Heute habe ich aus meiner Werkzeugkiste aus gegebenem Anlaß das Weller DIL-16 Entlötwerkzeug hervorgekramt. Viele Jahre lag es unverzinnt rum und nun weist die Oberfläche Lötzinnn ab. Hat jemand einen Tip wie man das re-aktivieren kann oder sollte ich das einfach entsorgen und Heißluft benutzen?
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Also ich wuerde es wegwerfen. :) Zum einen brauche ich wirklich nur noch Heissluft und wenn ich doch aus Gruenden krass viel DIL machen muesste dann wuerde ich mir so einen Absaugloetkolben kaufen. Der ist ja dank den Chinesen mittlerweile auch finanzierbar. Vanye
Hallo, Mark S. schrieb: > und nun weist die Oberfläche Lötzinnn ab. Ich würde die Oberfläche mal mit einem Glasfaserpinsel "bearbeiten", vielleicht hat sich da im Laufe der Zeit nur eine dünne Oxidschicht gebildet, die einfach abgebürstet werden kann. rhf
Flußmittel draufpinseln und bei 200°C mal eine Weile einwirken lassen.
Das funktioniert ganz gut: https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/loetspitzenreiniger_ct-1_pulver_bleifrei_12_g-96338 Schönen Sonntag noch Norbert
Kratzend mechanisch reinigen (Glasfaserstift) wäre mein letzter Versuch. Erst wenn alles andere versagt hat. Damit raust du die Oberfläche auf und in Zukunft hängt irgend welcher Mist noch besser dran. Für mechanisch reinigen würde ich erst mal nichts nehmen was härter ist als ein typisches nasses Schwämmchen einer Lötstation ist. Meine Versuche wären in etwa in folgender Reihenfolge: Warmes Seifenwasser (Spülmittel) und mit einem Schwämmchen von einer Lötstation o.ä. putzen. IPA, mit Schwämmchen o.ä. putzen. Das schon erwähnte Flussmittelbad. Eine Mischung aus IPA und Zitronensäure oder IPA und Essig. Mit Schwämmchen putzen. Retinner, Tip-Activator, Lötspitzenreiniger etc. Das Zeug enthält meines Wissens Ammoniak zum Wegätzen von Oxiden und ist langfristig nicht gut für Spitzen. Ab jetzt ist's auch egal, also feinen Schleifmittel, Polierrad etc.
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Hannes J. schrieb: > mein letzter Versuch. Salzsäure ~5%, heiß eintauchen (<100°C), sofort abspülen.
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Der Glasfaserpinsel hat nichts bewirkt und extra Chemikalien anzuschaffen dafür lohnt sich imho nicht. Ich denke das wandert in den E-Schrott.
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Cevlov@pooj.de schrieb: > Unsinn. Salz- ist Magensäure, also draufkotzen und gut ist. Oder eine Katze ausleihen die das übernimmt...
Ich habe auch so ein Ding, und ich glaube die hat noch nie Lötzinn angenommen. Führt deshalb zu sehr schlechten Entlötergebnissen, weil es halt keinen Wärmeübertrag gibt. Bei zwei Ersa Entlötkolben ist das ähnlich, die Spitze hat ganz vorne einen enorm kleinen Bereich, wo sie Lötzinn annimmt. Aber nicht (mehr) auf der Stirnseite, wo der einzige Kontakt mit der Platine ist. Gibt, oder gab, ja ausdrücklichen "Lötspitzenaktivator" von den großen Herstellern. Leider konnte mir keine KI sagen, was drin ist. Nach den Tips hier werde ich vielleicht mal den "Salmiakstein" der bei einer Weller Lötpistole dabeilag (kann aber auch zugekauft gewesen sein) ausprobieren.
Wollvieh W. schrieb: > Nach den Tips hier werde ich vielleicht mal den "Salmiakstein" der bei > einer Weller Lötpistole dabeilag (kann aber auch zugekauft gewesen sein) > ausprobieren. Ist aber ziemlich agressiv, für eisenbeschichtete Lötspitzen nicht zu empfehlen, sondern für rohe Kupfer- oder Messingspitzen. Und bei der Anwendung gut lüften! Die Produkte für beschichtete Spitzen enthalten meist Citronensäure (wasserfrei, nicht das Monohydrat). Ansonsten noch Lotpulver, feinen Quarzsand und PEG.
Wollvieh W. schrieb: > Leider konnte mir keine KI sagen, was drin ist. Du fragst ja auch nicht Deinen Kühlschrank nach dem Wetter. Um herauszufinden, was in irgendeinem Produkt drin ist, ist es hilfreich, das Produktsicherheitsdatenblatt des Produktes anzugucken. Da sollte das nämlich drin stehen. https://media-weller.de/weller/data/Sicherheitsdatenblaetter/Tip-Activator/Tip-Tinner_Activator_CH.pdf Also im wesentlichen: 36% Zinn CAS 7440-31-5 EC 231-141-8 24% Ammoniumphosphat CAS 7722-76-1 EC 231-764-5 37% Diamoniumphosphat CAS 7783-28-0 EC 231-987-8 Xi; R36/37/38 < 1% Surfactant / Tenside CAS 7757-82-6, 7732-18-5, 91-20-3 EC 231-820-9, 231-791-2, 202-049-5 Nach den CAS- bzw. EC-Nummern kann man auch suchen.
Mark S. schrieb: > DIL-16 Entlötwerkzeug hervorgekramt. [...] oder sollte ich das einfach entsorgen und Heißluft benutzen? Entsorgen. Hat (bei mir jedenfalls) nie wirklich funktioniert. Zum Entlöten von DIL-Käfern ohne Entlötstation gibt es zwei zuverlässige Vorgehensweisen: - IC soll intakt bleiben: Leiterplatte von hinten mit Föhn erwärmen und IC herausziehen. Gewöhnlich nimmt die Leiterplatte übel. - Leiterplatte soll intakt bleiben: Beinchen mit Seitenschneider (ggf. etwas "modifiziert") abbeißen, Käfer entfernen und die Beinchen mit Lötkolben herausziehen. (Bleiben an der Spitze hängen) Die Löcher mit Lutsche freisaugen, alternativ die schonende Methode "Auf den Tisch hauen" Bei älteren Platinen sind die Löcher oft größer, da kann man mit etwas Glück mit der manuellen Lutsche das Lot so heraussaugen daß man das IC ziehen kann. 8-Beiner bekommt man auch heraus indem man mehrmals nacheinender je eine Pinreihe mit Lötzinn "zukleistert" und etwas am IC zieht. Bei einseitigen Boards geht natürlich Entlötlitze. Uwe
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Harald K. schrieb: > 24% Ammoniumphosphat > 37% Diamoniumphosphat Zumindest für eisenbeschichtete Spitzen geeignet. Sollte man aber auch nur bei guter Belüftung verwenden. > Surfactant / Tenside > CAS 7757-82-6, 7732-18-5, 91-20-3 Komische Tenside: Glaubersalz, Wasser und Naphtalin...
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