Forum: HF, Funk und Felder Koaxkabel: nicht monoton steigende Dämpfung realistisch?


von Gerd E. (robberknight)


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Hallo,

ich habe mich nach verschiedenen Koaxkabeln umgeschaut und bin auf 
dieses hier gestoßen:

FTS Henning FTS-H 200 Flex

https://www.fts-hennig.de/antennenkabel/meterware/koaxialkabel-fts-h-200-flex

Dort wird die Dämpfung über die Frequenz wie folgt angegeben:
1
Frequenz [dB/100m]
2
10 MHz  2.6
3
100 MHz 8.0
4
400 MHz 16.30
5
700 MHz 2.3
6
0.8 GHz 23.40
7
1.0 GHz 26.40
8
1.8 GHz 1.40
9
2.4 GHz 42.50
10
3.0 GHz 48.10
11
3.5 GHz 1.9
12
6.0 GHz 72.90

Das ist also eine nicht monoton steigende Abhängigkeit zwischen Frequenz 
und Dämpfung. Und das kommt mir sehr seltsam vor. Von anderen Kabeln 
kenne ich da immer eine monoton steigende Abhängigkeit.

Sind diese Werte realistisch?

Oder deutet das eher auf ein Messfehler hin, z.B. könnten Reflexionen 
die Messung verfälscht haben?

Bei 700 MHz könnte es noch ein Fehler in der Kommastelle sein und 23 
dB/100m gemeint sein. Aber bei 1,8 und 3,5 GHz wären die Werte nicht 
plausibel.

von Wastl (hartundweichware)


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Gerd E. schrieb:
> Sind diese Werte realistisch?

Die ganze Tabelle ist Mist, 2.3 dB auf 100 Meter bei 700 MHz
halte ich bereits für unrealistisch. Auch oberhalb von 1 GHz wird
es eher grössere zweistellige Dämpfungswerte auf 100m geben.

von Mobile (mobileteser)


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Da fehlen ein paar Zahlen. Ich würde bei 700MHz auf 22,3dB tippen, liegt 
nahe den 800MHz mit 23,4dB, bei 1,8 GHz werden es 31,4dB sein, und bei 
3,5GHz tippe ich auf 51,9dB.

von Schorsch M. (schorschm)


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Mit "monoton" meinst du ganz sicher linear.

Nein, die Dämpfung ist nicht linear zur Frequenz. Das hängt mit dem 
Scineffect zusammen.

von Klaus (feelfree)


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Schorsch M. schrieb:
> Mit "monoton" meinst du ganz sicher linear.

Der Bewertungszähler deines Beitrags dürfte ab sofort monoton fallen, 
aber ganz sicher nicht linear über der Zeit.

von Schorsch M. (schorschm)


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Klaus schrieb:
> ab sofort monoton fallen

Hauptsache, du hast deinen Schwachsinn ablassen können!

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Das die Dämpfung mit steigender Frequenz auf einmal
wieder sinkt, kann nicht sein, ist Unsinn. Da ist
irgendwo ein Fehler.

von Klaus (feelfree)


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Schorsch M. schrieb:
> Hauptsache, du hast deinen Schwachsinn ablassen können

Und wer wirklich richtig liegt, siehst du, wenn du den Bewertungszähler 
siehst!

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Klaus schrieb:
> Und wer wirklich richtig liegt, siehst du, wenn du den Bewertungszähler
> siehst!

Bewertungszähler?
Denkst du, der wäre irgendwie relevant?

Bis minus 10 fühle ich mich sogar geehrt ,-)

von Helmut -. (dc3yc)


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Schorsch M. schrieb:
> Mit "monoton" meinst du ganz sicher linear.
>
> Nein, die Dämpfung ist nicht linear zur Frequenz. Das hängt mit dem
> Scineffect zusammen.

Welche Folge ist monoton und welche linear: 1, 2, 3, 4 und 1, 2, 4, 8 
(bei gleichem Abstand der einzelnen Werte)?

Auflösung später.

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Helmut -. schrieb:
> Welche Folge ist monoton und welche linear

Lass stecken Kumpel, mit Ahnungslosen kann man nicht diskutieren.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Helmut -. schrieb:
> Welche Folge ist monoton und welche linear: 1, 2, 3, 4 und 1, 2, 4, 8
> (bei gleichem Abstand der einzelnen Werte)?
Schon falsch gefragt! Warum? Auflösung später!

von Gerd E. (robberknight)


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Schorsch M. schrieb:
> Mit "monoton" meinst du ganz sicher linear.

Nein, ich meine monoton, so wie der Begriff in der Mathematik verwendet 
wird.

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Monotone_reelle_Funktion

von Jens B. (sio2)


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Schorsch M. schrieb:
> Helmut -. schrieb:
>> Welche Folge ist monoton und welche linear
>
> Lass stecken Kumpel, mit Ahnungslosen kann man nicht diskutieren.

Einsicht ist der erste Weg....
Soviel Selbstreflexion hätte ich nicht erwartet.

von GHz N. (ghz-nerd)


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Übrigens: Die Dämpfung von Koaxkabeln folgt im Allgemeinen einer Kurve, 
die recht gut mit folgender Formel beschrieben werden kann:

Attenuation [dB] = a * sqrt(f) + b * f

wobei f die Frequenz und a und b Kabeltyp-abhängige Parameter sind. 
Diese Formel findet man recht häufig in Kabel-Datenblättern. Lästig ist 
einzig die Tatsache, dass das Resultat je nach Hersteller mal in dB/m, 
dB/100m oder dB/ft sein kann...

von Jens G. (jensig)


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Schorsch M. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Und wer wirklich richtig liegt, siehst du, wenn du den Bewertungszähler
>> siehst!
>
> Bewertungszähler?
> Denkst du, der wäre irgendwie relevant?

In dem Falle ist er tatsächlich mal richtig gepolt.

> Bis minus 10 fühle ich mich sogar geehrt ,-)

Ja, das ist eben so bei Deinem Niveau ...

: Bearbeitet durch User
von Schorsch M. (schorschm)


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Jens G. schrieb:
> In dem Falle ist er tatsächlich mal richtig gepolt.

Wer diesem Bewertungssystem irgendeine Relevanz zuordnet, hat per se 
keine Ahnung von irgendwas :-)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Schorsch M. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> In dem Falle ist er tatsächlich mal richtig gepolt.
>
> Wer diesem Bewertungssystem irgendeine Relevanz zuordnet, hat per se
> keine Ahnung von irgendwas :-)

Noch mehr bedauern müsste man jene, die Deinen Kommentaren irgendeine 
Relevanz zuordnen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Möglicherweise wurde bei der Messung auch die Frequenz falsch 
eingegeben. Beim VNA z.b. ist es üblich, die ziffern gefolgt von der 
zehnerpotenz einzutippen. Hat man einen schlechten tag, tippt man 
vielleicht nach eingabe der "3 . 5" dann auf MHz statt GHz oder 100MHz. 
Habe das jetzt nicht nachgerechnet, ob das oben genannter Formel 
entspricht. Jedenfalls sollte man bei diesen offensichtlich falschen 
zahlen, auch die Linke spalte hinterfragen.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Gerd E. schrieb:
> ich habe mich nach verschiedenen Koaxkabeln umgeschaut und bin auf
> dieses hier gestoßen:
> 700 MHz 2.3

das hätte ich gerne für mein TV Netz, nur glaube ich den Daten nicht

von Muck (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Das ist also eine nicht monoton steigende Abhängigkeit

Dann sollten ja alle Glocken läuten, aber nicht monoton.
Das Dabla im Link zu fts-hennig.de ist tatsächlich fragwürdig.

Hier dürften die wahren Werte stehen:

https://www.fts-hennig.at/antennenkabel/meterware/50-ohm-koaxialkabel-fts-h-200-pvc

monoton steigende Dämpfung FTS-H 200 PVC (dB/100m)
2,5   5,8   9,1   24,2   33,1   39,2   49,3   55,4

von Roland M. (antennenspezi)


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Muck schrieb:
>
> Hier dürften die wahren Werte stehen:
>
> 
https://www.fts-hennig.at/antennenkabel/meterware/50-ohm-koaxialkabel-fts-h-200-pvc
>
> monoton steigende Dämpfung FTS-H 200 PVC (dB/100m)
> 2,5   5,8   9,1   24,2   33,1   39,2   49,3   55,4

Siehe WISI MK 76 Midikabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand, das auch nur 5 
mm statt 5,4 mm Durchmesser statt den 5,4 mm des h-200-Flexkabel im 
Startbeitrag aber wegen besserem Dielektrikum (?) nominal ähnlichere 
Dämpfungswerte hat.

In Anlehnung an dieses Kabel ergeben sich für die eingeklammerten 
Ausreißerwerte folgende Dämpfungswerte [dB/100 m]:

700 MHz (2.3) 22.0
1.8 GHz (1.4) 36.40
3.5 GHz (1.9) 53.0 (grafisch interpoliert)
6.0 GHz 72.90 (keine Angabe für MK 76)

Derart krasse Fehlangaben sollten einem fachkundigen Shop ins Auge 
stechen und nicht publiziert werden.

von Gerd E. (robberknight)


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Roland M. schrieb:
> Derart krasse Fehlangaben sollten einem fachkundigen Shop ins Auge
> stechen und nicht publiziert werden.

Ja, das hätte ich eigentlich auch gehofft.

Ich hab Montag ne Anfrage bei denen deswegen gestellt, bisher noch keine 
Antwort.

von J. T. (chaoskind)


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Schorsch M. schrieb:
> Das hängt mit dem Scineffect zusammen.

Bei "Scin" nutzen die Englischprechenden ungewöhnlicherweise ein k, der 
Effekt heißt Skineffekt.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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Mobile schrieb:
> Da fehlen ein paar Zahlen. Ich würde bei 700MHz auf 22,3dB tippen, liegt
> nahe den 800MHz mit 23,4dB, bei 1,8 GHz werden es 31,4dB sein, und bei
> 3,5GHz tippe ich auf 51,9dB.

GHz N. schrieb:
> Übrigens: Die Dämpfung von Koaxkabeln folgt im Allgemeinen einer Kurve,
> die recht gut mit folgender Formel beschrieben werden kann:
>
> Attenuation [dB] = a * sqrt(f) + b * f

Muck schrieb:
> Hier dürften die wahren Werte stehen:
>
> 
https://www.fts-hennig.at/antennenkabel/meterware/50-ohm-koaxialkabel-fts-h-200-pvc

Ja, mit Mobiles Korrekturen und GHz' Formel werden die Daten halbwegs
plausibel, auch wenn es immer noch kleinere Ausreißer gibt. Die Daten
von Mucks Kabel sehen auch ohne Korrektur ganz gut aus.

Edit:

In der y-Achsenbschriftung des Diagramms sollte natürlich "dB/100m"
statt nur "dB" stehen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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GHz N. schrieb:
> Attenuation [dB] = a * sqrt(f) + b * f
>
> wobei f die Frequenz und a und b Kabeltyp-abhängige Parameter sind.
> Diese Formel findet man recht häufig in Kabel-Datenblättern. Lästig ist
> einzig die Tatsache, dass das Resultat je nach Hersteller mal in dB/m,
> dB/100m oder dB/ft sein kann...

Wenn man vernünftig mit einheitenbehafteten Größen rechnet, ist das kein 
Problem.

von Dominik G. (domeg)


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Das hier dürfte das originale Datenblatt sein, falls es noch relevant 
ist: 
https://messi.it/dati/immagini/MeP-HYF5-CABLES-FULL-LIST--MP-HYPERFLEXAll1_EN.pdf

von Roland M. (antennenspezi)


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Dominik G. schrieb:
> 
https://messi.it/dati/immagini/MeP-HYF5-CABLES-FULL-LIST--MP-HYPERFLEXAll1_EN.pdf

Damit ist meine bisherige Annahme, dass Daten maximal schlampig 
übertragen und dabei gepennt wurde, nicht mehr haltbar.

Fällt jemand eine weniger blamable Erklärung ein als dass ein "Könner" 
Datenbatt-Zwischenwerte selbst "errechnet" hat?

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Dominik G. schrieb:
> Das hier dürfte das originale Datenblatt sein, falls es noch relevant
> ist:
> 
https://messi.it/dati/immagini/MeP-HYF5-CABLES-FULL-LIST--MP-HYPERFLEXAll1_EN.pdf

Vielen Dank das rauszusuchen und hier zu posten.

Das Datenblatt ist doch wesentlich ausführlicher als das von FTS. Ich 
frage mich warum die sich da überhaupt die Mühe machen da ein eigenes 
Datenblatt zusammenzustellen. Das von Messi ist doch gut in der Form, 
und keine so offensichtlichen Fehler drin. Dann vielleicht noch nen 
Händlerlogo oben in die Ecke oder so und gut ist.

von Roland M. (antennenspezi)


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Gerd E. schrieb:
> Das Datenblatt ist doch wesentlich ausführlicher als das von FTS. Ich
> frage mich warum die sich da überhaupt die Mühe machen da ein eigenes
> Datenblatt zusammenzustellen. Das von Messi ist doch gut in der Form,
> und keine so offensichtlichen Fehler drin. Dann vielleicht noch nen
> Händlerlogo oben in die Ecke oder so und gut ist.

Nächste Frage: Warum machen Händler, die wahrscheinlich noch nie eine 
Norm für Blitzschutz oder Antennensicherheit selbst gelesen haben, das 
Thema auf der eigenen Homepage zum Steckenpferd?

Irgendwie zwangsläufig, dass dann eine Mixtur richtiger und objektiv 
falscher Aussagen herauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Wenn wir hier eh schon am Zerlegen der Datenblätter sind:

Ich kam eigentlich von dieser Antenne her überhaupt zu FTS-Henning und 
dann zu deren Kabeln:
https://www.fts-hennig.de/antennen/5g-antennen/5g-aussenantennen/fts-complete-all-5g-richtantenne

Leider sieht es für mich auch hier nach einer Unstimmigkeit in den 
Datenblättern aus:

Es gibt da einmal das Haupt-Datenblatt:
https://cdn2.zwei.gmbh/files/fts-hennig.de/media/d9/63/55/1704883804/96220_complete_all_deutsch.pdf?ts=1705853045
und dann ein separates VSWR-Messprotokoll:
https://cdn2.zwei.gmbh/files/fts-hennig.de/media/07/44/88/1704888183/96220-complete-all.pdf?ts=1704888183

Wenn man die mal vergleicht sieht man da auch klare Unterschiede drin:
600 MHz 3,554 vs. 4,199
2,6 GHz 1,380 vs. 1,529

Oder geht aus irgendwelchen Kürzeln in den Traces, die ich da vielleicht 
übersehe, klar hervor dass das die 2 unterschiedlich polarisierten Teile 
der Antenne sind und die natürlich auch unterschiedliches VSWR haben 
können?

Kennt jemand vielleicht auch den ursprünglichen Hersteller dieser 
Antenne und dessen Original-Datenblatt mit mehr Infos?

von Gerd E. (robberknight)


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Roland M. schrieb:
> Nächste Frage: Warum machen Händler, die wahrscheinlich noch nie eine
> Norm für Blitzschutz oder Antennensicherheit selbst gelesen haben, das
> Thema auf der eigenen Homepage zum Steckenpferd?
>
> Irgendwie zwangsläufig, dass dann eine Mixtur richtiger und objektiv
> falscher Aussagen herauskommt.

Du beziehst Dich auf den Einleitungstext auf dieser Seite:
https://www.fts-hennig.de/antennen/blitzschutz

Oder meinst Du etwas anderes?

Ich habe von Antennen-Blitzschutz nicht wirklich Ahnung. Was davon ist 
objektiv falsch?

Mal ins Blaue hinein:

"Ohne den Anschluss am vorhandenen Blitzschutzsystem oder des Setzen 
eines Erdspießes, braucht man über andere Überspannungsschutzmaßnahmen 
nicht nachdenken." kommt mir seltsam vor. Denn wenn ich mit der Antenne 
klar unterhalb anderer Gebäudeteile bleibe, wird der Blitz eher dort 
einschlagen als in die Antenne (Blitzkugel-Verfahren etc.). Dennoch wird 
dann die induzierte Spannung höchstwahrscheinlich meine Transceiver 
zerlegen. Dagegen könnte man, ohne Erdung des Masts, 
Überspannungsschutzelemente für den Innenleiter montieren, z.B. 
HF-Gasableiter.

von Marek N. (db1bmn)


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Dominik G. schrieb:
> Das hier dürfte das originale Datenblatt sein, falls es noch relevant
> ist:
> 
https://messi.it/dati/immagini/MeP-HYF5-CABLES-FULL-LIST--MP-HYPERFLEXAll1_EN.pdf

Seite 3: "Do not use the cable as power supply for both direct current 
and 50-60 HZ mains"

Hm, also auch keine Fernspeisung für PreAmp oder Tuner zulässig?

von Roland M. (antennenspezi)


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Gerd E. schrieb:

> Du beziehst Dich auf den Einleitungstext auf dieser Seite:
> https://www.fts-hennig.de/antennen/blitzschutz
>
> Oder meinst Du etwas anderes?

Das ist gemeint und da es dein Thema ist, gehe ich auf deine Nachfrage 
ein.

> Ich habe von Antennen-Blitzschutz nicht wirklich Ahnung. Was davon ist
> objektiv falsch?

Eine Lizenz als OM macht aus elektro- und blitzschutztechnischen Laien 
nun mal keine Elektro- oder Blitzschutz-Fachkraft.

Die Falschaussagen fangen bei der Blitzdichte an, die zwar bis zum 
Rekordjahr 2007 wellenförmig zugenommen hatte aber bis 2023 wellenförmig 
auf 1/3 zurückgegangen ist. Das kann sich auch wieder einmal ändern.

Getrennte Erder sind gefährlich und waren nur nach Blitzschutznormen von 
1982 bedingt zulässig, aber noch nie für Antennen. Siehe DEHN 
Blitzplaner Kapitel 5.5.6.

Nichts gegen einen Erdspieß mit 3 m Gesamtlänge der bei niveaugleichem 
Einbau in einem Unterflurkasten normkonform, für oberirdischen 
Erdungsleiteranschluss aber zu kurz wäre.

Konventionelle Antennendirekterdung ist KEIN Grobschutz. Der Begriff 
trifft für SPD 1 Blitzstromableiter mit Impulsform 10/350 µs zu. Er kann 
aber auch durch fachgerecht erstellte Fangstangen erbracht werden, die 
bei AFU zumeist nicht praktikabel sind.

> "Ohne den Anschluss am vorhandenen Blitzschutzsystem oder des Setzen
> eines Erdspießes, braucht man über andere Überspannungsschutzmaßnahmen
> nicht nachdenken." kommt mir seltsam vor. Denn wenn ich mit der Antenne
> klar unterhalb anderer Gebäudeteile bleibe, wird der Blitz eher dort
> einschlagen als in die Antenne (Blitzkugel-Verfahren etc.). Dennoch wird
> dann die induzierte Spannung höchstwahrscheinlich meine Transceiver
> zerlegen. Dagegen könnte man, ohne Erdung des Masts,
> Überspannungsschutzelemente für den Innenleiter montieren, z.B.
> HF-Gasableiter.

Insbesondere freiwillig errichteten Blitzschutzanlagen wird zumeist ein 
ewiges Leben ohne Wartung unterstellt. Der Anschluss einer 
Antennenanlage an eine Fang- oder Ableitung ist eine wesentliche 
Änderung, wodurch ein "Bestandsschutz" für Ausführung nach Altnormen 
entfällt und eine Nachrüstungsverpflichtung auslösen kann. So lange wie 
nichts passiert interessiert es niemand aber jeder ist für seine 
Handlungen verantwortlich und Ahnungslosigkeit ergibt in einem 
Schadensfall keinen Bonus.

Im Entwurf von E DIN VDE 0855-300:2025-01, der ein Vierteljahr lang für 
jeden Interessierten offenstand, wurde das Blitzkugelverfahren erstmals 
aufgenommen und die in der DIN VDE 0855-1:1971-07 ausgewürfelten 
Fixabstände endlich modifiziert. Größer 19,00 Meter Montagehöhe nimmt 
das das Schutzvolumen in Blitzschutzklasse 3 ab, darunter sind aber 
außerhalb von 1,5 m Wandabstand weitaus größere Schutzvolumina 
verfügbar.

Blitze lösen sich aber nach einem Einschlag in das Dach nicht von selbst 
auf. Mit dem ohnehin für jedes Gebäude geforderten Schutz gegen den 
elektrischen Schlag ist das Risiko beherrschbar. Ein Blitzschutzpatrone 
genannter SPD 2 Überspannungsableiter (8/20 µs) ist als Mittelschutz mit 
der Ladung von Direkteinschlägen überfordert und kann ohne Verbindung 
mit dem obligatorischen (Blitz-)Schutzpotentialausgleich nur das 
Potential aus induktiv eingekoppelten Naheinschlägen zwischen Schirm und 
Außenleiter, aber nicht gegen Erde beseitigen.

In der auch für Afu zuständigen DIN VDE 0855-300 hat man sich beim 
Mindestquerschnitt für PA-Leiter an den 10 mm² Cu der DIN VDE 0100-540 
für erhöhte Ableitströme orientiert. Der Querschnitt wird aber weder bei 
Moltrecht noch bei Henning erwähnt, obwohl er seit 25 Jahren gilt. 
Henning zitiert zwar die VDE-Schriftenreihe # 6 mehrfach, aber "Zu 
6.2.6" hat er ausgeblendet und in den Beispielbildern der 3 bisherigen 
Normausgaben ist das ebenfalls unübersehbar dargestellt und schon die 
die Leiterquerschnitte von Kabelmuffen müssten stutzig machen.

Künftig werden die Mindestquerschnitte an 
Schutzpotentialausgleichsleiter für niedrige Ableitströme angepasst, was 
die Falschaussage, dass 4 mm² Cu für den Schutzpotentialausgleich der 
Kabelschirme von Funkantennen zulässig wäre, relativiert.

Damit genug, bevor wegen deiner Nachfrage ein normfreier User wie schon 
woanders erlebt die Schließung des Themas fordert. Nur noch das: Das 
Risiko über ungeschützte Energie- und TK-Leitungen einen 
Überspannungsschaden zu erleiden ist mehrfach höher als das von 
Direkteinschlägen.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Roland M. schrieb:

Danke für Deine ausführliche Erklärung.

> Das
> Risiko über ungeschützte Energie- und TK-Leitungen einen
> Überspannungsschaden zu erleiden ist mehrfach höher als das von
> Direkteinschlägen.

Ja, das entspricht auch meiner Erfahrung aus dem Beruf. Vor allem 
TK-Leitungen (DSL, früher ISDN) sind da ein Thema, da die im Vergleich 
zu Netzleitungen sehr weite Strecken bis zum nächsten Erder überbrücken. 
Habe da über die Jahre genug verkohlte Netzwerk- und ISDN-Karten aus 
Kundengeräten geholt.

von Roland M. (antennenspezi)


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Gerd E. schrieb:

> Ja, das entspricht auch meiner Erfahrung aus dem Beruf. Vor allem
> TK-Leitungen (DSL, früher ISDN) sind da ein Thema, da die im Vergleich
> zu Netzleitungen sehr weite Strecken bis zum nächsten Erder überbrücken.
> Habe da über die Jahre genug verkohlte Netzwerk- und ISDN-Karten aus
> Kundengeräten geholt.

Lt. einem Vortrag von Gerhard Ackermann, DTAG, wären die 
Gewitterstörungen genannten Überspannungsschäden deutlich zu reduzieren, 
wenn die Schirme der Postkabel oder die APL in den geerdeten 
Potentialausgleich einbezogen wären. So ist es nach Reihe VDE 0800 ja 
auch gefordert aber nur selten der Fall.

Nachdem die VDE-Schriftenreihe 6 von 2015 noch historischer und 
unbekannter  als die noch gültige DIN VDE 0855-300:2018-08 ist, 
abschließend das Loidiller-Zitat zum Unterschied geforderter 
PA-Leiterquerschnitte:

Zu 6.2.5

Potentialausgleichsleiter müssen einen Mindestquerschnitt von 10 mm² 
Kupfer oder 16 mm² Aluminium oder 50 mm² Stahl haben. Mechanisch stabil 
heißt, dass die Leiter entsprechend fixiert und die Anschluss- und 
Verbindungsstellen mit geeigneten Schrauben und Klemmen ausgeführt 
werden, die bei üblicher Beanspruchung (z. B. betriebsmäßige Erwärmung, 
Erschütterung, zeitlich Veränderung der verschiedenen Werkstoffe) ein 
Lockern zuverlässig verhindern.

Hier sei noch - den Querschnitt des Potentialausgleichsleiters 
betreffend – auf eine Abweichung gegenüber der Norm VDE 0855 Teil 1 
hingewiesen, wo „nur“ ein Querschnitt von 4 mm² Cu gefordert wird. Das 
ist nur ein scheinbarer Widerspruch:

An Funksende-/Funkempfangssysteme werden generell höhere Anforderungen 
hinsichtlich Betriebssicherheit und Verfügbarkeit gestellt, da es sich 
in der Regel um professionelle Anlagen handelt. Bei einem 
„Kabelverteilnetz für TV- und Tonsignale“ hingegen nimmt man eher den 
Ausfall z. B. eines Verstärkers in Kauf. Ähnlich wie bei den 
Blitzschutzklassen (Schutzklasse I bis IV ) gibt es auch hier 
unterschiedliche Grade der Schutzanforderung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Roland M. schrieb:
> Lt. einem Vortrag von Gerhard Ackermann, DTAG, wären die
> Gewitterstörungen genannten Überspannungsschäden deutlich zu reduzieren,
> wenn die Schirme der Postkabel oder die APL in den geerdeten
> Potentialausgleich einbezogen wären. So ist es nach Reihe VDE 0800 ja
> auch gefordert aber nur selten der Fall.

Du meinst auf beiden Seiten geerdet? Dumme Idee, denn die eine Erde ist 
nie gleich der anderen. Die Telekom baut übrigens an die Endmasten bei 
oberirdischer Zuleitung über Masten gar keine Überspannungsableiter mehr 
ein, obwohl jeder Endmast laut Vorschrift einen Erder haben muß. Der 
Austausch der toten DSL-Box beim Kunden ist halt billiger!

Also entweder das Zitat ist aus dem Zusammenhang falsch wiedergegeben 
oder der Mann hat gar keine Ahnung!


Wir haben mal zwischen einer externen TV-Einspeisung aus einem Kabel-TV 
Netz und dem Hauserder eines Privathauses 75V gemessen. Man konnte 
regelrecht Funkenstrecken ziehen...

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Abdul K. schrieb:
>Du meinst auf beiden Seiten geerdet? Dumme Idee, denn die eine Erde ist
>nie gleich der anderen.

Dann fließen eben Ausgleichsströme, die stören aber nicht,
die Übertragungsleitungen sind symetrisch, also Doppeladern
Gleichtaktstörungen heben sich auf. Anders Zuhause an der
Stereoanlage, die Leitungen sind unsymetrisch, man hätte
dann die typische Brummschleife.

von Roland M. (antennenspezi)


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Abdul K. schrieb:

> Du meinst auf beiden Seiten geerdet? Dumme Idee, denn die eine Erde ist
> nie gleich der anderen.

Ich habe ganz ohne eigene Wertung die 36 Folien des Vortrags vom 
04.06.2008 an einem Symposium des VDE BV Thüringen „Blitz- und 
Überspannungsschutz – Maßnahmen für Telekommunikationsanlagen“ 
komprimiert beschrieben, was auf der Teilnehmerseite zur 
Schadensminimierung beabsichtigt ist.

> Also entweder das Zitat ist aus dem Zusammenhang falsch wiedergegeben
> oder der Mann hat gar keine Ahnung!

Vom Zentrum Technik Netzmanagement GNM 33-1 in Darmstadt haben sie 2008 
bestimmt keinen Ahnungslosen auf die Zuhörer losgelassen.

> Wir haben mal zwischen einer externen TV-Einspeisung aus einem Kabel-TV
> Netz und dem Hauserder eines Privathauses 75V gemessen. Man konnte
> regelrecht Funkenstrecken ziehen...

Seit dem Wegfall metallischer Hauswasserleitungen verlagern sich 
vagabundierene Ströme auf andere Pfade wie primär die Koaxkabel, weshalb 
die bei KDG noch abgelehnten galvanischen Trennglieder zum Standard 
wurden. Bei den Alu-Geflechten der "Post"-Kabel ist die Gefahr 
abzubrennen größer als bei den 1kx-Koaxkabeln.

Da wir schon mal von der für Afu primär zuständigen DIN VDE 0855-300 
abgedriftet sind, siehe die frei downloadbare VDE SPEC 90044 vom 
31.10.2025, in der das Problem gewerkübergreifend behandelt wird.

https://www.vde.com/resource/blob/2410674/f173d7ba6b4dec865b8ad3bcf1768a34/vde-spec-90044-v1-0--de---koordination-des-potentialausgleichs-im-kundenumfeld--data.pdf

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bevor wir irgendwelche Hypothesen, Annahmen, oder Vorgaben zur Daempfung 
ueber die Frequenz betrachten, sollten wir uns ueber die Mechanismen im 
Klaren sein.
- ungenuegende Schirmung, das beste waere Semirigid, mit einem Rohr 
Aussenleiter
- ungenuegende Stecker, dort am ehesten Reflexionen
- dielektrische Verluste in einem schlechten Dielektrikum
- schlecht reproduzierbare Geometrien fuehren zu Resonanzen und 
Reflektionen,
  wenn das Kabel zB unnoetig zu duenn ist.
- schlechte oberflaechen.

Die obigen Effekte haben unterschiedliche Frequenzabhaengigkeiten.
Ueblicherweise gibt es immer ein besseres Kabel, oder Wellenleiter fuer 
einen hoeheren Preis

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