Hallo, ich bin kurz davor mir ein, zwei sehr günstige Kleinteilemagazine zu kaufen. Hauptsächlich sollen da Schrauben, Bits, Adapter rein. Aber ich habe auch ein paar Computer RAM Bausteine, Batterien und ein paar fertig aufgebaute Platinen für Arduino. Das soll da alles rein, getrennt voneinander in diese Schubladen. Diese kleinen Schubladen sind bei den günstigen Kleinteilemagazinen fast immer aus dem Kunststoff Polypropylen (PP). Für mich ist die wichtigste Frage deshalb, ob das PP elektrostatisch ist. Also, mit anderen Worten sind meine RAM Bausteine und kleinen Elektronik Komponenten darin sicher? Wikipedia sagt das PP, Zitat: "In der Elektrotechnik wird es für Trafogehäuse, Draht- und Kabelummantelung und Isolierfolien verwendet." Aber sonst finde ich nichts konkretes im Netz. Hat jemand Erfahrung und kann sagen ob PP für meinen Elektronik-Kram unbedenklich ist? Danke und Grüße, Marco4000
> zwei sehr günstige Kleinteilemagazine zu > kaufen. Hauptsächlich sollen da Schrauben, Bits, Adapter rein. Aber ich > habe auch ein paar Computer RAM Bausteine, Batterien und ein paar fertig > aufgebaute Platinen für Arduino. > Hat jemand Erfahrung und kann sagen ob PP für meinen Elektronik-Kram > unbedenklich ist? Ja, kann man machen. Die gelagerten Bauteile fallen auch nicht nackern vom Himmel, die kann man auch in ihrer Antistatik-Liefertasche in die Schublsden packen.
Marco schrieb: > Für mich ist die wichtigste Frage deshalb, ob das PP elektrostatisch > ist. PP ist ein guter Isolator, also extrem anfällig zu Elektrostatik. Beim Fräsen braucht man viel Druckluft, damit die Späne nicht am Werkstück kleben bleiben. Es gibt Zuschlagstoffe, um die Isolationsfähigkeit herabzusetzen. Deshalb können die Mäuseklos auch aus PP hergestellt werden. Aber wenn eine PP-Schachtel nicht als antistatisch beworben wird, wird sie das auch nicht sein.
Marco schrieb: > ob das PP elektrostatisch ist. Also, mit anderen Worten sind meine RAM > Bausteine und kleinen Elektronik Komponenten darin sicher? Ja, diese Aldi Sortimentsmagazine sind zur Lagerung von MOS Bauteilen nicht geeignet. Widerstände etc und komplette Platinen kann man so rein tun, aber einzelne MOSFETs und MOS-Chips sollten in Leitschaumstoff oder Antistatiktüten. Sie sind aber nicht ganz so schlimm wie Polystyrolschubladen.
Danke für eure Antworten. Ich denke ich werde 2 solche Kleinteilemagazine für je 20 Euro kaufen. Jedes hat 30 kleine Schubladen. Dann werd' ich mir noch einen packen antistatische Hüllen, wie sie bei PC Mainboards immer dabei sind, besorgen. Dann pack ich alles empfindliche (RAM, kleine Arduino Platinen, etc) da rein bevor ich sie in das Kleinteilemagazin packe. Allerdings brauch ich sehr kleine antistatische Hüllen/Tütchen. Mal sehen ob ich da was finde. Bisher habe ich nur große gefunden. Ich denke das wird die günstigste Lösung sein. Wenn jemand eine geniale andere Lösung hat, die in die Preisgegend von insgesamt 60 Euro (2 Magazine + Tütchen) passt, dann würd' ich mich freuen, wenn Ihr das hier teilt. Danke und Grüße, Marco4000
Marco schrieb: > Ich denke ich werde 2 solche Kleinteilemagazine für je 20 Euro kaufen. > Jedes hat 30 kleine Schubladen. Dann werd' ich mir noch einen packen > antistatische Hüllen, wie sie bei PC Mainboards immer dabei sind, > besorgen. Dann pack ich alles empfindliche (RAM, kleine Arduino > Platinen, etc) da rein bevor ich sie in das Kleinteilemagazin packe. > > Allerdings brauch ich sehr kleine antistatische Hüllen/Tütchen. Mal > sehen ob ich da was finde. Bisher habe ich nur große gefunden. Die Boxen mit 32 kleinen (unterteilbaren) Schubladen und einer grossen haben die Discounter 1 bis 2 mal im Jahr zwischen 6 und 9,-€ im Angebot. Antistatikbeutelchen: https://de.aliexpress.com/item/1005005593240982.html Wenn die kleinsten noch zu gross: Schere und Folienschweissgerät leisten gute Dienste.
Ralf X. schrieb: > Wenn die kleinsten noch zu gross: Schere und Folienschweissgerät leisten > gute Dienste. Genau. Dann hat man sich für viele günstige Teilchen und einem Folienschweißgerät irgendwas zurecht gefrickelt und ist in Summe dann ähnlich teuer also wenn gleich etwas solides fertiges gekauft wird. https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/esd_assorter_4-32-336627 Sind in Summe zwar ~110€ bei zwei Stück aber das Ergebnis gefällt mir deutlich besser und dieses Gefrickel mit den Tüten in Schubladen (die dann ständig klemmen wegen der Tüten) fällt auch gleich weg. Und ob die China-Tütchen nicht noch Monate lang die Luft mit einem penetranten Chemie-Geruch vergüten, weiß man vorher auch nicht. Aber Hauptsache billig (ach nee, günstig). Für den Fall der Fälle heb ich mir die Antistatik-Tüten von Reichelt oder Mouser auf. Die sind sogar noch günstiger als die oben verlinkten vom Ali. ;)
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Marco schrieb: > Wenn jemand eine geniale andere Lösung hat, die in die Preisgegend von > insgesamt 60 Euro (2 Magazine + Tütchen) passt https://www.ebay.de/itm/305001687630
900ss schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Wenn die kleinsten noch zu gross: Schere und Folienschweissgerät leisten >> gute Dienste. > > Genau. Dann hat man sich für viele günstige Teilchen und einem > Folienschweißgerät irgendwas zurecht gefrickelt und ist in Summe dann > ähnlich teuer also wenn gleich etwas solides fertiges gekauft wird. > > https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/esd_assorter_4-32-336627 Der TE schrieb von Schubladen, also ging ich von einem wandhängendem System aus. Folienschweissgerät halte ich für Küche, Werkstatt, etc. sowieso für ein sehr nützliches Gerät, für die Minibeutel von Ali reicht sogar ein kleiner Akkufolienschweisser für 2,-€. Wiederverwertung aller möglichen Tütchen und Behältnissen ist bei mir auch Usus, egal von wem geliefert. Aber umsonst waren die auch nicht, auch wenn die nicht auf der Rechnung stehen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die sich auch kombinieren lassen - leitfähiger Schaumstoff (um ICs reinzustecken) - Auskleidung mit Alufolie - die allseits bekannten Antistatiktütchen - es gibt auch Aluklebeband, wie es als Dampfsperre am Geschirrspüler an die Unterseite der Arbeitsplatte geklebt wird, damit die nicht aufquillt. Ist zwar nicht explzit dafür gemacht, lässt sich aber zur Auskleidung der Schubladen ebenfalls "missbrauchen" Es reicht ja, nur die Schubladen für Halbleiter so zu präparieren. Widerstände und Kondensatoren haben das nicht nötig.
Vor langer, langer Zeit haben wir uns damit beholfen die Schubfächer mit Graphitlack (kontakt Chemie) zu behandeln.
Udo R. schrieb: > Vor langer, langer Zeit haben wir uns damit beholfen die Schubfächer mit > Graphitlack (kontakt Chemie) zu behandeln. Es gibt auch noch andere dafür geeignete Lacke. Auf Kupfer- oder Nickelbasis für die Innenseite von Steckergehäusen - und ganz billig - Zinkspray! :-)))
Viele Ideen, Danke. Echt toll hier. Grüße
Hallo Marco. Marco schrieb: > Wenn jemand eine geniale andere Lösung hat, die in die Preisgegend von > insgesamt 60 Euro (2 Magazine + Tütchen) passt, dann würd' ich mich > freuen, wenn Ihr das hier teilt. Keine Lösung für jetzt, aber für dann, wenn Dir das erste PP-Kästchen zerbrochen ist oder anderweitig verloren gegangen ist: Mach Dir ein 3D-Kodell von einem Ersatzkästchen, und drucke es oder lasse es mit antistatischem Material drucken. Die Idee mit den antistatischen Tütchen bzw. Leitschaum wird bei den meisten Leuten umgesetzt, zumindest für empfindliche THT Bauteile. Für SMD-Bauteile sollte man praktischerweise in entsprechende Sortimentsbehälter ("Mäuseklo") investieren, und die gibt es auch in antistatisch. Auch üblich für SMD bei kleineren Stückzahlen: Im Gurt lassen, der ist antistatisch, und den markieren Gurt bzw. den in einen markierten Antistatikbeutel gepackten Gurt dann in etwas praktikables anderes packen. Bei SMD gibt es mehr Probleme als nur ESD: Markierung ist ein weiteres. Wenn Du jedesmal Deinen Bauteilen hinterherrecherchieren musst, welches Marking sie haben, führe besser eine liste oder schreibe es "irgendwie" an den Aufbewahrungsbehälter. Am besten beides. Eine ganz schlechte Idee ist es aber, die PP-Schubladen mit Alufolie auszuschlagen. zumindest ohne eine Widerstandsschicht.Damit baust Du einen einen Kondensator, und der ist nach dem Maschine-Modell aus dem ESD Bereich ein Problem. Als Querleitmaterial ist eine Alu- oder Kupferfolie aber ok. Leitfähiges Material also nie ohne etwas Strombegrenzendes einsetzten! Bei Leitschaum oder den ESD-Tüten ist es das Material selber, dass den Begrenzungswiderstand liefert. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Marco schrieb: > Wenn jemand eine geniale andere Lösung hat, Genial nicht. Aber du kannst die Innenwände von ein paar der Schubladen mit Stücken aus antistatischem/leitfähigem Schaumstoff bekleben. Das Fummeln mit den Plastiktütchen ist nicht so toll. Man muss immer dreimal hinsehen, um zu erkennen, was drin ist, und die Tütchen nehmen in den Schubladen viel mehr Platz weg als die Bauteile.
Rolf schrieb: > antistatischem/leitfähigem Schaumstoff bekleben Das hilft, erstmal. Bis dann der Schaum anfängt sich aufzulösen. Viel des schwarzen Antistatikschaums der hier rumlag, ist irgendwann zerbröselt.
Michael B. schrieb: 8,99? Da scheint es aktuell wieder "Tagespreise" zu geben. Auf der Webseite stehen aktuell 7,99 https://www.aldi-sued.de/de/p.000000000673724002.html Der Mitbewerber will aktuell 11,99 https://www.lidl.de/p/parkside-kleinteile-magazin/p100394540
Hannes J. schrieb: > Michael B. schrieb: > > 8,99? Da scheint es aktuell wieder "Tagespreise" zu geben. Auf der > Webseite stehen aktuell 7,99 > https://www.aldi-sued.de/de/p.000000000673724002.html Du musst zwischen Aldi Nord und Süd unterscheiden. Vor einiger Zeit war es umgekehrt und die Differenz einiges krasser.
Die Bauteile (SMD) im Gurt lassen, wurde schon angesprochen. Statt der Tütchen, hab ich dafür ein Briefmarkenalbum zweckentfremdet. An die Seitenränder Karteikartenzungen drangetackert und die Gurtabschnitte dann in die Taschen geschoben.
Udo R. schrieb: > Vor langer, langer Zeit haben wir uns damit beholfen die Schubfächer mit > Graphitlack (kontakt Chemie) zu behandeln. Waren die diese Raaco Schubladen? ;-) Uwe
Udo R. schrieb: > Vor langer, langer Zeit haben wir uns damit beholfen die Schubfächer mit > Graphitlack (kontakt Chemie) zu behandeln. Einfache und sichere Methode...
Gerald B. schrieb: > Statt der Tütchen, hab ich dafür ein Briefmarkenalbum zweckentfremdet. Habe ich versucht, aber die haben sich zu stark rund gebogen, weil sie von einer Rolle kommen. Wie verhinderst du das?
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Keine Ahnung, ich biege die leicht in die Gegenrichtung und schneide den Gurt so auf Länge, das er reinpasst. Bei mir handelt es sich konkret um Widerstände 1206. Bei voluminöseren Teilen, wie Kerkos 1210 und Induktivitäten, oder größeren Tantalelkos, kann ich mir Schwierigkeiten vorstellen.
Uwe B. schrieb: > Udo R. schrieb: >> Vor langer, langer Zeit haben wir uns damit beholfen die Schubfächer mit >> Graphitlack (kontakt Chemie) zu behandeln. > > Waren die diese Raaco Schubladen? ;-) > > Uwe Nein es waren Licefa Magazin Einsätze soweit ich mich erinnere. Recherche ergibt Typ TE16S oder ähnlich.
Udo R. schrieb: > Nein es waren Licefa Magazin Einsätze Licefa hat alles, was man braucht - und leider inzwischen auch die Nase hoch, kein Verkauf an Privatkunden.
Marco schrieb: > Wenn jemand eine geniale andere Lösung hat, die in die Preisgegend von > insgesamt 60 Euro (2 Magazine + Tütchen) passt, dann würd' ich mich > freuen, wenn Ihr das hier teilt. Nachlass von TV-Technikern gegen Verzicht auf Entsorgungskosten schenken lassen. War zwar etwas Arbeit und Zeit, das alles zu organisieren und mitzunehmen, dafür hab ich Stahlmagazine bis zum Lebensende, waren sogar einigermassen gut sortiert und so prall gefüllt, daß ich deren Inhalt sogar in der Bucht verkaufen mußte - Benzinkosten und Arbeitszeit waren damit gut amortisiert. Mein Keller sieht mit den blau-grauen Raaco-Magazine so aus wie eine Conrad-Filliale in den 80-ern und ich freu mich immer wieder, wenn ich da das Richtige finde.
Bei elektrostatischen Gefahren nutze ich meist Papiertütchen. Die sind außerdem billig, in jede Größe faltbar oder zusammen zu kleben und gut, einfach und dauehaft zu beschriften. Dann kann man die Bauelemente auch in solchen Magazinen gefahrlos lagern.
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