Forum: HF, Funk und Felder Abstrahlung/Störung anderer Funkdienste


von Jens (jens_ae)


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Hallo zusammen.
Ich möchte die Bodenfeuchte messen und dazu nicht wirklich die üblichen 
Sensoren (so bei 1MHz) benutzen sondern die kapazitive Messplatte mit 
100MHz anfahren.
Die Messplatte ist ca. 10cm lang und 1cm breit. Links und rechts sind 
die beiden Masseflächen (wie üblich).
Die Hf gewinne ich aus einem 3.3V Quarzoszillator und schicke die über 
ein 3poliges 100MHz TP-Filter, damit ich einen einfachen "Sinus" 
bekomme.

Jetzt meine Frage: im Frequenzplan der Bundesnetzagentur steht für den 
Bereich 87MHz - 108MHz die Nutzungsregeln: 5 6 14 31.

(14)
Frequenzen aus den Frequenzbereichen 87,5 – 108 MHz, 174 – 223 MHz und 
470 –
694 MHz können für nichtöffentliche, ortsfeste Übertragungen innerhalb 
eines Grundstückes mit einer Sendeleistung von maximal 50 mW ERP und mit 
der im jeweiligen Frequenzbereich verwendeten 
Rundfunkübertragungstechnik genutzt werden. Diese Nutzungen genießen 
keinerlei Schutz gegenüber dem Rundfunkdienst und dürfen keine 
schädlichen Störungen des Rundfunkdienstes verursachen.

Wenn das Ding in der Erde steckt, dürfte doch eigentlich nichts 
passieren.
Liegt es auf dem Tisch ist die "Antenne" - Messplatte doch weit unter 
lambda/2 - also strahlt das Ding doch fast nicht.

Mit der Nutzung der üblichen Rundfunkübertragungstechnik bin ich weit 
daneben, denn ich will das Ding nur 1ms betreiben und dann 10min ruhen 
lassen - also CW.

Fällt mir da etwas auf die Füße, oder auf was muss ich da noch achten?

Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.
Jens

von Georg M. (g_m)


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> Störung anderer Funkdienste

Andere Funkdienste (100 MHz):

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_UKW-Hörfunksender_in_Deutschland


Sender-Tabelle Deutschland - Übersicht UKW
https://www.ukwtv.de/cms/deutschland.html

von Florian L. (muut) Benutzerseite


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Die Frage ist halt warum so hoch mit der Frequenz?
Kriegst du mit deinem Tiefpass alle Oberwellen weg? Kannst du das 
nachmessen um sicher zu gehen?

von Jens (jens_ae)


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Ich hab mal LTSpice durchgespielt.
ohne TP bekomme ich weniger Auflösung als mit TP - Ich habe mit 5Pol 
begonnen und dann abgespeckt. Auch 7Pol wäre eine Option.
Genau hier stellt sich die Frage von OBEN - wie viel brauche ich oder 
wie viel muss ich? Strahlt das Ding überhaupt.

Wenn ich nicht auf den Preis schaue (ich will ca. 30 Sensoren bauen) 
kann ich auch einen Si5351 +Quarz nehmen und die Frequenz höher oder 
tiefer legen und den TP entsprechend anpassen.

Ich habe nur keinen BOCK auf die Messstellenfahrzeuge - selbst bei 
unsachgemäßer Bedienung sollten die nicht vor meiner Haustür erscheinen!

Die Wahl der Frequenz:
Je höher, desto weiter schaue ich ins Erdreich hinein - also viel Hilft 
viel.
So meine Denke. Wenn ich da auf dem falschen Weg bin, so raus mit der 
Sprache.

Ich danke Euch für jede Hilfreiche Antwort
Jens

von Bernhard (bernhard_123)


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Jens schrieb:
> Liegt es auf dem Tisch ist die "Antenne" - Messplatte doch weit unter
> lambda/2 - also strahlt das Ding doch fast nicht.

Das stimmt so nicht. Die Impedanz ist dann nicht real, sondern 
kapazitiv. Strahlen kann sie trotzdem, besonders wenn die speisende 
Quelle entsprechend induktiv ist.

Beispiel DCF77:
f = 77,5 kHz -> λ = 3,87 km;
Strahlerlänge = 150 m = λ / 25,8

Die Antenne hat zur leichteren Anpassung eine große Dachkapazität. Sie 
strahlt trotz der relativ kurzen Länge λ / 26 bekanntermaßen gut.

Bernhard

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Jens schrieb:
>Die Wahl der Frequenz:
>Je höher, desto weiter schaue ich ins Erdreich hinein - also viel Hilft
>viel.

Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb funktioniert
in Höhlen kein UKW-Funk und kein Händy zur Erdoberfläche.

Stecke einfach zwei Erdstangen in die Erde, und messe mit
einer 50Hz Wechselspannung den Widerstand, der ist von der
Bodenfeuchte abhängig.

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