Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Funktionsweise eines USB-C nach Hohlstecker Adapters


von Nick (gogol)


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Hallo,

die Antwort auf die folgende Frage mag entscheiden, ob ich hier im 
richtigen Forum bin, oder ob diese Frage doch ins Analoge verschoben 
werden muss.
Bei der Suche nach einem Netzteil für einen HP-Notebook, der mit einem 
4,5x3mm Hohlstecker und 20V versorgt wird, bin ich auf den folgenden 
Adapter gestossen:

https://www.amazon.de/dp/B0CR8W5KJ9

Der passt in die Buchse für den Hohlstecker und soll auf der anderen 
Seite ein USB-C Kabel von einem USB-PD fähigen Netzteil aufnehmen.

Wie funktioniert das: Wird im Originalnetzteil da auch das PD-Protokoll 
gesprochen? Da würde sich jedoch die Frage stellen, warum Hohlstecker 
und nicht gleich USB-C Buchse.
Oder aber ist in diesem Adapter ein (Miniatur)-Chip enthalten, der das 
Netzteil auffordert, doch bitte 20V bereitzustellen?

Da es hier mehr leistungsstarke USB-PD Netzteile gibt, wäre so ein 
Adapter natürlich weit besser, als ein weiteres Netzteil mit Hohlstecker 
anzuschaffen, das dann aber in der Kiste mit zahlreichen 19/20V 
Notebook-Netzteilen landen wird, deren Stecker alle heutzutage kein 
Gegenstück mehr finden.

von Rainer W. (rawi)


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Nick schrieb:
> Oder aber ist in diesem Adapter ein (Miniatur)-Chip enthalten, der das
> Netzteil auffordert, doch bitte 20V bereitzustellen?

Bspw soetwas:
https://www.aliexpress.com/p/tesla-landing/index.html?scenario=c_ppc_item_bridge&productId=1005004998896093

von Stefan R. (stefan_r_bs)


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Nick schrieb:
> Bei der Suche nach einem Netzteil für einen HP-Notebook, der mit einem
> 4,5x3mm Hohlstecker und 20V versorgt wird, bin ich auf den folgenden
> Adapter gestossen: [...]

Guck mal kritisch die USB-C-Ports Deines Notebooks an, ob da nicht 
bereits einer mit "Blitz"-Symbol dabei ist.

Alle HPs, die mir mit diesem kleinen Hohlstecker begegnet sind, waren 
bereits aus der Ära der USB-C/Thunderbold-Docks und konnten genauso gut 
per USB-C versorgt werden. Dann könntest Du Dir den Adapter sparen 
(außer, Du bist knapp an USB-Ports).

von Harald K. (kirnbichler)


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Stefan R. schrieb:
> ob da nicht
> bereits einer mit "Blitz"-Symbol dabei ist.

Das ist eigentlich die Kennzeichnung eines Thunderbolt-Ports; mit 
Ladefähigkeit hat das nicht zu tun.

Nick schrieb:
> Oder aber ist in diesem Adapter ein (Miniatur)-Chip enthalten, der das
> Netzteil auffordert, doch bitte 20V bereitzustellen?

Genau soetwas ist das. Sowas nennt sich "PD Decoy".

von Hannes J. (pnuebergang)


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Harald K. schrieb:
> Das ist eigentlich die Kennzeichnung eines Thunderbolt-Ports; mit
> Ladefähigkeit hat das nicht zu tun.

Wenn sich da nichts geändert hat, dann ist Power Delivery Teil von 
Thunderbold. Also die Wahrscheinlichkeit ist schon groß, dass man mit 
einem USB-C Lader mit PD und ausreichend Leistung den Laptop über den 
Thunderbold-Port laden kann.

> Genau soetwas ist das. Sowas nennt sich "PD Decoy".

Oder Trigger etc. Wobei das alles Bezeichnungen aus dem 
Maker-Kinderzimmer sind.

Das sind keine Köder (Decoy). Es sind auch keine Auslöser (Trigger). 
Denn das USB-C Netzgerät wird weder angelockt noch ausgelößt. Die ICs 
sind bestimmungsgemäß verwendete PD Sink Controller die nach 
USB-Standards die gewünschte Spannungsversorgung aushandeln. Keine 
geheimnisvollen "verbotenen" Hacks.

Nur klingt das nicht so cool wie Decoy oder Trigger.

von Harald K. (kirnbichler)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn sich da nichts geändert hat, dann ist Power Delivery Teil von
> Thunderbold.

T, nicht D.

Mag sein, aber nicht jede USB-C-Buchse, die Power Delivery versteht, 
bietet Thunderbolt.

Sprich: Nicht jedes Notebook, das über USB-C (PD) geladen werden kann, 
hat Thunderbolt-Ports.

Und Thunderbolt (das auch schon vor USB-C existierte, früher verwendete 
es Mini-Displayport-Steckverbinder) hat halt dieses Blitz-Symbol.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Nick schrieb:
> Oder aber ist in diesem Adapter ein (Miniatur)-Chip enthalten, der das
> Netzteil auffordert, doch bitte 20V bereitzustellen?

Genau das

Stefan R. schrieb:
> Dann könntest Du Dir den Adapter sparen
> (außer, Du bist knapp an USB-Ports).
Oder man mag diese fummeligen USB Ports als Stromversorgung nicht. Ich 
habe schon einige davon reparieren müssen, aber noch nie 
Hohlsteckerbuchen oder rechteckige Lenovo Buchsen

von Harald K. (kirnbichler)


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Andreas B. schrieb:
> Oder man mag diese fummeligen USB Ports als Stromversorgung nicht.

"Fummelig"? Wurstfinger?

> Ich habe schon einige davon reparieren müssen, aber noch nie
> Hohlsteckerbuchen

Aha. Dann hast Du noch nicht viel gesehen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald K. schrieb:
> "Fummelig"? Wurstfinger?

Nein, aber empfindlich

Harald K. schrieb:
> Aha. Dann hast Du noch nicht viel gesehen.

Mag sein, ich repariere auch nur meine eigenen Geräte. Und bei 
Stromversorgungen sind es ausschließlich USB-C Buchsen

von Nick (gogol)


Angehängte Dateien:

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Mein Problem ist, dass dieser Notebook das Aufladen über USB-C 
verweigert, weil der Port wohl ziemlich ausgeleiert ist.
Ich habe mir nun diesen Adapter nach den ersten Rückmeldungen bestellt, 
die meine Vermutung bestätigt haben, dass da wohl ein Chip drinsteckt, 
der die höhere Spannung aushandelt.

War auch mal wieder blitzschnell da, vorhin klingelte der Bote. 
Ausprobiert und zunächst enttäuscht, da der Notebook nur mit 5V aber 
3,8A lud.
nach einer Weile des Probierens stellte sich heraus, dass der Adapter 
zunächst in den Notebook eingesteckt werden muss und dann das USB-Kabel 
in den Adapter kommt. Damit wurden es 20V und auch knapp 3A.

Ich habe den Notebook nun mal geöffnet, weil nun das Laden wieder geht, 
vorher war das Teil einfach nur tot, weil der USB-C-Port wohl nichts 
mehr macht.

Egal was ich dort einstecke, "udevadm monitor" bleibt still. Es wird 
nichts erkannt. Daher auch kein USB-PD mehr auf dem Port.

Ich wollte feststellen, ob es ggf. eine Chance gibt, die Buchse zu 
wechseln. Diese sieht aber so gänzlich anders aus, als alles was ich 
bislang gesehen habe.

Kann mir hierzu noch jemand Hinweise geben?

Danke schon mal für alle bisherigen Rückmeldungen, villeicht kann ich ja 
auch hier noch weiterkommen.

von Pete K. (pete77)


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von Nick (gogol)


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Pete K. schrieb:
> Lotes ist der Hersteller:
> https://www.lotes.cc/en/product.php?page=1&act=list&cid=140

Danke schon mal dafür. Scheint dann einer der ersten vier Varianten zu 
sein. Ich nehme dann an, dass unter dem Blechkäfig die Kontakte sitzen.
Ich will möglichst vermeiden das Motherboard aus dem Gerät zu holen, 
bevor ich klar sehe, ob ich mir eine Reparatur zutraue.
In der Artikelbeschreibung steht jeweils SMT, was recht häßlich klingt, 
insbesondere wenn ich mir vorstelle, dass man dazu den Blechkasten 
aufheizen muss.  Leider zeigen die kein Bild von der Gegenseite, wie 
denn die Pins aussehen. Ich habe jetzt nach etlicher Recherche auch kein 
Bild gefunden, dass die Unterseite der Buchsen zeigt.

von Nick (gogol)


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> Guck mal kritisch die USB-C-Ports Deines Notebooks an, ob da nicht
> bereits einer mit "Blitz"-Symbol dabei ist.
>
> Alle HPs, die mir mit diesem kleinen Hohlstecker begegnet sind, waren
> bereits aus der Ära der USB-C/Thunderbold-Docks und konnten genauso gut
> per USB-C versorgt werden. Dann könntest Du Dir den Adapter sparen
> (außer, Du bist knapp an USB-Ports).

Leider hat das Teil nur einen einzigen USB-C Port. Und ja, dieser zeigt 
den Blitz, genauso wie ein danebenliegender USB-A Port. Dieser verwirrt 
mich, hat er doch ein schwarzes Kunsstoffteil und kein Blaues, ist 
jedoch auch mit SS beschriftet.
Mein Problem ist, wie vorher geschildert, dass der C-Port nicht mehr auf 
das Ladekabel und weitere Geräte reagiert.

Dass ich allerdings über einen Typ A Port laden kann, habe ich bislang 
nicht erlebt, fand dazu aber bislang auch nichts.

Diesem Artikel nach - https://heise.de/-2792355 - steht der Blitz eher 
für Power-Delivery, also dass der Port auch einen höheren Strom ausgeben 
kann, um externe Geräte aufzuladen. Das passt auch zu den 
BIOS-Einstellungen: Wenn ich hier USB-Power Delivery einschalte, hat der 
Port auch im ausgeschalteten Zustand Spannung. Ist es im Bios aus, dann 
gibt es auch keine Spannung, wenn der Notebook aus ist.

Edit: Typo

: Bearbeitet durch User
von Stefan R. (stefan_r_bs)


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Nick schrieb:
> Dass ich allerdings über einen Typ A Port laden kann, habe ich bislang
> nicht erlebt, fand dazu aber bislang auch nichts.

nee, höchstwahrscheinlich nicht, also kenne ich jedenfalls nicht. Aber 
wegen der Typ-A-Blitzsymbole kam auch meine "Blitz-Verwirrung" von 
weiter oben: Bei damit gekennzeichneten USB-3-Ports sollte es 
normalerweise bedeuten, dass sie Strom liefern können, auch dann, wenn 
das Notebook ausgeschaltet/im Standby ist.

Außerdem: Envy - mein Fehler, ich verdränge immer, dass es nicht nur 
Elitebooks/Probooks gibt :) (bei denen konnte man halt immer darüber 
laden, seit dort auch Dockingstationen angeschlossen werden.)

von Harald K. (kirnbichler)


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Nick schrieb:
> Dieser verwirrt mich, hat er doch ein schwarzes Kunsstoffteil
> und kein Blaues, ist jedoch auch mit SS beschriftet.

Farben sind Schall und Rauch, aber man kann sehen, ob die Buchse nur 
vier Kontaktfedern oder an der Vorderkante noch fünf zusätzliche 
Kontaktbleche hat. Auf die kommt es an, nicht auf die Farbe.

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