In der Vergangenheit habe ich zahlreiche Radios gebaut, die allesamt gut funktionieren. Doch bei einem habe ich laufend Probleme mit dem Lautstärkepotentiometer, denn es fängt nach einiger Zeit an zu knacksen und dann verliert der Schleifer den Kontakt zur Schleifbahn. Warum? Was kann man beim Einbau eines Potentiometers mittels Schraubbefestigung an einer Gehäusewand alles falsch machen? Eigentlich sollte es doch, wenn es fest sitzt keine Probleme geben. Oder? Wie ist das mit dem Drehknopf? Ist es schlecht für das Potentiometer, wenn dieser an der Schraubbefestigung schleift? Gibt es eigentlich Drehpotentiometer bei denen der Schleifer nicht seinen Kontakt zur Schleifbahn verlieren kann?
Zumindest ist es unprofessionell, wenn es an der Mutter langschnarzt. Klar gibt es welche, die nie den Kontakt verlieren: elektronische. Ist halt ne Frage der Qualität. Ich würde es austauschen. Manche schmieren den Schleifer auch.
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Thomas S. schrieb: > Gibt es eigentlich Drehpotentiometer bei denen der Schleifer nicht > seinen Kontakt zur Schleifbahn verlieren kann? Hermetisch dichte, aber die willst du wohl nicht bezahlen. Ansonsten ausbauen, reinigen, neu fetten, wieder einbauen.
Abdul K. schrieb: > Klar gibt es welche, die nie den Kontakt verlieren: elektronische. Das sind aber keine wahren Schotten.
Thomas S. schrieb: > Gibt es eigentlich Drehpotentiometer bei denen der Schleifer nicht > seinen Kontakt zur Schleifbahn verlieren kann? Du könntest auf robuste Drahtpotentiometer umsteigen. Z.B. 1000 Ohm/25 W. ☺ Dann kannst du dein Radio "um das Potentiometer herum" bauen. In der Studiotechnik verwendet man auch gerne vielpolige Schalter und eine Widerstandskette.
Cartman E. schrieb: > In der Studiotechnik verwendet man auch gerne vielpolige Schalter > und eine Widerstandskette. Schon lange nicht mehr.
H. H. schrieb: > Cartman E. schrieb: >> In der Studiotechnik verwendet man auch gerne vielpolige Schalter >> und eine Widerstandskette. > > Schon lange nicht mehr. Meine ist halt etwas älter. ☺ Da der TO aber nach einer dauerhaften Lösung gefragt hat, wäre es für ihn vielleicht eine Empfehlung. Mehr als 16 oder 32 "Positionen", kann manche Unterhaltungselektronik ja heute auch nicht.
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Thomas S. schrieb: > Warum Kaputt. Verdreckt oder schlechte Kontaktfeder. Bau ein anderes ein, eins von denen die funktionieren. Thomas S. schrieb: > Ist es schlecht für das Potentiometer, wenn dieser an der > Schraubbefestigung schleift Ja. Ein gutes Poti läuft smooth, durch Fett gedämpft. Dieses wird sich wohl beim Drehen ungleichmässig anfühlen. Kann ja nicht so schwer sein, den Knopf mit etwas mehr Abstand zu montieren.
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Thomas S. schrieb: > ... zahlreiche Radios gebaut ... bei einem habe ich laufend Probleme > mit dem Lautstärkepotentiometer, denn es fängt nach einiger Zeit an > zu knacksen und dann verliert der Schleifer den Kontakt zur Schleifbahn. > Warum? ... Mechanische Verspannung wurde schon genannt. Vielleicht weil Gleichstrom über den Schleiferkontakt fließt. -> DC-Trennkondensatoren am Schleiferanschluss und auch am Eingang prüfen. -> Ist ein Elko verpolt eingebaut?
eng. Info z.B. here: https://potentiometers.com/potcomFAQ.cfm?FAQID=19 In Steuergeräten (Industrie, MIL) gibts oft Cermet-Potis.
Bernhard schrieb: > Trennkondensator Defekt hier vor Jahren, verkohlte Potibahn durch DC-Fehlerstrom in Röhren-PA. Potikappe evtl. ab und Schleiferbahn und Federkontakt mit Lupe untersuchen.
CerMet-Schichten sind sehr robust, vertragen auch relativ viel thermische Leistung und die thermische Drift des Widerstandswerts ist oft gering. Aber CerMet-Schichten rauschen stärker als Kohleschicht. Der Schleifer-Kontaktwiderstand ändert sich etwas beim Verstellen. Für Audiozwecke würde ich Kohleschicht bevorzugen. Die Verlustleistung muss ohnehin gering sein. Und Drift des Widerstandswerts ist bei der Potentiometerschaltung ziemlich egal.
Bernhard schrieb: > Aber CerMet-Schichten rauschen stärker als Kohleschicht. Da weißt Du entweder mehr oder es gibt mehrere Elektronik-Welten: "Volume control in audio equipment: Cermet potentiometers are commonly used in audio devices, such as amplifiers and mixers, to control the volume or signal level. Their low-noise performance and smooth operation make them ideal for these applications." "Low noise: Due to their smooth resistive track and high-quality construction, cermet potentiometers produce minimal electrical noise, making them suitable for audio and precision applications." https://www.electricity-magnetism.org/cermet-potentiometer/
Cevlov@pooj.de schrieb: > Due to their smooth resistive track and high-quality > construction, cermet potentiometers produce minimal electrical noise, Dem Sinn nach übersetzt steht da, dass die Glattheit der Schicht und die mechanische Präzision dieser Potis für geringere Störeffekte BEIM VERSTELLEN sorgen. Auf Deutsch: Die kratzen weniger. Mit Rauschen im eigentlichen Sinne hat das nichts zu tun.
Beispielsweise NOL und Vishay empfehlen für Audio-Zwecke Widerstandsschichten aus Kohle-Lack (Carbon) oder noch besser aus ähnlich aufgebautem Leitkunststoff (Conductive polymer). Quellen: NOL Comparison of Resistive Elements (HTM) https://nolelc.com/comprehensive-comparison-of-resistive-elements-in-potentiometers-and-sensors/ Vishay Selector Guide (Download PDF) https://www.vishay.com/docs/49800/49800_sg2130.pdf Betratronix geht nur kurz auf das Rauschen ein (HTM): https://www.betatronix.com/element-technologies Objektive quantitative Angaben habe ich jedoch nicht vorliegen. Potentiometer mit CerMet-Schicht sind sicherlich auch gut geeignet, besonders wenn sie Mehrfachkontakt-Schleifer verwenden. Also meine Aussage „Für Audiozwecke würde ich Kohleschicht bevorzugen.“ bitte nicht falsch verstehen. Allerdings finde ich die Aussage „Due to their smooth resistive track ... cermet potentiometers …“ seltsam. CerMet ist sehr hart, das Material schleift den Schleifer schneller ab als andere Schichten. Die CerMet-Widerstandsschicht ist oft mit einen dünnen Fett- oder Ölfilm benetzt.
Wer selektiv wahrnehmen will, soll nicht daran gehindert werden. Schließlich gibts ja Glaubensfreiheit und Wissenschaft und Bildung sind frei bzw freiwillig. Wer "minimal electrical noise" nicht vestehen will, solls lassen. Wers verstehen will, lese das: https://en.wikipedia.org/wiki/Noise_(electronics)
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