Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hioki MR8880 Oszilloskop 60hz Spannungsmessung Zeitachse


von Simon (silence_83)


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Hallo Zusammen,

ein Armaturenantrieb blockiert immer wieder (Fehler: Motorüberhitzung). 
Da der Hersteller sicher ist, dass der Antrieb bzgl. erforderliches 
Moment korrekt ausgelegt ist (und wir auch keinen torque failure 
angezeigt bekommen), lag der Verdacht auf der Spannungsvesorgung, Der 
Antrieb wird über eine USV gespeist (nicht unser Lieferumfang). Wir 
haben mit einem Hioki 8880 Oszilloskop die Spannung über einen Zeitraum 
von mehr als 20 Minuten gemessen.
Die Auswertung (anbei) stellt den Frequenzverlauf dar. Zu erwarten wäre 
eine 60Hz Schwingung (60Hz Netz).
Die Schwingungdauer passt nicht dazu. Zu erwarten wäre eine 
Schwingungsdauer von 16ms, laut Auswertung sind es aber 10s.
Das kann aus meiner Sicht nur falsch sein, da der Antrieb damit nicht 
mal starten würde.
Der Kollege vor Ort hatte begrenztes Verständnis bzgl. der Einstellungen 
am Oszilloskop. Eingestellt hat er ein Intervall von 500ms, time/div 
2s/div.

Kann mir jemand sagen, ob eine Auswertung mit dieser 
Intervalleinstellung möglich ist oder war die Einstellung für 60Hz 
einfach falsch?

Wir vermuten, dass die USV keine konstante Spannung liefert aber ohne 
korrekte Interpretation der Messergebnisse kann ich dies nicht 
behaupten.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Bin kein Elektriker.

Danke vorab,

Simon

von Benjamin K. (bentschie)


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Hallo Simon,

das sieht ganz stark nach klassischem Aliasing Effekt aus.

Das wäre auch das Stichwort für die weitere Suche.
Grob zusammengefasst:
Am Oszi ist eine zu langsame Abtastfrequenz eingestellt. Verletzung des 
Nyquist Abtasttheorems. Damit "denkt" sich das Oszi dann ein Verbindung 
zwischen zwei Messpunkten, obwohl da eine ganze Sinusschwingung 
dazwischenpasst.

Der Bediener muss die Abtastfrequenz hochsetzen. Das geht typischerweise 
mit Verkleinerung der Zeitbasis oder mit Vergrößerung der Sampleanzahl 
(Größe des Samplespeichers)
Die meisten Oszis zeigen auch die Abtastfrequenz irgendwo an. Ihr 
braucht besser 1kSPS/s um ordentlich was erkenenn zu können.

von Benjamin K. (bentschie)


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Ach so, fällt mir gerade noch ein.

Die Messung oben lässt sich nicht sinnvoll interpretieren. Das kann man 
nur nochmal messen.

von J. T. (chaoskind)


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Benjamin K. schrieb:
> . Ihr braucht besser 1kSPS/s

1 Kilosample pro Sekunde pro Sekunde?
Oder steht das kSPS hier für was anderes als Kilosample pro Sekunde bzw 
die englische Variante davon?

von Andrew T. (marsufant)


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Simon schrieb:
> Die Auswertung (anbei) stellt den Frequenzverlauf dar. Zu erwarten wäre
> eine 60Hz Schwingung (60Hz Netz).
> Die Schwingungdauer passt nicht dazu. Zu erwarten wäre eine
> Schwingungsdauer von 16ms, laut Auswertung sind es aber 10s.
> Das kann aus meiner Sicht nur falsch sein, da der Antrieb damit nicht
> mal starten würde.
> Der Kollege vor Ort hatte begrenztes Verständnis bzgl. der Einstellungen
> am Oszilloskop. Eingestellt hat er ein Intervall von 500ms, time/div
> 2s/div.

Deine Ansicht ist korrekt,
und wenn der Kollege 5ms/Div bzw. 2ms/Div einstellt, werd er eine 
korrekte Sinusschwingung sheen.

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