Forum: HF, Funk und Felder Balkonantenne die 100-ste - Fallrohr, altes Koax, Metallgeländer als 100 W Not-Sendeantenne?


von Muck (Gast)


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Bin frisch umgezogen in Haus mit EG + 2HG, Wohnung im Hochparterre mit 
Balkon, da sind vier Metallgebilde, zwei waagrechte und zwei senkrechte:

- am eigenen Balkon ca. 3-4 m Metallgeländer aus Vierkantrohr, 
eingemauert.

- am Balkon darüber parallel dazu an der Unterkante ist eine Regenrinne, 
so das kein Blumenwasser heruntertropft und das Ende kann ich gerade 
noch mit der ausgestreckten Hand erreichen z.B. für eine Krokoklemme.

| senkrecht gibts eine ex-TV-Koaxleitung mit dicker Innenader in einem AP-Rohr vom 
Dach herunter und endet abgeschnitten in Kopfhöhe. Ich tendiere dazu falls ich auf 
dem Dach was darf, z.B. zw. Mast & Schornsteine. Das wäre aber Zukunftsmusik für 
den Sommer, falls die EWG zustimmt.

| 10 cm parallel dazu führt ein dickes neues verzinktes Fallrohr auch vom Dach das 
Regenwasser herunter zu einem älteren vergrabenen Gußeisenrohr.

Ich las einiges zu Magloops & Multiloops, EFHW, auch zu VHF/UHFAntennen 
und zur Lambda Anpassung - damit würde jedes Gebilde zur Antenne, sogar 
ein schnöder Blitzableiter oder Regenrinne.

http://funkperlen.blogspot.com/2015/02/die-ultimative-geheim-antenne-fur.html

Ich könnte mit dem TX auf den Balkon. Hat wer Erfahrungen mit 
senkrechtem Fallrohr als Antenne, evtl. auch zweiteilig?

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Ich würde ein GFK-Mast oder Angelrute horizontal
vom Balkon rausschieben. Geländer Fallrohr und sonstiges
Metall würde ich zusammenschalten und als Gegengewicht
verwenden. Den GFK-Mast oder Angelrute kann man nach dem
Funken wieder zusammenschieben. Für 160m 80m 40m würde
ich eine Magnetig-Loop verwenden.

>senkrecht gibts eine ex-TV-Koaxleitung mit dicker Innenader
>in einem AP-Rohr vom Dach herunter und endet abgeschnitten
>in Kopfhöhe.

Soll nur empfangen werden, würde ich den Mantel und Innendraht
dieser Koaxleitung zusammen schalten und als Langdrahtantenne
benutzen. Bei Empfang ist es unkritisch bei Fehlanpassung,
die Empfänger sind so empfindlich, daß es meistens trotzdem
funktioniert.

von Herbert Z. (herbertz)


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Solche Metallteile am Haus sind in der Regel geerdet. Was könnte das 
bedeuten?

von Kilo S. (kilo_s)


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Herbert Z. schrieb:
> Was könnte das bedeuten?

Gar nix! Das ist HF.

Was glaubst du was ein Blitzableiter ist? Genau, geerdet, funktioniert 
trotzdem.

von Al (almond)


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Der Threadopener stellt eine verständliche Frage und kassiert gleich 
Negativbewertungen - nur fürs Fragen.

Ob sich die Bewerter darüber im Klaren sind, dass sich damit als 
hoffnungslose Dumpfbacken outen.

: Bearbeitet durch User
von Al (almond)


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Kilo S. schrieb:
> Was glaubst du was ein Blitzableiter ist? Genau, geerdet, funktioniert
> trotzdem.

Ein Blitzableiter leitet Blitze ab, gerade weil er geerdet ist.
Ich vermute mal du meintest ein Blitzableiter kann trotz Erdverbindung 
als Antenne funktionieren?

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Al schrieb:
> Ich vermute mal du meintest ein Blitzableiter kann trotz Erdverbindung
> als Antenne funktionieren?

Exakt.

Ein dipol mit Gamma Match stellt ja auch nichts anderes dar, über das 
koax liegt dieser auch einseitig auf GND.

Du brauchst lediglich einen Tuner der die Impedanz schafft, außerdem 
Zeit um mit dem Gamma Match (Position) etwas zu experimentieren. 
Hauptsächlich den Punkt für das matching zu finden an dem möglichst viel 
abgestrahlt wird.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hall Al.

Al schrieb:
> Der Threadopener stellt eine verständliche Frage und kassiert
> gleich
> Negativbewertungen - nur fürs Fragen.
>
> Ob sich die Bewerter darüber im Klaren sind, dass sich damit als
> hoffnungslose Dumpfbacken outen.

Da Dumpfbacken sowas generell eher egal ist, und die Bewertungen auch 
noch annonym sind, dürften die sich keinen Kopf darum machen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kilo S.

Kilo S. schrieb:
> Al schrieb:
>> Ich vermute mal du meintest ein Blitzableiter kann trotz Erdverbindung
>> als Antenne funktionieren?
>
> Exakt.
>
> Ein dipol mit Gamma Match stellt ja auch nichts anderes dar, über das
> koax liegt dieser auch einseitig auf GND.
>
> Du brauchst lediglich einen Tuner der die Impedanz schafft, außerdem
> Zeit um mit dem Gamma Match (Position) etwas zu experimentieren.
> Hauptsächlich den Punkt für das matching zu finden an dem möglichst viel
> abgestrahlt wird.

Genau nach dem Schema:
Der Blitzableiter bzw. das Blitzableitersystem eines hölzernen 30m hohen 
Aussichtsturms ergibt einen wunderbare Vertikalstrahler für 160 und 80 
Meter.

Problem ist aber, in der passenden Höhe für ein Gammamatch an den 
Blitzableiter zu kommen. Aber das Problem ist lösbar.

Das System ergibt übrigens einen sehr "dicken" Strahler, woraus eine 
relativ große Bandbreite folgt.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Christian M. (likeme)


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Geschweißte Treppenhausgeländer aus den 70iger Jahren sollen auch 
ziemlich gute Antennen sein...

Beitrag #7975071 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Roland M. (antennenspezi)


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Muck schrieb:
>
> Ich las einiges zu Magloops & Multiloops, EFHW, auch zu VHF/UHFAntennen
> und zur Lambda Anpassung - damit würde jedes Gebilde zur Antenne, sogar
> ein schnöder Blitzableiter oder Regenrinne.
>
Direkteinschläge sind objektiv selten und die Blitzdichte ist seit dem 
Rekordjahr 2007 stark rückläufig. St. Florian ist aber ein 
unzuverlässiger Schutzheiliger.

Ich würde weder eine nachweislich funktionstüchtige und niederimpedant 
in den Blitzschutzpotentialausgleich einbezogene Ableitung (nicht alle 
sind das!) noch auf Gebäuden ohne Blitzschutzsystem Regenrinnen oder 
Regenfallrohre als Antenne nutzen, weil die nach dem Blitzkugelverfahren 
einschlaggefährdet sind.

Herbert Z. schrieb:
> Solche Metallteile am Haus sind in der Regel geerdet.

MIT einem Blitzschutzsystem ist das für metallische Regenrinnen und 
Regenfallrohre Pflicht, für Balkongeländer aber nur, wenn der 
Trennungsabstand "s" nach IEC 62305-3 unterschritten wird.

OHNE ein umgangssprachlich Blitzableiter genanntes Blitzschutzsystem 
sind Balkongeländer in der Regel NICHT geerdet.

von Herbert Z. (herbertz)


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Bernd W. schrieb:
> Problem ist aber, in der passenden Höhe für ein Gammamatch an den
> Blitzableiter zu kommen. Aber das Problem ist lösbar.

Vermutlich braucht man da für die korrekte Anpassung einen Kumpel bei 
der Feuerwehr mit Zugang zum Leiterwagen.
So eine mag Loop ist doch deutlich besser, auch weil man die zunehmenden 
elektrischen Störungen gut ausblenden kann.
Meine Breitband Suchantenne ( 50R /240R mit 240R Abschluss und rechts 
und links jeweils 5 Meter Draht als Dipol) hat 12db mehr Signal im 
Vergleich zur Loop ,aber aber auch wesentlich mehr Störungen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Herbert und Muck.

Herbert Z. schrieb:

>> Problem ist aber, in der passenden Höhe für ein Gammamatch an den
>> Blitzableiter zu kommen. Aber das Problem ist lösbar.
>
> Vermutlich braucht man da für die korrekte Anpassung einen Kumpel bei
> der Feuerwehr mit Zugang zum Leiterwagen.


Nein. Es langte eine Erdungsklemme für Strassenbahnoberleitungen. Die 
sind zum Schrauben und haben eine Stange zur Bedienung. Von der Treppe 
des Aussichtsturms war einer der Blitzableiter mit der Stange von der 
Seite erreichbar. Ich habe den Abgriff nicht optimiert, aber mit der 
Matchbox ließ er sich Anpassen und das ganze hat gut funktioniert.

Wenn man sich eine solche Vorrichtung so umbastelt, dass man auch die 
Betätigungsstange senkrecht (d.h. parallel zum Blitzableiter statt im 
90° Winkel wie an einer Oberleitung) benutzen kann (flexible Kupplung 
aus einem Stück Gartenschlauch?), sollte das auch ohne den seitlichen 
Zugang funktionieren. Die 4-5m sind ausreichend für einen Gammamatch.

> So eine mag Loop ist doch deutlich besser, auch weil man die zunehmenden
> elektrischen Störungen gut ausblenden kann.

Stimmt. Ist aber bei einem Aussichtsturm im Wald nicht so wichtig.
Ausserdem sind Magloops zum Senden etwas zickig. Extrem schmalbandig und 
hohe Spannungs/Stromüberhöhungen. Ok, letzteres ist bei 10W kein riesen 
Problem

> Meine Breitband Suchantenne ( 50R /240R mit 240R Abschluss und rechts
> und links jeweils 5 Meter Draht als Dipol) hat 12db mehr Signal im
> Vergleich zur Loop ,aber aber auch wesentlich mehr Störungen.

Empfangen ist eine andere Nummer. Da könnte ich mir durchaus eine 
Umschaltung auf eine Rahmenantenne im Empfangsfalle vorstellen. Schlecht 
entstörte Schaltnetzteile gibt es zwar im Wald seltener, aber trotzdem 
kann es nett sein, auch andere Störsignale ausblenden zu können.

Allerdings muss ich den Kram auch schleppen......das ging vor 20 Jahren 
auch noch besser. Darum bin ich mittlerweile zu EFHWs übergewechselt. 
Auch wenn die Endspeisung wegen der Trafoverluste elektrisch nicht so 
ideal ist, bietet sie doch konstruktive Vorteile beim Errichten einer 
behelfsmäßigen Antenne.

Zum TO: Du kannst als Behelfsantenne grundsätzlich alles anschliessen, 
was metallisch leitend und groß genug ist, und mit einer Matchbox 
anpassen.

Allerdings gibt es dabei Fallen: Dachrinnen sind oft aus Zink oder 
verzinktem Material. Zink selber ist ein eher schlechter Leiter, und die 
Korrosionsprodukte von Zink haben teilweise sehr schräge halbleitende 
Eigenschaften. Zudem sind Dachrinnen und die Fallrohre oft nur 
ineinander gesteckt, was die Chance auf komische Kontakte 
erhöht......also bei Zink wäre ich wirklich misstrauisch.

Auch Eisen hat einen relativ schlechten Leitwert....aber wenn die 
Oberfläche (Skineffekt) groß genug ist, kann es doch funktionieren.

Wenn Du damit rechnest, eine Behelfsantenne benutzen zu müssen, dann 
solltest Du das, wenn es keine permanente Antenne ist, auch regelmäßig 
üben. Das ganze ist komplizierter als es sich anhört, vor allem wenn es 
unter Zeitdruck und bei schlechtem Wetter und Dunkelheit geschehen soll.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Kilo S. (kilo_s)


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Bernd W. schrieb:
> Ausserdem sind Magloops zum Senden etwas zickig. Extrem schmalbandig und
> hohe Spannungs/Stromüberhöhungen. Ok, letzteres ist bei 10W kein riesen
> Problem

Das geht bereits mit 4W aus einem CB Funkgeräte ganz ordentlich, sich zu 
Verbrennen.

Aber ja, die Abstimmung ist ohne reproduzierbare Drehung mithilfe einer 
guten Untersetzung echt fummelig.

von Herbert Z. (herbertz)


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Kilo S. schrieb:
> Aber ja, die Abstimmung ist ohne reproduzierbare Drehung mithilfe einer
> guten Untersetzung echt fummelig.

Der beste Antrieb für den Drehko bei einer Magloop ist in der Tat ein 
Schrittmotor der zusätzlich wie bei mir noch ein Schneckengetriebe hat.
Diese Kombination ist schlupffrei. An meinem Steuerkästchen habe ich 
einen Vor Rückwärtszähler verbaut der Schritte des Motors zählt und 
anzeigt. Ich habe die Bandanfänge und die Qrp Freuenzen ermittelt und 
notiert. Der Stepper lässt sich bis auf einen Schritt pro Sekunde 
runterfahren. In Resonanznähe sehe ich dem Zeiger des Kreuzzeigergerätes 
zu wie er sich pro Einzelschritt des Steppers bewegt. Ist schon geil!

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