlong, und dann
diverse Sektierer die einen Prozessrechner lancieren und dann
verschwinden.
Sorry, falls es unklar war.
Tam
Reiner O. schrieb:> Also ich lese aus dem Artikel nicht raus, daß Tam Hanna was gegen> Raspberry Pi hat.>>>Anders als Sektiererunternehmen...>> Es gibt erheblich mehr Pis als nur den Orange- und RaspberryPi, zB.> BananaPi, NanoPi etc. Und die sind in der Tat ziemlich "sektiererisch".> Als zB. der BananaPi M2 Ultra einen anderen Prozessor bekam, hatten die> auch an der restlichen Hardware geschraubt. Ich schätze, bis heute gibt> es dazu keinen Schaltplan, alles hoch geheim. Auf diese Unternehmen> treffen seine Aussagen absolut zu.>>>Irgend ein wild zusammen gefrickelter Kernel der dann nie wieder ein Update>>bekommt...>> Trifft auf die o.g. durchaus zu, wobei ich meine Bananas/Nanos mit> Openwrt/Armbian betreibe; es mich also auch nicht stört.> Was T.H. ansonsten über Xunlong schreibt kann ich nur bestätigen. Meinen> "Standard-Rechenknecht" OrangePi Zero kann ich heute noch beziehen,> leider hat sich indessen der Preis verdoppelt (25€ derzeit) und der wird> (IMHO) auch schon seit 10 Jahren gebaut.>>> Just my 2 Cents>> Gruß> Elux
Hallo Elux,
danke dir! Du hast den Post richtig verstanden, danke für die lieben
Worte!
Tam
Tam H. schrieb:> Ich meinte, es gibt Upton, Shenzhen Xunlong, und dann> diverse Sektierer die einen Prozessrechner lancieren und dann> verschwinden.
Danke für die Aufklärung.
Ich würde in so einem Fall nicht den Begriff "Sektierer", sondern
"Eintagsfliegen" verwenden. Das macht dann absolut unmissverständlich
klar, daß es sich nicht um die "Uptoniten" handeln kann.
Den Begriff "Sektierer" wenden manche sogar auf Firmen wie Apple an. Um
zum "Sektierer" zu werden, muss eine Firma also eine gewisse Zeit lang
auf dem Markt aktiv sein, um überhaupt die zum Sektierertum gehörenden
Jünger bzw. Fanbois um sich zu scharen.
Das Wort ist im Deutschen sehr negativ konnotiert ...
An einem Röhrenmonitor würde ich freiwillig nicht mehr arbeiten wollen.
Als ich jünger war, hab ich das oft und lange genug gemacht. Meine trotz
des fortgeschrittenen Alters immer noch funktioniernden Augen danken mir
meine Entscheidung, mich von der Röhre zu trennen.
Und wenn ich Sehnsüchte danach habe, wie es damals war, nehme ich die
geniale macOS-App "Cathode", die leider schon lange nicht
weiterentwickelt wird, oder deren Nachbildung "CoolRetroTerm"
https://github.com/Swordfish90/cool-retro-term (läuft unter Linux, aber
auch FreeBSD).
Leider habe ich entsprechendes noch nicht für Windows gefunden.
Moin,
Die grosse Frage, die ich eigentlich bei jedem neuen Fruchtkombjuder
hab':
Wie siehts mit der Unterstuetzung der SoC-eignen Spezialhardware wie
VideoCodec-Beschleunigung/Kryptounit/etc. unter Linux aus?
Was rueckt der Hersteller da an Informationen/src-code raus?
Gruss
WK
Dergute W. schrieb:> Was rueckt der Hersteller da an Informationen/src-code raus?
Meistens irgendwo auf der Skala
[nix]----------------[zu wenig]-------------[alles]
sehr weit links einzuordnen.
Moin,
Harald K. schrieb:> sehr weit links einzuordnen.
Daher natuerlich meine Frage, denn davon haengt (zumindest bei mir) die
Kaufentscheidung ab.
Ich hab' hier z.b. noch irgendwelche OrangePiZero+-/*2 rumfliegen, mit
einem H616 drauf, der rechnet prima und hurtig und energieeffizient mit
seinen 4 arm64-kernen, da gibt's nix dran zu meckern. Nur der
4k-taugliche Videodecoder geht leiderleider nur unter Android. Ploeeet!
Gruss
WK
> Wie siehts mit der Unterstuetzung der SoC-eignen Spezialhardware wie> VideoCodec-Beschleunigung/Kryptounit/etc. unter Linux aus?
Natuerlich kann ich die Frage schon aus Prinzip verstehen. :-D
Allerdings frage ich mich wofuer man bei so einem Board ernsthaft einen
Videocodec braucht? Die sind doch dafuer gedacht das man damit irgendwo
ein irgendwie geartetes Technik/Steuerungsproblem loesst. Mehr wie
Netzzugriff und Notfallvideo zum parametrieren braucht man da doch
garnicht.
Gleichwohl sollte man bei den exotischen chinesischen Fruechten der
Frage nachgehen ob man einen aktuellen Kernel mit allen Treibern
uebersetzen kann. Es mag ja sein das man in 2-3 Jahre, wenn der
Hersteller bereits vergessen hat das er das Teil jemals produziert hat,
dann einen Kernel uebersetzen muss.
Vanye
Harald K. schrieb:> Tam H. schrieb:>> Ich meinte, es gibt Upton, Shenzhen Xunlong, und dann>> diverse Sektierer die einen Prozessrechner lancieren und dann>> verschwinden.>> Danke für die Aufklärung.>> Ich würde in so einem Fall nicht den Begriff "Sektierer", sondern> "Eintagsfliegen" verwenden. Das macht dann absolut unmissverständlich> klar, daß es sich nicht um die "Uptoniten" handeln kann.
Stimmt auch wieder. Andererseits sind einige dieser Truppen gut
kapitalisiert und seit Jahren im Markt. Ich will hier absichtlich keine
Namen nennen, aber eine ist zB von einem britischen Distributor nur aus
Bock über Upton finanziert...
>> Den Begriff "Sektierer" wenden manche sogar auf Firmen wie Apple an. Um> zum "Sektierer" zu werden, muss eine Firma also eine gewisse Zeit lang> auf dem Markt aktiv sein, um überhaupt die zum Sektierertum gehörenden> Jünger bzw. Fanbois um sich zu scharen.>> Das Wort ist im Deutschen sehr negativ konnotiert ...>>> An einem Röhrenmonitor würde ich freiwillig nicht mehr arbeiten wollen.> Als ich jünger war, hab ich das oft und lange genug gemacht. Meine trotz> des fortgeschrittenen Alters immer noch funktioniernden Augen danken mir> meine Entscheidung, mich von der Röhre zu trennen.>
So viel Zeit verbringe ich nicht vor dem Oszilloskop. Danke dir für
deine Sorge, aber ich denke, das Risiko ist handhabbar. Rauchen
aufhören, die Bäfzige in die Pampa schicken, wieder in die Kraftkammer,
das wären die großen Baustellen in Sachen Sandneger.
Tam H. schrieb:> So viel Zeit verbringe ich nicht vor dem Oszilloskop. Danke dir für> deine Sorge, aber ich denke, das Risiko ist handhabbar. Rauchen> aufhören, die Bäfzige in die Pampa schicken, wieder in die Kraftkammer,> das wären die großen Baustellen in Sachen Sandneger.
Aber sonst ist alles in Ordnung bei dir, ja?
Tam H. schrieb:> Rauchen aufhören, die Bäfzige in die Pampa schicken, wieder in die> Kraftkammer, das wären die großen Baustellen in Sachen Sandneger.
Puh, Tam, du und deine Deutschvokabeln...
Bäfzige = Motzerin? (Ehefrau/Freundin?)
Sandneger = eigentlich Kameltreiber, aber hier passt wohl besser "...in
Sachen innerer Schweinehund".
Die Diskussion mit "Sandneger" hatten wir schonmal. Würde ich an deiner
Stelle (du bist ja eine Art Journalist) wirklich nicht mehr gebrauchen.
Und ja, ich finde das "RaspberryPi" gebashe inzwischen auch nervig!
Tam H. schrieb:> So viel Zeit verbringe ich nicht vor dem Oszilloskop. Danke dir für> deine Sorge,
Ich nahm an, daß es um einen Computermonitor ging ...
Oszilloskope mit Bernsteinröhre? Hmm. Fällt mir ad hoc keins ein.
Groß, Größer, Größenwahn.
Das Wettrüsten der SBCs ist IMO schon lange in der Wahnsinnsphase
angelangt. Die Grenzen der sinnvollen Leistung sind längst
überschritten. 8-Kern CPU auf nem SBC. Oder dürfen es auch 12 sein? So
wie das Wettrüsten der Megapixelsenoren im Irrsinn endete, so scheint es
sich auch hier zu entwicklen. Ein Thema wurde ja schon genannt. Eine
(sehr) gute Softwareunterstützung, angefangen von gut gepflegtem Linux
bis hin zu den Anwendungen. Ohne gescheite Software ist die geilste
Hardware unbrauchbar oder bestenfalls ne Nische für Freaks. Dort sehe
ich deutlich mehr Potential und teilweise Nachholebedarf als bei der
Hardware, mit der meistens nur mit Firepower schlechte Software
kompensiert wird.
Beitrag "Wozu übertrieben schnelle Microcontroller?"
F. schrieb:> Tam H. schrieb:>> So viel Zeit verbringe ich nicht vor dem Oszilloskop. Danke dir für>> deine Sorge, aber ich denke, das Risiko ist handhabbar. Rauchen>> aufhören, die Bäfzige in die Pampa schicken, wieder in die Kraftkammer,>> das wären die großen Baustellen in Sachen Sandneger.>> Aber sonst ist alles in Ordnung bei dir, ja?
Kaputte Knie, am rechten Auge halb blind, Nervenschaden...und mein Arzt
sagt ich rauche mich zu Tode.
Aber sonst ja. Ich hoffe, bei dir auch.
Tam
Moin,
Falk B. schrieb:> Das Wettrüsten der SBCs ist IMO schon lange in der Wahnsinnsphase> angelangt. Die Grenzen der sinnvollen Leistung sind längst> überschritten.
Ja genau. Voellig verrueckt sind die. Das ging schon los, als die 3
voellig verschiedene Roehrensysteme in einen Glaskolben gequetscht
haben. Voellig uebertrieben, wer braucht schon eine EABC80? Wozu soll
denn sowas gut sein?
scnr,
WK
Falk B. schrieb:> Das Wettrüsten der SBCs ist IMO schon lange in der Wahnsinnsphase> angelangt. Die Grenzen der sinnvollen Leistung sind längst> überschritten. 8-Kern CPU auf nem SBC. Oder dürfen es auch 12 sein?
Du willst sagen, Dir fallen dafür nun wirklich keine Anwendungen mehr
ein? Aber vielleicht anderen Leuten. Bildverarbeitung ist z.B. so eine
Anwendung, mit der man auch große CPUs schnell auslasten kann.
Tam H. schrieb:> Kaputte Knie, am rechten Auge halb blind, Nervenschaden...und mein Arzt> sagt ich rauche mich zu Tode.
Gute Besserung.
Jetzt wär's nur noch schön, wenn du auch den rassistischen Scheiß sein
lässt.
Wenn die Kerne sparsam sind und es genug RAM gibt, da gibt es massenhaft
coole Sachen. Bei mir habe ich - bis auf Ausnahmen - überall den RasPi
Zero 1 gegen den Zero 2 getauscht, läuft sparsamer und ist sehr
zuverlässig.
Speichern kann ich (gepuffert local) meistens irgendwo im Netz und es
ist einfacher, sicherer und was das UI angeht - kann ich deutlich
schickere Lösungen bauen.
Natürlich funktioniert alternativ häufig ein ESP32 o.ä. - dazu muss für
die Entwicklung deutlich mehr Zeit investiert werden. Und für ein oder
zwei Projekte ist es für mich unökonomisch.
Nur: Wenn das Teil riesig, schwer, laut, heiß oder eine
SW-Versorgungsleiche wird - dann zähle ich nicht mehr zur Zielgruppe und
es ist zum Schluss halt eine Ansammlung von Features…
F. schrieb:> Jetzt wär's nur noch schön, wenn du auch den rassistischen Scheiß sein> lässt.
Weil er ein einzelnes mehrdeutiges Wort falsch, oder besser
unangemessen, verwendet hat?
Wow! WOW!
Norbert schrieb:> F. schrieb:>> Jetzt wär's nur noch schön, wenn du auch den rassistischen Scheiß sein>> lässt.>> Weil er ein einzelnes mehrdeutiges Wort falsch, oder besser> unangemessen, verwendet hat?
Mehrdeutig ist das nicht. Es ist ganz klar und unmissverständlich eine
rassistische Beleidigung. Nun kann sich jeder gern selbst beleidigen,
mir egal, rassistisch ist die aber dennoch. Mehrdeutig ist da überhaupt
nichts.
Der Begriff ist einfach exklusiv rassistisch konnotiert, es gibt keine
"neutrale" Lesart. Man kann sich hier also nicht damit rausreden, dass
das "früher" ja "ganz anders verwendet" wurde; wurde es nicht.
F. schrieb:> Tam H. schrieb:>> Kaputte Knie, am rechten Auge halb blind, Nervenschaden...und mein Arzt>> sagt ich rauche mich zu Tode.>> Gute Besserung.> Jetzt wär's nur noch schön, wenn du auch den rassistischen Scheiß sein> lässt.
Danke für die guten Wünsche. Einige Zeit schreibe ich euch noch die
News, freut euch nicht zu früh.
Wie oft noch: ich bin Syrer. Check your Privilege, Colonializer ;)
Tam H. schrieb:> F. schrieb:>> Tam H. schrieb:>>> Kaputte Knie, am rechten Auge halb blind, Nervenschaden...und mein Arzt>>> sagt ich rauche mich zu Tode.>>>> Gute Besserung.>> Jetzt wär's nur noch schön, wenn du auch den rassistischen Scheiß sein>> lässt.>> Danke für die guten Wünsche. Einige Zeit schreibe ich euch noch die> News, freut euch nicht zu früh.>> Wie oft noch: ich bin Syrer. Check your Privilege, Colonializer ;)
Es ist völlig egal, ob du Syrer bist oder nicht. Der Begriff bleibt
rassistisch. Dein "check your privilege" kannst du dir sparen, so
funktioniert das nämlich nicht. Wie gesagt: Du kannst dich selbst
beleidigen, soviel du willst, mir egal. Aber wer rassistische
Formulierungen verwendet, muss eben auch damit leben, dass Leute das
nicht gut finden.
Aber die Diskussion ist an dieser Stelle müßig. Tam Hanna sollte bewusst
sein, dass er da üble rassistische Begriffe verwendet. Letztendlich muss
jeder selbst entscheiden, inwiefern das in Ordnung ist. Bei mir
hinterlässt es leider keinen guten Eindruck. Tam Hanna ist für mich als
seriöser Journalist untragbar, da er rassistische Formulierungen
verwendet.
F. schrieb:> Der Begriff ist einfach exklusiv rassistisch konnotiert, es gibt keine> "neutrale" Lesart. Man kann sich hier also nicht damit rausreden, dass> das "früher" ja "ganz anders verwendet" wurde; wurde es nicht.
Und das kannst du für über acht Milliarden Menschen auf dem ganzen
Planeten garantieren?
Oder vielleicht nur für einen Teil der Weltbevölkerung, der dafür jedoch
einen besonders langen Stock im Arsch hat.
Norbert schrieb:> F. schrieb:>> Der Begriff ist einfach exklusiv rassistisch konnotiert, es gibt keine>> "neutrale" Lesart. Man kann sich hier also nicht damit rausreden, dass>> das "früher" ja "ganz anders verwendet" wurde; wurde es nicht.>> Und das kannst du für über acht Milliarden Menschen auf dem ganzen> Planeten garantieren?> Oder vielleicht nur für einen Teil der Weltbevölkerung, der dafür jedoch> einen besonders langen Stock im Arsch hat.
Danke dir.
Uwe D. schrieb:> Wenn die Kerne sparsam sind und es genug RAM gibt, da gibt es massenhaft> coole Sachen. Bei mir habe ich - bis auf Ausnahmen - überall den RasPi> Zero 1 gegen den Zero 2 getauscht, läuft sparsamer und ist sehr> zuverlässig.> Speichern kann ich (gepuffert local) meistens irgendwo im Netz und es> ist einfacher, sicherer und was das UI angeht - kann ich deutlich> schickere Lösungen bauen.
Hallo,
hier muss ich wieder einmal den alten Knochen heraushängen lassen: race
to idle. Das hat Intel damals nach der Einführung der ersten Centrinos
festgestellt...es ist oftmals energietechnisch effizienter, kurz mit
extremer Rechenleistung auf ein Problem einzudreschen, als länger mit
geringem Takt.
Markus K. schrieb:>> Das Wettrüsten der SBCs ist IMO schon lange in der Wahnsinnsphase>> angelangt. Die Grenzen der sinnvollen Leistung sind längst>> überschritten. 8-Kern CPU auf nem SBC. Oder dürfen es auch 12 sein?>> Du willst sagen, Dir fallen dafür nun wirklich keine Anwendungen mehr> ein?
Ja.
> Aber vielleicht anderen Leuten. Bildverarbeitung ist z.B. so eine> Anwendung, mit der man auch große CPUs schnell auslasten kann.
Mag sein, aber so als Universal SBC ist er IMO irgendwie überzüchtet. Zu
groß für eine peppige Lösung, zu klein um mit den Großen mithalten zu
können, die er "angreifen" will. Ich mag mich täuschen. Zeigt mir in 6
Monaten drei wirklich sinnvolle Anwendungen, welche die Power dieser
Boliden sinnvoll auf die Straße bringen.
Falk B. schrieb:> Tam H. schrieb:>> Wie oft noch: ich bin Syrer. Check your Privilege, Colonializer ;)>> Syrer oder Syrup? Das ist hier die Frage. ;-)
Jedenfalls klebrig wie Syrup, der Fleck ist nicht rauszureiben.
Ob so süss, ich hoffe nicht. Nächstes Monat ist Bluttest, dann wissen
wir ob mich die Diabetes die in meiner Familie erblich ist, ereilt hat
;)
.● Des|ntegrator ●. schrieb:> Nähert man sich dem Mini-ITX Format an?> In dem hätte man wenigstens tauschbare Komponenten.
Hallo,
langfristig denke ich ja. Irgendeinen gemeinsamen Formfaktor werden sie
finden müssen.
Andererseits: austauschbare Komponenten denke ich nicht. Es geht
mittlerweile ja sogar bei den Laptops in die Gegenrichtung: smaller,
cheaper, lighter und da sind Steckverbinder im Weg...