Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Weller Entlötwerkzeug reaktivieren


von Mark S. (voltwide)


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Heute habe ich aus meiner Werkzeugkiste aus gegebenem Anlaß das Weller 
DIL-16 Entlötwerkzeug hervorgekramt. Viele Jahre lag es unverzinnt  rum 
und nun weist die Oberfläche Lötzinnn ab. Hat jemand einen Tip wie man 
das re-aktivieren kann oder sollte ich das einfach entsorgen und 
Heißluft benutzen?

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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Also ich wuerde es wegwerfen. :) Zum einen brauche ich wirklich nur noch 
Heissluft und wenn ich doch aus Gruenden krass viel DIL machen muesste 
dann wuerde ich mir so einen Absaugloetkolben kaufen. Der ist ja dank 
den Chinesen mittlerweile auch finanzierbar.

Vanye

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Mark S. schrieb:
> und nun weist die Oberfläche Lötzinnn ab.

Ich würde die Oberfläche mal mit einem Glasfaserpinsel "bearbeiten", 
vielleicht hat sich da im Laufe der Zeit nur eine dünne Oxidschicht 
gebildet, die einfach abgebürstet werden kann.

rhf

von Andreas B. (bitverdreher)


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Flußmittel draufpinseln und bei 200°C mal eine Weile einwirken lassen.

von Norbert (noma)


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von Hannes J. (pnuebergang)


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Kratzend mechanisch reinigen (Glasfaserstift) wäre mein letzter Versuch. 
Erst wenn alles andere versagt hat. Damit raust du die Oberfläche auf 
und in Zukunft hängt irgend welcher Mist noch besser dran. Für 
mechanisch reinigen würde ich erst mal nichts nehmen was härter ist als 
ein typisches nasses Schwämmchen einer Lötstation ist.

Meine Versuche wären in etwa in folgender Reihenfolge:

Warmes Seifenwasser (Spülmittel) und mit einem Schwämmchen von einer 
Lötstation o.ä. putzen.

IPA, mit Schwämmchen o.ä. putzen.

Das schon erwähnte Flussmittelbad.

Eine Mischung aus IPA und Zitronensäure oder IPA und Essig. Mit 
Schwämmchen putzen.

Retinner, Tip-Activator, Lötspitzenreiniger etc. Das Zeug enthält meines 
Wissens Ammoniak zum Wegätzen von Oxiden und ist langfristig nicht gut 
für Spitzen.

Ab jetzt ist's auch egal, also feinen Schleifmittel, Polierrad etc.

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von Teo D. (teoderix)


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Hannes J. schrieb:
> mein letzter Versuch.

Salzsäure ~5%, heiß eintauchen (<100°C), sofort abspülen.

von Mark S. (voltwide)


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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Der Glasfaserpinsel hat nichts 
bewirkt und extra Chemikalien anzuschaffen dafür lohnt sich imho nicht. 
Ich denke das wandert in den E-Schrott.

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von Cevlov@pooj.de (Gast)


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Mark S. schrieb:
> extra Chemikalien

Unsinn. Salz- ist Magensäure, also draufkotzen und gut ist.

von Soul E. (soul_eye)


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Cevlov@pooj.de schrieb:
> Unsinn. Salz- ist Magensäure, also draufkotzen und gut ist.

Oder eine Katze ausleihen die das übernimmt...

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich habe auch so ein Ding, und ich glaube die hat noch nie Lötzinn 
angenommen. Führt deshalb zu sehr schlechten Entlötergebnissen, weil es 
halt keinen Wärmeübertrag gibt.

Bei zwei Ersa Entlötkolben ist das ähnlich, die Spitze hat ganz vorne 
einen enorm kleinen Bereich, wo sie Lötzinn annimmt. Aber nicht (mehr) 
auf der Stirnseite, wo der einzige Kontakt mit der Platine ist.

Gibt, oder gab, ja ausdrücklichen "Lötspitzenaktivator" von den großen 
Herstellern. Leider konnte mir keine KI sagen, was drin ist.

Nach den Tips hier werde ich vielleicht mal den "Salmiakstein" der bei 
einer Weller Lötpistole dabeilag (kann aber auch zugekauft gewesen sein) 
ausprobieren.

von H. H. (hhinz)


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Wollvieh W. schrieb:
> Nach den Tips hier werde ich vielleicht mal den "Salmiakstein" der bei
> einer Weller Lötpistole dabeilag (kann aber auch zugekauft gewesen sein)
> ausprobieren.

Ist aber ziemlich agressiv, für eisenbeschichtete Lötspitzen nicht zu 
empfehlen, sondern für rohe Kupfer- oder Messingspitzen.
Und bei der Anwendung gut lüften!

Die Produkte für beschichtete Spitzen enthalten meist Citronensäure 
(wasserfrei, nicht das Monohydrat). Ansonsten noch Lotpulver, feinen 
Quarzsand und PEG.

von Harald K. (kirnbichler)


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Wollvieh W. schrieb:
> Leider konnte mir keine KI sagen, was drin ist.

Du fragst ja auch nicht Deinen Kühlschrank nach dem Wetter.


Um herauszufinden, was in irgendeinem Produkt drin ist, ist es 
hilfreich, das Produktsicherheitsdatenblatt des Produktes anzugucken. Da 
sollte das nämlich drin stehen.

https://media-weller.de/weller/data/Sicherheitsdatenblaetter/Tip-Activator/Tip-Tinner_Activator_CH.pdf

Also im wesentlichen:

36% Zinn
  CAS 7440-31-5
  EC 231-141-8
24% Ammoniumphosphat
  CAS 7722-76-1
  EC 231-764-5
37% Diamoniumphosphat
  CAS 7783-28-0
  EC 231-987-8 Xi; R36/37/38
< 1% Surfactant / Tenside
  CAS 7757-82-6, 7732-18-5, 91-20-3
  EC 231-820-9, 231-791-2, 202-049-5

Nach den CAS- bzw. EC-Nummern kann man auch suchen.

von Uwe B. (uwebre)


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Mark S. schrieb:
> DIL-16 Entlötwerkzeug hervorgekramt. [...] oder sollte ich das einfach entsorgen 
und Heißluft benutzen?

Entsorgen. Hat (bei mir jedenfalls) nie wirklich funktioniert.
Zum Entlöten von DIL-Käfern ohne Entlötstation gibt es zwei zuverlässige 
Vorgehensweisen:

- IC soll intakt bleiben: Leiterplatte von hinten mit Föhn erwärmen und 
IC herausziehen. Gewöhnlich nimmt die Leiterplatte übel.

- Leiterplatte soll intakt bleiben: Beinchen mit Seitenschneider (ggf. 
etwas "modifiziert") abbeißen, Käfer entfernen und die Beinchen mit 
Lötkolben herausziehen. (Bleiben an der Spitze hängen) Die Löcher mit 
Lutsche freisaugen, alternativ die schonende Methode "Auf den Tisch 
hauen"

Bei älteren Platinen sind die Löcher oft größer, da kann man mit etwas 
Glück mit der manuellen Lutsche das Lot so heraussaugen daß man das IC 
ziehen kann.

8-Beiner bekommt man auch heraus indem man mehrmals nacheinender je eine 
Pinreihe mit Lötzinn "zukleistert" und etwas am IC zieht.

Bei einseitigen Boards geht natürlich Entlötlitze.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Harald K. schrieb:
> 24% Ammoniumphosphat
> 37% Diamoniumphosphat

Zumindest für eisenbeschichtete Spitzen geeignet.

Sollte man aber auch nur bei guter Belüftung verwenden.


> Surfactant / Tenside
>   CAS 7757-82-6, 7732-18-5, 91-20-3

Komische Tenside: Glaubersalz, Wasser und Naphtalin...

: Bearbeitet durch User
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